Geändert von Tantal (22-10-2021 um 12:48 Uhr)
Noli turbare circulos meos
Das ist der erste richtige Satz von dir.
Nur ist der "richtige" Lehrer für jeden ein anderer , weil jeder eine andere Entwicklung hinter sich hat und und es bedeutet noch lange nicht das man auch der richtige Schüler für den lehrer ist.
und schlussendlich sagt es nicht das Geringste über die eigenen Limitierungen aus für die eigene Entwicklung.
Du tust so als wenn der Lehrer genügt und automatisch wird man gut ... NEIN , sorry , den Zahn kannst du dir ziehen. da gibt es sehr gute Beispiele auf youtube
Ebenso die Annahme das Andere nicht gut werden können ,ohne lehrer ... das sind aber immer wieder die Statements die man bei dir rausliesst , erst recht wenn du dich hier hinstellst und pauschal "manchen " "keine Ahnung" unterstellst .aber selber nur nachplapperst , abliest und auf fremde (nicht selbst verfasste ) Beiträge verweist , in Diskussionen authentisch mit gut gleichstellst und schliesslich sogar authentisch und lebendig als gleich betrachtest. Aber großspurig über Ahnung reden ..
Komm einfach bissel runter und tu nicht so als du wärst du dem Gral begegnet . das nimmt dir hier eh kaum einer ab.
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Das mit innerer und äusserer Unterteilung würde ich auch etwas differenzierter sehen und nicht gleich als Marketing oder sonst was abkanzeln. Ist halt eine Frage des Standpunktes und des Verständnisses und daher immer sehr relativ. Alles in allem eine sehr unglückliche Unterscheidung.
Aber ganz egal was sich jetzt jemand auf die Fahne schreibt, es sind ganz einfach objektiv schon gewisse Qualitätsunterschiede in der praktischen Umsetzung wahrnehmbar, bei denen aber letztendlich keine Grenze gezogen werden können wo jetzt "äusserlich" aufhört und "innerlich" anfängt. Oft kommen vor allem im Profibereich Leute in Bereiche rein die mehr "innerlich" sind als irgendjemand der sich "innere" Kampfkunst auf die Fahne schreibt.
Auch didaktisch und methodisch sind da schon auch andere Ansätze da. Wobei ich auch hier sagen würde, dass Leute die sich da keinen Kopf drüber machen einfach "interne" Sachen in ihr Training integrieren und es denen letzten Egal ist, während die, die sich das "interne" gerne auf die Fahne schreiben, meistens die wirklich konkrete Umsetzung in der Praxis schuldig bleiben.
Yep Beni, wie oft ein kontroverses thema. Wie betrachten , oder benennen es eigentlich die Leute in China selbst. Jetzt ganz unabhängig von Marketing , Label usw.
Damit meine ich Diejenigen welche es auch betreiben . Unterscheiden sie es selber irgendwie ?, und wenn ja , was benutzen sie an Vokabular dazu . Könnte mir vorstellen das es dann weniger der Abgrenzung dient sondern eher der Verdeutlichung was Fokus hat , wo der Motor ist....?
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Auch wenn es ältere Spuren gibt, hat das in China eigentlich erst so richtig Anfang 20. Jhdt. angefangen mit den nationalen KK-Akademien und der Unterscheidung in den Shaolin Zweig (äusserlich) und Wudang (innerlich) --- Dank sei Sun Lutang (Der ist wahrscheinlich einer der Hauptverantwortlichen für das ganze Schlamassel mit seinen Publikationen.) Das war aber damals schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Seitdem ist der Begriff Neijia (innere Familie; oder innerer Familienkreis; manchmal als national interpretiert im Gegensatz zu Shaolin, was ja buddhistisch, also von ausserhalb von China kam) in die Volkseele eingedrungen und zusammen mit Wudang, Daoismus, Alchemie, Dantian, Innerer Energie (Qi) und Co zu einer ganz eigenen Strömung geworden. Die Kungfu Romane haben dann noch den Rest dazu beigetragen. Also in China sind das ideologisch schon zwei fest etablierte Lager.
Was bedeutet das für die Zeit vor dem Schlamassel?
Waren die Inhalte die wir HEUTE so unglücklich mit Innen differenzieren , davor Allgemeingut in allen kampfkünsten Chinas oder hat gab es durchaus beobachtbare Unterschiede in der Methodik zw. wudang und shaolin , nur das es eben keiner bis dahin als Innen/aussen beschrieben hat ?
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Wahrscheinlich wird das niemand beantworten können. Eher fand da wohl keine Differenzierung statt.
Dass Wudang die Wiege des Inneren ist, ist eine Legende; dass Shaolin schon immer ein KK-Zentrum gewesen ist eher auch. Diese beiden Legenden haben ihren Ursprung wie gesagt wohl eher in den nationalen KK-Akademien Anfang des 20. Jhdts.
Ringen gehört in China (natürlich weltweit) zu den ältesten KK. Dort wurde aber nie das Spielchen mit innen aussen gespielt, bis heute eigentlich. Und das was die machen, die sich "inneres" auf die Fahnen schreiben in China, ist im besten Fall passable Ringertechniken. Beim schlagen trennt sich die Spreu dann ganz vom Weizen. Hier sieht man dann schon, dass das ganze auch mit Marketing zu tun hat. Denn das chin. Ringen hatte nie mit diesen Begriffen operiert und sich auch nie auf irgendwelche Legenden bezogen mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten. Daher fristet es in China auch nur ein recht erbärmliches Randdasein, obwohl sich dort fast alle "Inneren" mit den wirklich brauchbaren Sachen bedient haben.
Die früheste, und wohl ziemlich einsame Erwähnung stammt aus dem späteren 17. Jhdt. In einem Buch eines gewissen Huang Zongxi taucht eine "Grabinschrift" eine Wang Zhengnan auf, in der es heisst, dass Neijia Quan auf einen Zhang Sanfeng zurückgeht. Von Wudang steht da aber nichts. Hab das historisch jetzt nicht alles Stegreif auf Lager. Wer da mehr dazu sagen kann, für mich wäre es auch eine Auffrischung ohne jetzt in die Literatur gehen zu müssen.
Geändert von gast (22-10-2021 um 14:57 Uhr) Grund: Ergänzung
Danke Beni. und schön mal wieder von dir zu hören ^^
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
"man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel
Die ersten Erwähnungen in der Mitte des 17. Jhd. hatten politische Gründe. Die „externen“ Buddhistischen KK waren den „internen“ daoistischen, und damit chinesischen, KK unterlegen. Die inneren setzten auf ein „größeres, tieferes, Verständnis“ und waren deswegen supi. Die Mandschus repräsentieren den Buddhismus und waren die doofen Ausländer die jetzt an der Macht waren...
Lorge, Peter in „Chinese Martial Arts“, S. 195For anti- or non-Buddhist Ming loyalists, Shaolin and Buddhism offered a shorthand for foreigners and the Manchus. Chinese power was internal and concealed, but superior. Internal martial arts was part of a Chinese discourse about identity and political loyalties rather than a transparent description of practice. The Qing Dynasty literature on the martial arts was inflected from its very beginning by the politics of the change from Chinese to Manchu rule.
Die Trennung zum Ende der Qing-Zeit, bzw. in der Zeit danach, hatte wieder was politisches, als Intellektuelle wie Sun Lu Tang die KK verkopften.
Egal ob TongBei, Baji, Bagua, XingYi, Yiquan, TaiChi etc., alle KK waren einmal zum Töten gedacht und hatten die Trainingstools das auszubilden.
Politik, geänderte Kriegsführung und Marketing hat dann dazu geführt dass „Internal“ heute für Gesundheit, Weichheit und Esoquatsch steht...
Diese ganze Trennung ist kompletter Blödsinn. Alle CMA haben zu einem gewissen Anteil „innere“ und „äußere“ Elemente. Wann welche Aspekte unterrichtet werden ist noch nicht einmal stilabhängig, sondern Lehrer abhängig und manchmal sogar einfach nur epochenabhängig.
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