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Thema: Diskussion Bujinkan

  1. #1
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    Standard Diskussion Bujinkan

    Hallo zusammen,

    Ich würde gern, vor allem mit anderen im Bujinkan trainierenden (ein paar sind hier ja unterwegs), mal unverblümt über eben dieses diskutieren.
    Kurz zu mir, ich habe 1999 im Bujinkan angefangen, hatte so einige, auch längere Pausen, aber immer wieder zurück gefunden, was aber ehrlich gesagt weniger an der Kampfkunst, als an der absolut genialen Trainingsgruppe liegt, in der ich trainieren darf.
    Seit einiger Zeit treibe ich mich auch in anderen Kampfsport/Kunst Arten rum und zweifle immer mehr die Effektivität des Bujinkan an.
    Was mich vor allem stört ist unser "Angriff". Dieser furchtbare Fudo-Ken, den auch der größte Vollhonk niemals in irgend einem Kampf so ausführen würde. Nicht nur der Auslagenwechsel dabei, auch das "hin halten" der Hand, damit Tori dann damit etwas veranstalten kann, stört mich schon lange. Wir trainieren die ganze Zeit gegen einen Angriff, den es einfach so nie geben wird ...
    Wann immer ich mal einen höheren Lehrer darauf anspreche, sind die Antworten relativ identisch. So in der Art "Wir wollen Tori die Zeit geben die Technik langsam und richtig auszuführen, damit sie sich bei ihm einschleift".
    OK … das mag ja auch so sein. Passt auch zu der 2. , dauerhaft getätigten und präsenten Aussage: "Wir müssen langsam trainieren, damit es dann schnell von allein und flüssig geht."
    Aber da stellt sich mir dann sofort die Frage, und die bleibt IMMER völlig unbeantwortet: Ab wann wird/trainiert man denn mal schnell? Wann hört dieses "Foto-Schiessen" der einzelnen Kamae innerhalb der Kata denn mal auf? Wann trainiert man mal Bujinkan-Techniken in Chaos Situationen?
    Egal wie hoch graduiert die Ausübenden sind, von denen man sich Videos (oder life auf Seminaren) anschaut, immer ist es langsam und fast immer auch extrem abgehackt. Natürlich immer unter dem Deckmantel der "Erklärung" .
    Ich stelle mir schon länger die Frage: Gibt es überhaupt Menschen, die mit Bujinkan Techniken gegen "echte" (wenigstens schnelle, effektive und flüssige) Attacken kämpfen können. Immer wieder kommt sofort als Antwort "Greif mal Nagato an!" OK, ich habe Nagato noch nie live gesehen (wohl aber mehrere andere der 9 Nachfolger und KEINER davon hat mich bisher wirklich beeindruckt), aber ich glaube dann einfach mal, wenn so viele es sagen, dass Nagato es wirklich kann. Aber was ist das für eine Aussage? Das klingt für mich genau so, wie man von WTlern immer hört "Na versuch Dich mal an Boztepe". Was sagt denn das über ein System aus, wenn immer wieder nur eine Handvoll Namen, von was weiss ich wieviel tausende Trainierenden, genannt werden, die dann damit gefährlich sind?
    Mir sind im Bujinkan schon sehr viele Leute begnet, bei denen ich ohne Zweifel sagen würde "Ja der kann kämpfen!" (Allerdings auch das Gegenteil Es gibt auch mindestens einen Dai-Shihan, dem ich ohne zu zucken eine Ohrfeige geben würde, aber das ist ein anderes Thema). Aber es fällt auf, dass diese Leute immer auch andere Sachen trainieren, und wenn man etwas ins Chaos geht (Und eben nicht 5 Sekunden und 3m Abstand für einen Faustschlag braucht), diese mit Techniken Antworten, die eben NICHT aus dem Bujinkan sind.

    Was ist eure Meinung dazu?

  2. #2
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    Hallo Steapa,

    Nur ganz oberflächlich und ohne Wertung:

    Das Thema kommt mir doch sehr bekannt vor und wurde hier schon sehr oft "ergebnislos" diskutiert.
    Die Aussage war eigentlich immer, dass oft/meistens genau so trainiert wird, wie Du es beschreibst.
    Dann gibt es eine handvoll Dojos, wo von der beschriebenen Art des Trainings manchmal abgewichen wird und einen noch kleineren Prozentsatz, wo das regelmäßig oder häufig geschieht. Die Abweichungen von Dojo zu Dojo (auch in der Qualität des Trainings) scheinen da massiv zu sein und selbst im Bujinkan intern herrscht oft Uneinigkeit, wer nun "gut" ist und wer nicht. Man kann dort glücklich werden oder nicht und so ziemlich jeder, der mit offen Augen durch die Welt (der Kampfkünste) geht, kommt meines Erachtens irgendwann mal an den Punkt, von dem Du sprichst.
    Did they come to see a man fall or to see him fly?!

  3. #3
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    Ein "Phänomen", welches man in nahezu allen Budo-Arten findet. Unrealistische Angriffe, weil a. niemand so angreift und b. "ineffektive" Angriffe, weil zu statisch und c. keine an eine reale Situation ausgerichtetes Training, weil die Angriffe im Vorwege abgesprochen sind.

    Kenne ich persönlich auch aus dem WT.

    Solange kein Wettkampf - und / oder Szenario-Sparring trainiert wird, mit unkooperativen und "chaotischen" Trainingspartnern, ist das alles lediglich eine schöne Bewegungskunst.

  4. #4
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    Hey,

    eine kleine Anmerkung noch dazu, da Du es andeutest und in entsprechenden Themen hier, die ich dazu gefunden habe auch oft gesagt wird:
    Mein Blick ist NICHT auf ein Dojo beschränkt. Ich nutze auf Dienstreisen immer die Möglichkeit in anderen Dojo zu trainieren. UND: Ich bin (eher war) auf sehr vielen Seminaren mit Trainern aus aller Welt.
    Es ist Fakt, dass die Unterschiede riesig sind, ja. Aber das, was ich im Eingangspost versucht habe zu beschreiben, war doch überall gleich. Warum auch nicht, sieht man ja sogar in Videos aus Japan genau so.

    Im übrigen steht für mich nicht zur Diskussion mit dem Training dort aufzuhören. Wenn mich zum Beispiel jemand beim Muy Thai fragt warum diesen Ninjutsu Quatsch noch mache, antworte ich gern "Andere spielen Badminton. Davon werden sich auch keine besseren Kämpfer, macht trotzdem Spass".
    Viel mehr würde ich gern versuchen die Situation irgendwie zu verbessern. Ich habe schon oft darüber nachgedacht mal ein paar Leute zu einem "Combat Bujinkan" Training oder som einzuladen. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr weiß ich, dass ich dort keine Bujinkan Techniken benutzen würde.

  5. #5
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    Zitat Zitat von Steapa Beitrag anzeigen
    je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr weiß ich, dass ich (...)keine Bujinkan Techniken benutzen würde.
    Das ist ja der Vorwurf aus der Kampfsportecke: Im Ernstfall eines "Duells" bleibt von allen asiatischen Künsten nur schlechtes Kickboxen über.
    Ob dein "Kram" funktioniert musst du in einer Annäherung an einen realen Kampf bzw. eine reale Notwehrsituation erproben.

    Und da ist doch deine Idee
    Zitat Zitat von Steapa Beitrag anzeigen
    Viel mehr würde ich gern versuchen die Situation irgendwie zu verbessern. Ich habe schon oft darüber nachgedacht mal ein paar Leute zu einem "Combat Bujinkan" Training oder som einzuladen.
    sehr gut.

    Probiere es einfach aus. Und alles was dann nicht wirklich funktioniert kann man einfach weiter trainieren als Bewegungskunst, die deinen Körper und deinen Geist fit hält. Was ja auch wichtig ist.
    Ich mache das auch so und bin damit sehr zufrieden.
    Geändert von Takezo (Heute um 08:46 Uhr)

  6. #6
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    Hallo Steapa,

    ich glaube, dann habe ich nicht verstanden, worauf Du hinaus willst.
    Du hast Dir die Antwort auf alle Deine Fragen doch längst selber gegeben.
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  7. #7
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    Zitat Zitat von Super Famicom Beitrag anzeigen
    Du hast Dir die Antwort auf alle Deine Fragen doch längst selber gegeben.
    genau das habe ich mir auch gedacht.
    "If one of you can punch a hole through a shoji with just your ejaculation, then you'll be a real martial artist!" Morihei Ueshiba

  8. #8
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    Zitat Zitat von Super Famicom Beitrag anzeigen
    Du hast Dir die Antwort auf alle Deine Fragen doch längst selber gegeben.
    Irgendwie schon ... da hast Du recht

    Vielleicht war da ein bisschen die Hoffnung, dass jemand (aus dem Bujinkan) meine Meinung ändert
    Aufzeigt das ist so weil A und B! Und wenn Du X und Y ändert/anpasst, dann wirst Du sehen, dass Z passiert und es viel besser geht. Oder so ...

  9. #9
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    Das Thema ist ja durchaus spannend. Ich finde Deinen Ansatz auch völlig richtig. Sich umsehen, viele verschiedene Leute ansehen und sich austauschen, über den Tellerrand blicken - das schärft das Bild.
    Welche Schlüsse Du aus Deinen Erfahrungen ziehst und ob die Antworten, die sich daraus ergeben, zutreffen oder allgemeingültig sind, ist ja eine ganz anderer Punkt und hängt am Ende auch sehr davon ab, wen Du wo und wann getroffen hast und welche Fragen Du gestellt hast.

    Antworten nach dem Schema

    Zitat Zitat von Steapa
    das ist so weil A und B! Und wenn Du X und Y ändert/anpasst, dann wirst Du sehen, dass Z passiert und es viel besser geht.
    gibt es auch sehr viele, von vielen sehr unterschiedlichen Personen und ich habe einige davon gehört oder auch nur hier gelesen.
    Aber sicher weiß ich nur: "den heiligen Gral" konnte dann am Ende keiner online präsentieren.
    Did they come to see a man fall or to see him fly?!

  10. #10
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    Eigentlich ist dieser Faden hier doch super, um sich mal die Motivation und die Situation der „Budo-Szene“ anzuschaun, denn, wie hier ja auch schon gesagt, findet man diese Situation bei so gut wie allen Budo-Dojos

    Die Leute gehen hin weil die Gruppe nett ist, sie sich dort wohl fühlen und das Training Spaß macht. Dazu kommt dann noch mehr oder weniger Asien-Feeling und „Real-Life-Samurai/Ninja/you name it- Feeling“.

    Ein Großteil der Leute in solchen Gruppen hat kein Interesse an Wettkampf und ist weit weg von alltäglicher Gewalterfahrung, d.h. eine reale Überprüfung der eigenen Gewaltkompetenzen wird (und muss auch nicht) nicht stattfinden.

    Da ein Großteil der Schulen so ein Klientel und so ein Training ausmacht wird die jeweilige KK auch so wahrgenommen und man postuliert dass sie niemals effektiv war.

    Ist das denn so? Oder ist die KK einfach nur durch die Ausübenden „degeneriert“?

    Ich glaube man muss der KK gegenüber so fair sein sich ihre Wurzeln anzuschauen und sich überlegen zu welchem Zeitpunkt in der Geschichte hat sie sich wie und warum verändert.

    Zu meiner Karatezeit war es Pflicht sich mit der Geschichte unserer Richtung zu beschäftigen damit man versteht was wir heute machen und bei meiner CMA habe ich es ganz selbstverständlich gemacht.

    Karate hat seine Wurzeln im Adel Okinawas und wurde natürlich bewaffnet geübt, d.h. man konnte Kobudo nicht von Tode trennen. Das war eins. Die Wurzeln davon liegen in den KK Chinas und Japans, da es schon immer einen regen Austausch gab.

    Judo, Bujinkan, Aikido haben ihre Wurzeln in den alten Koryu Japans.

    Die CMA haben Ihre Wurzeln in der militärischen Ausbildung mit Schwert, Schild, Speer, Bogen und wurden dann, je nach Gegebenheit angepasst (Palastwache, Milizen, Polizeiarbeit, Straßengangs etc.).

    In der Zeit der „Entstehung“ dieser KK haben diese Sachen sehr wohl funktioniert, sonst wären sie nicht überliefert worden.
    Es zieht sich aber wie ein roter Faden durch die Geschichte der asiatischen KK dass sich diese KK mit Auftreten von „heißen Waffen“ und dem Nationalismus geändert haben.
    JingWu, Funakoshi, Kano etc. haben ja nicht ohne Grund die Stärkung des Volkskörpers in den Vordergrund gestellt. Damit verbunden war dann auch dass Inhalte, die sich mit Klingenwaffen und dem Kampf damit, befassten verschwanden. Damit änderte sich der „Kern“ der Kampfkünste massiv, da es einen riesigen Unterschied macht ob ich bei einer Berührung tot sein kann oder einen blauen Fleck bekomme….

    Im Nachgang des WWII änderte sich dann noch mal sehr viel, da es dann um Geld und Wettkampf ging und auch um „Asiafeeling mit Gesundheitstouch“.
    Echte Gewaltkompetenz war zu diesem Zeitpunkt in den KK gar nicht mehr nötig und/oder gewünscht.

    Klar, im Militär blieb dieses Wissen erhalten (Fairbairn ist ein bekannter Name, aber auch in den Armeen Chinas, Japans, Amerikas, Deutschlands etc. war natürlich das Wissen um die Gewaltkompetenz mit Klingen und unbewaffnet erhalten, vor allem wie man ein Mindset dafür aufbaut!).
    Mindset ist an dieser Stelle, in meinen Augen, ein gutes Stichwort, denn Gewaltkompetenz geht mit psychischer Einstellung und Resilenz einher. Da hatten viele der alten KK sehr gute Methoden, aber auch die verschwanden immer mehr je mehr Gesundheit, Wettkampf und „Lifestyle“ in den Vordergrund traten.

    Wenn man akzeptiert das dass, was heute geübt wird, nicht mehr das ist, was es früher einmal war, dann kann man damit gut umgehen. Es gibt vereinzelt noch Richtrungen die die alten Inhalte vermitteln und pflegen, die muss man aber sehr genau suchen und ein Training darin ist nicht das was die Leute suchen die zum Bujinkan gehen oder in das Karatedojo, die WT Schule, etc, um die Ecke.
    Geändert von kanken (Heute um 09:54 Uhr)

  11. #11
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    Zitat Zitat von Steapa Beitrag anzeigen
    Hey,
    Ich habe schon oft darüber nachgedacht mal ein paar Leute zu einem "Combat Bujinkan" Training oder som einzuladen.
    Das ist der Weg.

    Aber an dem, was du eingangs beschrieben hast, habe ich auch lange nachgedacht und gezweifelt. Vor allem, weil ich zuvor aus der WT und Thaibox Ecke komme und Sparring kenne.
    Auch versuche ich zu ergründen, wie das ganze Bujinkan gewachsen ist, sowohl in Japan und in Deutschland. Meine bisherigen Kenntnisse möchte ich nicht als fundiert und richtig bezeichnen, aber meine (kurz zusammengefasste) Meinung ist, dass wir uns momentan in einer über Jahre/Jahrzehnte hinweg gewachsene Trainingsart befinden, dessen Didaktik nicht (mehr) weiß, wie man die Techniken in einer Art Sparring ins Repertoire einschleifen kann. (Nach meiner Recherche war diese Trainingsart nicht immer so.)
    Wenn es dann bei den Trainierenden nicht Klick macht, was mit den Techniken im Kern erzielt werden soll (bzw. was anatomisch mit Uke passieren soll), dann werden Techniken und Katas einfach nur kopiert und abgespult, was in einer dynamischen und sich stets verändernden Situation - was ein Kampf ist - einfach nicht mehr funktioniert.
    Ich bilde mir zumindest ein, dass meine vorherige Kampfsport-/kunst Erfahrung hilft, dass alles einzuordnen und damit zu arbeiten - auch außerhalb des Trainings mich damit auseinanderzusetzen.

    In unserem Dojo bin ich Co-Trainier und gliedere das Training (2h) wie folgt auf:
    - Aufwärmen mit Grundlagen (Katas aus der Gogyo no Kata oder aus der Kihon Happo)
    - Hebeltechniken
    - "Dynamische" Techniken (z.B. Blocken von mehrfachen Schlägen mit dem Fokus, dass die Schrittarbeit stimmt, der Block einen Effekt hat und der schlagende Uka am Ende in der Balance beeinflusst ist)
    - Anwendung -> In dem Fall, dein genanntes "Combat Bujinkan"
    (Auch frage ich zu Beginn des Trainings die Kohai, was ihnen während der lAnwendung besonders schwer fiel und gehe darauf gesondert ein.)


    Letzteres angepasst an der Graduierung.
    Kann sanft beginnen und sich steigern
    - Uke schlägt zwei Mal den Standard Tsuki (links, rechts). Tori blockt und macht am Ende etwas sinnvolles daraus.
    - Uke steht Shizen und schlägt zwei Mal Standard Tsuki, wobei nicht vorgegeben ist, ob links oder rechts zuerst kommt. <- Da sieht man schnell, wie viele (Neulinge) das aus dem Konzept bringt, weil diese sich ein Plan machen
    - Uke steht Shizen und schlägt zwei Mal. Jodan oder Gedan - Tori weiß nicht wohin.
    - Uke schlägt. Und er schlägt so lange, bis er einigermaßen anständig gestoppt ist und nicht ohne weiteres Gerangel/Kämpfen in den nächsten Schlag kommen kann
    ...
    - Sparring

    Was meiner Meinung nicht funktionieren wird, ganz klassisches Sparring zu starten (wie man es z.B. aus Thaiboxen kennt), wenn die restliche Trainingsmethodik mit "Foto-Schießen" und Hebeltechniken beginnt.

    Bitte nagelt mich auch nicht auf meine Bujinkan Recherchen fest. Das sind einfach nur meine "2 Cents" - und auch stark zusammengefasst. Momentan befinde ich mich in meinem eigenen "Kampfkunststudium", trainiere 4 - 6 Mal die Woche und versuche mich bestmöglich zu entwickeln. Ich bin 33 und irgendwie hat sich das Gefühl bei mir breit gemacht, ich habe gar nicht mehr so viel Zeit....

    @Alle: Gerne bin ich auch für privaten Nachrichtenaustausch oder RL-Treffen zu haben - falls jemand auf der Suche nach aktiv Trainierenden ist. (Ich komme aus Osthessen.)

  12. #12
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    [...]
    +1

    Es hat mir persönlich viel geholfen, mich mit der Geschichte auseinander zu setzen, woher das Ganze kam und warum es heute so ist, wie es ist. Auch wenn das leider nicht immer so einfach ist an die Informationen zu kommen.


    Generell wie alles im Leben: Sich aktiv mit etwas auseinander setzen und es im Kern verstehen wollen, hilft einem, etwas zu meistern, anstatt es einfach nur zu kopieren.

  13. #13
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    Den Ausführungen von Kanken stimme ich auch zu.
    Eine Anmerkung zum Bujinkan: Budo basiert (ursprünglich) immer auf Waffen. Viele (fast alle) waffenlose Techniken im Bujinkan sind ntspreched davon abgeleitet und erschließen sich, wenn man versucht, sie im ursprünglichen Kontext zu sehen und auszuführen. Ob dieser Zugang das Bujinkan für waffenloses Sparring effektiv macht ist wieder eine andere Frage und steht in Abhängigkeit von vielen Faktoren.

    Wie bei @Forro sind das aber auch nur "meine 2 Cent."
    Did they come to see a man fall or to see him fly?!

  14. #14
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Eigentlich ist dieser Faden hier doch super, um sich mal die Motivation und die Situation der „Budo-Szene“ anzuschaun, denn, wie hier ja auch schon gesagt, findet man diese Situation bei so gut wie allen Budo-Dojos

    Die Leute gehen hin weil die Gruppe nett ist, sie sich dort wohl fühlen und das Training Spaß macht. Dazu kommt dann noch mehr oder weniger Asien-Feeling und „Real-Life-Samurai/Ninja/you name it- Feeling“.

    Ein Großteil der Leute in solchen Gruppen hat kein Interesse an Wettkampf und ist weit weg von alltäglicher Gewalterfahrung, d.h. eine reale Überprüfung der eigenen Gewaltkompetenzen wird (und muss auch nicht) nicht stattfinden.

    Da ein Großteil der Schulen so ein Klientel und so ein Training ausmacht wird die jeweilige KK auch so wahrgenommen und man postuliert dass sie niemals effektiv war.

    Ist das denn so? Oder ist die KK einfach nur durch die Ausübenden „degeneriert“?

    Ich glaube man muss der KK gegenüber so fair sein sich ihre Wurzeln anzuschauen und sich überlegen zu welchem Zeitpunkt in der Geschichte hat sie sich wie und warum verändert.
    ich mag generell derartige allgemeinere betrachtungen. ich gebe dir auch hinsichtlich der meisten punkte grundsätzlich recht. das bbt ist aber ein besonderer fall, da hier die berühmte "degenerierung" oder verwässerung nicht - wie so oft in anderen kk - schleichend durch die hintertür über die jahrzehnte stattgefunden hat, sondern ab einem bestimmten punkt in den 1980er jahren quasi top-down vom großmeister verordnet stattfand.

    bis in die 1970er hat selbiger wohl noch ziemlich kerniges "combat jujutsu" mit durchaus unkooperativen elementen unterrichtet, wo die leute entsprechend durch den wolf gedreht wurden, die, die das nicht abkonnten ausgesiebt wurden und die, die dabei geblieben sind, entsprechend was konnten. blöderweise wird man mangels verbreitungspotenzial von derartigem training so nicht reich und als einer seiner us-schüler ihm gezeigt hat, welches verbreitungspotenzial mit weniger kernigem training drin wäre, war kurze zeit später nur noch partner-kata angesagt. was der verbreitung und dem bankkonto sicher zuträglich war, dem kampfkönnen der schüler eher nicht. weshalb man nun den staus quo hat.

    es gab dazu mal einen recht aufschlussreichen artikel von kostas dervenis namens "the secret history of the bujinkan", den ich aber leider nicht mehr finde... ( https://www.kampfkunst-board.info/fo...75#post3891175 )
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