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rambat
ich denke, es wäre sinnvoll, zu unterscheiden zwischen "positiv getestet" und "nachweisbar erkrankt".
Und wann ist jemand nachweisbar erkrankt?
Woran soll man das festmachen?

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rambat
nach auskunft mehrerer mediziner, die ich persönlich sehr gut kenne, gehört es zum medizinischen basiswissen, dass die gefahr, die von einem virus ausgeht, nicht durch die zahl der wie auch immer zustande gekommenen positiven tests charakterisiert ist, sondern dadurch, wie viele der infizierten tatsächlich schwer erkranken und wirklich an der erkrankung sterben.
Da stellt sich die Frage, welche "Gefahr" hier gemeint ist, bzw. was gefährdet ist.
Ein Mediziner, der ja in den meisten Fällen ein wissenschaftlich orientierter Heilkundler und kein Epidemiologe ist, wird mit "Gefahr" eventuell die Gefahr für den konkreten Patienten meinen, der einen postiven Test hat.
Wenn der nicht schwer erkrankt ist es für ihn natürlich nicht gefährlich.
Wenn es allerdings um die Gefahr geht, die von dem Virus für eine gesamte Bevölkerung ausgeht, dann spielen auch Infektionen eine Rolle, die für den betroffenen selbst harmlos sind, aber eben zur Verbreitung des Virus beitragen.

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rambat
ich fände es sinnvoll, die zahl der "neuinfizierten" permanent (am besten im täglichen überblick) ins verhältnis zu setzen zur zahl derer, die tatsächlich nachweisbar erkranken - und auch zur zahl derer, die tatsächlich intensivstationär behandelt werden müssen.
"erkrankt" ist nämlich nicht automatisch dasselbe wie "muss auf der intensivstation aufgenommen werden / muss beatmet werden".
Das wird eben schwer, solange es kein Kriterium für "nachweisbar erkrankt" gibt.
Bei Fachleuten ist es üblich, zwischen symptomatischen Fällen und und asymptomatischen Fällen zu unterscheiden. Ob ein Fall asymptomatisch bleibt, kann man erst nach einigen Wochen sagen, zeigt der irgendwann Symptome, dann war er nur präsymptomatisch.
Und bei "Symptomen" handelt es sich meist um eine subjektive Einschätzung die durch eine Befragung gewonnen wird, wenn es sich nicht um in bildgebenden Verfahren manifeste Schädigungen handelt, die festzustellen es einen erhöhten Aufwand erfordert, die teilweise selbst eine Gesundheitsgefahr darstellen (Röntgen-CT) und bei denen man einen Vorher-Nachher-Vergleich bräuchte.
Man müsste also die Fälle überwachen und dann nach Wochen die Zahlen entsprechend anpassen.
Angesichts der Meldung, dass in Berlin die Leute nun selbst ihre Kontakte informieren sollen und diese dann freiwillig in Quarantäne gehen, weil die Behörden überfordert sind, halte ich das für utopisch.

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rambat
ich fände es auch sinnvoll, die zahl der "neuinfektionen" ins verhältnis zu setzen zur anzahl der nachweisbar an covid 19 verstorbenen.
Auch das wäre natürlich zu wünschen, aber scheint mir in der Realität schwer umsetzbar, insbesondere, weil man bei Leuten mit vielen Erkrankungen nun nicht so klar sagen kann an was der nun genau gestorben ist, wie einer der mit leichtem CoViD-Husten von einem LKW überrollt wurde.
Außer man vernachlässigt "Absence of evidence is not evidence of absence" und nimmt in Kauf, dass man die Zahl der an CoViD19 verstorbenen massiv unterschätzt wird, weil es keinen strengen Nachweis gibt.
2017/2018 sind an der Influenza 1.674 Menschen nachweisbar verstorben.
Die Exessschätzung beträgt 25.100.

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rambat
so, nun steinigt mich, wenn ihr müsst ...
Ich meine, ich habe hier sachlich argumentiert.
Das kannst Du als "Steinigung" auffassen, wenn Du es musst.
Don't armwrestle the chimp.