@Kusagras: Wirklich ein gutes Interview von Herrn Drosten (normal höre ich lieber die von Herrn Streeck aber dieses gefällt mir).
Hidroxicloroquina würde ich ja auch schlucken, aber meine Apothekerin hat nicht verstanden was ich da sage![]()
@Kusagras: Wirklich ein gutes Interview von Herrn Drosten (normal höre ich lieber die von Herrn Streeck aber dieses gefällt mir).
Hidroxicloroquina würde ich ja auch schlucken, aber meine Apothekerin hat nicht verstanden was ich da sage![]()
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
Zitat BR:
Anm. d. Red. (Stand 09.11.2021): "Das Medikament Ivermectin hat die Hoffnungen der Ärzte im Kampf gegen Covid-19, nach eigenen Angaben, nicht erfüllt und kommt im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder nicht mehr zum Einsatz."
Quelle:
https://www.br.de/mediathek/video/co...c1740008c2b5b1
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Gruß
Nohands
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„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“
Auch nochmal hier die Empfehlung das neuste Drosteninterview zu lesen auf ZON:
Zu den von dir angesprochen Punkten einige paar Auszüge (ganzes Interview trotzdem sehr empfehlenswert), davon ein paar Auszüge als "Antwort" zu dir:
https://www.zeit.de/2021/46/christia...omplettansichtDrosten:
Einzelne Medien in Deutschland haben – auch mit der Auswahl ihrer Quellen und Gäste – über Monate hinweg mit einer unverhohlenen Agenda der Bevölkerung suggeriert, dass die Gefahr gar nicht so groß ist. Dass die Maßnahmen einseitig und übertrieben sind. Dass man beispielsweise nur die Altersheime schützen muss, und dann kann der Rest der Gesellschaft einfach weitermachen wie bisher. Das hat die Politik damals echt verunsichert. Wie absurd gerade das Narrativ mit den Altersheimen ist, merkt man schon, wenn man sich klarmacht, dass nur ein kleiner Teil der besonders gefährdeten Alterskohorte überhaupt in Altenheimen lebt.
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Drosten: Dieses Narrativ von der sich beständig korrigierenden Wissenschaft ist übertrieben. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich nach zwei, drei Monaten meine Einschätzung zu den großen Grundthemen der Corona-Pandemie grundsätzlich ändern musste. Vielleicht mit Ausnahme der Virusvarianten, die auch mich überrascht haben.
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Die Teststrategie ist im Alltag gescheitert, nicht an falscher Beratung. Schnelle Antigen-Tests waren vor der zweiten Welle im Herbst noch nicht real verfügbar. Die kamen erst im Januar oder Februar. PCR-Tests hatte man, aber die Logistik scheiterte, und die Kapazität war begrenzt. Viele sinnvolle Maßnahmen sind am organisatorischen Klein-Klein gescheitert, manchmal an Pflegeheimträgern, einzelnen Landräten oder Gesundheitsamtsleitern. ...
Das öffentliche Gesundheitswesen ist schon sehr kleinteilig. Was man so erlebt, wenn man mit 30 Gesundheitsamtsleiterinnen und -leitern zusammensitzt, ist eben nicht der Konsens der Wissenschaft. Sie stoßen auf sehr extreme Positionen. Und die werden dann zum Teil direkt ins Handeln umgesetzt. Das führt mitunter zum Maßnahmenwirrwarr.
In der zweiten Welle war die Situation eine ganz andere. Wir hatten eine hohe Infektionsdichte, viele Menschen waren bereits gestorben. Die Schulschließungen haben die zweite Welle gestoppt. Die Schulen waren das Zünglein an der Waage.
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ZEIT: ... die Hunderttausender-Inzidenz, 100.000 Menschen, die sich pro Tag neu mit Corona infizieren, aus dem Spiegel im Januar 2021?
Drosten: Ja, genau. Die wurde in einzelnen Medien aus dem Kontext gerissen und dann als Fehlprognose kritisiert. Ich habe gesagt, wenn es so sein wird, dass die Alten durchgeimpft sind, und wenn dann Druck entsteht zur gleichzeitigen Öffnung aller Lebensbereiche, dann könnten wir Inzidenzen kriegen, die auch im Hunderttausender-Bereich liegen können. Zu der Zeit gab es in England Sechzigtausender-Inzidenzen bei einer Bevölkerung, die kleiner ist als unsere, 60 Millionen versus 83 Millionen. Das war aber wohlgemerkt ein Szenario mit zwei Wenns: wenn die Alten geimpft sind und wenn man es dann laufen lässt. Alles andere ist das Werk von einzelnen Medien, die die Aussage immer weiter zugespitzt haben. Ich werde jetzt noch damit falsch zitiert. ...Die Inzidenz niedrig zu halten ist eine gute Idee, das war die "No Covid"-Strategie.
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Es gibt im Moment ein Narrativ, das ich für vollkommen falsch halte: die Pandemie der Ungeimpften. Wir haben keine Pandemie der Ungeimpften, wir haben eine Pandemie. Und wir haben Menschen, die noch sehr gefährdet sind, die älteren Ungeimpften. Bei den über 60-Jährigen haben wir nur eine Impfquote von 86 Prozent vollständig Geimpfter, das ist irrsinnig, das ist wirklich gefährlich.
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Drosten: Wer nicht geimpft ist, infiziert sich mit seinem jeweils alterstypischen Risikoprofil. Viele werden dann auf der Intensivstation landen. Das überlastet die Intensivmedizin. Darum ist das akute Ziel, nicht zu viele Infektionen auf einmal zuzulassen. Die Delta-Variante hat leider die Eigenschaft, sich trotz der Impfung zu verbreiten. Nach zwei, drei Monaten beginnt der Verbreitungsschutz der Impfung zu sinken. Und wir haben ganz viele Menschen gerade in den relevanten Altersgruppen, die schon im Mai oder im Juni geimpft worden sind. Die verlieren jetzt allmählich ihren Verbreitungsschutz, und sie werden immer mehr. Wir haben eine Pandemie, zu der alle beitragen – auch die Geimpften, wenn auch etwas weniger.
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Drosten: Wir haben zwei Wege, die wir bei der Impfstrategie gehen können: Der eine ist, die Impflücken mit aller Macht zu schließen. Rein wissenschaftlich gesehen, würde eine flächendeckende Impfung der gesamten erwachsenen Bevölkerung die Belastung auf den Intensivstationen nachhaltig reduzieren. Dann wäre jede Infektion ein Impfdurchbruch, und die sind deutlich weniger pathogen. ...Dann könnte man mit einer Letalität von unter 0,1 Prozent rechnen und wäre dann bei einer schweren Influenza-Saison.
ZEIT: Und die Alternative?
Drosten: Bevor die Virusvarianten auftauchten, konnten wir hoffen, dass nach der Impfung auch ein monatelanger Übertragungsschutz besteht. Damals haben wir zu Recht über einen möglichen Herdenschutz diskutiert: Man impft 70 Prozent, und der Rest infiziert sich nach und nach in den nächsten Monaten bis Jahren. Nach eineinhalb Jahren wären die meisten durch, die Intensivstationen wären über lange Zeit ausgelastet, aber nicht überlastet. Dann hätte man keine weiteren Kontrollmaßnahmen gebraucht. Man hätte damit bei den Ungeimpften zwar keine Todesfälle verhindern können. Aber man hätte den Belastungspuls aufs Gesundheitssystem abgefangen.
ZEIT: Und wo sind wir jetzt?
Drosten: Jetzt können wir auf diesen Effekt nicht mehr hoffen. Das Delta-Virus verbreitet sich bei einer erheblichen Fraktion der Geimpften weiter.
ZEIT: Wenn ich doppelt geimpft bin, kann ich nach einer Infektion ähnlich infektiös sein wie ein vollkommen Ungeimpfter?
Drosten: Die Viruslast – und ich meine die isolierbare infektiöse Viruslast – ist in den ersten paar Tagen der Infektion durchaus vergleichbar. Dann sinkt sie bei Geimpften schneller. Das Dumme ist, diese Infektion wird gleich am Anfang übertragen. Ich bin überzeugt davon, dass wir nur einen geringen Nutzen von vollständig geimpften Erwachsenen haben, die sich nicht boostern lassen.
ZEIT: Wo ist die Lösung?
Drosten: Was man jetzt noch machen könnte, wäre, mit großem Elan eine Booster-Aktion durchzuführen, eine Kampagne für Drittimpfungen bei allen, die jetzt schon geimpft sind, beginnend bei den Alten. Damit würde man wahrscheinlich zumindest für die Dauer des Winters den Herdenschutz gewährleisten.
ZEIT: Und halten Sie das noch für machbar?
Drosten: Ich halte das infektionsbiologisch für sinnvoll. Neben dem Schutz der Alten würde man wahrscheinlich den Übertragungsschutz wieder zurückerobern, dann wird die Inzidenz rapide sinken. Besser wäre es noch, wenn man beides machen würde: boostern und Impflücken schließen. Aber das ist Sache der Politik. Ich fordere hier wohlgemerkt gar nichts, und ich will auch nicht suggerieren, dass Boostern allein das Problem lösen könnte. Die Zeit ist dafür wahrscheinlich ohnehin zu knapp.
ZEIT: Aber Sie sagen, was jetzt geboten wäre: Boostert! Schließt die Impflücken! Da gibt es allerdings eine Bevölkerungsgruppe, die sich verweigert.
ZEIT: Egal, mit welcher Partei wir sprechen, alle sagen, eine Impfpflicht sei politisch nicht durchsetzbar. Was dann?
Drosten: Immunitätslücken schließen ist ein mittelfristiges Ziel. Kurzfristig muss man die Zahl der Neuansteckungen verringern. Die derzeitigen Forderungen nach Testung finde ich problematisch. Damit suggeriert man der Politik wieder einmal eine vermeintliche Lösung, deren Umsetzung nicht realistisch ist. So wie letztes Jahr das "Abschirmen der Altersheime". Für einen spürbaren Testeffekt auf Bevölkerungsebene bräuchten wir wieder zehn Millionen Tests pro Woche wie im Frühjahr. Und eine PCR-Testung als Ausweg für die Impfunwilligen ist durch Logistik und Zeitverzug unrealistisch.
ZEIT: Wo ist der Ausweg?
Drosten: Mangels Alternativen wird man wegen der Ungeimpften wieder in kontakteinschränkende Maßnahmen gehen müssen. Ob das juristisch zu halten ist, weiß ich nicht. Übrig bleibt dann das 2G-Modell, also ein Lockdown für Ungeimpfte. Ob das noch im November die Inzidenz senkt – ich habe da meine Zweifel. In jedem Fall hoffe ich, dass man nicht wieder Schulen schließt. Das wäre eine verhältnismäßig leicht umsetzbare Maßnahme. Für die Politik ist das viel leichter, als zu sagen: Jetzt machen wir eine Homeoffice-Pflicht. Und die Folgen für Gastronomie und Handel, kurz vor Weihnachten, darüber möchte ich jetzt gar nicht nachdenken.
Drosten: Das Entscheidende bei der Delta-Variante ist es, große Gruppen in geschlossenen Räumen zu vermeiden. Sie wird über Aerosole übertragen, darum schützt Abstand allein nicht. Der Reflex muss klar sein: Ich gehe in einen Raum mit vielen Menschen, ich setze mir die Maske auf.
ZEIT: Auch da, wo alle vollständig geimpft oder genesen sind, wo also 2G-Pflicht herrscht?
Drosten: In solchen Gruppen überträgt sich das Virus weniger stark, und die Infizierten bekommen mildere Verläufe. Bei strikter Kontrolle ist das also in Ordnung. Aber es geht nur mit 2G. Ein negativer Test bei einem Ungeimpften schützt diesen nicht vor Ansteckung.
ZEIT: Wie blicken Sie auf das nächste Jahr?
Drosten: Dieses Virus wird endemisch werden. Wir können es auf keinen Fall wegimpfen, weil wir nicht die ganze Weltbevölkerung impfen können. Und bald kommen auch Immun-Escape-Varianten, gegen die die Impfung nicht mehr wirkt. Darum müssen wir bewusst in die endemische Phase eintreten.
ZEIT: Und wie sähe die aus?
Drosten: Das können Sie in England beobachten. England hat ungefähr eine so hohe Impfquote wie wir und leider doppelt so viele Tote pro Einwohner. England ist nun in einer Nachdurchseuchungsphase, die seit dem Spätsommer anhält. Diese natürlichen Infektionen bauen den Gemeinschaftsschutz auf. Bei uns geht das noch nicht, denn es gibt weniger Genesene, und die Alten sind schlechter geimpft. Bei uns würde eine unkontrollierte Nachdurchseuchung mindestens noch einmal 100.000 Tote bedeuten, wenn wir nicht die Impflücken vorher schließen.
ZEIT: Sie glauben, dass sich irgendwann jeder ansteckt?
Drosten: Ich halte das für unausweichlich. Wir werden uns alle – hoffentlich auf dem Fundament einer vollständigen Impfimmunisierung – irgendwann anstecken müssen, schon damit wir eine relevante Immunisierung kriegen.
ZEIT: Warum reicht die Impfung dazu nicht aus?
Drosten: Die Impfimmunisierung wirkt systemisch, sie schützt die Lunge, man erleidet keinen schweren Verlauf mehr. Aber die Grundimmunität schwindet allmählich, und die Schleimhaut in Nase und Rachen ist wieder ungeschützt. Das ist bei allen anderen Coronaviren auch so. Alle eineinhalb Jahre holen wir uns jedes dieser vier Coronaviren, ob wir daran erkranken oder nicht. Dadurch wird unsere Immunität immer wieder upgedatet. Bei diesem Coronavirus müssen wir auch in diesen Modus kommen.
ZEIT: Was bedeutet das konkret?
Drosten: Das heißt, auf dem Fundament einer Impfimmunität, die uns vor der Intensivstation schützt, kriegen wir irgendwann unsere erste Halsentzündung mit dem neuen Coronavirus. Manche kriegen auch Fieber. Und dann erleben wir später wahrscheinlich noch eine zweite oder dritte natürliche Infektion. Irgendwann ist auch unser Schleimhautschutz so belastbar, dass wir als Gesellschaft ganz gut immunisiert sind.
...
Drosten: Diese Hilfestellungen zu nicht pharmazeutischen Strategien, die sollten jetzt eigentlich überflüssig sein. Alles das, was bis jetzt zur Eindämmung der Pandemie gemacht wurde – also die Kontaktreduzierungen –, war ja nur da, um die Zeit bis zur Impfung zu überbrücken. Wir haben schon ganz am Anfang den Politikern gesagt: Ihr müsst jetzt zwei Jahre durchstehen, dann ist eine Impfung da. Die Wissenschaft hat ihre Aufgabe erledigt. Sie hat zudem all dieses Wissen angesammelt, die gewaltige Evidenz gegen die Zweifler.
Steckt eigentlich alles drinn was an relevanten Fragen auf dem Tisch liegt. Jetzt können (auch) alle reinen Internetexperten selbst darüber diskutieren und urteilen und bessere Argumente und Fakten aufbieten.
„Wir haben keine Pandemie der Ungeimpften“, sagt Drosten
Also, wenn der das sagt muss ja wohl was dran sein, das selbst unsere hartnäckigen Befürworter hier anerkennen sollten![]()
der ist doch nicht ernst zunehmen dieser panikmacher. er hat immer falsche aussagen getroffen und seine vorhersagen sind nie ein getroffen. der HiV virologe Streek hatte immer recht, er hat tolle schutzkonzepte erarbeitetfür vulnarable gruppen in der 2. welle und immer durchgehend vertreten, dass wir keinen lockdown brauchen![]()
Geändert von marq (11-11-2021 um 13:27 Uhr)
Wenns dann auch in den Konsequenzen klar ist wärs ja gut.
Auch die Wissenschaft kann nicht alles im voraus genau prognostizieren und auch falsch liegen. Das hat Drosten in Bezug der Deltavariante ja auch eingeräumt. Ist aber ein Unterschied ob ich mich schon im Frühjahr/Sommer als Laie hinstelle und sag: "Impfungen bringen so gut wie gar nichts"; ohne belastbare Fakten, nur weil man aus Frust und Nicht-Akzetptanz von Maßnahmen etc. die Politik und Wissenschaft aus Prinzip spoilen will, aber selbst keinerlei Expertise hat. Und das haben hier viele gemacht.Fand es nur lustig das er das jetzt doch so klar sagt. Mal gespannt was man in 2 bis 3 Monaten dann noch so sagt![]()
Sagen wir einfach mal, es bleibt spannend
Viele Grüße
Thomas
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Die CDC, Leopoldina, Leibniz-Institut, RKI etc. geben ihre Empfehlungen ja nicht aus dem hohlen Bauch heraus. Die haben extrem gute Modelle zur Berechnung von Szenarien. Wenn diese Leute sagen dass ALLE geimpft werden sollen, dann haben die dazu einen epidemiologischen Grund und der hat solide Berechnungen mit hoch komplexen Szenarien dahinter.
Dazu die Lanzsendung, er zitiert Aussagen von Drosten aus dem Januar, insbesondere zum Druck zu Lockerungen bei einer bestimmten Impfquote und den Folgen. Sehr prophetisch:
Https://www.zdf.de/gesellschaft/mark...-2021-100.html
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