Es tut mir leid das ich Mathematik als Beispiel genommen hatte . Ich wollte eigentlich nur darauf hinaus das die genannten Ordnungen auch ohne unsere Betrachtung existieren. Sie sind einfach.
Erst wenn wir sie bewusst erfassen wollen ,fangen wir an Systeme zu erschaffen für die Betrachtung .
Hätte es was geändert wenn ich Physik oder Chemie als Beispiel nannte ? Xd
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Ich habe eigentlich nur die Formulierung des durch Huangshan zitierten Satzes von Bücherwurm aufgenommen ...
... aber ich hatte ja oben schon mal darauf verwiesen, daß Ueshiba osensei daitô ryû und ômoto kyô fast zur selben Zeit begegnet ist und sich daher - meiner Meinung nach - seine Entwicklung nur vor dem Hintergrund beider Einflüsse beschreiben läßt. Diese Begegnungen mit Takeda sensei und Deguchi sensei in Verbindung mit dem Tod seines Vaters markieren aus meiner Sicht tatsächlich einen der Anfänge.
Außerdem hat sich Ueshiba osensei bereits in seiner Kindheit und Jugend ziemlich intensiv mit spirituellen Themen beschäftigt.
Ja, das ist klar. Aber wenn es ihm nur um Spiritualität gegangen wäre, hätte ihm auch das gereicht, was er bei Deguchi gelernt oder gefunden hat.
Aber er ist 20 Jahre Schüler von Takeda geblieben, also ging es ihm um Kampfkunst oder Budô (und somit auch um Kämpfen), das war ein Teil seiner Suche.
Wenn Takeda ihm die Augen für "wahres Budô" geöffnet hat wie er sagte, so kann das nicht bedeuten, dass er dort einen spirituellen Weg gefunden hat, denn das war es nicht was Takeda unterrichtet hat. Und er hätte dann auch nicht die Spiritualität woanders gesucht.
Also ging es meiner Ansicht nach um Kämpfen, denn das war es auch was er, (und auch Schüler von ihm wie Akazwa, Tohei, Tomiki und andere) über 10 Jahre lang in der Naval Akademy und weiteren Militäreinrichtungen unterrichtet hat. Er hat dort keine spirituellen Vorträge gehalten. Er hat dort auch nicht das Unterrichtet was er in seinem Dojo unterrichtet hat, sondern spezielle Kampftechniken die Takeda für Militär und Polizei entwickelt hat, und die auch Tomiki bei den Kempeitai-Einheiten in der Mandschurei unterrichtet hat.
Ueshiba war jemand der Kampfkunst trainiert hat wie ein Wahnsinniger, er wollte körperlich stark sein, und wollte kämpfen können (vielleicht dann auch für ein "höheres" Ziel, für Japan und den Kaiser, und er wollte den Krieg gewinnen). Gleichzeitig war er ein spirtiuell suchender, das steht außer Frage.
Allerdings, was Kindheit und Jugend angeht: Er soll sich als siebenjähriger mit den Schriften des Konfuzianismus und Riten des Shingon Buddhismus beschäftigt haben. In einem Tempel, der Jizodera geheißen haben soll, über den aber so gar nichts zu finden ist.
Ich frage mich, ob das vielleicht eine Legende ist.
Ich kann mich erinnern wie das war als Kind, wir haben im Kindergottesdienst Bildchen ausgemalt und Lieder gesungen.
Geändert von Gast (16-12-2020 um 15:16 Uhr)
Daß es ihm nur um Spiritualität gegangen sei, habe ich doch aber auch gar nicht behauptet?
Naja ... die haben halt anhand konfuzianistischen Klassiker Lesen und Schreiben gelernt. Und sie im großen Umfang auch auswendig gelernt.Ich frage mich, ob das vielleicht eine Legende ist.
Ich kann mich erinnern wie das war als Kind, wir haben im Kindergottesdienst Bildchen ausgemalt und Lieder gesungen.
Seine jüngere Schwester berichtet, daß der kleine Ueshiba nochnichtosensei ein Stubenhocker und Vielleser gewesen sei.
Zu dem Tempel und was Ueshiba kleinsensei dort als eine Art Messdiener quasi getan hat, schreibt Ueshiba Kisshomaru ein bißchen in der Biographie seines Vaters. U.a. ist ihm dort wohl chinkon zum ersten mal begegnet.
Irgendwie schon, du hast geschrieben es sei von Anfang an um Spiritualität gegangen, und eben nicht ums Kämpfen. Das glaube ich so aber nicht.
Das kenn ich ja alles. Aber was ihm alles so angedichtet wurde... da muss er doch auch ein Wunderkind gewesen sein, naja und die Schwester war vielleicht einfach beleidigt weil er nicht mir ihr spielen wollte. An was man sich alles so erinnert.
Aber klar, er war sicher von der Veranlagung her ein sehr spiritueller Mensch.
Pardon, dann hab ich das doof ausgedrückt.
Ich meine, daß Ueshiba von Kindheit an ein sehr lebhaftes Interesse hatte an spirituellen Themen. So wie man von dem kleinen Takeda Sokakau erzählt, er sei auf Schlachtfeldern rumgekrabbelt, weiß man von dem kleinen Ueshiba, daß er sich als Kind und Jugendlicher in den Tempel davongestohlen hat, um den Priester bei ihren Ritualen zuzuschauen.
Auf die budô Schiene mußte ihn sein Vater setzen. Er hat ja dafür eigens einen Privat-Lehrer engagiert.
Als Motivation für das Üben von budô wird ja dann vor allem auch die Erfahrung berichtet, daß er seinem Vater nicht helfen konnte, als der überfallen wurde.
Ich denke, daß eine solche Erfahrung eine sehr starke Motivation ist.
Als Ueshiba Takeda getroffen hat, ging es ihm ganz sicher ums Kämpfen.
Als er dann auf dem Weg zum Sterbebett seines Vaters war, hat er bei Deguchi angehalten, weil es ihm um Spiritualität ging.
Und in seiner eigenen Biographie ist dann das eine - so meine ich jedenfalls - nicht ohne das andere zu denken.
Ist es so deutlicher?
Ja, so eine Art Kindertrainer, ich glaube der war selber sehr jung.
Das macht aber doch aus einem Kampfkunstsystem keinen spirituellen
Übungsweg, es sei denn es wäre schon einer gewesen, oder Ueshiba hätte gesagt, wenn ihr A übt, müsst ihr auch B üben, weil das eine nicht ohne das andere geht.
Aber er hat A unterrichtet, später ein bisschen B eingestreut, bis sich A veränderte und dann C hieß, und hat dann behauptet A wäre zwar der Augenöffner gewesen, aber C käme von den Göttern. Dabei war C eigentlich immer noch A, nur es klebte kein Blut mehr daran, es war quasi "gewaschen", ein bisschen so wie man das mit schmutzigem Geld auch macht, man leitet es durch andere Kanäle, damit es sauber wird. Misogi halt, nur nicht für die Seele sondern für die Kampfkunst selbst.
Geändert von Gast (16-12-2020 um 20:38 Uhr)
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