Seite 73 von 73 ErsteErste ... 2363717273
Zeige Ergebnis 1.081 bis 1.095 von 1095

Thema: Jugendgewalt leider mal wieder

  1. #1081
    Registrierungsdatum
    23.03.2004
    Ort
    Mittelhessen
    Alter
    47
    Beiträge
    15.186

    Standard

    Zitat Zitat von egonolsen Beitrag anzeigen
    Haha, jetzt kommst du ja wirklich mit den von mir angesprochenen Rentnern um die Ecke
    Und nach Deiner eigenen Aussage müsste der Unsicherheitsfaktor diese ja eher nicht betreffen. Er hat aber offenbar das Gefühl, dass alles viel schlimmer sei. Nur warum, das war ja das, was ich mich gefragt habe?

    Analog dazu bspw. Thüringen, das Bundesland mit den stärksten AfD Wahlergebnissen - und einem der geringsten Ausländeranteile.... s. amasbaal
    Geändert von FireFlea (Gestern um 19:28 Uhr)

  2. #1082
    Registrierungsdatum
    11.08.2018
    Beiträge
    1.382

    Standard

    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    dir ist schon klar...
    Die Zeile ist mir beim Lesen spontan eingefallen und ich konnte sie nicht zurückhalten. Ganz gewiss zitiere ich hier nicht Heine, um irgendwelche "Argumentationslinien im Faden" zu stützen.

  3. #1083
    Registrierungsdatum
    21.06.2010
    Beiträge
    812

    Standard

    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    passt. ein großer teil der Trump wähler kommt ja auch aus dem "bible belt" und lebt in ländlichen gemeinden, in denen wegen der bilder aus großstädten, die ihnen vermittelt werden, die angst vor migranten und sodom und gomorrah herrscht. im grunde auch nicht anders, als in den top AFD hochburgen in ländlichen gebieten des "ostens", in denen die tatsächlichen begegnungen mit "ausländern" aller art eher seltene zufallsbegegnungen sind.
    Dass auf dem Land und in der Stadt einfach Menschen mit verschiedenen Lebensentwürfen wohnen, kommt dir nicht in den Sinn? Dass die Leute im Osten auf dem Land es in einer Stadt mit hohem Migrationsanteil nicht aushalten würden und andersherum?

    und was soll das immer, mit dem "gefühl".... entweder ist etwas so, wie es tatsächlich ist, oder nicht.
    Exakt, Migration aus bestimmten Teilen der Erde hat messbare Auswirkungen auf das Zusammenleben, ob du das wahrhaben willst oder nicht.
    Geändert von egonolsen (Gestern um 19:41 Uhr)
    "man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel

  4. #1084
    Registrierungsdatum
    21.06.2010
    Beiträge
    812

    Standard

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Und nach Deiner eigenen Aussage müsste der Unsicherheitsfaktor diese ja eher nicht betreffen. Er hat aber offenbar das Gefühl, dass alles viel schlimmer sei. Nur warum, das war ja das, was ich mich gefragt habe?
    Weil dieser 80-Jährige ein irrelevantes Beispiel ist.

    Analog dazu bspw. Thüringen, das Bundesland mit den stärksten AfD Wahlergebnissen - und einem der geringsten Ausländeranteile.... s. amasbaal
    Ja, ich interpretiere das so, dass sie alles dafür tun, dass es so bleibt, weil sie die Alternative kennen, siehe meine Antwort auf amasbaal. Ob man das nun gut findet oder nicht.

    Es gibt ja immer mehr Menschen, die aus genau diesen Gründen in die neuen Bundesländer ziehen.
    "man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel

  5. #1085
    Registrierungsdatum
    27.07.2009
    Beiträge
    5.402

    Standard

    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    ...

    ps : deine geschichte vom afd akademiker ist weltklasse
    Weil?

  6. #1086
    Registrierungsdatum
    11.08.2018
    Beiträge
    1.382

    Standard

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Und nach Deiner eigenen Aussage müsste der Unsicherheitsfaktor diese ja eher nicht betreffen. Er hat aber offenbar dass Gefühl, dass alles viel schlimmer sei. Nur warum, das war ja das, was ich mich gefragt habe?
    Ich denke schon, dass das mit der Veränderung der Berichterstattung, die heute schneller, kleinteiliger, besser verfügbar ist, zu tun hat. Es gibt auch eine ganze Reihe von Formaten, die dir kräftig das Hirn umrühren, wenn Du nicht aufpasst. Auch das gab es schon immer, aber heutzutage brauchst Du nur YT oder eine ähnliche Plattform und Du kannst dich unendlich damit zumüllen lassen.

    Vllt. kennt sich ja jemand damit aus ... ich zwar nicht, aber ich glaube trotzdem, dass wir als Menschen noch immer von der Zeit geprägt sind, in der wir in kleineren Gruppen zusammengelebt haben und Fremde, also Leute, die man noch nie gesehen hat, äußerst selten vorbeikamen (die Nachbargruppen kannte man halt). Das hat sicherlich Auswirkungen bis heute, auch wenn der Geist ein gutes Stück formbar ist. Eine davon könnte sein, dass man "schlimme Ereignisse" nur mitbekommen hat, wenn sie in direkter Nähe geschehen sind, womit auch automatisch ein Bezug zu einem selbst gegeben war. Wird der Nachbar vom Tiger geholt, ist es durchaus sinnvoll, danach auch von einer Gefahr für sich selbst auszugehen. Heutzutage bekommt man aber mit, wenn ein paar hundert Kilometer entfernt jemand im Bus eine aufs Maul bekommt. Das betrifft einen nicht, löst aber das gleiche aus, wie der vom Tiger gefressene Nachbar. Ich denke, das wird "vom Gehirn nicht unterschieden" und führt beides zu einer höheren Einstufung der einen umgebenden Gefahren. Bekommt man "schlimme Ereignisse" im Minutentakt kredenzt, kann das zu einer Fehleinschätzung der Gefahrenwahrscheinlichkeit bis hin zu echter Angst/Panik kommen.

    Das mal so aus den Fingern geschwurbelt.

  7. #1087
    Registrierungsdatum
    21.06.2010
    Beiträge
    812

    Standard

    Übrigens, gerade mal Grok gefragt. Das Teil spuckt aus, dass es in Großstädten eine eindeutige Korrelation zwischen dem Migrationsanteil und dem Wählen von linksliberalen und migrationsfreundlichen Parteien unter den deutschen Wählern ohne Migrationshintergrund gibt. Auf dem Land hingegen ist es genau umgekehrt: Ein größerer Migrationsanteil korreliert mit dem Wählen von migrationskritischen Parteien wie der AfD.

    Es gibt also keine allgemeingültige Korrelation zwischen Migrationsanteil und migrationsfreundlichen Einstellungen. Viel eher würde ich sagen, dass die Korrelation einfach die Vorlieben der Leute im Hinblick auf die Wahl des Wohnumfelds widerspiegelt.
    Geändert von egonolsen (Gestern um 19:58 Uhr)
    "man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel

  8. #1088
    Registrierungsdatum
    23.03.2004
    Ort
    Mittelhessen
    Alter
    47
    Beiträge
    15.186

    Standard

    Zitat Zitat von egonolsen Beitrag anzeigen
    Weil dieser 80-Jährige ein irrelevantes Beispiel ist.
    Was oder wer ist denn relevant? Meine Aussage war, dass es gesamtgesellschaftlich nicht gefährlicher sein dürfte. Rein anhand der Zahlen. Du (und auch kusa) haben da schon ganz richtig angemerkt, dass manche gesellschaftliche Gruppen größere Probleme als früher haben. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, manche dürften weniger Probleme haben. Ich habe aber den Eindruck, dass gesamtgesellschaftlich größere Probleme gesehen werden. Auch von Leuten, die diese Probleme nicht betreffen. Das ist ein Stück weit normal (mal ganz banal, für mich ist nachvollziehbar, dass Obdachlose Probleme haben, obwohl mich das nicht betrifft), erscheint mir aber viel stärker ausgeprägt und polarisierender als früher.

    Ja, ich interpretiere das so, dass sie alles dafür tun, dass es so bleibt, weil sie die Alternative kennen, siehe meine Antwort auf amasbaal. Ob man das nun gut findet oder nicht.
    Und das war ja auch ein Punkt. Kennen sie diese Alternative wirklich, oder wird ihnen ein Stück weit was eingeredet von lautstarken- und politisierenden Politikern ala Höcke? Mal wieder analog und übertrieben zu den USA, wo der Sojabauer in Iowa und der Arbeitslose in West Virginia Trump wählten, weil der mit der Migration aufräumen will aber das eigentlich gar nicht das Problem dieser Personengruppen ist. Die haben jetzt im Gegenteil Probleme mit Tarifen (Sojabauer) und dem Wegfall von Sozialleistungen und Medicare (Arbeitsloser).

    Im Übrigen gebe ich Pflöte recht, dass es den Leuten mit Problemen nicht hilft, ob früher irgendwas besser oder schlechter war. Es hilft aber, gewisse Entwicklungen zu verstehen.

  9. #1089
    Registrierungsdatum
    23.03.2004
    Ort
    Mittelhessen
    Alter
    47
    Beiträge
    15.186

    Standard

    Zitat Zitat von Pflöte Beitrag anzeigen
    Ich denke schon, dass das mit der Veränderung der Berichterstattung, die heute schneller, kleinteiliger, besser verfügbar ist, zu tun hat. Es gibt auch eine ganze Reihe von Formaten, die dir kräftig das Hirn umrühren, wenn Du nicht aufpasst. Auch das gab es schon immer, aber heutzutage brauchst Du nur YT oder eine ähnliche Plattform und Du kannst dich unendlich damit zumüllen lassen.
    Sehe ich ähnlich, ich habe das mehr oder weniger genauso hier im Faden schon mal geschrieben. Edit Nachtrag, hier aus dem Faden:

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Genau das ist ja mein Punkt. Was hat man den jenseits des persönlichen Milieus oder den wirklich krassen Fällen in der Tagesschau schon mitbekommen? Kein Handy, kein Internet, keine Social Media etc.

    Heutzutage dann:


    Gehäufte Messerattacken nun auch unter den Jugendlichen (gestern erst wieder gleich zwei Berichte in den "Medien")


    Das ist mein Punkt, denn ich schaue aufs Handy und bekomme da an einem Tag schon mehr mit, als früher in der ganzen Woche. Und ich denke das beeinflusst auch ganz entscheidend die jeweilige Wahrnehmung und das Gefühl, dass es schlechter wird.
    ...

  10. #1090
    Registrierungsdatum
    27.07.2009
    Beiträge
    5.402

    Standard

    Aktueller Artikel in der ZEIT. Auszüge:

    Jugendgewalt: Angst in Sachsendorf

    In einem Stadtteil von Cottbus werden seit Monaten Jugendliche von Gleichaltrigen bedroht und geschlagen. Die Täter sind keine Rechtsradikalen. Es ist eine Geschichte von misslungener Integration 

    Im Zentrum von Sachsendorf, einem Stadtteil von Cottbus, liegt zwischen Plattenbauten und Beton eine große Wiese. Lange standen hier zwei Tore, für die Fußballspiele der Jugendlichen aus der Nachbarschaft. Stets auf der einen Seite: "die Deutschen". Stets auf der anderen: "die Ausländer". Egal, was die Sozialarbeiter des Viertels auch versuchten, um die Teams zu mischen, so erzählen sie es, am Ende standen doch wieder die Kinder mit deutschen Eltern in der einen Hälfte und jene mit syrischen, afghanischen, ghanaischen Eltern in der anderen. Als sei da eine Grenze, die nicht zu überwinden ist.

    Im Frühjahr kommt es bei einem Spiel zu Stress. Kinder aus der tschetschenischen Community hätten ihre großen Brüder zur Wiese gerufen. Doch die Sozialarbeiter kennen die jungen Männer, die nun eintreffen. Dass es in der Situation nicht zum Äußersten kam, habe nur am Vertrauen gelegen, das sie in der Vergangenheit aufgebaut hätten. So erzählt es ein Mitarbeiter von SOS-Kinderdorf Lausitz. Anstatt zu eskalieren, beruhigten die Älteren die Situation.

    Der Frieden hält nicht lange. Ein paar Wochen später rufen Kinder aus der syrischen Community ihre großen Brüder. Diese kennen die Sozialarbeiter nicht. Ein Messer wird durch den Zaun gereicht, die Polizei muss anrücken. Danach werden die Fußballtore abgebaut.

    In den Sommerferien beruft Tobias Schick, der sozialdemokratische Oberbürgermeister von Cottbus, eine Pressekonferenz ein. Die Situation in Sachsendorf sei nicht länger hinnehmbar, sagt er. Kinder und Jugendliche würden von Gleichaltrigen bedroht, geschlagen und ausgeraubt. Seit Monaten gehe das so. Oft passiert es auf dem Weg zur Sachsendorfer Oberschule, einer Art Gesamtschule ohne gymnasialen Zweig. Die Polizei ermittle gegen eine Gruppe von 50 bis 60 Heranwachsenden – die meisten von ihnen haben eine Migrationsgeschichte. "Von denen dürfen wir uns wirklich nicht auf der Nase herumtanzen lassen", sagt Schick. Um die Schulen des Stadtteils würden Zäune gezogen und Überwachungskameras installiert, ein Sicherheitsdienst solle bis auf Weiteres patrouillieren, wenn nötig auch vor der Grundschule.

    ...Probleme im Plattenbau, Gewalt durch Jugendgruppen in Ostdeutschland, das klingt vertraut – nur dass es diesmal keine Neonazis sind, die ihr Umfeld terrorisieren, sondern die Kinder eingewanderter Familien. Wie ist es dazu gekommen?

    Die Analyse von Bürgermeister Schick lautet: "Ich glaube, dass wir heute immer noch die Folgen erleben von teils ungeregelter, teils ungesteuerter Zuwanderung der vergangenen Jahre."

    ...
    Als Bianca Scheuerecker, seit 30 Jahren Sozialarbeiterin im Viertel, die Pressekonferenz online verfolgte, dachte sie: Endlich sagt’s mal einer! Sie sitzt auf der Terrasse der Kinder- und Jugendeinrichtung "Juks". Ihre Dreadlocks hat sie zu einem Dutt zusammengebunden, um den Hals trägt sie eine Kette mit Davidstern. Gegründet habe sie das Zentrum mitten in den "Baseballschlägerjahren", wie sie sagt. "Krasse Zeiten" seien das damals gewesen, rechtsextreme Jugendliche, die Jagd auf Migranten, Punks und Obdachlose machten. Vieles habe sich verbessert seitdem. Doch in letzter Zeit fühlt sie sich manchmal wieder in die Neunzigerjahre zurückversetzt, sagt sie. Der Ton werde rauer, Gewalt eskaliere häufiger.

    ...
    Wenn man an diesem Freitagnachmittag im September durch Sachsendorf spaziert, sieht man weder vermüllte Straßen noch Teenager auf der Suche nach Ärger. Ein ruhiges, gepflegtes Viertel, so scheint es – bis man mit Jugendlichen spricht. Sie sind es, die die Namen derjenigen kennen, vor denen man sich in Acht nehmen muss, und die sich den Ausgang von Schlägereien erzählen, als wären es die Ergebnisse von Fußballspielen.

    ...
    An der nahen Tramhaltestelle sitzen zwei Jugendliche ... Sie erzählen, dass sie beide in Syrien geboren wurden. Sie sind 15 und 17 Jahre alt. Der Ältere kam erst vor einem Jahr nach Deutschland, der Jüngere als Kleinkind. "Wir verstehen uns mit allen. Tschetschenen, Deutsche, Afghanen, Syrer, das ist uns egal", sagt der Jüngere, der selbst auf die Sachsendorfer Oberschule geht. Die Aufregung kann er nicht verstehen – nur weil die Polizei sie ab und zu besuche? Rund 43 Prozent der Jugendlichen an der Oberschule haben einen Migrationshintergrund. Verglichen mit Vierteln in Stuttgart, Frankfurt oder Berlin ist das eigentlich nicht viel. Für manche in Sachsendorf aber zu viel.

    Kaum fünfzig Meter weiter, auf der anderen Straßenseite, sitzen drei Rentner vor dem Bäcker und trinken Kaffee. Ein Mann und zwei Frauen. Auch sie wollen ihre Namen nicht in der Zeitung lesen. Sie wohnen erst seit vergangenem Jahr im Stadtteil. Insgesamt fühlten sie sich wohl – zumindest in ihrer Platte, weil es da "nicht so viele Ausländer" gebe. Nach Anbruch der Dunkelheit gingen sie trotzdem nicht mehr vor die Tür. Zu gefährlich sei das. Wovor genau sie eigentlich Angst haben, können sie nicht sagen. Aber man lese ja so einiges. Der Zusammenhalt, den es zu DDR-Zeiten noch gegeben habe, der sei schon lange verschwunden.
    ...
    Das brandenburgische Bildungsministerium allerdings hat dem bereits eine Absage erteilt: Schüler dürften nicht aufgrund von Herkunft, Nationalität oder Sprache benachteiligt werden. Bürgermeister Schick teilt der ZEIT dazu schriftlich mit: "Gesetze, die dies angeblich nicht zulassen, kann man ändern."

    Auch über eine Herabsetzung der Strafmündigkeit und eine härtere Abschiebepolitik müsse man "diskutieren", findet Schick, etwa die Abschiebung von Familien. Bisher würden Abschiebungen von einzelnen Familienmitgliedern oft verhindert, wenn dadurch Familien auseinandergerissen würden. Alaows von Pro Asyl sagt: "Das Recht auf Familie ist ein Grundrecht. Das Grundgesetz steht hier über anderen Gesetzen."

    ...

    Katzmarek ist einer der wenigen, die auf die Anfrage der ZEIT offen reagierten. Vertreter der muslimischen Community oder von Geflüchteten wollten ebenso wenig reden wie Schulleiter oder wie der Bürgermeister Schick, der beteuerte, keinen freien Termin im Kalender zu haben, um sich zu treffen – aber Fragen per Mail beantwortete. Viele geben an, Angst um das Image von Cottbus zu haben.


    ...
    Mehr Kinder und Jugendliche mit Gewalterfahrungen und ohne Halt auf engem Raum, mehr abgestumpfte oder überforderte Eltern – und weniger Sozialarbeit: Das scheint, etwas vereinfacht, in Cottbus-Sachsendorf für einen untragbaren Zustand gesorgt zu haben. Angst vor Spaziergängen, wenn es dunkel wird, Eingangskontrollen am Schultor.

    Auf der Wiese ohne Fußballtore möchte einer der Sozialarbeiter dem Reporter noch eine Frage stellen. Er zögert kurz, dann fragt er doch: "Warum sind Sie erst jetzt gekommen?"
    https://www.zeit.de/2025/40/jugendge...ration-cottbus

  11. #1091
    Registrierungsdatum
    21.06.2010
    Beiträge
    812

    Standard

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Was oder wer ist denn relevant? Meine Aussage war, dass es gesamtgesellschaftlich nicht gefährlicher sein dürfte. Rein anhand der Zahlen. Du (und auch kusa) haben da schon ganz richtig angemerkt, dass manche gesellschaftliche Gruppen größere Probleme als früher haben.
    Richtig, die jüngeren Leute.

    Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, manche dürften weniger Probleme haben.
    Richtig, die Rentner.

    Ich habe aber den Eindruck, dass gesamtgesellschaftlich größere Probleme gesehen werden.
    Migrationsprobleme äußern sich nicht nur in Gewalt. Ich habe doch schonmal geschrieben, dass die Gewalt für mich nur die Spitze des Eisbergs ist.

    Und das war ja auch ein Punkt. Kennen sie diese Alternative wirklich, oder wird ihnen ein Stück weit was eingeredet von lautstarken- und politisierenden Politikern ala Höcke?
    Ich verweise auf meinen Beitrag #1087.
    "man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel

  12. #1092
    Registrierungsdatum
    27.07.2009
    Beiträge
    5.402

    Standard

    Zitat Zitat von egonolsen Beitrag anzeigen
    Übrigens, gerade mal Grok gefragt. Das Teil spuckt aus, dass es in Großstädten eine eindeutige Korrelation zwischen dem Migrationsanteil und dem Wählen von linksliberalen und migrationsfreundlichen Parteien unter den deutschen Wählern ohne Migrationshintergrund gibt. Auf dem Land hingegen ist es genau umgekehrt: Ein größerer Migrationsanteil korreliert mit dem Wählen von migrationskritischen Parteien wie der AfD.

    Es gibt also keine allgemeingültige Korrelation zwischen Migrationsanteil und migrationsfreundlichen Einstellungen. Viel eher würde ich sagen, dass die Korrelation einfach die Vorlieben der Leute im Hinblick auf die Wahl des Wohnumfelds widerspiegelt.
    Du hast noch was Wichtiges vergessen: Wähler mit migrationsfreundlichen Einstellungen, die selbst keinen Migrationsanteil haben, wohnen nicht selten in Vierteln/Quartrieren mit gerimgem Migrantenanteil: bei uns in der Grünenhochburg ist da die Korrelation besonders eindrucksvoll sichtbar.

  13. #1093
    Registrierungsdatum
    02.11.2003
    Ort
    Rhein-Main-Gebiet
    Beiträge
    1.203

    Standard

    In einem Stadtteil von Cottbus werden seit Monaten Jugendliche von Gleichaltrigen bedroht und geschlagen.
    Das gab es bei uns schon in den 1980er Jahren.

    Die Täter sind keine Rechtsradikalen.
    Es ist eine Geschichte von misslungener Integration.

    Beides auch nichts Neues.

    Egal, was die Sozialarbeiter des Viertels auch versuchten, um die Teams zu mischen, so erzählen sie es, am Ende standen doch wieder die Kinder mit deutschen Eltern in der einen Hälfte und jene mit syrischen, afghanischen, ghanaischen Eltern in der anderen. Als sei da eine Grenze, die nicht zu überwinden ist.
    Die Grenze ist da meist die Religion.
    Ob das nun einer hören will oder nicht.
    Zudem merkt die eine Gruppe - nach wenigen Tagen, respektive Stunden - wie leicht man sich hier in den Deutschland mit Gewalt durchsetzen kann...
    ...und das meist folgenlos (Almans wehren sich selten, sind auch meist in der Zahl unterlegen, größere Brüder und ... die mal eben kommen sind auch nicht existent, kaum Polizei, Gerichte dauern ewig und enden meist in "wenig bis nichts", etc., pp.)

  14. #1094
    Registrierungsdatum
    20.05.2006
    Ort
    Köln
    Alter
    60
    Beiträge
    12.961

    Standard

    Zitat Zitat von egonolsen Beitrag anzeigen
    Exakt, Migration aus bestimmten Teilen der Erde hat messbare Auswirkungen auf das Zusammenleben, ob du das wahrhaben willst oder nicht.
    da ich nirgendwo geschrieben habe, dass das keine auswirkunbgen hätte und es eher um die frage geht, wie diese auswirkungen im detail aussehen und was für politische und pragmatische schlüsse daraus zu ziehen sind, musst du jemand anderen im kopf gehabt haben, als du das geschrieben hast.
    mit der statistikdiskussion hat das schon mal gar nichts zu tun, denn die statistiken zeigen ja auswirkungen. nur scheint das lesen von statistiken ideologisch eingefärbt zu sein. ich sehe da erst mal zahlen und die sind mit zahlen aus anderen zeiten vergleichbar und komme in etwa zum gleichen ergebnis, wie FireFlea.
    ich sehe das sehr unemotional.

  15. #1095
    Registrierungsdatum
    26.08.2001
    Ort
    Berlin
    Alter
    60
    Beiträge
    45.261
    Blog-Einträge
    12

    Standard

    weg vom Thema, daher: closed.
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

Seite 73 von 73 ErsteErste ... 2363717273

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 2 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 2)

Ähnliche Themen

  1. Jushido ?! Jemand mal von gehört ? Leider nichts gefunden ..
    Von Dai-Mike im Forum Hybrid und SV-Kampfkünste
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 07-12-2009, 09:19
  2. Jugendgewalt mal anders herum: das Oma Problem
    Von Vegeto im Forum Off-Topic Bereich
    Antworten: 9
    Letzter Beitrag: 16-01-2008, 11:35
  3. jugendgewalt
    Von 2050HH80 im Forum Off-Topic Bereich
    Antworten: 111
    Letzter Beitrag: 16-12-2007, 15:32
  4. jugendgewalt
    Von barnito im Forum Off-Topic Bereich
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 09-06-2007, 17:20

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •