
Zitat von
kloeffler

Zitat von
Pansapiens
Genau, und wenn man seinen Geburtstag keine Party machen darf, dann fühlt man sich wie Anne Frank...

zielst Du auf die geschmacklose Referenz der Querdenker auf Anne Frank ab?
Ja.
Dabei ist "geschmacklos" wieder so eine eher moralische Wertung und über Geschmack kann man sich ja streiten.
Die Äußerung kam ja damals auch von einem Kind, dem ich zugestehe, dass es noch weniger einschätzen kann, was eine Situation wie die von Anne Frank konkret bedeutet, als z.B. ich.
Aber ich sehe ein IMO objektivierbares deutliches Missverhältnis in der Situation von Anne Frank und einem Mädchen, dass bei einer Geburtstagsfeier ein Bußgeld für ihre Eltern riskiert.
Und ein ähnliches, wenn auch nicht so extremes Missverhältnis sehe ich zwischen dem Verlust der Privatsphäre, Bewegungsfreiheit und dem Ungemach auf einer Intensivstation und dergleichen, wenn man längere Zeit mit der eigenen Familie in der eigenen Wohnung verbringt, die man ja bei uns - im Gegensatz zu anderen Gebieten - auch bisher jeden Tag verlassen durfte, solange man nicht in Quarantäne war.

Zitat von
kloeffler
Im Kontext liest sich für mich Dein Kommentar so, als daß Du jegliche Erwähnung von familiären Notlagen in der Pandemie durch das Einstreuen des Namens „Anne Frank“ bagatellisierst und sie durch Vergleich mit diesem auf eine Stufe mit „Party“ stellst.
Wenn Du den Kontext beachtest, dann kannst Du erkennen, dass es sich nicht um eine beliebige Erwähnung einer familiären Notlage handelt, sondern dass die familiäre Situation mit der Situation eines Menschen auf der Intensivstation verglichen wird.
Wie Du nun aus diesem doch speziellen Einzelfall, darauf schließt, dass ich jegliche Erwähnung durch Einstreuen ..... bagatellisiere, kann ich nicht ganz folgen, wenn ich Dir die Anwendung der üblichen Denkgesetze unterstelle.
Ich habe einen Vergleich mit einem anderen Vergleich verglichen.

Zitat von
kloeffler
Passt gar nicht zu Deiner sonst sehr logischen und nüchternen Herangehensweise ans Thema.
Ein Grund mehr, Deine Wahrnehmung zu überprüfen. Hier noch mal der Vergleich, auf den ich Bezug genommen habe:

Zitat von
Seemann
Ich wünsche absolut niemandem, als Patient auf eine ITS zu kommen. In meinen Augen wäre das die Hölle. Absolut keine Privatssphäre, keine richtige Ruhe und eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit. Ein Realitätscheck für manche hier fände ich hingegen schon irgendwie manchmal ganz schön. Aber man wird ja wohl noch träumen dürfen.

Zitat von
SeinseiShinigami
Gut, das stellt zu den Wohnverhältnissen vieler Familien in der Krise keinen großen Unterschied da.
Keine Privatsphäre, keine richtige Ruhe, eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit, dazu möglicherweise eingeschränkte Bildung und Einkommen.
Gibt viele für die das Alltag geworden ist.
Gut, ich kenn mich jetzt mit den Wohnverhältnissen der meisten Familien nicht so aus, aber dass da alle Mitglieder die Zeit im Bett verbringen, nicht alleine auf die Toilette gehen können oder dergleichen,
und denen die eigenen Familienmitglieder so vertraut sind, wie irgendwelches Pflegepersonal
würde mich doch überraschen.
(Auf der anderen Seite könnte man natürlich einwenden, wenn man nackt auf dem Bauch im Koma liegt bekommt man nicht viel mit und das mag für manche angenehmer sein, als mit ihren "Lieben" zusammen zu sein....)
Geändert von Pansapiens (18-04-2021 um 11:51 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.