Die Landesvorsitzende der Grünen, Julia Schmidt, die selbst in Hohen Neuendorf wohnt, nannte es auf Nachfrage „ziemlich erschreckend“, wenn ein ehemaliger Innenminister auf Anti-Corona-Maßnahmendemos mitlaufe. Sie würden oft von rechtsextremistischen Netzwerken veranstaltet. „Das ist eines ehemaligen Innenministers unwürdig“, sagte Schmidt, „gerade wenn man bedenkt, dass von solchen Demos auch Gewalt gegen Polizisten und Journalisten ausgeht.“
Schmidt verwies ferner darauf, dass die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen auch in Hohen Neuendorf oft unangemeldet stattfänden. Versammlungsfreiheit sei in Deutschland ein hohes Gut, auch in Pandemiezeiten. "Das geht aber nur, wenn Versammlungsauflagen eingehalten werden", sagte Schmidt. "Das ist bei den Corona-Demos nicht der Fall."
Aufgabe eines ehemaligen Innenministers sei es, "den Staat und unsere Demokratie zu schützen und nicht Demonstrationen zu unterstützen, bei denen Versammlungsrecht bewusst gebrochen und Hygienemaßnahmen gezielt missachtet werden." Es sei unglaubwürdig, dass es Schröter ausschließlich um Kritik an den Corona-Maßnahmen geht. "Ihm muss bewusst sein, dass er sich hier mit Rechtsextremen gemein macht, gegen die wegen Volksverhetzung auf den Anti-Corona-Maßnahmen-Demos in Hohen Neuendorf ermittelt wird."