Vll. nicht Monate , aber veränderte Techniken gerade im Detail sind schwerer einzupauken , als völlig unterschiedliche Technikausführungen . Kennst du sicherlich auch . Gerade eine grosse Nähe zueinander im Ablauf lässt einen immer wieder gern das alte ursprünglich erlernte Programm abrufen .
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Jo, wenn Du über Jahre etwas ganz fest automatisiert hast, dann sind es gerade diese Feinheiten/"Kinkerlitzchen", die relativ schwierig zu ändern sind. Natürlich kann man es nach einer Sekunde schon so machen wie gewünscht, jedoch wird das dann noch lange nicht automatisch in Fleisch und Blut übergegangen sein und dann erwischt man sich oft dabei, es eben doch nicht wirklich zu tun, oder schlimmer noch, eine undefinierbare Mischung aus beiden Varianten zu entwickeln.
Also schwierig ist nicht die neue Technik, sondern die fest eingeschliffene Vorherige zu "vergessen".
Also ich empfinde diese beiden Varianten des Hikite als ganz elementar unterschiedlich. Bei der Goju-Variante, die im Kyukushin übernommen wurde, habe ich ein stärkeres Kraftgefühl und werde immer wieder beim Shotokan-Training darauf hingewiesen, die Faust mehr zur Hüfte zu ziehen - es fällt mir auch nach Jahren noch nicht immer leicht.
ok... klar
aber ich persönlich finde es ja schon fast skandalös, anderes, v.a., wenn es nur eine variation ist, "vergessen" zu müssen, weil die ausführung sonst als "falsch" gilt. das sind so sachen, die ich meine, wenn ich von "dummen stilabgrenzungen" rede.
es gibt sogar KKs/stile, die es fördern, in die formen "variationen" einzubauen (des gleichen Themas mit der gleichen funktion und den ablauf als solchen ansonsten nicht verändernd). tote formen kann ich nicht ab. prinzipien, die sie repräsentieren sollten als solche behandelt werden, was heißt: ein prinzip kennt viele ausführungen. solange sie in die form passen - prima. von reinem technik partner training oder kumite/sparringsformen will ich gar nicht erst anfangen. da ist der detail-fundamentalismus sogar schädlich (wenn man von "effektivität" und flexibilität im kampf ausgeht).
Der Stilwechsel von Kiokushinzum Shotokan dürfte aber auch der maximal grösste Stilwechsel im Karate sein....
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Andererseits sollte ein Kyokushin Blackbelt schon wissen was Shotokan Karate ist.....![]()
Eine solche Sichtweise ist nur möglich, wenn man unter "Stil" eine formelle Ausführung von Bewegungen versteht, die an einem bestimmten, fixierbaren Bild orientiert sind. Das ist offenbar die Sichtweise des Kollegen, der sich extra angemeldet hat, um uns davon in Kenntnis zu setzen.
Sobald ich die Ausführung der Bewegungen an der Funktionalität orientiere wird das alles hinfällig.![]()
Sicher - wenn man vom Kampf ausgeht ist es hinderlich, wenn man alles stilistisch 100%ig vorgegeben tun muss. Auf der anderen Seite repräsentieren die spezifischen Einzelheiten aber auch den jeweiligen Stil, machen ihn erst aus. Mit "vergessen müssen" ist eigentlich nur gemeint, die entsprechende Automatisierung zu durchbrechen. Perfekt wäre es, wenn man ganz bewusst differenzieren und zu jeder Tages-, und Nachtzeit alle Variationen ausführen kann, aber es ist oft eher so, als würde ein Rechtshänder auf links umlernen - es fühlt sich einfach nicht richtig an, wenn man etwas seit Jahren macht und dann ist es auf einmal "falsch".
Ich finde es hat auch etwas mit Respekt zu tun, dass wenn man eine Kampfkunst lernt, die Ausführungen im Unterricht so macht, wie sie im Dojo gelehrt werden. Wenn ich jetzt dort beginne herum zu diskutieren, dass ich den Kyokushin Age Uke besser finde als den Shotokan Age Uke, dann hat das doch überhaupt keinen Sinn - dann muss ich eben zum Kyokushin gehen und wenn ich "Detail-Fundamentalismus" generell ablehne, bin ich bei einer traditionellen Karateschule eh am falschen Platz.
空手に先手 なし
Wenn ich irgendwo trainiere, mache ich die Sachen natürlich so, wie sie da nun einmal gemacht werden, sonst bräuchte ich schlussendlich da auch nicht zu trainieren. Ich finde aber es gibt größere Unterschiede zwischen Kyokushin und Shotokan, als den Arm etwas höher oder tiefer oder im Fall age uke etwas gerader oder schräger zu halten. Das ist zum einen das Kumite aber auch die generelle Art der Körperorganisation und Bewegung, unabhängig von stilistischen Details.
Unabhängig davon hat mein Shotokan Lehrer, als ich als Schwarzgurt zu ihm gewechselt bin, immer noch viele meiner Eigenheiten zugelassen, solange sie ins "Gesamtkonzept" gepasst haben. Manche aus der gleichen Stilrichtung hatten da größeren Anpassungsbedarf.
Ich verstehe aber natürlich auch was amasbaal meint und find was er sagt auch richtig...
Ich denke, daß die meisten Karateka, daß mit der Faust an der Hüfte, oder nicht, ausserhalb von Prüfungen etc, auch eher pragmatisch sehen...
Wenn man von kleinen Details redet, frage ich mich, ob man überhaupt von Unterschieden im Stil sprechen kann.
Ne Idee wäre, die Variation des Age Uke auszuführen, die besser für einen selbst funktioniert ;-).
Die Frage ist wahrscheinlich, mit welchem Ziel man zum Training geht. Wenn die Ausführung der Technik vom Trainer als falsch angesehen wird, könnte man ja auch sagen: Macht ja nichts.
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