
Zitat von
marq
das hat damit nicht zu tun. für wirkungsvolle körpershots braucht man die nahdistanz, in diese gelangt manbei der sv viel seltener ohne ins ringen oder clinchen zu verfallen...... distanzshots sind daher zum kopf einfacher und gefahrloser.
Nagut , ist mal wieder eine Frage was der Einzelne für sich als SV definiert . Die mit Abstand meisten Situation wo sich etwas SV-artiges entwickelte (im Sinne von , jetzt heil nach Hause kommen) starteten aus der Nahdistanz , urplötzlich . Und ebenso im Freundes/Bekanntenkreis . Ganz ohne Ringen und Clinch , sondern durch zulabern , einschmeicheln , Ablenken , dabei immer näher kommend um dann zu starten . Der Clinch entstand erst , wenn der Erstschlag oder die Erstschläge nicht sofort ein KO schafften . Aber die Distanz für Körpertreffer war vorher schon gegeben.
Hier kommt der Punkt von Katamaus ins Spiel . Selbst wenn man in Nahdistanz beginnt , wählt man intuitiv meist den Kopf als Ziel , ob mit Kopfstoss oder Ellenbogen oder Haken . Auch wenn man sich bedroht fühlt und sich dann entscheidet als erster zu handeln .
das ist einfach eine Frage der Abwägung seiner Chancen. also wie Wahrscheinlich ist ein wirkungsvolles Ergebnis . Man hat halt selten eine zweite Chance den Ausgang zu erzwingen ohne selber schaden zu nehmen . Das gilt für beide Seiten .
Kopftreffer haben einfach eine grössere Chance den Anderen auszuknocken oder zumindest so anzuklingeln , das er nur schlecht auf das Nachsetzen reagieren kann . Selbst wenn es nur dazu führt das sein Kopf durch die Wucht gedreht wird oder sich nach hinten bewegt bietet es mir Vorteil .
(Ein Körpertreffer wählt man für gewöhnlich , wenn man sich eh überlegen fühlt und dem anderen was vermitteln will.)
Ein Körpertreffer ist in seiner Wirkung viel unsicherer .Es ist ein wenig wie mit dem Eiertritt . Wenn er gut trifft , tolle Wirkung , wenn nicht , eine verschenkte Aktion und das kann man sich nicht leisten . Siehe oben.
Zur Jacke . je stabiler das Material , wie Leder z.b. , um so mehr dämpft es tatsächlich . Auch dicke Arbeitsklamotten fangen ein gut Teil der Wirkung ab .
Das eigentliche Problem ist aber die korrekte Einschätzung des Auftreffpunktes . Bei jedem Schlag berechnet ja der Körper im Voraus wie er zu spannen und entspannen hat , um die Kraft so vollständig wie möglich übertragen zu können. Die dicke jacke verhindert das aber , so das man das eigentliche Ziel (Körperoberfläche) nicht klar erkennen kann. Unerfahrene schlagen deshalb oft zu kurz , also wenig bis keine Wirkung . Erfahrene berechnen das mit ein und arbeiten nun mit grösseren Bewegungen , also tieferen Schlägen , aber... das kostet Kraft und macht sie berechenbarer und das wissen sie .
Also wird ein Körpertreffer , wenn es wirklich um was geht nicht die erste Wahl sein für ein Start . Erst wenn sich im Laufe des Kampfes , aufgrund der Position des gegnerischen Kopfes und des sich ev. anbietenden Rumpfes des Anderen eine Möglichkeit kurzzeitig ergibt , um dann wieder zum Kopf zurück zu finden.
Warum Körpertreffer sicherer sein sollen , wie du sagtest , erschliesst sich mir nicht. gerade die SV ist der Bereich , wo es eben nicht endetet , wenn einer ins Hintertreffen gerät , aufgibt oder gar KO geht und der Aggressor jetzt schon mit Schlägen oder tritten , auch zum Rumpf , nachsetzt. , Nicht wenige Verletztungen gerade in der SV ,gerade im Bauchbereich , sind genau dort entstanden , wo im Sport schon längst getrennt worden wäre .
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)