Dann ist vlt folgende Kombi die richtige für mich:
- Karate als Hauptkampfkunst, sowohl Katas für die innere Ruhe und das Gleichgewicht (Stichwort meditativ) als auch Vollkontakt Übungen für die SV
- Tai Chi, mehr für die Mediation und die fließenderen Bewegungen
- Judo? als Ergänzung für Bodenkampf und Techniken, die beim Karate nicht abgedeckt sind. Würde ich aber erst in ein paar Jahren beginnen
- Waffenkampf (Stöcker etc), will das auch gerne irgendwann lernen, hat aber momentan keine Priorität
Meint ihr, ab einem gewissen Kenntnisstand, der einem persönlich reicht, muss man nicht mehr (so oft) ins Dojo gehen?
Zuhause würde ich dann nämlich irgendwann gerne an nem Boxsack v.a. Karate trainieren (primär um das Level zu halten), die Katas und Tai Chi dann ja theoretisch überall.
nochmal: wie kommst du nur darauf, das Kata etwas mit innerer ruhe und meditation zu tun hat? das ist anstrengende, körperliche arbeit, die ees einem schwer macht, sich auf die details der abläufe zu konzentrieren (also der steigerung der konzentration während einer anspruchsvollen tätigkeit kann es in diesem sinne schon dienen. nur ist das alles andere, als meditativ)
also Karate (welcher stil auch immer) und Judo passt schon mal. stellt sich die frage, warum nicht gleich Ju Jutsu und aus der erfahrung heraus dann eine spezialisierung auf die darin enthaltenen Kampfkünste (Karate oder Judo zum beispiel). Katas gibt es da nicht, aber, wenn es dir um "meditatives" geht, brauchst du die eh nicht. im ju jutsu ist es, wie in allen anderen im breitensport stark vertretenen KKs, also wie zb. im Karate auch: es gibt sehr gute vereine und grottenschlechte, es gibt trainer mit enormen wissen und solche, die auch nur die (falschen) standard internetseiten stories erzählen können.
Ju Jutsu und Tai Chi wäre also auch ne mögliche kombi für deine interessen, mit der man was anfangen könnte. "SV" wäre als thema dann auch stärker präsent, als im durchschnittlichen Karate (von denen übrigens nur wenige stile vollkontakt trainieren oder in wettkämpfen praktizieren. das ist meist no-contact oder semi kontakt)
Geändert von amasbaal (20-08-2023 um 13:03 Uhr)
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber das ist ein moderner Trugschluss.
Asiatische Kampfkünste waren in erster Linie KAMPFkünste, die in einem speziellen soziokulturellen Umfeld entstanden. Sicher gab es da Einflüsse aus dem Buddhismus und Daoismus (je nach Stil mal mehr und mal weniger), aber was du heutzutage allergrößtenteils finden wirst ist pseudo-Asien-Romantik.
Wenn dich wirklich Meditation und Mystik/Spiritualität interessiert, dann solltest du dich nach einem seriösen Lehrer in Buddhismus, Daoismus, Sufismus oder der christlichen Mystik umschauen. Das, was du dort lernst, kannst du dann auch in den KK üben (wie überall anders auch).
Gerade in den KK haben viele Leute eine Idee oder Meinung was Spiritualität ist, aber die allerwenigsten seriöse Erfahrung damit (Wie FireFlea schon sagte). Entgegen was man dir evtl. Erzählen will ist die Beschäftigung mit diesem Themenbereich eben nicht willkürlich (auch wenn jeder natürlich seine eigene Spiritualität haben kann und soll).
Je nach individueller Vorgeschichte von Übenden oder „Lehrer“ kann das zu psychischen Problemen führen, bzw. sie aufdecken.
Je mehr sich eine Kampfkunstschule „Spiritualität“ auf die Fahnen schreibt, desto argwöhnischer würde ich werden…
Was verstehst Du denn unter "ruckartig"?
Das Roboter-Karate, das man auf Formenwettkämpfen sieht?
Wozu soll man so etwas brauchen?
Allein der Titel weckt nicht die besten Erwartungen:
"TAI CHI: DAS KOMPLETTE TRAININGSBUCH"
Der Blick in's Buch bestätigt die weiter. Da wird "Chenstil" als "großer Rahmen" bezeichnet.
Es gibt auch im Chenstil einen großen und einen kleinen Rahmen.
Zum Chenstil findet sich im "kompletten Trainingsbuch" wohl auch gar nix.
Dafür Wettkampfformen anstelle von traditionellen Formen, wie sie in entsprechenden Traditionslinien geübt werden.
What you do speaks so loudly that I cannot hear what you say.
-Ralph Waldo Emerson-
Oder auch 20-30 Jahre.
Karate allein, ja selbst "nur" Shotokan, ist auch schon ziemlich vielseitig. Je nachdem, in welchem Verein, Verband und selbst bei welchem Trainer man lernt.
Ich grinse übrigens auch, wenn ich Kata in Verbindung mit "innerer Ruhe" und "meditativ" lese. Also, nachdem ich mir den halben Eimer Schweiß vom Kopp gewischt habe, grinse ich.
Geändert von Ripley (20-08-2023 um 14:14 Uhr)
Ich habe die letzten Tage genutzt um nochmal zu reflektieren, was ich eigentlich in Sachen Kampfsport erreichen will. Meine grundlegenden Ziele aus dem Eingangspost haben sich nicht verändert, jedoch habe ich etwas mehr Klarheit.
Ich will Karate durchziehen. Am besten mein ganzes Leben lang. Finde den Gedanken auch irgendwie schön, dass man immer ein Schüler bleibt und es immer etwas zu lernen gibt. Im Unisport betreiben wir Shotokan. Wir üben Katas, jedoch auch Kumite mit nem Partner, allerdings mit Abstoppen. Will das jetzt so erstmal ein halbes Jahr machen und mir dann nächstes Jahr vlt nen Verein/Dojo suchen, um auch die Gürtel zu bekommen (geht im Unisport nicht, oder? Oder kann ich mich trotzdem an den DKV wenden um den gelben Gürtel zu bekommen?). Und um ein tieferes Verständnis vom Karate-Do zu erhalten. Der Unisport ist doch eine gute Grundlage bzw Vorbereitung dafür, oder? Unser Sensei wirkt auch sehr kompetent und korrigiert uns am laufenden Band.
Andere Stile kann man dann doch immer noch (auch nach ein paar Jahren) dazu lernen, oder?
Zusätzlich will ich gerne mit nem Kumpel zusammen Krav Maga starten - am besten auch bald. Einmal die Woche, in ner "richtigen" SV-Schule. Meine Idee ist, dass hier ja schon in kürzester Zeit effektive Methoden zur SV gelehrt werden. Damit nimmt man vlt den Druck heraus, jede Kata und alles was man im Karate macht, unterbewusst zu hinterfragen und den Anspruch zu stellen, dass es auch direkt zur SV eingesetzt werden kann. So kann ich Karate völlig entspannt und ohne jeden Anspruch an die Selbstverteidigung angehen und weiß, im Notfall kann ich ein paar Moves aus dem Krav Maga anwenden. Irgendwann wird man dann sicher auch in Karate besser und kann dieses effizienter einsetzen, aber es muss eben nicht sofort sein.
Krav Maga wollen wir auch mindestens ein halbes Jahr machen. Ich will hier auch gar nicht (anders als beim Karate) zum Profi werden und das als neue Philosophie begreifen - einfach ein paar nützliche Moves und Tricks reichen mir schon.
Für die "spirituellere", achtsamere Seite des ganzen dann noch Tai Chi dazu, vlt mit etwas Abstand, bis die ersten Schritte in Krav Maga und Karate vollendet sind. So hat man auch was "chinesisches" dabei, was den Horizont erweitert, eine Art Kung Fu darstellt und evtl sogar Karate ergänzt (Stichwort über den Tellerrand hinaus schauen).
Irgendwann (in 5 Jahren +) interessiert mich auch noch sowas wie Ninjutsu, Budokan (das Kämpfen mit Bo-Stäben insbesondere), als Ergänzung. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Soweit mein Plan.
Geändert von Tiger (24-08-2023 um 14:41 Uhr)
glaub bitte nicht immer, was an mythen verbreitet wird.
in kürzester zeit gibt es nicht. nirgendwo. und KM ist auch kein klar eingegrenzter "stil". heißt übersetzt schlicht "kontaktkampf", was "nahkampf" bedeutet. das sieht, je nach verband/anbieter zum teil recht unterschiedlich aus und ist nicht unbedingt das alte "original", das boxen, jiu jitsu und ringen als basis hatte. ich sehe IM PRINZIP nicht den großen vor- oder aber auch nachteil gegenüber anderen sv-systemen.
karate mit einem sv-system zu verbinden ist m.e. ne gute idee (ob sich das nun KM oder anders nennt, ist erst mal egal, hauptsache das training ist stark von szenariotrainings und sonstigen übungen mit echtem konakt und die realität simulierenden stressfaktoren bestimmt und es wird nicht allzuviel "technische akrobatik" betrieben.)
zu allem anderen: do it. spricht nichts dagegen.
mit derzeit wirst du sehen, ob du bei dem bleibst, womit du angefangen hast (und ob das wirklich zu dir als person mit entsprechender mentalität und körperlichen voraussetzungen passt), oder auch nicht.
das kann dir ohnehin hier keiner sagen.
dazu kommt: wenn's keinen spaß macht, sondern nur pflichtübung ist, weil der kopf sagt, "das ist gut", dann bringt es nichts. man lernt dann schlechter und verliert irgendwann die erzwungene disziplin.
du wirst das schon sehen - so oder so. vielleicht ist karate ja wirklich "dein ding" und du bist da in vielen jahren immer noch dabei.
gürtel sind eigentlich überflüssig. die sagen egar nichts aus, außer, dass du ein paar prüfungen gemacht hast. ein wirkliches qualitätsmerkmal sind die oft nicht. können haben viele auch ganz ohne die prüfungen. wenn dir das spaß macht und dich motiviert: gerne. solltest du in vereinen landen, in denen die trainingsinhalte nicht an gürtelfarben gebunden sind (was ein sehr positives zeichen wäre, im gegensatz zu vereinen, die "nach prüfungsordnungen" trainieren und dadurch nicht individuell auf die fähigkeiten und fortschritte der trainierenden eingehen, sondern "standards" abspulen), wäre das sehr zu begrüßen.
ich habe in meinen anfangszeiten viele AG angebote der hiesigen sporthochschule wahrgenommen. die regel war immer: wenn du mitglied im verband wirst, in dem der trainer der AG ist, dann kannst du in diesem verband natürlich auch prüfungen machen... falls du willst. verbandsmitgliedschaften kosten in der regel ja nur sehr wenig pro jahr.
edit:
DAVON würde ich dringend abraten.(guck mal in die diversen "NinJustu" threads, dann wird klar, warum ). wie gesagt: weniger mythos und trash, mehr in die tiefe gehen und auf die verzichten, die am lautesten mit absurditäten und superlativen werbung machen. den Hollywood-film Ninjutsu fantasiezirkus spar dir mal lieber. das macht dir dann nur das karate und KM kaputt.
langstock kann man auch woanders lernen (seien es nun japanische, chinesische, indonesisch/malayische KKs oder die darin übrigens sehr guten europäischen HEMA oder sonstige seriöse kampfkünste, aber das sogenannte "NinJutsu" dafür als basis zu nehmen... na ja )
Geändert von amasbaal (24-08-2023 um 15:46 Uhr)
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Frag doch einfach mal Deinen Trainer, ob Du eine Gürtelprüfung machen kannst. Woher sollen wir das denn wissen? Und ob Du einen Gürtel irgendwo anerkannt bekommst hängt ja dann auch vom Verband und Trainer ab.
Und zum letzten Punkt - Respekt, ich weiß heute noch nicht, was mich in 5 Jahren interessiert.
Von Beherrschen in dem halben Jahr schreibt er doch garnichts . Nützliche Tipps und Tricks bleiben auch dann nützlich , wenn man sie noch nicht beherrscht . Mal so nebenbei.
Sich woanders umzusehen und sich Anregung zu holen , halte ich für meinen Teil nie für verkehrt. Da kann es auch weit weniger sein als ein halbes Jahr, um nützliche Dinge für einen selbst rauszuziehen. Entscheidend ist, ob man dann das für sich als nützlich Erkannte , mit ins eigne Training einfliessen lässt und mit dem eigenen Hausstil verknüpft. Zumindest wenn es sich um komplexere Dinge halten sollte.
Aber gerade kleine nützliche Dinge , haben oft die Eigenschaft das sie kein halbes Jahr an Training benötigen , um sie sie soweit zu beherrschen , das sie einem direkt in der Anwendung was nützen.
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
was die meisten dinge angeht schon, aber tatsächlich gibt es auch einfach nur brauchbare tipps, die einem auch ohne reguläres training weiterhelfen können.
tipps allgemeiner taktischer art ohnehin (wie man sich prinzipiell positionieren sollte, inklusive prinzip des winkelns), aber auch so sachen, wie, welche gegenstände lassen sich wie IM PRINZIP als waffe nutzen oder wo schaue ich hin im kampf oder wie kann ich mir selbst und mit einfachsten methoden antrainieren, nicht zu blinzeln, wenn etwas auf mein auge zufliegt, oder welche bedeutung haben körperschwerpunkt und dessen stabiles "geerdet sein".
such dir was aus. alles sachen, die man erklärt bekommen kann und die alleine dadurch schon hilfreich sind. darüber hinaus lassen sie sich zu hause mit einfachen mitteln üben, um das wissen auch intuitiv "verkörpern" zu können.
wenn es DARUM geht, braucht man eigentlich gar kein KK-training im stil XYZ. auf keinen fall aber ein intensives und langjähriges.
mit dem bergriff "SV fähig" (und erst recht "in kurzer zeit") ist das dann allerdings eine ganz andere sache. manche werden das nie. auch nach 10 jahren training nicht, manche sind das, ohne je was in organisierten gruppen trainiert zu haben und kein werbespruch, der das verspricht, ist seriös.
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
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