
Zitat von
egonolsen
Sagen wir es so, Watzl will nicht konkret und deutlich sagen, dass sich die Nutzen-Risiko-Bewertung geändert hat, und mäandert deswegen so herum.
Also ich finde den hier zitierten Text recht deutlich:
Zugleich betonte er, dass die Stiko ausdrücklich darauf hinweise, dass die Änderung der Empfehlung für Kinder und Jugendliche nichts mit einer veränderten Risikobewertung für die Impfstoffe zu tun habe. Stattdessen sei das Risiko für schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen sehr gering, weshalb es keinen großen Nutzen durch die Impfung gebe.
Da lese ich, dass sich die Empfehlung (Ergebnis einer Risiko-Nutzen-Bewertung) aus einer Risikobewertung für Impfstoffe und einer Nutzenzbeurteilung zusammensetzt.
Das Ziel der Aussage ist es m.E., darauf hinzuweisen, dass sich diese Empfehlung (=Risiko-Nutzen-Bewertung) zwar geändert habe, aber eben nicht durch ein erhöhtes Risiko (für Impfschäden), sondern durch einen verminderten Nutzen.
Mir stellt sich angesichts des obigen Zitats (vielleicht kann ja jemand den Gesamtzusammenhang posten) eher die Frage, warum sich die Nutzenbeurteilung geändert hat.
War das Risiko für schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen nicht schon immer sehr gering?
Der Nutzen war doch in dieser Gruppe (von solchen mit Vorerkrankungen abgesehen) doch immer eher ein Fremdnutzen.
Es war doch von Anfang an recht klar, dass es sich hier um keinen U-Förmigen Risikoverlauf über die Altersgruppen handelt, wie bei einer Influenza, sondern einen, der (exponentiell(?)) mit dem Alter ansteigt.
In dem "geleakten" Strategiepapier stand doch eher nicht drin, "denkt an die Kinder", sondern man solle Kindern sagen "denkt an Oma und Opa".
Ein Vertreter so einer Patientenorganisation hat sich dann später ja meiner Erinnerung nach nicht entblödet, von Kindern die Impfung zu fordern, da die ja auch mal einen Beitrag leisten sollten, und das nachdem die wohl am stärksten unter den Maßnahmen gelitten hatten und den geringsten Nutzen davon zu haben.
Also: Ist die Ursache der veränderten Empfehlung wirklich die veränderte Einschätzung des Nutzens der Impfung für die Kinder und Jugendlichen selbst, oder nicht vielleicht eher, die veränderte Einschätzung des Nutzens der Impfung dieser Gruppe für die Leute, die von Anfang an ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf hatten?