
Zitat von
Magister Scriptor
In der beschriebenen Rezension wird erneut die Frage aufgeworfen, inwieweit es realistisch ist, innerhalb einer kurzen Zeitspanne (hier auf den ersten Blick zwei Jahre) einen eigenen Stil zu entwickeln. Bereits vor drei Jahren habe ich hierzu meine Gedanken veröffentlicht, wie man etwas weiter vorne in diesem Thread nachlesen kann.
Die oben verlinkte Rezension verweist jedoch auf einige neue Punkte und hierzu habe ich noch etwas zu sagen.
Dort lesen wir nämlich, dass der Held der Geschichte „mit geradezu übermenschlicher Präzision“ seine Fehler analysiert und wie er diese in Zukunft vermeiden kann. Der Rezensent bringt hier den „Tunnelblick“ vor. Ein Effekt, der unter Adrenalineinfluss auftritt und die menschliche Wahrnehmung auf das Wesentliche reduziert. Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass gleichzeitig auch die verlangsamte Wahrnehmung eintritt. Es gibt genug Erfahrungsberichte von echten Auseinandersetzungen, in denen der Verteidiger sich recht bewusst Handlungen überlegte und deren für und wider abwog, was in Bruchteilen einer Sekunde geschehen sein muss. Unser Gehirn kann im Bedarfsfall tatsächlich sehr schnell arbeiten. ;-) In den meisten Szenen des Romans hat unser Held sogar mindestens eine Verschnaufpause, die er entsprechend nutzt.
Ein Mensch, von dem ich meine zu lesen, dass er so etwas tatsächlich konnte, hieß Bruce Lee. Die Entwicklung des Jeet Kune Do war in gewisser Weise Inspiration für den im Roman beschriebenen Weg zum Da’Jin’Zat.
Ganz ehrlich: Eine Frage bzgl. Realismus bei Fantasyromanen zu stellen ist an sich schon Quatsch. Ist doch alles gut wie es ist. Ist doch deine Geschichte. Regeltechnisch war der Gründer halt Magieadept und einer seine 5 Grundzauber beruhen auf maraskanischen Varianten beruhende Hellsichts- und Analysezauber.
Bruce Lee hat seine Kampfkunst auch nicht in 2 Jahren aus dem Boden gestampft. Ein Blick ins entsprechende Unterforum lässt aber auch gleich erahnen das es durchaus unterschiedliche Meinungen gibt was Original Jeet Kune Do überhaupt ist. Aber wie gesagt, das brauchst du als Argument, vor allem bei einem Fantasyroman, gar nicht anzuführen.
Der Magen einer Sau, die Gedanken einer Frau und der Inhalt einer Worscht, bleiben auf ewig unerforscht.