Ich würde es mal so formulieren: grundsätzlich gibt es sehr unterschiedliche Ansätze, wie man das handhaben kann, je nach System und sonstiger Trainingsauslastung. Charles Poliquin zum Beispiel hat mal geschrieben, dass Athleten in nicht-Kraftsportarten nur einige wenige Monate im Jahr Kraft trainieren sollten, und hat auch hier einen Abstand von 5 Tagen für intensive Trainings der gleichen Muskelgruppe propagiert. Auf der anderen Seite trainieren die Gewichtheber im Ostblock und in China bekanntermassen mehrmals pro Tag, an 5-6 Tagen pro Woche, dito Turner, Kampfsportler etc. Ich würde es so formulieren: je mehr man ein Training als "Drill", d.h. mit dem Ziel der Optimierung der Bewegungsqualität versteht und ausführt, und dabei fortgeschrittene Erschöpfung, Überbelastung, Verletzungen etc. vermeidet, desto öfter kann man trainieren. Das bedeutet auch: nie vollständige Erschöpfung, schon gar nicht "reps to failure". Je öfter man muskulär an seine Grenzen geht, desto grösser ist die Belastung für das zentrale Nervensystem, und desto mehr Erholung braucht man. Es scheint auch so zu sein, dass eine explosive Ausführung der Übungen eine höhere Trainingsfrequenz erlaubt als eine langsame, vermutlich aus ähnlichen Gründen. Je nachdem, wie explosiv die Bewegung und wie hoch der Widerstand kann der mögliche Trainingsumfang pro Einheit aber stark limitiert sein.
Daraus würde indirekt folgen: die Optimierung der Bewegungsqualität ist oberstes Gebot in jedem Sport, daher müssen diese Trainingseinheiten priorisiert werden, und ergänzendes Training darf sie nicht beeinträchtigen, sondern sollte sie vielmehr optimieren (sprich, es erlauben, mit höherer Intenstität und grösserem Umfang auszuführen, Verletzungen vorbeugen etc.). Wenn man merken sollte, dass diese Einheiten unter Intenstität und/oder Umfang des Ergänzungstrainings leiden, wäre es umgehend Zeit für einen De-Load, ob in Form von einer längere Pause, einer reduzierten Frequenz oder einer reduzierten Intensität. Sofern das Training der Bewegungsqualität die (weitgehend) einzige Form des Trainings ist, die man ausführt (z.B. Ostblock-Gewichtheber) wäre ein ähnlicher Fall gegeben; in diesem Fall würde man direkt die Intensität im Training reduzieren oder aber die Trainingsfrequenz.





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