Zitat von
Inryoku
Zitat von
Pansapiens
[Freiheit ist auch ein Kulturgut.]
Beruht vielleicht nicht auf den Werten des Christentums, bei dem ja Leute mit abweichenden Verhaltensweisen und Ansichten verbrannt werden, aber eventuell auf den Werten der Aufklärung.
Ich weiß ja nicht ob du das ernst meinst, dass die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen eine Erfindung des Christentums ist, die auch heute noch stattfindet.
Und erneut eine Schlussfolgerung, die man aus dem von mir Geschriebenen und von Dir Zitierten nicht so einfach ziehen kann und die IMO eher auf Assoziationen beruht, die Du mit dem Christentum verbindest.
Ich habe weder von der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen geschrieben, noch behauptet, dass das eine Erfindung des Christentums sei, noch das dass, von von dem Du irrtümlicherweise annimmst, auf das ich mich bezog noch heute statt findet.
Gut, eventuell war "verbrannt" falsch und irreführend.
Nach Aussage des angeblichen Religionsstifters werden Abweichler nicht verbrannt, sondern nur in das Feuer geworfen, wo sie nicht verbrennen, was ja auf eine Ende des Leids hindeutet, sondern die brennen nach Meinung der Autoritäten bis in alle Ewigkeit, so wie Prometheus, dessen Leid nicht zu Ende ist, wenn der Adler seine Leber gefressen hat, sondern dem eine neue
nachwächst, damit die am nächsten Tag erneut gefressen werden kann.
Nur das Prometheus dann begnadigt wurde, was im Christentum wohl eher nicht vorgesehen ist.
Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. 40Gleichwie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird's auch am Ende dieser Welt gehen: 41des Menschen Sohn wird seine Engel senden; und sie werden sammeln aus seinem Reich alle Ärgernisse und die da unrecht tun, 42und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird sein Heulen und Zähneklappen. 43Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Dass die "Christen" später angefangen haben, selber Richter zu spielen und die Leute schon vor dem jüngsten Gericht zu verbrennen, war wohl eher nicht im Sinne des Erfinders.
Eine "humane" Todesstrafe scheint mir eher auf Werten der Aufklärung zu beruhen:
Guillotin reichte am 10. Oktober 1789 für eine geplante Beratung über ein neues Strafgesetzbuch und des Strafvollzug sechs Artikel[3] ein, unter anderem einen Antrag auf Einführung eines mechanischen Enthauptungsgeräts, um grausame und entehrende Hinrichtungsarten abzuschaffen
Zitat von
Inryoku
Sollte bei jemandem der durch die Aufklärung geprägt wurde, doch sehr verwundern.
Ich bin auch durch das Christentum geprägt.
Ich wurde als kleines Kind mit geweihtem Wasser beträufelt, um die Erbsünde abzuwaschen, die angeblich darin bestand, dass die ersten Menschen vom Baum der Erkenntnis gegessen haben.
Seit der zweiten Einweihungsstufe mit neun oder so bin ich berechtigt, an der im Christentum üblichen Theophagie teilzunehmen.
Und schließlich wurde mir so mit 17 in einer weiteren Einweihungsstufe rituell die Kraft des heiligen Geistes übertragen, um mich fester in der Gemeinschaft der Gläubigen zu verwurzeln.
Aber die andere Seite war stark in mir, ich hab schon mit neun nicht verstanden, was am "ungläubigen" Thomas so schlimm sein soll, ich hielt den eher für schlau.