Jeder hat da seine persönlichen Gründe. Das sollte klar sein. Dennoch lassen sich die meisten davon durch motivationspsychologische Konzepte erklären. Die gelten dann auch für alle anderen (Kampf-)Sportarten:
Jeder investiert etwas in seinen Sport. Mindestens Zeit, meistens auch Geld und oft auch psychologische Resourcen (Umgehen mit nervigen Mittrainierenden, erwartbarer Stress bei der Fahrt ins Gym), etc.
Auf der anderen Seite bekommt man etwas zurück: Verbesserte Fitness, Geselligkeit, Gemeinschaftsgefühl, Gefühl der verbesserten eigenen Sicherheit (bei Kampfsportarten), Erfolgsmeldungen und Bestätigung.
Nicht jeder dieser "Returns of Investment" motiviert mich aber dazu, meinen Sport weiter zu machen. Im groben gesagt gibt es drei Kategorieren von Motivatoren: Soziales und Geselligkeit ("Anschlußmotiv"), Erfolge und Bestätigung ("Erfolgsmotiv") und Ausüben von Kontrolle ("Machtmotiv").
Für den normalen Sporttreibenden sind die ersten beiden am wichtigsten, weil die wenigsten allein durch Ausüben ihres Sports in eine Macht- oder Kontrollposition kommen (Trainer mal aussen vor). Für deine Frage nach dem Wettkampf ist in der Regel im Bereich der Erfolgsmotive zu suchen. Und da ist es einfach so, dass Menschen entweder generell daraus keine Motivation ziehen, oder im Bereich der Erfolgsmotive anderweitig motiviert werden (neuer Streifen, neue Gürtelfarbe, Erfolg über sich selber (neuen Move erfolgreich angewendet)), u.ä. Denn genauso wie die das alleinige Hingehen zum Training erfordert das Hingehen zu einem Wettkampf eine Investition: Zeit, möglichweise Risiko der Verletzug, Überwindung von psychologischen Hemnissen/Angst. Und das muss dann aufgewogen werden. Und für viele ist ein Platz auf dem Treppchen halt einfach nicht schwerwiegend (d.h. motivierend) genug, um diese Investion zu rechtfertigen.
Tatsächlich bleibt die überwältigende Mehrheit der Breitensportler (d.h. Nicht-Leistungssportler) bei ihrer Gruppe/ihrem Trainer aus sozialen Gründen. Die Gruppe ist toll, der Trainier ist sympathisch, Integrationsgefühl. Bei diesen Menschen sind Leistungsmotive zweitrangig oder für diesen Bereich ihres Lebens nicht vorhanden. Wichtig: Das kann sich ändern. Man kann "Blut lecken" und Leistungsmotive entwickeln. Das is aber ein anderes Thema.





Mit Zitat antworten