Jugend MMA ist eine internationale und wachsende Realität und schon längst keine Ausnahmeerscheinung mehr.
Ich weiß jetzt nicht wie das außerhalb der IMMAF (International Mixed Martial Arts Federation) als dem führenden Weltverband für den MMA Sport gehandhabt wird, aber innerhalb der IMMAF gibt es drei Alterskategorien mit jeweils entsprechendem (und verschärftem) Regelwerk. Zusätzlich zu den bereits im Ü18 Amateurregelwerk verbotenen Aktionen kommen:
Kategorie A: 16 - 17 Jahre
3 Runden zu je 2 Minuten mit einer Minute Pause zwischen den Runden
a. Keine Treffer zum Kopf! Jegliche Schlag- oder Trittechniken zum Kopf sind verboten.
b. Keine Kniestöße jeglicher Art.
c. Keine Stampftritte zum Fuß.
d. Keine Upkicks von einer Position am Boden (grounded athlete).
e. Keine Kicks zum Körper eines am Boden befindlichen Athleten (grounded athlete). Ausschließlich Schlagtechniken mit geschlossener Faust zum Körper sind am Boden zulässig.
f. Keine Bizeps- oder Wadenquetscher.
g. Keine Handgelenkshebel (Wristlocks).
h. Toe Holds dürfen nur bei gestrecktem Bein angewendet werden. Es ist nicht erlaubt, das attackierte Bein bzw. Knie während der Submission zu beugen.
i. Keine stehenden Guillotine-Submissions und Guillotine-Variationen (Anaconda Choke, D’arce Choke). Guillotine-Submissions und Guillotine-Variationen müssen am Boden befindlich (grounded athlete) beendet werden.
j. Keine Suplexe, keine ausgehobenen Takedowns mit hartem Aufprall, keine Slams. Würfe müssen sicher und kontrolliert ausgeführt werden. Das bedeutet, dass nicht unkontrolliert am Kopf des Gegners gerissen werden und kein harter Aufprall stattfinden darf. Kontrollierte Schulter- oder Hüftwürfe sind erlaubt. Alle genannten Restriktionen für Takedowns und Würfe gelten auch dann, wenn sich der Athlet gegen eine Submission verteidigt.
Kategorie B: 14 - 15 Jahre
1 Einzelrunde mit 4 Minuten
a. Keine Treffer zum Kopf! Jegliche Schlag- oder Trittechniken zum Kopf sind verboten.
b. Keine Kniestöße jeglicher Art.
c. Keine Stampftritte zum Fuß.
d. Keine Upkicks von einer Position am Boden (grounded athlete).
e. Jegliche Schlag- oder Trittechniken am Boden sind verboten.
f. Keine Bizeps- oder Wadenquetscher.
g. Keine Handgelenkshebel (Wristlocks).
h. Keine Knee-bars (Legale Beinattacken sind der gerade Achilles Lock und der Toe Hold ausschließlich mit gestrecktem Bein. Es ist nicht erlaubt, das attackierte Bein bzw. Knie während der Submission zu beugen).
i. Keine stehenden Guillotine-Submissions oder Guillotine-Variationen (Anaconda Choke, D’arce Choke). Guillotine-Submissions und Guillotine-Variationen müssen armed-in erfolgen und dürfen nur am Boden befindlich (grounded athlete) beendet werden.
j. Keine Omoplata-Submissions.
k. Keine Suplexe, keine ausgehobenen Takedowns mit hartem Aufprall, keine Slams. Würfe müssen sicher und kontrolliert ausgeführt werden. Das bedeutet, dass nicht unkontrolliert am Kopf des Gegners gerissen werden und kein harter Aufprall stattfinden darf. Kontrollierte Schulter- oder Hüftwürfe sind erlaubt. Alle genannten Restriktionen für Takedowns und Würfe gelten auch dann, wenn sich der Athlet gegen eine Submission verteidigt.
Kategorie C: 12 - 13 Jahre
1 Einzelrunde mit 3 Minuten
a. Keine Treffer zum Kopf! Jegliche Schlag- oder Trittechniken zum Kopf sind verboten.
b. Keine Kniestöße jeglicher Art.
c. Keine Stampftritte zum Fuß.
d. Keine Upkicks von einer Position am Boden (grounded athlete).
e. Jegliche Schlag- oder Trittechniken am Boden sind verboten.
f. Keine Bizeps- oder Wadenquetscher.
g. Keine Handgelenkshebel (Wristlocks).
h. Keine Bein-Submissions jeglicher Art.
i. Keine Guillotine-Submissions oder Guillotine-Variationen (Anaconda Choke, D’arce Choke) jeglicher Art.
j. Keine Omoplata-Submissions.
k. Keine Suplexe, keine ausgehobenen Takedowns mit hartem Aufprall, keine Slams. Würfe müssen sicher und kontrolliert ausgeführt werden. Das bedeutet, dass nicht unkontrolliert am Kopf des Gegners gerissen werden darf, der Gegner nicht in die Luft gehoben werden und kein harter Aufprall stattfinden darf. Im Bereich der Würfe sind ausschließlich Hüftwürfe oder Hüftwurf-Variationen mit Kontrolle von mindestens einem Arm erlaubt. Alle genannten Restriktionen gelten auch dann, wenn sich der Athlet gegen eine Submission verteidigt.
(Quelle: GEMMAF Regelwerk-Amateur U18 https://gemmaf.de/regelwerk/ )
Unter diesem Regelwerk finden auch in Deutschland bereits Jugendturniere und Einzelmatches auf Jugendveranstaltungen statt und vom 14. - 23. Februar 2025 läuft die IMMAF Europameisterschaft in Belgrad auch unter Beteiligung der Jugenddivisionen. Erstmalig sogar mit der neuen Altersklasse "Youth D" (10 - 11 Jahre). Am 15.02. konnten aus dem deutschen Nationalteam auch bereits aus den Klassen C und D Medaillen erkämpft werden.
Was man also festhalten muss ist, dass die Beteiligung der Jugendlichen und Kinder am MMA Sport (im erweiterten Sinn) längst Realität ist und zumindest im führenden Weltverband und den nationalen Partnerverbänden (in Deutschland der GEMMAF) streng reglementiert und stark entschärft stattfindet. Von "frühzeitiger Verrohung" durch die Teilnahme am MMA Sport (in diesem Rahmen!) kann man da ehrlicherweise nicht sprechen.
Und die Kinder und Jugendlichen werden damit auch nicht auf eine kriminelle Karriere vorbereitet oder zu einer solchen verdammt. Der ein oder andere User in der bisherigen Diskussion, sollte da mal die Kirche im Dorf lassen, sich von seinen Phantasien lösen und sich mit der Wirklichkeit befassen. Oder, mangels valider Informationen und Erfahrung, vielleicht auch still sein.![]()
Als Gymbetreiber erlebe ich (wie auch andere Anbieter) eine stetig wachsende Nachfrage nach Jugend MMA Training.
Die Herausforderungen sind da weniger die Frage nach den Wettkampf-Rahmenbedingungen, (die sind wie erklärt gut) sondern vielmehr die Organisation des Trainings, damit die Kinder und Jugendlichen auch aus allen Teilbereichen entsprechende Fertigkeiten erlernen können.
Als Hilfestellung dazu gibt es aber dazu bspw. seitens der IMMAF auch Trainerfortbildungen und entsprechende Jugend Curricula samt Graduierungssystem.
Was man speziell seit dem Ukrainekrieg vermehrt erlebt, sind Kinder von Flüchtlingen die in der Ukraine bereits sehr aktiv im Kampfsport, speziell Sambo, waren und sowohl im (Combat-) Sambo als auch in anderen "Mix Fight" Formaten Erfahrung gemacht haben und bereits im Alter zwischen 13 und 15 den Kindern hier um Längen voraus sind.





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