Am Samstag, 26. Juli, und Sonntag, 27. Juli, heißt es in der Keltenwelt am Glauberg: Zweikampf. Beim großen, archäologischen Themenwochenende dreht sich alles um Kampfkunst und Körpereinsatz.
Die Geschichte des Menschen ist untrennbar mit dem Zweikampf verbunden - sei es als Duell, als ritueller Akt oder als sportliche Auseinandersetzung. Wie wurde früher gekämpft? Welche Techniken wurden überliefert - und welche vergessen? Und was verraten uns heute noch die Waffen von damals?
Die Besucherinnen und Besucher erleben ein abwechslungsreiches Programm mit Kampfschauen, Workshops, einer Ausstellung und zahlreichen Mitmachstationen. Dabei spannt sich der Bogen von der Antike und natürlich die Kelten über das Mittelalter bis hin zur Moderne. Höhepunkte auf der Kampffläche sind die Schaukämpfe, die sich den ganzen Tag über Schlag auf Schlag abwechseln.
Die Gruppe Ludus Nemesis macht römische Gladiatur lebendig – mit Helm, Schild und Arenawaffen. Mark De Fazio vom Bund Deutscher Human Pankratiasten lässt das altgriechische Pankration wieder aufleben – einen antiken Kampfsport, der Boxen, Tritte und Ringen miteinander kombiniert.
Die Keltenwelt am Glauberg selbst zeigt erstmalig den Versuch, keltische Kampfkunst aus der Zeit des Keltenfürsten vom Glauberg wiederauferstehen zu lassen. Dazu wurde eigens ein Arbeitskreis eingerichtet, der den Umgang mit den Glauberger Waffenfunden praktisch untersucht.
Auch der Fechtclub Gelnhausen schließlich demonstriert den mittelalterlichen Schwertkampf – kraftvoll, präzise und eindrucksvoll. Mit der Gruppe Highland Broadsword erleben die Gäste HEMA, wie sie bis in die frühe Neuzeit überliefert wurden. Und der Verein Karate Do-Kyohan Glauburg präsentiert das japanische Karate-Do in Theorie und Praxis.
Auch abseits der Arena ist viel geboten: Nicht nur bietet der Karate-Verein einen Schnupper-Workshop an. Die Kreativwerkstatt Mühlenbein lädt gegen Materialkosten zum Bau eigener Schilde und Schwerter ein. Der Verband für Gewaltprävention und Selbstschutz informiert über Gewaltschutz und bietet Raum für Gespräche über Achtsamkeit, Konfliktbewältigung und Selbstbehauptung. Auch alle anderen Gruppen stehen an Info-Ständen für Fragen und zum Austausch zur Verfügung.
Ein weiterer Höhepunkt ist die kleine Ausstellung des Vereins Deutsches Kampfsportmuseum, das sich dort erstmals öffentlich mit einer Auswahl von Objekten rund um die deutsche Kampfsport- geschichte präsentiert. Vorsitzender des Vereins ist zugleich der Direktor der Keltenwelt am Glauberg, Marcus Coesfeld. Dieser erläutert einige Schlaglichter – von alten Fechtbüchern über Boxsport-Spielzeugen bis hin zum wohl ältesten deutschen Judo-Schwarzgurt.