Ich frage nur, weil ich nicht wüsste was mich davon abhalten sollte zu treten oder mit der freien Hand zu schlagen, wenn ich eine Hantel festhalte.
100 Kilo Kurzhanteln gibts bei uns allerdings nicht.
Könnte ich sicher auch nicht mit einer Hand über dem Kopf halten. In dem Fall hätte die Pflöte sicher recht.
Klar, bei einem "leichten" Gewicht kein Problem- mach ich in jedem Boxtraining; aber was "leichtes" symbolisiert nicht wirklich "Zugkraft" die auf dich einwirkt!?
Schonmal gegrappeled oder dich ausführlich mit Würfen/Takedowns aus dem Clinch beschäftigt bzw aus dem Clinch heraus versucht Ellenbogen und Schläge zu verhindern bzw zu landen wen jemand an dir "dran" hängt??
Geändert von Stixandmore (22-10-2020 um 22:03 Uhr)
Ich kann mit 24kg (~ ein Drittel Körpergewicht) in der einen Hand schon nicht mehr richtig mit der anderen schlagen. Klar kann ich die noch bewegen, aber im Vergleich zu Schlägen ohne Behinderung ist das saft- und kraftlos.
Es ging mir nicht darum, dass sich das jetzt exakt so anfühlen soll, wie Druck von einem Angreifer, sondern darum, dass man eben nicht immer schlagen kann. Einfach falls jemand, vllt. konkret @disci, sich das nicht vorstellen kann. Wenn man das Video sieht, könnte man denken, dass die Frau da ab und zu passiv ist und an der ein oder anderen Stelle schlagen könnte. Möchte das hier nicht komplett abstreiten, nur zu bedenken geben, dass sie währenddessen einfach anderes zu tun haben könnte.
Von mir aus ist das ein schlechtes Beispiel ... es gibt aber noch andere. Wenn ich mit einer Hand am ausgestrecktem Arm einen Medizinball gegen die Wand drücke, kann ich auch nicht mehr richtig mit der anderen schlagen.
Oder wenn mich jemand nach hinten drückt und ich Schritte rückwärts machen muss, um nicht umzufallen, werde ich in genau diesem Moment auch nicht schlagen können. Der Körper „hat dann anderes zu tun“, was der notwendigen Kraftentwicklung für einen Schlag entgegensteht.
Der Angreifer in dem Video liegt ja auch nicht passiv auf dem Boden, sondern versucht die ganze Zeit über etwas. Die Frau ist gezwungen darauf zu reagieren. Sie muss ständig das Gezerre des Mannes neutralisieren und gleichzeitig seine Aktionen verhindern/blockieren. Das Messer muss zwingend auf Abstand gehalten werden. Das braucht einfach eine gewisse Körperspannung. Der Versuch nicht niedergerissen zu werden, bedeutet auch Arbeit. Beides schränkt die Möglichkeiten zum Schlagen für sich genommen schon stark ein, zusammen umso stärker.
Wann schlägt sie? In dem Moment, in dem sie stabil positioniert ist, also nicht um ihr Gleichgewicht kämpfen muss und Kraft entwickeln kann. In dem Moment, in dem vom Angreifer weniger Gefahr ausgeht und sie es sich im Sinne des Eigenschutzes leisten kann.
Sorry, für das theoretische Geschwurbel. Vllt. ist es nicht sonderlich gut formuliert oder im Detail auch falsch ... aber ich glaube nicht, dass die Grundaussage zu gewagt ist, mMn ist das sogar ziemlich offensichtlich.
Geändert von Pflöte (23-10-2020 um 07:58 Uhr)
Naja das ist klar, wenn jemand an einem dran hängt und zerrt, aber da wirken Vektoren in verschiedene Richtungen die man ausgleichen muss, nicht nur eine Gewichtskraft
nach unten. Die kann man meines Erachtens relativ leicht ausgleichen. Komplexere Bewegungsabläufe sind da natürlich auch schon eingeschränkt
Ich kann das nicht leicht ausgleichen. Und selbst wenn ... man kann schon diesen Zug nach unten nicht einfach ignorieren, er ist da. Man wird sich anpassen müssen. Ein Gegner, der ja weniger berechenbar ist, macht es einem nur umso schwerer.
Nur darum ging es mir ... zu spüren, was so eine einseitige Krafteinwirkung schon für Auswirkungen hat. So fällt es vllt. leichter, sich die Auswirkungen von Gezerre eines Angreifers vorzustellen.
Klar ist es kein Hexenwerk, einfach eine Gegenkraft aufzuwenden und/oder den Vektor zu ändern. Nur schränkt man sich dabei in seinen Möglichkeiten ein. Je größer die übertragene Kraft ist, die man neutralisieren will, desto weniger Kapazitäten hat man für anderes frei.
In einem Wettkampf würde ich von daher eher kontrolliert mit zu Boden gehen, als versuchen stehen zu bleiben. Aber das ist auch eine andere Situation.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
Wing Chun sagt: widerstehe nicht. es geht nach unten? - gehen wir nach unten. Befreie dich von der Kraft des Gegners und richte sie gegen ihn - man kann sich einfach mit fallen lassen, und wenn man mit dem Knie Richtung Hosenschlitz steuert, wird man ja wohl etwas treffen, und das eigene Gewicht und die Gravitation helfen für die Wirkung.
Wie man sich ziehen und stossen lässt, habe ich ausführlich geübt, darauf wurde viel Wert gelegt.
dito das "Grappling im Clinch , das klingt nach dem, was man mit Chi Sao übt.
Geändert von discipula (23-10-2020 um 21:55 Uhr)
unorthodox
du würdest dich im ernst auf jemand fallen lassen, der gerade ein messer in der hand hat (und evtl. sogar die spitze auf dich gerichtet hat bzw. nur ne kleine bewegung machen muss, um sie in deine richtung zeigen zu lassen, während du "fällst")???? nun gut, wenn man die waffenhand unter kontrolle hat... aber dafür müsste man ja wieder "ringen".. gewissermaßen
chi sao kann "sensibilisieren" in sachen druck und richtung, von daher als tool evtl. für bestimmte grappling-attribute brauchbar, aber ES IST WEDER GRAPPLING NOCH CLINCHEN!!!!!
ausserdem: regel in sachen messer: nicht auf den boden, wenn der andere das messer hat - soweit man das eben verhindern kann. auch dafür braucht man aber (stand up) knife-grappling. kontrolle des waffenarms, kontrolle, kontrolle, kontrolle... alles andere ist zusatz, der dann erfolg haben kann, wenn zugleich eben eine kontrolle des waffenarms vorhanden ist (wenn du den mit einem schlag brechen kannst, ohne getroffen zu werden, während der angreifer "rumfuchtelt" oder gar gerade zusticht: gut. kannst du das?)
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Für jemanden, der Selbstverteidigung trainiert, hast du aber ein unglaublich schlechtes Verständnis über diese. Da lernt man in den McDojo Vereinen von der Sportakademie Lee/Asia bessere Selbstverteidigung.
Du würdest ohne Erfahrung im Bodenkampf mit einem vermeintlich stärkeren und sogar bewaffneten Gegner freiwillig in die Bodenlage wechseln, weil dieser dich runter zieht? Diese Aussage disqualifiziert dich bezüglich jeglicher Logik in einer SV Situation.
Ungern an den Bodrn, aber wenn jemand an mir zerrt, gehe ich mit. Der Gegner ist ja stärker als ich, ich will nicht Kraft gegen Kraft setzen. Aber wenn er sich gerade selbst als Zuel anbietet. nutze ich das doch aus. ich muss ja noch nicht mal aktiv etwas machen, außer ein bisschen zielen während ich mich fallen lasse. Das ergibt sich dkch recht natürlich so.
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chi sao kann "sensibilisieren" in sachen druck und richtung, von daher als tool evtl. für bestimmte grappling-attribute brauchbar, aber ES IST WEDER GRAPPLING NOCH CLINCHEN!!!!!
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Clinch jst die nahe Distanz, und die ist sehr gut für Chi Sao geeignet, dort kann die Gefühlsschulung sich ausspielen
Grapplingelemente, also Greifen, kommt im Wing Chun gelegentlich vor, aber eher so nebenbei.
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(wenn du den mit einem schlag brechen kannst, ohne getroffen zu werden, während der angreifer "rumfuchtelt" oder gar gerade zusticht: gut. kannst du das?
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klar, mit einem langen Stock
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unorthodox
Das ist genau das Beispiel, welches ich meinte, als ich von Leuten redete die einem SV verkaufen wollen und absolut keine Ahnung von der Materie haben. Ebenfalls als ich erwähnte, dass es nicht egal ist was trainiert wird. Man sieht ja hier wunderbar was dabei rauskommen kann.
Ich glaube gegen jemanden mit einem Messer, würdest du mit deinen Ansichten einfach sterben wenn du es wirklich so drauf ankommen lässt.
Geändert von Kimbo_Nice (26-10-2020 um 05:48 Uhr)
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