da machst du einen sprachlichen schritt zu viel, denn "links" ist mittelalterlich und in gegenden, in denen auch heute oft kein klopapier, sondern die hand und wasser zum hintern abwischen benutzt wird, die "schlechte seite". die linke hand, die dafür genutzt wird ist "unrein ". zudem ist überall der rechtshänder die "norm" und linkshänder "nicht normal", weshalb fast überall der gut/schlecht dualismus in rechts/links übertragen wird. soweit so gut. nur bedeutet schäl als pure vokabel zunachst NICHT "links", sondern wörtlich "schlecht/falsch" (scheel im alten deutsch, ohne kölsche aussprache).
der zusammenhang mit "links" wird darauf aufbauend erst hergestellt.
dazu kommt, das das Kölsche "schäl" noch eine weitere bedeutung hat: schielen/blinzeln (der Schäl von den beiden Kölner witzfiguren Tünnes un Schäl wird immer als schielend dargestellt. wenn man provozierend im kontext eines streites - also "schlecht" - angeguckt wird, dann - "was guckst du so" - wird man schief, also scheel/schäl angeguckt).
WIKI sagt in diesem zusammenhang und auch den bezug zu "links" und damit letztlich auch "schlecht" herstellend:
wenn also gegen den Strom nach süden getreidelt wurde, dann war dem linken pferdeauge das östliche und damit rechte rheinufer "gegenüber"Der Ausdruck Schäl Sick kommt vom kölschen Wort schäle für „blinzeln“, verwandt mit „schielen“ oder „scheel angucken“. In früheren Zeiten, als es noch keine Dampfschifffahrt gab, wurden Kähne, sogenannte Treidelschiffe, von Pferden flussaufwärts gezogen (getreidelt). Die Tiere wurden dabei vom Sonnenlicht reflektierenden Wasser geblendet, sodass sie das andere Ufer nur „erblinzeln“ konnten. Um die Pferde vor Augenschäden durch die Sonneneinstrahlung zu schützen, legte man den Tieren auf der dem Wasser zugewandten Seite Scheuklappen an, wodurch diese die andere Rheinseite gar nicht mehr sehen konnten.
Diese immer wieder gerne aufgegriffene Entstehungsgeschichte ist allerdings umstritten. Zum einen ist nicht nachgewiesen, dass Pferde von grellem Sonnenlicht geblendet werden, und zum anderen wäre davon nicht nur einseitig ein Auge betroffen, aus dem sich eine scheele Seite ableiten ließe. Allerdings wurde am Rhein im fraglichen Bereich linksrheinisch auf dem sogenannten Leinpfad getreidelt, so dass das „scheele“ Auge immer das linke Pferdeauge war.![]()
Geändert von amasbaal (24-07-2024 um 02:07 Uhr)
[QUOTE=amasbaal[/QUOTE]
Interessant..![]()
Aber zurück zum eigentlichen thema: kann es sein, dass auch deshalb "alles falsch" im MT der berichterstatterin war, weil es ja im MT verschiedene stile gibt, die nicht alles gleich machen?
es gibt keine angaben, WAS für ein MT im verein trainiert wurde (bzw. ob es da überhaupt eine anbindung an Thai-stile gegeben hat) und ob es bei der schule in thailand um eine schule eines bestimmten stiles handelte. hab jetzt nicht mehr im kopf, was da genau stand, aber es ist schon ein zt. sichtbarer unterschied, ob es ein traditioneller nördlicher stil, ein traditioneller südlicher stil (Muay Chaia zb.) oder ein moderner stil oder sonstwas genau ist.
wenn es da unterschiede gab, ist natürlich vieles "falsch" für die trainerin.
... könnte ja sein.
					
                                        
					
					
						"Flinta" musste ich auch erst googeln. Dachte zuerst, das sei eine Art Flinte. Ich werde zu alt für diesen Unfug.
					
                                        
					
					
						Ebenso wenig erlaubt ist es zu beißen, gegen den Kopf zu schlagen oder zu kratzen.
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						Joa, so in etwa hätte ich mir einen TAZ-Beitrag übers Thaiboxen bzw. Kampfsport vorgestellt - immer schön alles durch die ideologische Brille und mit ordentlich Identitätspolitischer Schlagseite…
Was das durchgängige Korrigieren bzw. die Darstellung der bisher erlernten Technik als „falsch" angeht - könnte das ggf. auch marketingtechnische Gründe haben?
Ich meine, wenn man bei allen sagen würde: „Jawoll, klappt ja schon super!" gäbs ja vermutlich für viele keinen Grund mehr, zum Training extra ins Ausland zu gurken (die kulturelle Erfahrung an sich jetzt mal außen vor gelassen).
VG Dorschi
Geändert von Dorschbert (24-07-2024 um 12:27 Uhr)
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Geändert von QuiRit (24-07-2024 um 19:02 Uhr) Grund: Bringt eh nichts
					
                                        
					
					
						Diee schäl-sick ist rechtsrheinisch, was zusätzlich zu der Erklärung mit den Treidelpferden noch eine andere Perspektive hat. Die rechte Rheinseite war die unkultivierte, germanische Seite, die linke ist die Seite, welche durch die römische Kultur und Lebensweise geprägt war.
In Düsseldorf ist wirklich so, dass manche der linksrheinischen etwas von oben herab auf die Bewohner der Leute von " drüben" herabgucken.
Habecuch selbst erlebt, als ich als ( lang ist's her) in Oberkassel bei einer dort ansässigen Malerfirma gejobbt habe, und eine ältere Dame mich wirklich sehr skeptisch angesehen hat, als sie mitbekam dass ich " mit dem Fahrrad von drüben" kam.
Geändert von MGuzzi (24-07-2024 um 22:11 Uhr)
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