Hallo,
That's what we call a Milchmädchenrechnung.
1.) Wenn ich 1 km näher an meinen Arbeitsort ziehe, fährt meine Freundin 1 km weiter. Ersparnis?
2.) Mögliche Lösung: Zweitwohnung. Ersparnis?
3.) Mögliche Lösung: Einer kündigt. Jede Menge Ersparnis! Wirklich?
Nein, weitere Strecken sind nicht attraktiver. Ich tanke im Monat für ca. 250 Euro, das macht ca. 3000 Euro/Jahr. Das ist weit davon entfernt, was ich an Pendlerpauschale geltend machen kann. Eine kurze Rechnung ergibt, dass die Rechnung umso ungünstiger wird, je weiter die Fahrstrecke ist.
Und da sind Kaufpreis, Wartung und Verscheiß des Autos noch nicht mal drin.
Kannst Du mir ein Beispiel vorrechnen, bei dem eine weitere Anfahrtstrecke zur Arbeit zu mehr Geld führt?
Ich arbeite als Berechnungsingenieur bei einem "großen deutschen Privatkonzern". Alle möglichen Leute reisen aus allen möglichen Richtungen an. Daran ändert sich nichts, wenn die Niederlassung in ein Dorf verlegt wird.
Und das wird sich auch nicht ändern, egal wer im Herbst formal die Macht übernimmt.
Das Grundprinzip ist, unerwünschtes Verhalten einfach immer teurer zu machen. Besser wäre es, erwünschtes Verhalten billiger zu machen - oder erst einmal prinzipiell zu ermöglichen.
Ab Januar gilt C02-Steuer, die jetzt (so glaube ich) jedes Jahr weiter erhöht wird. Außer kündigen und hartzen habe ich keine Möglichkeit, diese zu umgehen. Wie oben ausgeführt, sind die Öffis in meinem Fall weitgehend nutzlos. Und über E-Autos brauchen wir mal gar nicht reden.
Aber die Politik kann sich auf die Brust schlagen, wie toll doch der Klimaschutz umgesetzt wird.
Und noch einmal: Da sind Pauschalaussagen, die völlig nutzlos sind. Wie soll das konkret aussehen? Sollen alle Mitarbeiter meines Standorts auf das entsprechende Dorf ziehen? Ihre Häuser mitnehmen (ein Problem, das ich nicht habe), die Jobs ihrer Lebensgefährten auch gleich mitnehmen?
Mein Auto ist schwerer als 1t und ich bin leichter als 100 kg. Trotzdem bin ich froh, dass dies so ist, weil ich schon ein paar mal nur wegen meines Allrad überhaupt wieder nach Hause gekommen bin. Klimawandel hin, Klimawandel her - im Erzgebirge ist trotzdem hier und da mal Winter (oder auch mal leicht überflutete Straßen im Frühjahr).
Nein, kriegen wir nicht. Aber das ist eine gesellschaftspolitische Diskussion, die von unterbelichteten SUV-Fahrern wie mir, zu weit weg führt.
Grüße
SVen
Hallo,
Und das ist mal korrekt.
Ich gehöre zu den Privilegierten, die tatsächlich im Homeoffice sind.
Als die ganze Kacke losging, wurde alle Bürofuzzies nach Hause geschickt. Als im August abzusehen war, dass die zweite Welle losgeht (völlig überraschend, natürlich) wurde auf 60 Prozent Anwesenheitspflicht bestanden. Warum? Weil halt!
Ich habe von der Firma zwar einen Ferman bekommen, dass ich auf Arbeit fahren darf, bin aber inzwischen wieder zu 100 Prozent im HO.
Kann so bleiben.
Grüß
SVen
Hallo,
Entschuldige, wenn die Reaktion zu schnell war, aber einige Dingen regen mich auf.
Ich habe mal einen Cartoon gesehen, in der Fackelträger und Mistgabelträger von einem Schloss standen und den Kopf des Königs wollten. Der Berater gab dem König folgenden Rat: "Alles gar kein Problem, einfach den Fackelträgern einreden, dass die Mistgabelträger Schuld sind, und alles wird gut."
Und genau so läuft das, und immer noch fallen alle (oder sagen wir fast ) auf divide et impera herein.
Autofahrer gegen Fahrradfahrer, Fahrradfahrer gegen LKW-Fahrer, LKW-fahrer gegen Zugführer, ...
Das nervt und löst kein Problem. Aber andererseits, wann hat die Politik schon mal Probleme gelöst. Wozu auch - wir haben ja divide et impera ...
Grüße
SVen
Wieso? Auf dem Dorf kann doch jeder im Garten seinen kleinen Supermarkt, sein kleines Krankenhaus oder seine Polizeistation aufmachen...
In der Stadt ist das auch möglich, hast du ein Zimmer frei, machst du deine eigene SVA, oder eine Intensivstation. Einen Untermieter hatten wir früher auch in der Berliner Altbauwohnung.
Aber im Ernst, es hat ja niemand gesagt dass ALLE Homeoffice machen können oder sollen.
Respekt!
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
Das ist ziemlicher Unsinn, wenn Leute zwischen zwei Ballungszentren wohnen und Person A nach rechts, Person B nach links fährt jeden Tag.
Vor allem, da die meisten Jobs ja nicht so selten sind, dass es sie nur einmal auf zehn Millionen Personen oder so gibt. Aber gut, das bin ich - ich wähl mir meine Region und habe vor, da zu bleiben. Das ist ein Gebiet, in dem grob gerechnet 1 Million Leute wohnt, da wird es ja wohl in diesem Gebiet die allermeisten üblichen Jobs geben, und wenn ich mir nicht grad einen Bundesligatorwart als Partner aussuche, dürfte da auch für Leute in meinem Bekanntenkreis nicht gross anders sein.
das Kündigen könnte ja vorgängig von einer neuen Jobsuche in der Nähe der Arbeit des Partners begleitet sein. Dann kann man sogar noch gemeinsam zu Mittag essen und ein bisschen Paarleben geniessen, auch während der Arbeitszeit.3.) Mögliche Lösung: Einer kündigt. Jede Menge Ersparnis! Wirklich?
Leute kreuz und quer durch die Welt schicken, bringt nichts Positives, nur Aufwand, Ärger, Zeitfresserei und Kosten. Das macht man, weil man muss bzw es schwer ist, Alternativen zu finden in der aktuellen (!) Situation, und doch nicht, weil man das so toll findet.
Das muss man logischerweise mit Wohnkosten gegenrechnen, da Wohnen auf dem Land günstiger ist als Wohnen in der Nähe von Ballungszentren. Wie viel würde denn eine gleichwertige Wohnung kosten, auf halber Pendelstrecke, zum Beispiel? und wie würde die Wohn/Pendelrechnung als Ganzes dann aussehen?Nein, weitere Strecken sind nicht attraktiver. Ich tanke im Monat für ca. 250 Euro, das macht ca. 3000 Euro/Jahr. Das ist weit davon entfernt, was ich an Pendlerpauschale geltend machen kann. Eine kurze Rechnung ergibt, dass die Rechnung umso ungünstiger wird, je weiter die Fahrstrecke ist.
Dass der Betrag fürs Pendeln bei weiterer Strecke höher wird, ist völlig sinnfrei. Es bringt der Umwelt nichts, der Lebensqualität nichts... ok, den Autoherstellern bringt's was. Das ist aber auch schon alles.
eben, höhere Wohnkosten in Zentrumsnähe werden GAR NICHT unterstützt vom Staat. Sprich, das ökologisch und sozial bessere Verhalten wäre dann das teure Privatvergnügen, und zwar zu 100% selbst zu zahlen.Kannst Du mir ein Beispiel vorrechnen, bei dem eine weitere Anfahrtstrecke zur Arbeit zu mehr Geld führt?
Pendeln wird unterstützt - nicht vollständig, aber immerhin.
Corona hat den Begriff "Home Office" salonfähig gemacht... drei Tage zuhause, zwei im Büro, wäre das nichts? Alles, was computerbasiert läuft, würde grundsätzlich via Internet gehen. und dem Arbeitgeber kommt es wohl immer noch günstiger, dem Angestellten zuhause einen anständigen Computer plus Bürostuhl hinzustellen, statt ganze Büroräume zu finanzieren.Ich arbeite als Berechnungsingenieur bei einem "großen deutschen Privatkonzern". Alle möglichen Leute reisen aus allen möglichen Richtungen an. Daran ändert sich nichts, wenn die Niederlassung in ein Dorf verlegt wird.
Es wäre an der Zeit, auf die Änderung zu besserer Mobilität immerhin hin zu arbeiten. Was in einem so autoverliebten Land wie Deutschland in der Tat sehr schwierig ist. Und nicht zuletzt braucht der Aufbau von Infrastruktur auch dann viel Zeit, wenn alles optimal geplant ist und läuft.Und das wird sich auch nicht ändern, egal wer im Herbst formal die Macht übernimmt.
ja, eben. Meine Rede.Besser wäre es, erwünschtes Verhalten billiger zu machen - oder erst einmal prinzipiell zu ermöglichen.
nicht über Verbote arbeiten, sondern Gesetze so gestalten, dass persönlicher Egoismus und kollektives Wohlbefinden in Übereinstimmung sind. Dann leben nämlich alle am besten.
Guckt mal, was möglich ist.Und noch einmal: Da sind Pauschalaussagen, die völlig nutzlos sind. Wie soll das konkret aussehen? Sollen alle Mitarbeiter meines Standorts auf das entsprechende Dorf ziehen? Ihre Häuser mitnehmen (ein Problem, das ich nicht habe), die Jobs ihrer Lebensgefährten auch gleich mitnehmen?
bisschen Home Office? Dezentralisierung der Firma auf mehrere kleine Standorte statt ein einziges Riesending, wenn Arbeiten sowieso anstehen? Als Paar Jobs aufeinander abstimmen? Beim nächsten Umzug darauf achten, dass guter ÖV vorhanden ist, und das zum Must Have Kriterium definieren? als Zweitfahrzeug ein Motorrad kaufen, kein weiteres Auto? Der Gemeinde schreiben, dass beim sowieso nötigen Umbau der Hauptstrasse bitte brauchbare Fahrradspuren mit gebaut werden?
halt tun, was gerade geht und mit dem eigenen Leben kompatibel ist, und die Lebensqualität erhöht.
Irgendwo muss man halt anfangen.
dann stell dir vor, wie viel froher dass ich bin, dass ich in ein noch schwereres Gefährt steigen darf, das von einem professionellen Fahrer geführt wird, während ich in Ruhe vor mich hin träume oder lese oder Musik höre, was mich einen sehr bescheidenen Beitrag pro Monat kostet, und ic mich noch nicht mal mit Reparaturen udn Unterhalt ärgern muss...Mein Auto ist schwerer als 1t und ich bin leichter als 100 kg. Trotzdem bin ich froh, dass dies so ist, weil ich schon ein paar mal nur wegen meines Allrad überhaupt wieder nach Hause gekommen bin. Klimawandel hin, Klimawandel her - im Erzgebirge ist trotzdem hier und da mal Winter (oder auch mal leicht überflutete Straßen im Frühjahr).
man sollt nicht auf die SUV-Fahrer losgehen.Nein, kriegen wir nicht. Aber das ist eine gesellschaftspolitische Diskussion, die von unterbelichteten SUV-Fahrern wie mir, zu weit weg führt.
Ein Verhältnis von Leergewicht zu Nutzlast von 10 : 1 ist auch im Kleinwagen gegeben und nicht sinnvoll.
Wenn da irgendwas unterbelichtet ist, dann das Konzept "Autos zum Transport einzelner Personen", aber nicht eine bestimmte Variante im Rahmen dieses Konzepts. mit oder ohne Elektroantrieb, als SUV oder als Peugeot 205, das sind Details.
und vielleicht noch, dass man Lösungen selten entwickelt, indem man einfach eine bestimmte Gruppe als Doofis definiert.
unorthodox
Ich fahre einen sehr kleinen, sehr leichten Sportwagen, und der wiegt leer um die 800kg. Leichter ist nur ein Monoposto aus dem Formel-Rennsport, sowas gibt es nicht als Alltagsauto. Die alten Smart 42 sind noch ein bisschen leichter, die möchte man aber nicht mit mehr als 120 über die AB fahren. Und richtig viel geht da auch nicht rein. Interessant ist an sich rein der reale Verbrauch, und die Antriebstechnologie. Ich bin ein Fan von Ökofuel aus nachwachsenden Rohstoffen, solange die E-Antriebe nicht die Alltagsfähigkeiten haben um einen Großteil des Individualverkehrs zu übernehmen.
Ursprünglich ging es aber um den "Neandertaler" am Steuer, wobei man damit den eher friedlichen Neandertalern Unrecht tut. Ich halte viel davon, solchen Leuten die grobe Kelle zu geben, aber wenig von 30er Zone überall, und Tempo 80 auf der AB weil für die Umwelt und so. An sich müsste man aber über einen extremen Ausbau des ÖPNVs aus Steuermitteln nachdenken, und einen Großteil des Verkehrs darauf umsteuern.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
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