Ich denke es ist müßig hier über Begriffe wie „Hüfte“ (in welcher Sprache auch immer) zu diskutieren wenn man nicht das zu Grunde liegende Gesamtkonzept der Bewegungslehre und des Bewegungsverständnisses kennt.
Den TCMA liegt eine Bewegungslehre zu Grunde, die dem Prometheus, Kapandji, Stecco und Myers in nichts an Umfang und Komplexität nach steht, aber so etwas wird natürlich langsam aufgebaut, wie es in der westlichen Anatomie ja auch langsam aufgebaut wird.
Ellbogen, Hüfte, Hand etc. sind alles konkrete Begriffe die mit Leben gefüllt werden müssen und zwar mit Leben im jeweiligen Kontext der wissenschaftlichen Sprache. Egal ob das „normale“ Anatomie ist oder funktionale Anatomie ist. Egal ob das grundlegendes Verständnis einer KK ist oder ob es um die differenzierte Anwendung und/oder Ansteuerung geht.
Begriffe sind mit konkreten Bedeutungen verbunden und DIE muss man lernen. Die Details einer Bewegung sind extrem wichtig und bauen halt auf dem Verständnis der zur Grunde liegenden „Lehre“ auf.
Über den Gangablauf und die daran beteiligten Strukturen und Steuerungsmechanismen aus westlicher Sicht kann man stundenlang eine Vorlesungsreihe halten. Um die jedoch zu verstehen muss man jedoch erst einmal grundlegende anatomische, neurobiologische und physiologische Kenntnisse haben.
Genau so ist es auch in den KK.
Leider verschränkt es sich hier sehr oft nur auf das äußere Bild eines Bewegungsablaufes und die Details dazu fehlen. Ein „Age-uke“ ist sehr viel mehr als die Bewegung eines Arms nach oben. Was macht der Körper? Was der Ellbogen? Was die Hüfte? Was die Augen? Warum? Wie hängt das zusammen? Wie trainiere ich das? Das „wie wende ich das an?“ entsteht ja aus dem Verständnis für die Bewegung. Ein guter Lehrer unterrichtet diese Details von Anfang an. Genau das ist ja der Grund warum es das Kihon gibt. Man nimmt sich eine vermeintlich einfache Bewegungssequenz und übt sehr genau, langsam und mit dem Augenmerk auf all die Details der Bewegung.
Dann nimmt man ein weiteres Körperteil hinzu, z.B. die Bewegung Beine und übt die zunächst alleine mit all Ihren Details (im Karate nennt man das dann „Stand“). Dann bringt man Arme und Beine zusammen. Zunächst einfach indem man vor und zurück geht und später dann freier im Raum, wobei man dann wieder hingeht und „Raum“ mit all den Details erklären und definieren muss.
Diese Details sind es die wichtig sind und es gibt unendlich viele Details die sehr systematisiert sind. „Rotation der Hüfte“ kann man nicht alleine betrachten. Auch nicht „Rotation der Wirbelsäule“. Die Damaru stellt ja nun nicht die Wirbelsäule und die Arme dar.
Sie ist letztlich die absolute Vereinfachung eines extrem komplexes Gebildes. Das was man sieht, nicht das was wirklich passiert.
Aus genau diesem Grund muss man diese Dinge persönlich besprechen, damit man den Leuten einen strukturierten Einblick in die Bewegungslehre geben kann und daraus dann die Anwendungen erklären kann.





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