Zitat Zitat von egonolsen Beitrag anzeigen
Ist das nicht der ganze Knackpunkt? Wenn ich etwas lernen will, dann gehe ich zu dem Lehrer, der das, was ich lernen will, am besten kann. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man das mit "das war es dann auch schon" abtun kann. Ich muss daher ich für mich folgern, dass derjenige, der das tut, kein echtes Interesse daran hat, wirklich gut zu werden. Ist ja auch OK.
„das war es dann auch schon“ bezog sich auf den Einfluss der authentischen Linie, nicht den des guten Lehrers. Oder ist für dich der „Lehrer, der das, was ich lernen will, am besten kann“ prinzipiell immer der aus der authentischen Linie?

Und um das ganze nochmal einen Ebene höher zu ziehen: Wir sind uns vermutlich einig, dass zunächst der Schüler ein „Suchender“ sein muss, weil sonst alles vergebliche Liebesmüh ist!? Und sollte man es dann nicht vielleicht dem Schüler überlassen, zu entscheiden, wo er glaubt am besten voran zu kommen?

Wir hatten heute erst die Diskussion, dass okinawanisches Karate sehr viel tiefer ist, als japanisches. Dem ist vermutlich so. Aber da ist der Satz wieder: das war es auch schon. Oder ist der Schüler, der sich mit der Tiefe beschäftigt, tausende von Anwendungen mit zahlreichen unterschiedlicher Waffen, Hebeln, Würfe, whatever, übt, automatisch der bessere Kämpfer als derjenige, der jeden Tag Hunderte Kizami-/Gyaku-Kombis, Mae- und Mawashi-Geri, und vielleicht noch 3 andere Techniken rauskloppt wie ein Tier? Und das noch in einer waffenlosen Auseinandersetzung, wo er sich doch überwiegend mit Waffen beschäftigt, während der andere den lieben langen Tag stumpf auf irgendwas drauf kloppt. Da wüsste ich nicht, warum Erstere grundsätzlich so gut wie immer gewinnen sollte. Verleiht so eine authentische Linie irgendwelche Geheimkräfte, so dass ein Breitensportler einen wahrhaft Großen einer vermeintlich toten Linie locker verpacken kann?

Ist das eigentlich irgendwie wichtig oder ist das nicht vollkommen egal? Der krasseste Kämpfer ist ja eh der MMA Profi, oder? Oder kann man am Ende gar keiner KK zuordnen, weil die sonst längst alle anderen verdrängt hätte? Oder ist es nicht doch vielmehr der Schüler, der entscheidet, was er da überhaupt mitnehmen will und wofür und warum. Am Ende finden sich sogar Leute, die einen Riesenspaß haben, in einer „toten Linie“ rumzumachen und dabei auch noch recht gute Klopper werden. Was machen wir denn dann mit denen?

Gedanken zur Nacht nach einem schönen Zoom-Lehrgang und einem Haufen gegrillter Lammrippchen... Jetzt wird Samurai-Folge weitergeschaut...