Befriedigend finde ich das auch nicht, wenn man über Video Prüfungen macht. Es gibt aber Für und Wider.
Dafür spricht, daß es wahrscheinlich länger dauern wird, bis man wieder uneingeschränkt irgendwohin reisen kann, gerade wenn die Prüfungen weiter weg oder sogar im Ausland stattfinden. Wenn Leute sich intensiv vorbereitet haben und dann plötzlich doch nicht machen können, wirft das ein Stück weit den Prüfling zurück. Ich für meinen Teil kann mich erst auf neue Sachen konzentrieren, wenn ich bestimmte Dinge vorbereitet habe und dann irgendwann zur Prüfung gehen kann. Ich bin dann einfach nicht zugänglich für neue Sachen, da die anderen Dinge ja weiterhin intensiv geübt werden müssen. Also noch mehr Zeitaufwand, was für mich dann in Stress ausarten würde.
Positiv bei einem Livstream oder Videoaufzeichnung ist, daß der Prüfer / Lehrer sich die Aufzeichnung mehrfach anschauen kann und dann darüber noch besser entscheiden kann. Berichtigungen können über den Livestream ja ebenfalls gemacht werden. Die Prüfung ist sogar für den Lehrer gleich dokumentiert und kann die Fortschritte seines Schülers einfangen und vllt den Fortschritt zur nächsten Prüfung verfolgen und dokumentieren.
Vorteil ist auch, man kann die Prüfung stressfreier machen. Um die Richtigkeit und Ehrlichkeit der Prüfung zu dokumentieren, kann das ja auch der Lehrer filmen bzw. beim Livstream anwesend sein. Livestream ist ja sowieso fast so wie Präsenz.
Nachteil ist, daß gerade Videos auch mehrfach gemacht werden können, bis es einfach paßt. Wo Ehrlichkeit auf der einen Seite sein kann, kann es leider auch unehrlich zugehen. Ein Livestream ist halt doch nicht ganz so persönlich, auch wenn man zeitgleich digital anwesend ist.
Bei einer Videoaufzeichnungen können halt die Korrekturen und Anregungen nicht persönlich mitgeteilt werden, außer per Telefon oder Email oder anschließenden Videoschalte.
Egal ob Videoaufzeichnung oder Livestream, sieht man evtl. doch nicht jede Einzelheit einer Ausführung.
Ein weiterer Nachteil wäre auch die Übergabe der Urkunde bzw. das Face-to-Face bei der Übergabe.
Das gute Feeling bleibt halt aus.
Ich für meinen Teil würde so Prüfungen machen, wenn es jetzt absehbar wäre, daß das mit Corona und damit einhergehenden Einschränkungen länger dauert, bzw. über Jahre und wenn der Prüfer / Sensei damit einverstanden wäre, dies so durchzuführen.
Aber lieber wäre mir auch das normale Vorgehen bei einer Prüfung.
Es soll ja auch ein Highlight sein und ein Meilenstein in der jeweiligen Kampfkunst. Das möchte man doch life spüren.