Du warst nach 5 Treffern platt?
Was hast du denn trainiert, dass du nach 5 Treffern zu Boden gingst? Und dann nochmal nach 3 Sekunden zu Boden geprügelt zu werden? Was habt ihr denn damals für Sparring gemacht, dass du keine Treffer einstecken konntest? Mal als ernst gemeinte Frage...
Restlos alle ing ungler (die rein ing ung trainiert haben) die ich kannte und mit denen ich unregelmäßig Sparring gemacht habe, kamen auf Schläge ins Gesicht und erstrecht auf Haken nicht zurecht. Selbst welche, die doppelt solange WT trainiert haben wie ich Boxen. Ich bin kein guter Boxer. Eher im unteren Mittelfeld. Die 14 jährigen Jungs beim Boxen haben mir weitaus mehr Probleme bereitet als WTler, die seit 5 Jahren ihr System trainiert haben. Lustigerweise haben sich meine Bekannten, die regelmäßig Sparring mit mir betrieben haben, mehr Beispiele vom Boxen angenommen und vermehrt wie schlechte Boxer gekämpft. Ab und an haben die zwar krampfhaft versucht, irgendwelche WT Techniken durchzuziehen. Diese haben aber eigentlich nie funktioniert. Selbst bei "Situationssparring" nicht. Der Austausch hat aber trotzdem spaß gemacht und ich will nicht schlecht über die Jungs reden. Immerhin haben die was gemacht und haben nie ein Wort über tödliche und gefährliche Techniken verloren. Der Austausch hat denen auch wesentlich mehr für ihr WT Training gebracht. Finde es auch deshalb ganz gut, was die Schule in Dresden macht. Würde aber gerne mal wissen, was die oberen WT Bosse zu solchen Treffen mit anderen Stilen sagen? Ich mein, man sieht durchaus die Unterlegenheit der WT "Kämpfer".
Du kannst aber gerne mal schreiben, was damals in den 80ern von WT Training von statten ging. Meine Kumpels haben Anfang der 00er mit WT angefangen.
Geändert von BillaP (12-10-2022 um 17:55 Uhr)
Unerfahrene Menschen glauben so einen Lötzin und gehen mit offenem Mund zum Training lassen sich da als bessere Dummys rumschubsen gehen dann nach Hause und spielen 5 gegen Willi unter der Bettdecke.
Ich war da Jugendlicher, der Karate und Kickboxen gemacht hat, und wie geschrieben mit fast nur Konditionsanteilen und wenig Kampferfahrung. Karate hat Anfang der 80er fast nie vernünftig gekämpft. Legendär die Schwarzgurtprüfung bei Pflüger, wo die Kandidaten den Tritt erstmals gegen den Sandsack statt in die Luft gemacht haben und reihenweise umkippten.
WT war zu der Zeit ganz simpel: 2 Leute standen sich gegenüber, dann sind beide mit Tritt und Keilform voll nach vorne gestürmt und danach lag einer am Boden, der andere stand. Da der Keil voll durch die Mitte meiner (Karate) Deckung ging, war ich derjenige der lag. Training zum K.O. war beim WT eher normal, beim Karate gab es sowas nicht. Heute sind alle klüger; rausgehen auskontern etc. Damals war WT damit ziemlich erfolgreich, die haben aber einfach auch viel härter und konsequenter trainiert als fast alle anderen. Zu der Zeit gab es in Deutschland aber auch nur insgesamt so gut 500 Deppen, die sich einfach gerne gegenseitig aufs Maul hauen wollten. Nach meinem "Erstkontakt" habe ich die erst mal nur als "Spinner" abgehakt, aber die konnten einfach nichts anderes als "umrennen", haben das wenige dann bis zum Erbrechen trainiert.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Dann hast Du eher Semikontakt gemacht.
Ich habe in den Ende der 80er Jahre mit 15 VK-Kickboxen gemacht.
Das war schon recht hart von der Kondition wie auch von der Kampfhärte, da ich nicht wie 15jähriger aussah musste ich bei den Erwachsenen
trainieren und Kampftraining machen, dass war kein Zuckerschlecken , da ich mit 1,84m und 85 Kg kein Leichtgewicht war waren
die meisten Erwachsenen locker 5 bis 10 Kg leichter und haben Vollgas gegeben, da die Leute damals dünner und athletischer waren als heute.
Hallo,
bezugnehmend auf die Sätze von BillaP und Gern in der EWTO.
Karate war "Anfang der 80er" schon viele Jahre in Deutschland verbreitet. Dementsprechend gab es auch schon mehrere unterschiedliche, m.M.n. fast ausschließlich sportliche, Ausprägungen und es war in Sportvereinen organisiert. Anders gesagt... es gab fast ausschließlich Sport-Karate Vereine bzw. Karate-Sportvereine die über ihre Landes-Sportverbände Mitglied im Deutschen Sportbund waren und so diverse Unterstützungen in Anspruch nehmen konnten.
EWTO-WT war noch recht neu und außerhalb der Szene wenig bekannt und versuchte zu Beginn auf dem "Kung Fu-Markt" Fuß zu fassen. (Die Kung Fu-Welle war gerade in Deutschland richtig angekommen. Jedes Jahr gab es mindestens einen, manchmal auch 2 oder 3, neuen Jackie Chan-Film im Kino.)
Verbreitet wurde es in privaten Schulen, also ohne Förderungen, steuerliche Vorteile oder Unterstützung durch einen Landes-Sportbund.
Folglich waren Zielsetzung und Motivation der Vereine und der privaten "Kung Fu-Schulen" vollkommen anders.
Wer innerhalb des Sportverein-Wesens kämpferischer unterwegs sein wollte, ging in Box- oder Ringvereine evtl. noch Judo-Vereine.
Wobei es in einigen Karate-Sportvereinen sicherlich auch Leute gab, die sich Schutzausrüstung kauften und sich auch mal "aufs Maul hauen" wollten.
Denn Kickboxen war bereits einige Jahre bekannt.
Ich denke, da können mir alle zustimmen.
Ich fände es gut, wenn jetzt einmal persönliche Erinnerungen außer Acht gelassen würden. Insbesondere wenn diese Erinnerungen aus einer Zeit des Hormon-gesteuerten Teenager Alter stammen
Was war denn 1984/85 (die Mitte der 80er Jahre) offizielles Prüfungsprogramm für die Schülergrade 1-4 ?
Wenn ich es richtig verstanden habe, wäre das, ohne Zusatzunterricht, das erste Jahr eines EWTO-WT Anfängers gewesen (eher mehr, weil die vielen Prüfungsmöglichkeiten fehlten).
Das offizielle Prüfungsprogramm aus der Zeit wird doch bestimmt irgendwo gestanden haben (Urkunden, Pässe etc...)
Hintergrund meiner Frage ist, dass man am offiziellen Programm sehen können sollte, ob man im EWTO-WT generell kämpferischer unterwegs war oder ob das an lokalen Ausprägungen bzw. persönlichen Vorlieben lag.
Grüße
Alexa
Geändert von Alexa91 (13-10-2022 um 13:17 Uhr) Grund: die statt den
Oh. Ich kann meine Frage schon selbst beantworten.
Gerade über FB verlinkt bekommen.
https://www.facebook.com/photo?fbid=...a.142130881062
Die Bewertung ob EWTO-WT wirklich kämpferischer Unterwegs war, überlasse ich anderen.
Für die, die es bei FB nicht sehen können
193780_10150171704726063_323735_o.jpg
Geändert von Alexa91 (13-10-2022 um 09:26 Uhr) Grund: Bild angehängt
Ich hatte Mitte der 80er Jahre den Eindruck. Als ich '86 mit Karate begonnen hatte war zumindest in meinem Umfeld (NRW) der kämpferische Aspekt i.S.v. "sich im Training kloppen wollen" dem sportlichen und Pseudo-"esoterischen" untergeordnet. Dementsprechend sind die "kämpferischen Jungs" (bei Mädels weiß ich es nicht) entweder zum Kickboxen oder zum WT gegangen.
Als ich Anfang der 2000er WT gemacht habe, waren dort in meinem Trainingsumfeld auch eher Normalos unterwegs. Dieses ist sicher nicht repräsentativ, aber meine Erfahrung.
Ich befürchte, aus dem reinen Programm raus kann man das nicht unbedingt erkennen.
Die Prüfungen wurden alle von Kernspecht persönlich abgenommen. Der hatte zu dieser Zeit das bestreben, WT dadurch "groß zu machen", dass dort die "besseren" Kämpfer unterwegs waren. Das erreichte man weniger durch das System selbst, als dadurch die entsprechende Mentalität zu fördern. "Nur bekloppte" würde ich heute sagen
Prüfung 6. SG war schon "freier" Kampf gegen Kernspecht. Schulen wurden teilweise von 3./4. SG geleitet. Gerade Tritt, Vorwärtsschritt, KFS, sehr viel mehr konnten die nicht. Wenn man das aber sehr hart, intensiv und konsequent durchgezogen hat, war man der klassischen "Grundschule" der der Sportverein-Kampfsportarten weit überlegen.
Nochmal: Das lag mehr an der Mentalität der Betreibenden und an der Härte des Trainings, als am System selbst! Das ist ausdrücklich nicht als "WT ist besser" gemeint!
Das ist zu Programmatisch gedacht.Wie willst du sooo herausbekommen ob in der EWTO es kämpferischer zuging ? Es ist doch nicht so das dann ausschliesslich auf die Prüfung und ihre Programme hin trainiert trainiert wurde .Es ist auch nicht so , daß das Training auf die Programme selber festgelegt war ......... Das variierte von schule zu Schule .Und wenn es kämpferische Zielsetzungen gab , dann weisst du damit noch lange nicht wie sie umgesetzt wurden . Verteidigung gegen mehrere Angreifer kann halt Ringelbietz sein oder auch derbes Einkloppen und nun guck wie du DAS Händeln kannst .Oder der Nahbereich beim 5. SG . Das konnte ein niedliches Rummfummeln auf engsten Kontakt sein oder eben ein Eindecken mit Knie und Ellenbogen . Je nach Gruppenzusammensetzung und Lehrer .... und war auch nicht auf den 5. SG festgelegt. Wenn es sich ergab und sinnvoll war jemand damit umgehen konnte , was solls , dann benutzte er den Ellenbogen schon als 1.SG .
Es gab oft solche Vorgaben , wie ..Lass dich 10x angreifen und beantworte mit 10 unterschiedlichen Aktionen .....damit du flexibel im Handeln bleibst . und ....geh mit Intention in den Mann rein , also kein halbherziges Andeuten ,natürlich auch kein volles Umhauen. Es sollte einfach die Aggressivität sichtbar und fühlbar sein...
Wenn du das herausbekommen möchtest ,was tatsächlich geschah ,dann musst du das Training selbst angucken und nicht die Programme. Da kommst du an lokale Ausprägungen und Vorlieben nicht vorbei.
Ist doch im Karate nicht anders . Du liest doch auch hier die unterschiedlichen Erfahrungen in den Dojos. Die persönlichen Erfahrungen ausser Acht zu lassen ,bedeutet keine wirkliche Antwort bekommen wollen .
Hormongesteuerte generell auszusieben , egal ob Teenager oder junger Erwachsener , ist auch keine gute Idee. Was glaubst wen es in den meisten Fällen zu einem kämpferischeren Training hinzieht ? Egal ob nun Kickboxen oder damals WT.
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Hallo,
bezogen auf die Grundschule der ersten 4 (mein Ansatz) Graduierungen (egal ob Karate oder WT) sehe ich das nicht.
Wenn man "Kriegsgeschichten" von Karateka hört oder liest - klingt das nicht anders als die WT-Geschichten.
z.B. Der eine Karateka stand mit dem Rücken an der Wand. Der andere griff mit Fauststoß oder geraden Fußtritt an und manche Nase wurde blutig. Gerader Fußtritt und Fauststöße wurden am Bock trainiert bis es ebenfalls blutig wurde. Und das war in kleineren Karatevereinen mit niedrig Graduiertem Trainer auch Anfang/Mitte der 80er Jahre .
Wenn der Verein nicht für Wettkämpfe trainiert hat, wurde beim Kampftraining ebenfalls nicht auf Kontakt verzichtet.
Das widerspricht dem von dir erlebten. Deshalb mein Ansatz, es erst einmal an der Regel und nicht an der Ausnahme festzumachen.
Grüße
Alexa
Hallo,
ich will keine Hormogesteuerten auszuschließen.
Nur die Erinnerungen der Hormongesteuerten. (Es geht um fast 40 Jahre alte Erinnerungen. Das sind mehr Jahre als ich alt bin.)Ich fände es gut, wenn jetzt einmal persönliche Erinnerungen außer Acht gelassen würden. Insbesondere wenn diese Erinnerungen aus einer Zeit des Hormon-gesteuerten Teenager Alter stammen
Verstehst du was ich meine?
Zum z.B. Ellenbogen beim 1 SG.
Mein Ansatz war: Es erst einmal an der Regel und nicht an der Ausnahme festzumachen.
Der 1.SG hatte damals keinen Ellenbogen im Lehrstoff. Außer zurückziehen der Faust/des Armes in der Form.
Darum auch das weglassen der persönlichen Erfahrungen. Nicht, weil ich keine wirkliche Antwort bekommen will.
Die Frage die sich mir aufgrund der von mir in #337 zitierten Sätze gestellt hatte war:
"Ging es im EWTO-WT generell kämpferischer zu. Oder lag das an lokalen Ausprägungen bzw. persönlichen Vorlieben?"
Und dem von mir geposteten Prüfungsprogramm nach, ging es Mite der 80er im WT nicht grundsätzlich kämperischer zu wenn man die ersten 4 SG (das war mein Ansatz) betrachtet.
Grüße
Alexa
Deine Vorgehensweise hier ,ergibt keinen Sinn. Du willst wissen ob kämpferischer Trainiert wurde und guckst dir deshalb die Programme an. Wenn du die Frage beantwortet haben möchtest musst du , sehen WIE die Programme UMGESETZT wurden . Und spätestens hier sind wir wieder beim jeweiligen Lehrer mit seinen Vorlieben UND beim Klientel . Zu einer bestimmten zeit zog es eben mehr Hormongesteuerte zum WT , weil sie entweder aus der Praxis kamen oder dahin wollten ein härteres Training im Sinne von "hau mal drauf" ihnen nicht viel ausmachte . Und DIESE Kombination aus dem entsprechenden Lehrer UND dem entsprechenden Klientel , ergibt erst ein Ergebnis was deine Frage beantwortet und nicht die pauschale Betrachtung der Programme der EWTO.
Aber genau den ihre Erinnerungen willst du ausschliessen ? Also die Erinnerung derer die ein Grossteil des damaligen Trainings geprägt haben ? Ne, sorry ,macht kein Sinn.
das ist genau der Punkt. Es ist Schitegal ob er im Programm des 1SG drin ist oder nicht wenn er im realen Training vorkam , dann betrachte das reale Training und nicht das theoretische Programm. Und nur zur Klarstellung , Er wurde nicht explizit gezeigt und geübt , aber wenn er eh in deinem Repertoir war , das war das Null problem in in deine Anwendung mit einzubauen., wenn Anwendung abgefragt wurde und das von Anfang an ....soviel zum Programm-Denken.Zum z.B. Ellenbogen beim 1 SG.
Mein Ansatz war: Es erst einmal an der Regel und nicht an der Ausnahme festzumachen.
Der 1.SG hatte damals keinen Ellenbogen im Lehrstoff. Außer zurückziehen der Faust/des Armes in der Form.
Und die Gruppen waren auch nicht homogen. Es ist sinnfrei , nach dem Programm zu gehen und zu glauben Alle , auch innerhalb einer Gruppe , hätten dann in der gleichen Art und Weise trainiert. Wenn du Antworten haben willst dann beachte die Zeit ,und die Tendenzen jener Zeit .....
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)