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Thema: Warum Taichi lernen ?

  1. #91
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    Wenn ich meinen Löffelchen Senf zum Thema "Entspannung" geben darf...
    Und dabei Thomas S. und Cam mehr oder weniger zustimme (glaube ich), aber in meinen eigenen Worten ausdrücke.

    Thomas schreibt schon: es gibt den Begriff "Song", der natürlich nicht entspannt im Sinne von Schlapp heisst, sondern eher auf "entspannte Art aktiviert" bedeutet. Man kann auch von "Wohlspannung" reden anstatt nur "Anspannung" oder "Entspannung". Eine Zusammenarbeit der Muskeln (und Faszien usw.), die die größtmögliche Effizienz mit dem kleinstmöglichen physischen Aufwand kombiniert. Das will vermutlich jeder aus seine eigene Art erreichen.
    Jedenfalls wenn es um Tai Chi Chuan geht (siehe Threadtitel...) ist diese Sache ein bisschen kniffelig. Weil um den Zustand des "song" zu erreichen/beibehalten, muss man sich meistens subjektiv so sehr entspannen - vor allem angesichts Reize, die sehr schnell Angst/Schreck und Anspannung auslösen - dass es einem oft schlichtweg unmachbar und/oder zu crazy vorkommt. Sich auf eine bestimmte Weise zu 'entspannen', die sich erstmal oft nur schlapp und schwach und ungeschützt anfühlt, aber dabei bewirkt, dass alles im Körper noch mehr Verbindung bekommt, dass man beim 'Entspannen' kein Millimeter zusammensackt, sondern sogar ein Hauch noch oben wächst. Dadurch überprüfbar schneller, wendiger, auch stabiler und - zumindest in der Interaktion mit anderen sich bewegenden menschlichen Körpern - auch stärker werden. (Wahrscheinlich nicht stärker im Sinne von Kettlebells schwingen oder Benchpresses machen; auch sehr sehr gute Übungen, aber es geht da um etwas ganz anderes). Natürlich tut der Körper, tun die Muskeln, dann sehr sehr viel. Es ist nicht wirklich 'abschalten' oder 'schlapp werden'. Ganz und gar nicht. Aber der Weg dahin ist meistens, phasenweise, mit einem ganz großen und sogar beängstigenden 'Aufgeben' verbunden. Man kann das Gefühl haben, zwischendurch, als ob man auf einmal ungewollt in der unansehnlichen Unterhose dasteht, völlig ungeschützt und der potentiell bedrohlichen Welt ausgeliefert. Ist irgendwie lustig aber eigentlich überhaupt nicht, und als Trainer muss man damit rechnen und vorsichtig damit umgehen.

    Meiner Erfahrung nach bringt es wenig bis nichts, wenn man beim entsprechenden Unterricht von Streckern und Beugern usw. oder gar von bestimmten Muskeln oder Muskelgruppen spricht. Falls jemand konkret mit diesen Begriffen oder Beschreibungen etwas anfangen kann, wird es die Entdeckung und den Fortschritt nur hemmen. Das habe ich immer wieder erlebt, wenn ich mit Menschen wie Physiotherapeuten, Ärzten, 'gebildeten Sportlern' usw. arbeite. Die Art von Steuerung innerhalb des Körpers, die subjektiven Wahrnehmungen und Empfindungen, sind so anders - wie gesagt, am Anfang so 'crazy' und kontraintuitiv - dass Bilder, Spiele und einfaches Ausprobieren und Tun die angesagten Methoden sind, um diese Art von Körper- und Bewegungsorganisation zu erreichen. Eine 'genaue' Benennung von bestimmten Muskeln usw. führt einen nur zurück in vertraute Bewegungsmuster und alte Reaktionen.
    Geändert von GilesTCC (03-06-2024 um 20:20 Uhr) Grund: kleine Ergänzungen
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  2. #92
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    Zitat Zitat von GilesTCC Beitrag anzeigen
    Wenn ich meinen Löffelchen Senf zum Thema "Entspannung" geben darf...
    Und dabei Thomas S. und Cam mehr oder weniger zustimme (glaube ich), aber in meinen eigenen Worten ausdrücke.

    Thomas schreibt schon: es gibt den Begriff "Song", der natürlich nicht entspannt im Sinne von Schlapp heisst, sondern eher auf "entspannte Art aktiviert" bedeutet. Man kann auch von "Wohlspannung" reden anstatt nur "Anspannung" oder "Entspannung". Eine Zusammenarbeit der Muskeln (und Faszien usw.), die die größtmögliche Effizienz mit dem kleinstmöglichen physischen Aufwand kombiniert. dass alles im Körper noch mehr Verbindung bekommt, dass man beim 'Entspannen' kein Millimeter zusammensackt, sondern sogar ein Hauch noch oben wächst.
    en.
    Genau und deswegen , ist es auch nicht auf Extension oder Ausbreiten beschränkt . Auch im Zusammenziehen , auch in beugenden Bewegungen , in Arbeit zu meinem Zentrum hin , liegt die gleiche Qualität an Muskelnutzung , an Entspannung , an Song , an Effizienz. ..


    Sich auf eine bestimmte Weise zu 'entspannen', die sich erstmal oft nur schlapp und schwach und ungeschützt anfühlt, aber dabei bewirkt, dass alles im Körper noch mehr Verbindung bekommt, dass man beim 'Entspannen' kein Millimeter zusammensackt, sondern sogar ein Hauch noch oben wächst.
    Schön beschrieben. Das sich darauf einlassen und vertraute "Muskelgefühle" (starke Sannung = Kraft ) herzugeben , ist meist die erste und grösste Herausforderung dabei. Bei mir war so , bei anderen sehe ich es immer wieder aufs Neue. "ungeschützt" als Wahrnehmung trifft es ganz gut.

    Meine Sicht dazu ist . Je mehr ich mich auf diese Art der "Entspannung" einlasse , desto genauer ist der Körper gezwungen Biomechanische Zustände (Winkel , Gelenkstellungen , Dreiecke) zu erzeugen und aufrecht zuerhalten , welche die trotzdem geforderten Kraftübertragungen , Kraftleistungen , noch gewährleisten kann. Damit schlagen sich automatisch gewisse Anteile davon auf das um , was dann mit Haut-, sehnen- und Knochenkräfte beschrieben wird und die werden dann dadurch stärker forciert .

    Ähnliche Effekte haben im "normalen" Training die Methoden der Vorermüdung . z.b. moderates Krafttraining und DANN intensiveres Rollen . oder gleich ganz in die Erschöpfung hinein werfen , Rollen oder Übungskämpfe bis zum auspowern . Das Ziel dabei ist das Arbeiten AB der muskulären Erschöpfung , wo mir nichts anderes bleibt als stärker auf Technik, auf ökonomischeres Halten , Durchziehen und der Nutzung des eigenen Körpergewichtes usw. zu achten . . Dort beginnt dann das eigentliche Training.
    Starke "Muskelgefühle" kann man dann auch nicht mehr aufbauen. Alles ist butterweich und trotzdem muss es funktionieren . Ist der etwas härtere Weg , führt aber in meinen Augen zu ähnlichen Ergebnissen. ....

    Ungewohnt ist beim internal Üben , die Vorgehensweise , so zu arbeiten , obwohl die Muskulatur noch nicht erschöpft ist .. Für Sportler sehr gewöhnungsbedürftig .

    Meiner Erfahrung nach bringt es wenig bis nichts, wenn man beim entsprechenden Unterricht von Streckern und Beugern usw. oder gar von bestimmten Muskeln oder Muskelgruppen spricht. Falls jemand konkret mit diesen Begriffen oder Beschreibungen etwas anfangen kann, wird es die Entdeckung und den Fortschritt nur hemmen. Das habe ich immer wieder erlebt, wenn ich mit Menschen wie Physiotherapeuten, Ärzten, 'gebildeten Sportlern' usw. arbeite. Die Art von Steuerung innerhalb des Körpers, die subjektiven Wahrnehmungen und Empfindungen, sind so anders - wie gesagt, am Anfang so 'crazy' und kontraintuitiv -
    Stimme ich dir zum Teil zu.

    Es kann nützlich sein , es mal detailierter zu beschreiben , um beim Anderen ein grösseres Verständnis zu erzeugen um was geht. um welche physischen Strukturen . was ihre Aufgaben sind usw. . Und damit er eine Idee bzw. Vorstellung bekommt , wo genau ein Effekt spürbar sein sollte .

    Aber , und da gebe ich dir völlig recht , zum Üben selbst , ist es nicht brauchbar , denn der gewollte Effekt wird eben nicht dadurch erzeugt das ich gezielt konkrete Muskeln ansteuere , sondern eben das ich konkrete Bewegungen mit einer konkreten Idee erzeuge und der Körper stellt die notwendige Qualität selbst her bzw. geht ihr entgegen , je präziser diese Idee ist und je präziser das Körpergefühl (Gefühlsabdruck) ist , was man vom Lehrer mitbekommen hat , desto besser die Qualität. . Das kann garnicht über einzelne Muskeln funktionieren , aber .. wenn es funktioniert , dann wird man Veränderungen in einzelnen Muskeln wahrnehme können .

    Deshalb überprüft Yu Laoshe z.b. Entwicklungen nicht allein anhand von abrufbaren Ergebnissen beim Üben , sondern auch durch Betasten, Begutachten , ein Fühlen des Zustandes deiner Haut , deiner Muskulatur , Sehnen ...

    Weil um den Zustand des "song" zu erreichen/beibehalten, muss man sich meistens subjektiv so sehr entspannen - vor allem angesichts Reize, die sehr schnell Angst/Schreck und Anspannung auslösen - dass es einem oft schlichtweg unmachbar und/oder zu crazy vorkommt.
    Für mich sehe ich es so. Song gibt mir die Möglichkeit eine grössere Bandbreite abzurufen , was unsere generierbaren Spannungszustände angeht. Damit meine ich . Es ersetzt nicht die hohen Spannungszustände , sondern gibt mir etwas dazu, nämlich die Fähigkeit auch ganz tiefe Spanungszustände einzunehmen , OHNE an Struktur und Kraft zu verlieren . DAS ist für mich der ganz grosse Benefit dabei. Schnell und stark wechseln zu können zw . den erforderlichen Zuständen .
    Aber nach wie vor benötige ich sehr hohe Spannungen wenn ich grosse Kräfte entfalte oder der Impact heftig ist. Da kommt keiner dran vorbei. Aber die Wechsel können sehr viel schneller erfolgen ...
    Geändert von Cam67 (04-06-2024 um 11:45 Uhr)
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  3. #93
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    Damit schlagen sich automatisch gewisse Anteile davon auf das um , was dann mit Haut-, sehnen- und Knochenkräfte beschrieben wird und die werden dann dadurch stärker forciert .
    was sind denn haut-, sehnen- und knochenkräfte?

    imho sind kräfte die der mensch nutzen kann:
    • muskelkraft
    • schwerkraft
    • masse (die durch muskelkraft in eine gewollte richtung gelenkt wird)


    meine haut hat mich noch nie bewegt . kommt vielleicht noch im alter, wenn der winkearm kräftig geworden ist. (scnr )

    ich finde das thema auch etwas aufgebläht.
    aus meiner sicht, ist es von vorteil nur die für eine bewegung nötigen muskeln zu nutzen (=kontrahieren). alle anderen muskeln sollten nicht dagegen arbeiten. dafür muss mensch die einzelnen muskeln nicht kennen, sondern durch training dahin kommen die muskeltätigkeit bei einer bewegung immer weiter auf das absolut notwendige mass zu reduzieren.

    in meinen augen ist es das dann auch schon.

  4. #94
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    Zitat Zitat von big X Beitrag anzeigen
    aus meiner sicht, ist es von vorteil nur die für eine bewegung nötigen muskeln zu nutzen (=kontrahieren). alle anderen muskeln sollten nicht dagegen arbeiten. dafür muss mensch die einzelnen muskeln nicht kennen, sondern durch training dahin kommen die muskeltätigkeit bei einer bewegung immer weiter auf das absolut notwendige mass zu reduzieren.

    in meinen augen ist es das dann auch schon.
    In meinen Augen auch. Es ist nur die Frage, wie man das hinkriegt und was für Ergebnisse und Fähigkeiten dabei herauskommen. Dabei gibt es nicht nur 'viele Wege nach Rom', sondern hier auch 'mehr als ein Rom' (auch wenn sie alle Gemeinsamkeiten haben). Der Thread heißt hier "Warum Tai Chi lernen?". Nicht "Wie müssen alle Kampfsportler und Kampfkünstler unbedingt trainieren, um ein für sich gutes Ergebnis zu erzielen"

    Der alte Nike-Werbespruch: Just Do It. Ist ein guter Spruch, aber manchmal kann man auch fragen: Just Do What?
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  5. #95
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Meine Sicht dazu ist . Je mehr ich mich auf diese Art der "Entspannung" einlasse , desto genauer ist der Körper gezwungen Biomechanische Zustände (Winkel , Gelenkstellungen , Dreiecke) zu erzeugen und aufrecht zuerhalten , welche die trotzdem geforderten Kraftübertragungen , Kraftleistungen , noch gewährleisten kann. Damit schlagen sich automatisch gewisse Anteile davon auf das um , was dann mit Haut-, sehnen- und Knochenkräfte beschrieben wird und die werden dann dadurch stärker forciert .
    Das auf jeden Fall. Wobei umso mehr das passiert, umso mehr es zu einem einzigen Körpergefühl verschmilzt. Die vielen 'Puzzelteile' im Körper fallen zunehmend selber zusammen.

    Es kann nützlich sein , es mal detailierter zu beschreiben , um beim Anderen ein grösseres Verständnis zu erzeugen um was geht. um welche physischen Strukturen . was ihre Aufgaben sind usw. . Und damit er eine Idee bzw. Vorstellung bekommt , wo genau ein Effekt spürbar sein sollte .
    Klaro, wenn es dem einen oder anderen hilft. Manche brauchen erstmal ein bisschen theoretische oder anatomische Untermauerung, vielleicht auch um nur zu verstehen, warum sie sich auf so'n komischen oder abstrusen Zeugs einlassen sollten. Vor allem, wenn sie (auch) Interesse an 'Kampf' oder 'Selbstverteidigung' usw. haben. Unsere Erfahrungen könnten hier ein bisschen auseinander gehen - m.E. ist es auch bei einer Ärztin (so wie gerade am Wochenende der Fall) hilfreicher, um zu sagen: "Fühle, wie dein Kopf leicht heraufschwimmt und den Nacken sanft mitnimmt während deine Schulter und Schulterblätter wohlig herabsinken und auseinanderdriften" als stattdessen genauer die beteiligten Muskeln und Knochen zu benennen. Wie auch sie feststellte, nachdem sie es mit beiden Ansätzen probiert hat
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  6. #96
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    Zitat Zitat von big X Beitrag anzeigen
    was sind denn haut-, sehnen- und knochenkräfte?

    on.
    Der Begriff Kraft wird in diesem Zusammenhang etwas anders benutzt als wir es hier bei uns gewohnt sind . Deshalb formulierte ich es so ... "was dann mit .......... beschrieben wird "

    Es beschreibt ein Paket aus den Eigenschaften einer Struktur , ihrem Zustand und den Wirkungen daraus ...z.b. eben der Haut . Der Begriff Kraft ist da kein Äquvalent zu unserem Verständnis an Kraft wie z.b. einer physikalischen Kraft . So wie auch die kultivierten Kraftqualitäten keine physikalische Entsprechungen bei uns haben .
    Es geht in dieser Sicht nicht darum , das die Knochen oder die Sehnen dich aktiv bewegen , sondern was du anhand ihres Zustandes bewirken kannst !

    Wenn also in diesem Kontext jemand zu dir sagt du hast eine starke" innere Kraft ", dann meint er nicht sowas wie die "Macht " , sondern das du deinen Körper so einsetzt , so benutzt , wie die Methoden des jeweiligen Stils es als Ziel haben und dazu das entsprechende "Herz" und den entsprechenden "Geist" . Dieses Paket ist dann damit gemeint.

    Ein Äquvalent bei uns wäre z.b. der Begriff "Wasserkraft" . Wasser bewegt dich auch nicht aktiv . Es ist die Gravitation und Schwerkraft (ist ja nicht das Selbe) die auf das Wasser wirkt und somit letztendlich dich oder den Damm bewegt. Aber ,...die Eigenschaften des Wassers bewirken eben eine ganz bestimmte Art und Weise wie die Schwerkraft dann auf uns einwirkt . Und dieses Paket aus den eigenschaften von Wasser + der wirkenden Schwerkraft , nennen wir dann die Kraft des Wassers oder halt Wasserkraft . Selbst Dinge wie Oberflächenspannung , Auftrieb (eine Folge des Luftdrucks) usw. sind alle in diesem Paket enthalten , das wir Wasserkraft nennen.

    Vll. ist es so etwas verständlicher geworden . ...
    Geändert von Cam67 (04-06-2024 um 21:44 Uhr)
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  7. #97
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    Zitat Zitat von GilesTCC Beitrag anzeigen
    Es ist nur die Frage, wie man das hinkriegt und was für Ergebnisse und Fähigkeiten dabei herauskommen. t?
    das ist der Punkt ...
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  8. #98
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    Zitat Zitat von big X Beitrag anzeigen
    ich finde das thema auch etwas aufgebläht.
    n.
    Ihr , Also Du und auch andere , vergesst bei solchen Bewertungen , wie "aufgebläht" gerne mal , das die besprochene Art der Muskelnutzung nur ein Teil , ein kleiner aber wichtiger Part in diesen beschriebenen Systemen ist . Es geht nicht einfach nur um Ökonomie , sondern das die Anwendungen genau darauf beruhen , diese Qualitäten in sich implantiert zu haben .

    Das Eine (die Anwendungen ) ist mit dem Anderen (Aufbau dieser Qualitäten ) eng verbunden . Ist es nicht aufgebaut , nicht implantiert , , dann rufe ich keine Anwendungen "im Sinne dieses Systems " ab . Und im Sinne dieses Systems ist eben nicht aufgebläht , sondern fundamental.
    Da zum grossen Teil aus dem Punkt heraus agiert wird , den ich für mich "bewegte Struktur " nenne. Das bedeutet , das eben Wirkungen tatsächlich dadurch erreicht werden will, das in dir Strukturen sich verändern , und DAS ist nur machbar , wenn es dafür physische Vorraussetzungen gibt . Da kommen wieder die kultivierten Kraftqualitäten und die beschriebenen und von dir hinterfragten Kräfte ins Spiel. Damit , also mit diesem Paket , wird tatsächlich hantiert . das ist weit mehr als NUR ein "nötige Spannung" zu erzeugen .
    Es auf Effizienz im sportlichen Sinne zu reduzieren , geht am Sinn dieser Art an Kraftaufbau vorbei. Es ist ein Benefit aber nicht der alleinige Inhalt.

    Vll. diesen Punkt ab und zu mal mit vor Augen haben .
    Geändert von Cam67 (04-06-2024 um 21:41 Uhr)
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  9. #99
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Vll. ist es so etwas verständlicher geworden . ...
    danke für die mühe, aber verstanden habe ich das nicht.

    wenn jemensch zu mir sagen würde ich hätte eine starke innere macht, wäre ich geschmeichelt. würde für mich bedeuten, dass ich willensstark/selbstbewusst/etc bin.
    es wäre für mich keine kombination aus guter atmung, anspannung/entspannung im idealmass, guter durchblutung, etc.

    habe ich auch noch nie erlebt. klingt für mich esoterisch.
    vielleicht muss ich mal nach leipzig und das zeigen lassen/erfahren.

  10. #100
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    Zitat Zitat von GilesTCC Beitrag anzeigen
    In meinen Augen auch. Es ist nur die Frage, wie man das hinkriegt und was für Ergebnisse und Fähigkeiten dabei herauskommen. Dabei gibt es nicht nur 'viele Wege nach Rom', sondern hier auch 'mehr als ein Rom' (auch wenn sie alle Gemeinsamkeiten haben). Der Thread heißt hier "Warum Tai Chi lernen?". Nicht "Wie müssen alle Kampfsportler und Kampfkünstler unbedingt trainieren, um ein für sich gutes Ergebnis zu erzielen"

    Der alte Nike-Werbespruch: Just Do It. Ist ein guter Spruch, aber manchmal kann man auch fragen: Just Do What?
    ich fand, dass das thema zum zeitpunkt als ich mich äußerte eher "Spannung" im allgemeinen war. dazu habe ich mich formuliert.
    wie taichiler das erlernen, weiss ich nicht. ich lerne das (was ich schrieb) einfach durch üben. ohne besondere übungen. wiederholung ist trumpf .

  11. #101
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    Zitat Zitat von big X Beitrag anzeigen
    danke für die mühe, aber verstanden habe ich das nicht.

    wenn jemensch zu mir sagen würde ich hätte eine starke innere macht, wäre ich geschmeichelt. würde für mich bedeuten, dass ich willensstark/selbstbewusst/etc bin.
    es wäre für mich keine kombination aus guter atmung, anspannung/entspannung im idealmass, guter durchblutung, etc.

    habe ich auch noch nie erlebt. klingt für mich esoterisch.
    vielleicht muss ich mal nach leipzig und das zeigen lassen/erfahren.
    ich schrieb "innere Kraft" nicht "innere Macht" ^^. und es ist auch nicht "meine" Sprache.

    Und der Punkt war, das dieses Vokabular und diese Sichtweise aus einem konkreten Kulturkreis kommt , oder wie es hier ab und zu genannt wird , einem sozio-kulturellem Umfeld ^^, das bestimmte Dinge etwas anders betrachtet , andere Foki setzt und damit sie auch logischerweise anders beschreibt , aber letztendlich es trotzdem auch immer um ganz natürliche , handfeste Ergebnisse geht . Nur halt mit ihren speziellen Methoden , WEIL ? weil spezielle Zielstellungen . so simpel.

    Der Punkt war , das dann die gleichen körperlichen Strukturen die auch an mir und dir existieren , z.b. die Haut , die Sehnen usw. in andere "Betrachtungspakte" gepackt werden , wie wir es gewohnt sind ,.. , sie eher in Funktionseinheiten hinsichtlich ihres Zustandes und Wirkweise beschrieben werden und sie dann als eine Art von Kraft betrachtet werden , während wir hier sie eher in Einheiten hinsichtlich ihres physischen Aufbaus beschreiben und dann von so etwas wie Bindegewebe sprechen . trotzdem sind es die gleichen Strukturenn die betrachtet werden.

    Und wenn man es bewerten will, sollte man sich in meinen Augen wenigstens die Mühe machen , herauszubekommen , in welchem Kontext die bewerteten Sachen beschrieben wurden .
    Esotherisch ist daran nichts in meinen Augen , weil es trotz der befremdlichen Sprache es immernoch darum geht mit unserem Körper zu arbeiten . ganz stinknormal.

    Für meinen Teil übersetze ich ich es soweit es geht immer in mein physiologisches Verständnis. und dort wo ich mir nicht sicher bin das ich es korrekt oder halbwegs korrekt verstehe , lass ich es ganz unübersetzt und nehme so hin wie es mir angeboten wird , solange ich es physisch umsetzen kann , und vertraue in gewisser weise darauf das eine institution in mir versteht worum es geht .

    Denn eins sollte man dabei nie vergessen . Vieles ist auf intuitiven Weg entstanden , durch Beobachtung , durch Experimentieren und immer wieder ein paar genialere Menschen, die dann versucht haben ihre Erkenntnisse, ihr Verständnis weiter zu geben und DAS in einer Sprache die eben aus diesem "sozio-kulturellem Umfeld" stammt .

    Da jetzt unseren Maßstab an physikalischen Denken und Vokabular als alleinige Messlatte ranzunehmen , wird einen selber nur ausbremsen , wenn man tatsächlich verstehen möchte , was da gesagt werden will. Wie gesagt, übersetzen tue ich es auch für mich , aber nicht stur und ignorant , eher ...hmh , zusätzlich . Ich lasse beides Wirken , da beides seine eigene Berechtigung hat.

    habe ich auch noch nie erlebt.
    Die Dinge die ich in Indien zu hören bekam , hab ich hier auch so nie erlebt . warum wohl ? Nur um mal auf diesen Punkt einzugehen ^^
    Geändert von Cam67 (04-06-2024 um 23:38 Uhr)
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  12. #102
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Zweitens unterscheidet der Körper nicht zw, Beuger und Srecker wenn du pauschal dich einfach nur anspannst.
    Zwischen Beugern und Streckern.

    Ich sagte nicht was "der Körper" unterscheidet, sondern was allgemein, oder oft darunter verstanden wird ( meiner Erfahrung nach).
    Und eine Streckung des Körpers, oder auch ein Erscheinungsbild, das Menschen die ein bestimmtes Training hinter sich haben größer wirken lässr als sie tatsächlich sind, resultiert nun mal nicht aus,einen Zusammenziehen, sondern aus einer Aufgerichtetheit, die,mit einer bestimmten Ausgewogenheit der Spannungsverhältnisse im Körper zusammenhängt.
    Gewisse Wirkungen erzielt man jedenfalls nicht, wenn man einfach " entspannt" ist.
    Begriffe wie"Wohlspannung" etc. treffen für mich aber
    auch nichtcden Punkt, denn das ist längst nicht alles, worum es geht.
    Auch "Song" ist nur eine Stufe oder ein Schritt in die Richtung, ich habe Song als "das erste Tor" der Kampfkunst kennengelernt.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    , . Die "richtige" Spanung ist nicht festgelegt auf Ausbreiten . Ich kann auch , wenn ich es "richtig " mache mich bzw. meinen Körper mit "richtiger" Spannung zusammenziehen lassen . .

    Du wirst immer, wenn du dich an einer Stelle aktiv zusammenziehst, an einer anderen Stelle ausbreiten, das geht nicht anders. Die Frage ist, wie man das nutzt, ob man z.B in der Lage ist zu wechseln, etc.
    Geändert von MGuzzi (05-06-2024 um 13:16 Uhr)

  13. #103
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Z

    Du wirst immer, wenn du dich an einer Stelle aktiv zusammenziehst, an einer anderen Stelle ausbreiten, das geht nicht anders. Die Frage ist, wie man das nutzt, ob man z.B in der Lage ist zu wechseln, etc.
    Das wären mögliche Fragen , also wie man es nutzt und wie gut man mit Wechsel arbeiten kann . Seh ich ebenso.

    Ich wollte aber tatsächlich darauf hinaus , das die Art er Muskelnutzung , die Art der Ansteuerung , also die Qualität die ich z.b. beim Ausbreiten , beim Strecken , beim etwas von mir wegbewegen (Stossen, Schieben, ) ,,oder auf Abstand halten (Stbilität aufbauen , Haltearbeit verrichten ) , das diese Qualiät sich auch in beugenden Bewegungen , in Zusammenziehenden Bewegungen , in heranziehenden Bewegungen oder auch Haltearbeit in Form von Zug , sich wiederfindet. Vor allem in Bezug zum Thema "Spannung" in diesen Systemen . Deshalb sprach ich dieses von dir Geschriebene "keine Kontraktion..." so konkret an .
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  14. #104
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Gewisse Wirkungen erzielt man jedenfalls nicht, wenn man einfach " entspannt" ist.
    Richtig. Hat auch keiner hier behauptet, oder?
    Ich spreche von einem subjektiven Gefühl, sich in manchem ('schwierigen') Momenten sehr stark zu entspannen. Aber einfach 'entspannt' ist das natürlich gar nicht.
    Bei einer vollkommenen Entspannung ist man schnell tot - Zwerchfell und Herz sollten sich nicht allzu sehr entspannen.

    Auch "Song" ist nur eine Stufe oder ein Schritt in die Richtung, ich habe Song als "das erste Tor" der Kampfkunst kennengelernt.
    Auch richtig. Wobei ein gutes funktionales "Song" ein großer Schritt ist. Um alle Stufen zu beschreiben, müsste man aber ein halbes Buch zum Thema produzieren, auch wenn's nur um Tai Chi geht. Ich verschone euch hier...
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ich schrieb "innere Kraft" nicht "innere Macht" ^^. und es ist auch nicht "meine" Sprache.

    Und der Punkt war, das dieses Vokabular und diese Sichtweise aus einem konkreten Kulturkreis kommt , oder wie es hier ab und zu genannt wird , einem sozio-kulturellem Umfeld ^^, das bestimmte Dinge etwas anders betrachtet , andere Foki setzt und damit sie auch logischerweise anders beschreibt , aber letztendlich es trotzdem auch immer um ganz natürliche , handfeste Ergebnisse geht . Nur halt mit ihren speziellen Methoden , WEIL ? weil spezielle Zielstellungen . so simpel.

    Der Punkt war , das dann die gleichen körperlichen Strukturen die auch an mir und dir existieren , z.b. die Haut , die Sehnen usw. in andere "Betrachtungspakte" gepackt werden , wie wir es gewohnt sind ,.. , sie eher in Funktionseinheiten hinsichtlich ihres Zustandes und Wirkweise beschrieben werden und sie dann als eine Art von Kraft betrachtet werden , während wir hier sie eher in Einheiten hinsichtlich ihres physischen Aufbaus beschreiben und dann von so etwas wie Bindegewebe sprechen . trotzdem sind es die gleichen Strukturenn die betrachtet werden.

    Und wenn man es bewerten will, sollte man sich in meinen Augen wenigstens die Mühe machen , herauszubekommen , in welchem Kontext die bewerteten Sachen beschrieben wurden .
    Esotherisch ist daran nichts in meinen Augen , weil es trotz der befremdlichen Sprache es immernoch darum geht mit unserem Körper zu arbeiten . ganz stinknormal.

    Für meinen Teil übersetze ich ich es soweit es geht immer in mein physiologisches Verständnis. und dort wo ich mir nicht sicher bin das ich es korrekt oder halbwegs korrekt verstehe , lass ich es ganz unübersetzt und nehme so hin wie es mir angeboten wird , solange ich es physisch umsetzen kann , und vertraue in gewisser weise darauf das eine institution in mir versteht worum es geht .

    Denn eins sollte man dabei nie vergessen . Vieles ist auf intuitiven Weg entstanden , durch Beobachtung , durch Experimentieren und immer wieder ein paar genialere Menschen, die dann versucht haben ihre Erkenntnisse, ihr Verständnis weiter zu geben und DAS in einer Sprache die eben aus diesem "sozio-kulturellem Umfeld" stammt .

    Da jetzt unseren Maßstab an physikalischen Denken und Vokabular als alleinige Messlatte ranzunehmen , wird einen selber nur ausbremsen , wenn man tatsächlich verstehen möchte , was da gesagt werden will. Wie gesagt, übersetzen tue ich es auch für mich , aber nicht stur und ignorant , eher ...hmh , zusätzlich . Ich lasse beides Wirken , da beides seine eigene Berechtigung hat.
    ob kraft oder macht ist mir egal . hört sich im endeffekt gleich an. sagst du ja selber.

    das argument, die unterschiedliche sprache erklärt es für ein spezielles soziokulturelles publikum, kann ich auch nachvollziehen.

    es klingt esoterisch. aber um mehr zu erfahren, wäre ich auch bereit, mal nach leipzig zu kommen und mir das dann am mann zeigen zu lassen.
    soviel zur mühe, die ich mir machen würde, um zu verstehen, was gemeint ist.
    ich will lernen, nicht dumpf bashen .

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