Lange hatten Gesundheitsexperten gewarnt, jetzt fehlen brasilianischen Kliniken wichtige Medikamente. Patienten werden bei Bewusstsein intubiert, Ärzte bitten verzweifelt um Hilfe.
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Im städtischen Albert-Schweitzer-Krankenhaus in Rio de Janeiro hatten die Beschäftigten zuvor über Tage hinweg Sedativa verdünnt, damit die Vorräte länger reichen, wie ein Arzt der AP sagte. Seit diese aufgebraucht seien, müssten Krankenschwestern und Mediziner neuromuskuläre Blocker nutzen und Patienten an ihren Betten fixieren.
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Die Tageszeitung "O Globo" berichtete am Donnerstag über ähnliche Zustände in weiteren Krankenhäusern im Großraum Rio. Angehörige telefonierten verzweifelt andere Kliniken ab, um an Beruhigungsmittel für ihre erkrankten Verwandten zu kommen. Auch in anderen Regionen warnen Experten vor bevorstehenden Knappheiten.
Im bevölkerungsreichsten Staat São Paulo sprach der örtliche Gesundheitsminister Jean Carlo Gorinchteyn von einer katastrophalen Lage in den Krankenhäusern. Am Donnerstag standen nach offiziellen Angaben mehr als 640 Häuser vor dem Kollaps, Engpässe drohten innerhalb weniger Tage.