da widerspreche ich grundsätzlich nicht, habe aber die erfahrung gemacht, dass, wenn es völlig freies sparring ist und keine (oft logischerweise stilspezifischen) aufgaben innerhalb dessen trainiert werden sollen, sehr INDIVIDUELL wird. fast alle, die ich kenne, haben entweder vorher etwas anderes gemacht (anderer stil oder sogar komplett andere KK / anderer Kampfsport) oder machen es zur gleichen zeit. in einem wirklich freien sparring und noch mehr, wenn es um so was geht, das man mit "SV" szenarien vergleichen kann, sehe ich zt. enorme unterschiede, obwohl alle im gleichen verein den gleichen stil trainieren. ein stil kann "kampfpersönlichkeiten" beeinflussen (die art, wie die person an "kampf" herangeht und sich grundsätzlich verhält), kann sie aber niemals völlig bestimmen. vielmehr wurde immer versucht, den stil an die person anzupassen, indem man jene elemente des stils bei ihr betont, die zu ihr am besten passten und nicht umgekehrt (und ein stil hat nicht nur eine art des vorgehens... hm... oder aber ein stil bezeichnet SEHR ENG die art und weise, dann wäre das was anderes, dann müsste man streng nach "system" und "stil" unterscheiden. Boxen hat ja auch unterschiedliche "stile" und trotzdem ist es Boxen. da wird übrigens sehr auf die jeweilige kämpferpersönlichkeit geachtet, wenn es um "passendes" für die person geht.). zumindest hab ich das als die am meisten erfolgreiche vorgehensweise der trainer wahrgenommen, was MEINE fortschritte anging.
das ist eine interessante frage... kann es einen "objektiven" stil überhaupt geben, der, der vorlage entsprechend umgesetzt, für JEDEN das gleich gute ergebnis bei den trainierenden hervorkitzeln kann, oder ist ein "stil" nicht eigentlich der persönliche stil eines gründers, der tradiert wird und dabei eine vorlage anbietet, die aber individuell interpretiert werden "darf" (oder evtl. sogar muss, wenn eine bestimmte person ein bestimmtes ziel erreichen will, das bei einer reinen "stil-ideal-kopie" evtl. nicht funktionieren würde). letzteres würde übrigens die immer vorhandenen abweichungen erklären, die enstehen, wenn ein stil "splittet" und das "derivat" von einem anderen, als dem ursprünglichen stilgründer, der aber u.U. von anfang an mit dem stilgründer gemeinsam DESSEN stil trainiert hat, dann "stilistisch" vom "muteerstil" in einigen pubnkten abweicht (manchmal sind das weiterentwicklungen... manchmal leider aber auch verschlimmbessernde einbahnstraßen. auch derivat-gründer können sich irren und dinge hervorbringen, die selbst bei ihnen nicht wirklich funktionieren, weil sie sich in irgend eine idee verrannt haben und die abänderung NICHT passt)
ich habe ja selbst in den meisten fällen in systemen trainiert, die zumindest ein gewisses maß an "flexibilität" aufwiesen. vielleicht daher diese sichtweise.
vielleicht denke ich aber auch eher in die richtung, die du mit "auflösen von unterschieden" ab einem gewissen verständnis meinst. kann sein. ich sehe das natürlich von heute aus (nicht unbedingt besser in der sache, wenn es mit der zeit jungendlicher power verglichen wird, aber durchaus "verständnisvoller").
darüber lohnt es sich nachzudenken.
was die fußarbeit angeht: ja, da sieht man die größten unterschiede. jetzt habe ich aber in den letzten fast 3 jahrzehnten sehr verschiednene fußarbeit gelernt. was ich haute mit den füßen mache, ist MEINE art, sich zu bewegen, basierend auf erfahrungen mit der fußarbeit VERSCHIEDENDER stile. mir wurde das bei trainings in einem bestimmten stil aber nie vorgeworfen. im gegenteil: gute trainer haben darauf immer reagiert mit: aha, das ist die und die fußarbeit. passt ja ganz gut zusammen. mach weiter. ... zudem wurden in meinem letzten "system" einge sehr verschiedene versionen von fußarbeit unterrichtet. man sollte alle kennen, alle zumindest basic können und manches daraus "sich zu eigen" machen, also perfektionieren. wenn allerdings im stil xy ne prüfung gemacht wird, dann gibt es halt die spezifische fußarbeit, die gezeigt werden soll. bekommen die dann auch. logisch. ich rede aber nicht von programmen (mit denen ich nirgendwo zufrieden war. ist oft völlig künstliches zeugs. wer als nicht mehr anfänger nach programmen trainiert, ist selber schuld), sondern von trainingsinhalten und anwendungen im training.
ich bewege mich waffenlos anders, als mit messer und mit messer wieder anders, als mit langer klinge und wiederum anders mit stock - was die FUSSARBEIT angeht (bewegung ist ja mehr, als fußarbeit. die ist halt nur am flexibelsten bei mir. ich empfinde das als vorteil. komme gut klar damit. andere vielleicht nicht. da gibt es keine generalaussage, die für jeden passt. das ist das gleiche, wie auf die frage: soll ich mehrere stile trainieren oder nur einen? das kommt halt drauf an, mit was man besser fährt.
übrigens: keine anklage.
sähe bei mir nicht besser aus. es geht dir ja nicht darum der welt zu zeigen, das du X oder Y vorführen kannst (ich denke da an die sinawali-horror-videos, die entstehen, wenn leute meinen der welt erklären zu müssen, wie man ein sinawali schlägt, ohne zu wissen, wozu das eigentlich gedacht ist. von den technisch-mechanischen fähigkeiten mal ganz abgesehen). und meist sieht es doch ganz gut aus, was du da machst. es soll ja auch was erkenmbares zeigen und nicht zeigen, dass du jemanden damit spielend (! hihi... passt...) und in echtzeit fertig machst.
wenn ich das richtig verstehe, probierst du aus, lernst quasi "live", zeigst, wo du gerade dran bist, was dich interessiert... und machst das, um feedback zu bekommen.
das ist ne ganz andere nummer, die ich SEHR hoch schätze. spielen! im POSITVEN sinne. learning by doing/playing sozusagen... und andere daran teilhaben lassen![]()






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