Link zu meinem Gratis-Ebooks https://archive.org/details/john-fla...protoversion-1 & https://archive.org/details/FlaisSeiStark1_1
mag sein, aber was ist das für eine wahnwitze argumentation?
Auch nicht wahnwitziger als Deine, würde ich sagen. Meines Wissens bedeutet die Anerkennung des Flüchtlingsstatus nicht automatisch, dass man mit dem politischen Kurs seines Herkunftslandes nicht einverstanden sein darf, schon gar nicht, wenn man den als Minderjähriger bekommen hat. Folglich kann ich nicht logisch nachvollziehen, warum es in Hinblick auf sein Verhalten eine Rolle spielen soll, ob Chimaev nun einen schwedischen oder tschetschenischen Pass hat.
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Profisport für politische/religiöse Agendas zu nutzen, egal welcher Ausrichtung, ist einfach shice....je extremer um so beschissener
Warum flüchtet man dann in ein Land, mit dessen "Marschrichtung" nicht einverstanden ist bzw unterstützt?
Geändert von Stixandmore (26-09-2022 um 15:02 Uhr)
Dem stimme ich prinzipiell zu, aber das würde nun mal für alle gelten.
Etwa, weils da, wo man herkommt zum Fluchtzeitpunkt noch besch... ist? Mal abgesehen davon, dass Chimaev als Minderjähriger nach Schweden gekommen ist. Und was den politischen Kurs angeht - fändest Du es fair, wenn ich voraussetzen würde, dass Du die politische Richtung in Brasilien unterstützt, weil Du jetzt da wohnst aber nicht da geboren bist?
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Ja, es sollte, muss für alle gelten....
Nun ja,mag sein....dann könnte man aber auch in ein Nachbarland "rüber machen" und im "Dunstkreis" bleiben anstatt , wie viele tausend Kilometer in ein Land zu gehen, was so gar nichts mit meiner "Kultur" zu tun hat(aber wir rutschen ab ins politische)
Dein Beispiel mit Brasilien hinkt gewaltig(zumindestens in meinen Augen), da die Sraatsform hier eine Demokratie ist und es keinen Dispoten gibt, der meint auf Grund seiner "Auslegung eines Buches" zu regieren meint und dabei auf alles andere scheisst.....und nein ich unterstütze die momentane Politik/Presidenten hier nicht, aber ich kann auf demokratischem Wege dazu beitragen(genau wie dort, wo ich herkomme)daran was zu ändern- können das die Leute unter dem Dispoten?....in meinen Augen "zwei paar Schuhe"
Geändert von Stixandmore (26-09-2022 um 15:58 Uhr)
Der Vergleich mag hinken, aber das Problem bei Vergleichen ist, dass sie einen gewissen Aktualitätsbezug haben sollten, also möglichst wenige viereckige Hühner im Vakuum.
Mein Vergleich hat hier aus meiner Sicht erreicht, was er erreichen sollte. Wenn ich aufschlüsseln darf:
1. Du bewertest das politische System in Brasilien weniger hoch als das in Deutschland, hast Dich aber aufgrund von anderen Vorteilen für Brasilien entschieden. Das ist legitim, wie viel man jeweils bereit ist, für die Vorteile in Kauf zu nehmen, wäre dann aus meiner Sicht wieder Abwägungssache, ich würde auch sagen abhängig von der Ausgangslage (wenn wir jetzt Deutschland zum zeitpunkt Deiner Auswanderung und ein bürgerkriegsgebeuteltes Tschetschenien zum Zeitpunkt der Auswanderung der Familie Chimaev vergleichen. Im vorliegenden Fall kommt noch dazu, dass die Eltern die Entscheidung getroffen haben und die Kinder selbst abwägen müssen, wie sie dazu stehen.
2. Du sagst weiter, dass Du für Dich die Unterscheidung darin siehst, dass Du von einem demokratischen System in ein anderes gewechselt hast. Auch das ist legitim, jedoch kann man meines Erachtens nicht verlangen, dass alle die Demokratie a priori als das bessere System bewerten und/oder das westliche Wertesystem höher einschätzen als ihr eigenes. Dann spielt da noch mit rein, wie viel Mitbestimmungsrecht man zu haben glaubt/empfindet, was wiederum eine Frage des politischen Verständnisses ist (als Beispiel: ich finde zum Beispiel das Wahlsystem der USA extrem undemokratisch und hätte nicht das Gefühl, dort politisch irgendetwas mitbestimmen zu können).
Der Grund, warum ich so sehr auf diesen Punkten herumreite sind die Erfahrungen, die ich seinerzeit mit meinem Trainer und Teamkollegen gemacht habe - vorher habe ich ehrlich gesagt nie so richtig über das Thema nachgedacht. Ausgehend davon bin ich zum Schluss gekommen, dass das vielleicht grösste Verständnisproblem für Flüchtlinge aus dem Kaukasus (für andere Gruppen kann ich nicht sprechen) die Unterscheidung des westlichen Verständnisses von «Moral» und «Gesetz» ist, weil das bei ihnen zum Teil komplett anders gehandhabt wird und die Moralvorstellungen häufig genug konträr sind. Als Beispiel: einer Frau nicht die Hand zu geben, weil sie eine Frau ist, ist hierzulande moralisch schwierig und gilt zumindest als unhöflich, wenn nicht gar als Diskriminierung; gesetzlich dagegen ist technisch gesehen das Hände schütteln nicht vorgeschrieben, folglich gibt es eigentlich auch keine juristische Verpflichtung dazu. Umgekehrt wäre das in Dagestan aber absolut tabu und ein Affront gegen sie und ihre Familie. Du verstehst, wo das Problem liegt? Nun stellt sich eben die Frage – akzeptiert ein Flüchtling die Gesetze eines Landes, oder eben auch die Moralvorstellungen? Letzteres wird häufig impliziert, würde aber gegen das westliche Grundrecht der Glaubens- und Meinungsfreiheit verstossen.
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Zu 1) ich bewerte das politische System hier nicht, noch bin ich der Meinung, das eins der beiden besser als das andere wäre....Vorteile? Ich bin nicht aus Vorteile suchend(meine Frau wollte nach "hause") hier runter und im generellen hab ich hier auch keine, im Vergleich zu meinem Leben in Deutschland(außer das hier mehr die Sonne scheint)eigentlich ganz im Gegenteil....mehr ackern bei weniger sozial abgesichert zu sein
Zu 2) bzw generell zu deinen Erfahrungen(kann da ja erstmal nur für mich sprechen) ich persönlich würde nie irgendwo hinziehen(wollen) wo die von mir erlernten Werte einer Gesellschaft nicht(ungefähr) genau so gehandhabt würden(Naher Osten, Nordafrika etc)
Überspitzt gesagt: die Annehmichkeiten und soziale Absicherung etc werden gerne genommen; auf die Werte der Gesellschaft lässt man sich aber dann nicht ein(auch nicht bei künftigen Generationen)
Und stimmt Gesetze gibt es da nicht; das konstante Ausnutzen der "loopholes" ist mMn aber nicht ok
Kommt sich für den Vergleich meiner Meinung nach aufs Gleiche raus - Du hast Vorteile und Nachteile gegeneinander abgewogen, und Dich dann entgegen der Nachteile (ob zum Entscheidungszeitpunkt offenkundig oder nicht) dafür entschieden. So oder so verlangt niemand von Dir, dass Du alles super findest.
Das ist total ok, aber eben Deine Enscheidung und nur bedingt auf andere Situationen (nehmen wir mal an, es gäbe Bürgerkrieg in Brasilien, Du hättest nur eine Handvoll Länder zur Auswahl bei der Ausreise und müsstest in dem, in dem Du ankommst Asyl beantragen) oder andere Personen.
Na ja, Werte muss man eben auch als solche erkennen... und wenn Deine kulturelle Prägung Dir Dein ganzes Leben lang was anderes erzählt hat, dann ist das eben schwierig. Auf der anderen Seite haben andere Systeme auch andere Vorteile - so viel burnout und Identitätskrisen wie in der westlichen Welt gibt es - abgesehen vom selektiv verwestlichten Japan - vermutlich nirgends.
Klar, es ist unmoralisch. Auf der anderen Seite ist im Spitzensport eben ziemlich vieles unmoralisch. Darüber kann man urteilen, wenn / wie man möchte. Umgekehrt hört Kampfsport auch auf, Kampfsport zu sein, wenn er zu einem Popularitätswettkampf degeneriert - spätestens dann bin ich raus.
Umgekehrt bin ich der Ansicht: was die Regeln nicht explizit verbieten, ist nun mal faktisch erlaubt; und wer auf ungeschriebene Etikette vertraut und darüber "protect yourself at all times" vergisst, ist eventuell zu gutgläubig für den Sport so wie er ist.
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Es geht dabei nicht um super finden(zumindestens mMn)klar kann man mit Sachen unzufrieden sein, offenkundig einen Dispoten zu unterstützen, der quasi alles anderes macht(beschönigt gesagt), als in dem Land in dem man groß geworden ist.....nun ja
Stimmt trotzdem sucht man sich dann(zumindestens ich) ein Land aus, das näher an meinen Werten etc dran ist- erstmal rüber uns Nachbarland geht(meistens )immer
Auch das stimmt(zum Teil)- würde ich für seine Eltern gelten lassen; aber nicjt für jemanden der dann in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen ist; seine Schulbildung genossen hat etc.....spätestens wen och in die Runde schaue und alle um mich herum sich anders benehmen als ich mich selbst(kultur und wertemäßig)sollte einem auffallen das irgend etwas (bei einem selbst)verkehrt läuft oder ich am falschen Ort bin
Um sein Verhalten beim "touch gloves" geht es mir dabei nicht....mein Kommentar dazu ging um deine Erfahrungen und den Bezug das es keine Gesetze gibt(Thema einer Frau die Hand schütteln)
Geändert von Stixandmore (26-09-2022 um 18:55 Uhr)
soviel text um ein ..... zu verteidigen. wozu? nur weil du bärtige ringer aus dagestan schätzt und magst?
Stimmt trotzdem sucht man sich dann(zumindestens ich) ein Land aus, das näher an meinen Werten etc dran ist- erstmal rüber uns Nachbarland geht(meistens )immer
Auch das stimmt(zum Teil)- würde ich für seine Eltern gelten lassen; aber nicjt für jemanden der dann in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen ist; seine Schulbildung genossen hat etc.....spätestens wen och in die Runde schaue und alle um mich herum sich anders benehmen als ich mich selbst(kultur und wertemäßig)sollte einem auffallen das irgend etwas (bei einem selbst)verkehrt läuft oder ich am falschen Ort bin
Da wird’s dann halt auch wieder komplex – «schuldet» man dem Land, in dem man gross geworden ist was, und wenn ja, was? Und was ist, wenn man sich da nie so wirklich daheim gefühlt hat? Dass die zweite Generation (hier nennt man das «Secondos») sich in der einen oder anderen Form zurück nach den Wurzeln orientiert, ist ein nicht ganz untypisches Phänomen – sie wissen oft nicht aus erster Hand, warum ihre Eltern gegangen sind, und dann kann man ihnen das wunderbar vorhalten. Und wenn sie dann mal zurückgehen, kann es eben gut sein, dass sie nicht das vorfinden, was ihre Eltern seinerzeit verlassen haben, und auch aus ner ganz anderen Perspektive – weil sie dann eben erstmal sowas wie Touristen sind.
Konkret bei den tschetschenischen «Secondos» habe ich die ganze Bandbreite gesehen, von voll (über-) angepasst (Schweinefleisch essen, regelmässig besoffen) bis hin zu total fundamentalistisch (im Sinne von: 2014 beim Ausreiseversuch nach Syrien aufgegriffen). So oder so: allen kann mans da nicht recht machen.
Was den Despoten angeht – ich habe den Eindruck, dass im Kaukasus noch viel über «grosse Männer» läuft. Der Politik und den Fürsorgemechanismen kann man nicht wirklich trauen, aber wenn man mal bei einem Oligarchen oder so was gut hat, dann hat man ausgesorgt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Chimaev den Kadyrov eben sehr kumpelhaft kennengelernt hat… und die meisten Leute glauben ihrem eigenen Eindruck mehr als dem, was die Presse sagt, erfahrungsgemäss. Und Kadyrov ist fraglos ein Warlord, was aber nicht zwingend heisst, dass er automatisch das Schlimmste ist, was der Region hätte passieren können – was ich so gehört habe, steht der da eher für die progressive Fraktion. Das macht für die westliche Wahrnehmung zwar vielleicht kaum einen Unterschied, in dem konkreten Fall aber vermutlich schon.
Ah so. Naja, auch dazu kann man stehen, wie man will. Wenn Du mich fragst ist es erheblich leichter, Verbote verständlich zu machen als Gebote, wenn sich die Person bei der Einhaltung des Gebotes unwohl fühlt. Im Sinne von: «Du darfst einer Frau in Sportkleidung nicht erklären, welchen Platz der Koran für sie eigentlich vorsieht» - geht klar. Aber «Du musst ihr die Hand geben und ihr in die Augen sehen, egal wie Du Dich dabei fühlst» - (aus unserer westlichen Sicht paradoxerweise) extrem schwierig. Mein Trainer hat z.B. Frauen im Training zugelassen - aus seiner Sicht sicher total progressiv - aber ihre Technik manuell korrigiert wie bei den Männern hätte er nie, das war dann mein Job.
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Chimaev kommt gar nicht aus Dagestan Ja, ich kenne schätze und mag bärtige Ringer aus Dagstan, ich gebe es offen zu Einige davon zähle ich sogar zu meiner Wahlfamilie und habe eine wesentlich engere Bindung zu ihnen als zu irgendwem hier im Forum.
Die Textmenge kommt allerdings daher dass ich
1. weniger zu onelinern neige als Du
2. die Sache tatsächlich anders sehe
3. eben das darlegen wollte.
Eben dafür ist ein Forum meiner Meinung nach da. Wie das dann bei wem ankommt, ist mir sowas von egal Wenn Du willst, dass jemand nur Deine Meinung bestätigt, bin ich vermutlich die absolut falsche Person dafür und/oder Du hast mich völlig falsch eingeschätzt.
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