https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachr...o-1891596.html
Habe das Transkript schnell nebenher angefertigt, ohne Gewähr:
Kinder- und Jugendarzt Dr. Steffen Rabe: Nein, die Argumentation für eine Impfpflicht ist für mich gerade bei den Covid-Impfstoffen überhaupt nicht nachvollziehbar und wenn ich Herrn Davock[?] gehört habe, und er argumentiert mit dem mittelbaren Fremdschutz, dann ist das natürlich der entscheidene Knackpunkt. Nur ein solches Argument kann überhaupt die Überlegung einer Impfpflicht begründen und genau diesen Aspekt decken die Covid-Impfstoffe eben nicht ab. Die Covid-Impfstoffe gewähren, denen die sich schützen wollen, einen zeitlich begrenzen, gar nicht schlechten Schutz vor schweren Verläufen. Wir haben aber überhaupt keinen relevanten Fremdschutz, damit ist jedwedes Argument für eine Impfverpflichtung vom Tisch. Und wenn Herr Davock[?] von einem geringen und minimalen Risiko der Impfung spricht, dann ist das einfach falsch. Als Kinder- und Jugendarzt bin ich damit konfrontiert jungen, sechszehn, achtzehnjährigen jungen Männern gegenüber zu sitzen, denen ich sagen muss: "Wenn Sie sich jetzt mit Biontec impfen lassen, den einzigen für sie im Moment empfohlenen, zugelassenen Impfstoff, dann ist ihr Risiko eine Herzmuskelentzündung davon zu tragen, als unmittelbare Folge dieser Impfung, mindestens in der Größenordnung von 1 zu 5000." Herr Deisinger[?], wir kennen kein anderes Medikament, ich kenne seit dreißig Jahren keinen anderen Impfstoff, bei dem wir so eine schwere Erkrankung wie eine Herzmuskelentzündung mit einem zahlenmäßig so dramatisch hohen Risiko verbinden. Diese Impfpflicht ist weder juristisch, noch moralisch, noch medizinisch in irgendeiner Art und Weise intelligent, sondern sie ist, wie Hans-Jürgen Pate[?] ja sagt zu Recht ein Ausdruck von Hilfslosigkeit und Kopflosigkeit.
Moderator: Hilflosigkeit, wenn wir die Situation auf den Intensivstationen oder in den Krankenhäusern generell anschauen, das wird ja als... weiteres Argument... dass man da [einen] Notfall hat und öh und öh und aus dem Notfall möglicher Weise gar nicht anders herauskommt, als mit ner Impfpflicht angeführt.
Rabe: Aber Herr Deisinger, eine Impfpflicht ist doch keine Sofortmaßnahme. Die juristische Vorbereitung, die politische Umsetzung, und die medizinische Wirksamkeit... wir lügen uns doch in die Tasche, wenn wir uns einreden, dass wir innerhalb von zwei bis drei Wochen irgendeinen Effekt auf den Intensivstationen sähen. Wir müssen aufhören endlich die Intensivstationen auszudünnen, Intensivbetten abzubauen. Wir müssen den Krankenschwestern und den Krankenpflegern dort, statt sie mit einer Impfpflicht aus dem Beruf zu drängen, endlich die Wertschätzung entgegen bringen die sie brauchen, damit sie bei ihrem Beruf bleiben. Und da hat die Politik zwei Jahre lang komplett versagt. Diese Katastrophe ist doch eine Katastrophe mit Ansage, Herr Deisinger. Wir wussten, dass dieser Herbst nochmal eine Herausforderung werden würde, auch für die Krankenhäuser und auch für die Intensivstationen, und haben sehenden Auges tausende von Intensivbetten abgebaut. Und das soll jetzt als Argument gelten, für einen Eingriff in eines der zentralen Grundrechte? Und hier widerspreche ich Herrn Davok[?] vehement: Das Recht auf körperliche Unversehrtheit, gerade in einem Land wie Deutschland, dass diese unselige Vergangenheit auch im medizinischen Bereich mit diesen Eingriffen hat, da sollten wir sehr sehr achtsam und sehr sehr vorsichtig sein.
Edit: Oh fuck, falscher Thread. Wollte das eigentlich in den Impfthread posten, aber was solls.
Geändert von gast (26-11-2021 um 09:28 Uhr)
Das mit dem Relativieren ist doch albern. Nur weil jemand auf eine gewisse Tendenz hindeutet und meinetwegen sagt, dass wir uns langsam in eine bestimmte Richtung bewegen, bedeutet das nicht die gegenwärtige Situation wäre 1 zu 1 gleich. Wenn man so anfängt könnte man auch AfD-Kritik als historische Relativierung sehen, oder halt die ständige Nazi-Keule in anderen Bereichen. Meiner Meinung nach sollte beidseitig die Devise wehret den Anfängen gelten und nicht von wegen, das darf man erst vergleichen wenn es exakt genauso schlimm ist, weil alles andere eine Relativierung wäre. Das ist auch nur ein rhetorisches Mittel.
Kein Anfang ist 100% gleich, trotzdem kann man sinnige Parallelen ziehen. George Washington hat auch nicht den Rubicon überschritten als er den Delaware überschiffte. Worauf die Leute abzielen ist eine sich scheinbare wiederholende Tendenz, veranschaulicht durch historische Sinnbilder. Die DDR konnte man auch nicht mit dem Dritten Reich vergleichen, aber wenn ich da angefangen hätte zu sagen: Du schaut mal Leute, diese Zentralisierung der Macht und dieses und jenes dort erinnert mich so ganz grob an damals, wäre es auch albern gewesen von Relativierungen zu sprechen.
Viele Grüße
Thomas
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The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
@ esse quam videri:
Hat die Ehefrau von einem Arbeitskollegen auch gedacht. Ihr kleiner Sohn hat dann Corona aus der Schule mitgebracht. Sie liegt jetzt im Krankenhaus und ist nicht ansprechbar.
Kannix, 24.06.2010, 14:17 Uhr: "Also ich hab noch oben ein Luftgewehr, ganz normal. Bei Katzen jedenfalls gibts keine sichtbaren Verletzungen"
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