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Thema: "alte" Stile im MMA

  1. #121
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Der bekannteste MMA Champ mit Kung Fu Background (jenseits von Sanda), der auch regelmäßig klassisch trainiert hat, der mir spontan einfällt, ist Tony Ferguson. Der hat in Interviews auch geäußert, dass er das auch in Kampfvorbereitungen trainiert und es ihm hilft. Hat er mehrfach in Interviews geäußert, u.a. bei Joe Rogan. Ist das jetzt der flächendeckende Game Changer? Sicher nicht. Aber es wird immer mal wieder hier und da Leute mit so einem Background geben, die auch Elemente übernehmen. Beim nicht VK Karate waren ja ganz klar Machida und Thompson entsprechend geprägt, man hat es in den Kämpfen gesehen und es hatte in ihrer Prime Erfolg.
    da diese kämpfer etwas abseits der norm waren , sind sie immer schwere gegner gewesen, deren game aber irgendwann so bekämpft wurde, dass es nicht mehr funktionierte.....

    PS : ich mag persönlich solche kämpfer sehr.


    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Mich wiederum würde es eher wundern wenn es schon gemacht wurde. Manche Sachen gibt es eben nicht an jeder Ecke und es benötigt auch beidseitiges Interesse.
    dich wundert vieles in deiner persönlichen idylle
    Geändert von marq (22-11-2025 um 11:26 Uhr)

  2. #122
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    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Die Gracies haben nicht in den höchsten Ligen gekämpft, als sie das heutige MMA - wenn man so möchte - angestoßen und auf den Weg gebracht haben. Sie haben in keiner Liga gekämpft (obwohl es natürlich längst zum Beispiel Shooto ab Mitte der 80er Jahre in Japan gab; und das war kein Showwrestling).
    was haben die gracies damit zu tun? das einer zum promoten ihrer kampfkunst BJJ die ufc gegründet hat? das ist 30 Jahre her genauso wie ihre siege 25 jahre her sind. sie wurden ja dann entzaubert, aber BJJ hat trotzdem mind. 15 Jahre den sport bestimmt ! hast du überhaupt einen schimmer vom heutigen MMA?


    Zu fordern, nur Kämpfer aus Topligen mit anderen Ansätzen fürs MMA-Striken hier zu zeigen (wie Du es verlangst), ist zu viel gefordert. Entwicklung kommt immer von unten, vom Kleinen und von Unbekannten, und wird dann von den Top-Topleuten aufgegriffen und in den Mainstream portiert.
    wenn etwas funktioniert, wird es schnell auch den weg nach oben zu den top kämpfern finden bzw kämpfer mit besonderen fähigkeiten werden von den promotoren der hohen ligen eingeladen ihre skills zu beweisen. was glaubst du weshalb erst wenige und jetzt viele russen in der UFC kämpfen. per se fördern russen nicht das busines , sondern nur deren gute performance lässt sie teil des MMA zirkus sein.

  3. #123
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    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    da diese kämpfer etwas abseits der norm waren , sind sie immer schwere gegner gewesen, deren game aber irgendwann so bekämpft wurde, dass es nicht mehr funktionierte.....

    PS : ich mag persönlich solche kämpfer sehr.
    Ich denke, das ist doch der Punkt. Ich glaube nicht, dass jetzt Leute mit Bagua Einfluss, um mal bei dem Beispiel zu bleiben, die MMA Szene aufrollen werden. Boxerische und ringerische KK kann man viel direkter ins MMA übertragen. Da dort ohnehin mit VK trainiert und gekämpft wird, sind auch die Trainierenden praktisch und mental näher am MMA als andere Richtungen, wo dies nicht geschieht. Es wird aber sicher auch in Zukunft immer mal jemanden wie Machida geben, der dann durch sein ungewöhnliches Game erfolgreich wird. Eine Zeitlang hatte das ja auch einen gewissen Einfluss auf andere; Belfort hat sich auch ein paar Vorteile aus Shotokan Training geholt. Für mich ist durchaus denkbar, dass auch mal jemand mit irgendeinem Kung Fu Background dadurch eine Weile dominiert, in ein paar Jahren haben wir vielleicht auch mal wieder jemanden aus dem Shotokan; ich glaube aber nicht, dass sich das flächendeckend durchsetzt. Die Art des Trainings passt halt nicht so gut ins MMA, wie (Thai-/Kick-) Boxen, Ringen und BJJ.

  4. #124
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    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    dich wundert vieles in deiner persönlichen idylle
    Albern und kindisch ohne jede Berücksichtigung was hinter der zitierten Aussage steckt, dann aber bitte nicht wieder über vermeidlich persönliche Angriffe per PM beschweren. Wenn du in der gleichen Bedrohungslage leben würdest wie ich gegenwärtig, würdest du wohl nur noch in Ritterrüstung...oder vermutlich gar nicht mehr...aus dem Haus gehen

    Wie gesagt, nur weil etwas noch nicht im MMA angekommen ist, heißt noch lange nicht, dass es nicht dort einen Platz haben könnte. Sieht man doch auch sehr gut am Ausgangsthema. Es einfach auszuschließen ohne sich etwas überhaupt einmal angesehen zu haben, zeugt aber nicht von der offenen Einstellung, die letztlich erst zum heutigen MMA, als eigenständiger Stil, geführt hat.
    Das jemand jetzt plötzlich nochmal den Standkampf (Faust/Kick/Ellenbogentechniken) revolutioniert, glaube ich auch nicht.
    Geändert von ThomasL (22-11-2025 um 14:13 Uhr)
    Viele Grüße
    Thomas
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    The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.

  5. #125
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    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Woher haben die Dagestanis ihr Wissen? Aus Dagestan? Nein natürlich nicht. Sondern aus der alten wissenschaftlich untermauerten Sowjet-Schule. Ohne das wären sie nichts. Fortschritt basiert auf dem Messbaren, das Zufälle möglichst eliminiert. Nur Versuch/Fehlversuch, so wie es im MMA-Striking läuft, bringt keinen Foortschritt.
    Der Danaher des dagestanischen Ringens wäre Yuri Shahmuradov, der kommt aus dem heutigen Armenien. Die Äquivalente von Ryan und Jones wären vermutlich Buvaisar Saitiev und Sergei Beloglazov.
    Ja, die sowjetische Schule ist wissenschaftlich, ABER genau im Sinne von "Versuch/Fehlversuch", denn genau das IST Wissenschaft - nur eben mit Versuchslaufzeiten im Umfang ganzer Generationen, nicht bloss 4-8 Wochen und ohne Kontext. Die Nationalteams machen alle quasi endlos nichts anderes. Funktioniert etwas gut, versucht man es zu verbessern, um den Vorsprung zu halten. Funktioniert was anderes besser, übernimmt man das so gut man kann (um nicht noch weiter zurückzufallen) und optimiert es weiter.

  6. #126
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    Das Lustige ist dass man ja auch wissenschaftlich die Vorteile der TCMA beschreiben kann (hatte ich irgendwann mal als Auswirkung auf den PPN so formuliert):

    Langfristige Effekte komplexer multisensorischer Atem- und Körperrhythmisierung auf den Pedunculopontinen Kern (PPN)

    Der Pedunculopontine Kern (PPN) gehört zum mesenzephalen locomotor network und stellt einen zentralen Integrationsknoten für Gangsteuerung, Gleichgewicht, Haltung, Muskeltonus sowie arousal- und autonomiebeeinflussende Prozesse dar. Seine Aktivität wird durch afferente Signale aus motorischen, sensorischen, vestibulären und limbischen Netzwerken moduliert. Komplexe Trainingsformen, die rhythmische Atmungsmodulation, bilaterale tonische Muster, visuo-vestibuläre Orientierung und sensorische Kontextinformationen kombinieren, wirken daher auf mehreren Ebenen gleichzeitig auf den PPN ein.

    Die Verwendung einer segmentierten Atmung mit verlängerten Exspirationsphasen führt zu einer nachhaltigen Aktivierung des Nucleus tractus solitarius und des parasympathischen Systems. Die regelmäßigere kardiorespiratorische Oszillation stabilisiert die afferenten Signale, die den PPN über retikuläre Netzwerke erreichen. Langfristig reduziert dies die tonische Erregbarkeit des PPN und senkt die retikulospinal vermittelte Grundspannung antigravitatorischer Muskulatur. Gleichzeitig verbessert die regelmäßige Atmung die Synchronisation zwischen autonomen und motorischen Zentren des Hirnstamms.

    Das Training lateral alternierender Aktivitätsmuster der Flexor- und Extensorenkette beeinflusst die spinalen central pattern generators (CPG) sowie deren aufsteigende Projektionen zum PPN. Der PPN reagiert besonders sensibel auf rhythmische bilaterale Signale, die der Organisation von Lokomotion ähneln. Eine stabilere CPG-Aktivität verbessert die phasische PPN-Feuerungsdynamik, was langfristig zu effizienteren Start-Stop-Signalen, harmonischerem Gangrhythmus und reduzierter Co-Kontraktion agonistischer und antagonistischer Muskelgruppen führt.

    Die Kopplung von Blickrichtung und innerer Rotationswahrnehmung beeinflusst die afferenten Eingänge aus Colliculus superior, Vestibulariskernen und Kleinhirn. Diese Systeme projizieren konvergent zum PPN und sind wesentlich an der Haltungskontrolle beteiligt. Durch die wiederholte Synchronisation visueller, vestibulärer und propriozeptiver Signale werden Konflikte zwischen den beteiligten Modalitäten reduziert, was den PPN in einen Zustand besserer sensorischer Kohärenz versetzt. Langfristig resultiert eine erhöhte Stabilität der Kopf-Rumpf-Koordination und eine verringerte Rate kompensatorischer Mikrokorrekturen während Bewegungsübergängen.

    Die Einbindung einer widerstandsvermittelten Umgebung (z. B. die Vorstellung eines homogenen, elastischen Mediums) verändert die exterozeptive Interpretation des Bewegungskontextes. Die gleichmäßige, vorhersagbare sensorische Umgebung minimiert Abweichungsdetektion im cerebellär-vestibulären Netzwerk. Dadurch werden dem PPN weniger unspezifische Korrektursignale zugeführt. Der Kern arbeitet langfristig mit geringerer tonischer Aktivität und höherer phasischer Präzision, was die posturale Effizienz deutlich erhöht.

    Komplexe Spiegelungs- und Multikörperrepräsentationen im sensorischen Feld führen zu einer stabilisierten somatotopischen Karte in S1/S2 sowie einer Reduktion von Unsicherheit im temporoparietalen Übergang (TPJ). Die resultierende bessere Körper-Umwelt-Kohärenz verringert fluktuierende Eingangssignale an den PPN, die normalerweise durch unpräzise Körperrepräsentation entstehen. Die neuronale Verarbeitung wird dadurch effizienter, und der PPN erhält konsistentere Informationen für posturale und lokomotorische Kontrolle.

    In der Gesamtschau führt diese multimodale, rhythmisch organisierte Trainingsform zu einer langfristigen funktionellen Reorganisation des PPN. Die tonische Grundaktivität des Kerngebiets nimmt ab, während die phasische Aktivität klarer, rhythmischer und koordinierter wird. Die retikulospinalen Ausgangssignale werden ökonomischer, was zu verbesserter Haltungskontrolle, stabilerem Gleichgewicht, effizienterer Lokomotion und reduzierter Muskelanspannung führt. Gleichzeitig bewirkt die bessere Integration viszeraler, vestibulärer, somatosensorischer und visueller Signale eine Reduktion zentraler Übererregbarkeit, was die gesamte Körpermotorik harmonisiert und die Belastbarkeit im Alltag erhöht.
    Ich bezweifle aber mal stark das diese Art der Formulierung zu einem stärkeren Interesse an den TCMA führen würde.
    Geändert von kanken (Gestern um 09:58 Uhr)

  7. #127
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    gibt für diesen wissenschaftlichen oberbau auch trainingsmethoden, die mit mma und dem athletic & conditioning training vereinbar sind ??? oder muss man vieles anders und mental trainieren?

  8. #128
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    Sicher, ein Schlag bleibt ein Schlag, ein Wurf ein Wurf, Bewegung bleibt Bewegung. Es geht darum die Bewegungsqualitäten zu verbessern, resilenter zu werden etc. Dazu kommt das man diese Dinge in jeder Bewegung üben kann, da es an der Bewegungssteuerung ansetzt, d.h. man kann es immer und überall üben, nicht nur im Gym.
    Diese Dinge sind ein Add-On. Kreisgehen, Stright line Drills aus dem Xing Yi, Shili-Übungen aus dem Yiquan sind nur Übungen um das zu verdeutlichen. Das kann man auch an Hand von anderen Bewegungsroutinen machen. Einige Dinge wie die Atmung sind ja auch schon im Westen angekommen, andere Methoden habe ich so noch nicht woanders gesehen.
    Geändert von kanken (23-11-2025 um 20:59 Uhr)

  9. #129
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    Auf die eingesetzten Visualisierungen und deren Effekte im Gehirn hatte ich es früher mal so formuliert:

    Die im beschriebenen Trainingsmodell eingesetzte Visualisierungsarbeit aktiviert eine Vielzahl kortikaler und subkortikaler Strukturen, die zentral an der Integration von Körperwahrnehmung, räumlicher Orientierung, sensorischer Fusion und emotionaler Regulation beteiligt sind. Die mentale Erzeugung von dreidimensionalen Körperstrukturen, fluiden Umgebungen und rhythmisch wechselnden Druck- und Dehnungszuständen führt zu Aktivierungsmustern, die jenen ähneln, die bei realer sensorischer Erfahrung auftreten. Primäre und sekundäre visuelle Areale (V1–V5) übernehmen die interne Rekonstruktion von Formen, Bewegungsrichtungen und räumlichen Verhältnissen. Während V1 und V2 grundlegende Kanten- und Flächeninformationen generieren, verarbeiten V3 und V4 die räumliche Tiefe und die Formkomplexität der imaginativ erzeugten Körper- und Umweltstrukturen. Bewegungsbezogene Vorstellungen, etwa die innere Rotation oder die Ausbreitung wellenartiger Bewegungen, rekrutieren insbesondere das Areal MT/V5, das für dynamische Reizinformationen zuständig ist und dadurch die Simulation fluider Bewegungsabläufe unterstützt.

    Parallel hierzu spielt der posterior parietale Cortex eine zentrale Rolle bei der Integration visueller, propriozeptiver und vestibulärer Signale. Die im Modell vorgesehene gleichzeitige Vorstellung von Körperfeldern, interagierenden externen Kräften und räumlicher Orientierung führt zu einer intensiven Beanspruchung dieser Region. Der posterior parietale Cortex fusioniert die verschiedenen Modalitäten zu einem kohärenten Körper-Raum-Modell, was langfristig die Genauigkeit der sensorischen Integration und die Effizienz der Bewegungsplanung erhöht. Die temporoparietale Übergangsregion, die maßgeblich an Selbst-Umwelt-Abgrenzung und Körperlokalisation beteiligt ist, wird durch die strukturellen und repetitiven Elemente der Visualisierung ebenfalls stark beansprucht. Vorstellungen multipler, synchroner Körperrepräsentationen und räumlicher Spiegelungen stabilisieren die Aktivität der TPJ, wodurch Unsicherheiten in der Körperlokalisation reduziert und die Konsistenz der Körpergrenzen verbessert werden.

    Die Insula, insbesondere ihre mittleren und vorderen Abschnitte, wird durch die detaillierte Vorstellung innerer Druck-, Dehnungs- und Widerstandsempfindungen aktiviert. Da die Insula eine Schlüsselrolle in der Verarbeitung interozeptiver Signale einnimmt, führt ihre wiederholte Aktivierung zu einer erhöhten Sensitivität für Körperzustände und zu einer verbesserten Integration interner und externer Signale. Dies wirkt sich positiv auf die autonome Regulation und die emotionale Stabilität aus, da die Kopplung zwischen Körperwahrnehmung und affektiver Bewertung gestärkt wird.

    Auf subkortikaler Ebene spielt das Kleinhirn eine wesentliche Rolle. Die mentale Simulation rhythmischer und koordinierter Bewegungsmuster aktiviert sowohl vestibulozerebelläre als auch spinozerebelläre Netzwerke. Diese Aktivierung verbessert die prospektive Bewegungsplanung, die Gleichgewichtsregulation und die zeitliche Präzision motorischer Muster. Der superiore Colliculus, der an der Kopplung von visueller Aufmerksamkeit, Blickbewegung und Orientierung beteiligt ist, wird ebenfalls rekrutiert, wenn Blickrichtung und innere Bewegungsrepräsentationen miteinander gekoppelt werden. Dadurch stabilisieren sich visuelle und motorische Orientierungsvorgänge.

    Limbische Strukturen, insbesondere Amygdala, Hippocampus und der anteriore cinguläre Cortex, werden primär über indirekte Mechanismen moduliert. Die rhythmische Atmung und die konsistenten sensorischen Kontexte reduzieren die Aktivität der Amygdala, was zu geringerer emotionaler Reaktivität und einer verminderten Aktivierungsbereitschaft des Stresssystems führt. Der Hippocampus profitiert von der stabilen räumlichen Struktur der Visualisierungen, wodurch kontextbezogene Gedächtnisprozesse und räumliche Orientierung unterstützt werden. Der anteriore cinguläre Cortex zeigt reduzierte Konfliktaktivität aufgrund der sensorischen Kohärenz, was eine ökonomischere Aufmerksamkeitslenkung und verbesserte autonome Regulation begünstigt.

    Zusätzlich werden supplementär-motorische Areale und der primäre Motorcortex durch die mentale Simulation bilateraler Flexor- und Extensormuster aktiviert. Auch ohne sichtbare Bewegung erzeugt das Gehirn motorische Aktivierungsmuster, die jene tatsächlicher Bewegungsabläufe reflektieren. Wiederholte Aktivierung dieser Bereiche verbessert die Effizienz motorischer Initiation, die Sequenzierung von Bewegungsabläufen und die cortico-retikuläre Steuerung von Haltung und Muskeltonus.

    Insgesamt entsteht durch die Kombination visueller, propriozeptiver, interozeptiver und vestibulärer Vorstellung ein kohärentes neuronales Aktivitätsmuster, das weit mehr als die Summe seiner Einzelkomponenten ist. Die gleichzeitige Aktivierung visueller und parietaler Systeme verbessert die räumliche Kohärenz, während die Einbindung der Insula die interozeptive Präzision erhöht. Kleinhirn und superiorer Colliculus optimieren die motorisch-vestibuläre Integration, und limbische Areale zeigen eine Reduktion emotionaler Reaktivität. Diese systemische Synchronisation führt langfristig zu einer stabileren Körperrepräsentation, erhöhter Gleichgewichts- und Haltungskontrolle, reduzierter emotionaler Belastbarkeit und verbesserter motorischer Effizienz. Die Effekte beruhen nicht auf einer isolierten Wirkung einzelner Areale, sondern auf einer verbesserten Interaktion funktioneller Netzwerke, die gemeinsam eine harmonisierte Verarbeitung multisensorischer Informationen ermöglichen.
    Geändert von kanken (23-11-2025 um 22:07 Uhr)

  10. #130
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    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    du und andere könnt mich und andere verbliebenen KKB MMA´ler ja davon überzeugen und genau eure vorstellungen wie welches MMA konzept bzw. game verbessert werden die konzepte aus den traditionellen kampfkünsten , den FMA oder anderen waffensystemen oder den inneren kampfkünsten. ich bin gespannt!
    Hab mir mal die Mühe gemacht und ein „Positionspapier“ dazu geschrieben:

    Neurophysiological Benefits of a Multisensory Rhythmic Breathing and Body-Imagery Model for Mixed Martial Arts (MMA) Athletes

    Mixed Martial Arts (MMA) imposes extreme demands on sensory integration, motor coordination, emotional regulation, spatial processing, and autonomic control. Performance in high-pressure contexts is strongly influenced not only by physical conditioning but also by the efficiency of the athlete’s central nervous system. The multisensory rhythmic breathing and body-imagery model examined here integrates segmented breathing, bilateral micro-activation of flexor and extensor chains, detailed interoceptive imagery, visuospatial simulation, and visuo-vestibular coupling. A review of the neurophysiological mechanisms suggests that this model offers distinct performance advantages for MMA athletes.

    The use of structured internal imagery recruits early and higher-order visual cortices (V1–V5), particularly when simulating three-dimensional body configurations, fluid dynamics, or wave-like internal forces. Area MT/V5 is activated by imagined rotations and flow, generating motion-representations even in the absence of external stimuli. These activations extend through the dorsal visual stream into the posterior parietal cortex (PPC), a region essential for sensorimotor integration, spatial attention, and the fusion of visual, proprioceptive, and vestibular information. This enhancement of parietal processing provides MMA athletes with improved anticipatory skills, more stable spatial orientation within the cage, and heightened awareness of the opponent’s movement trajectories.

    The temporoparietal junction (TPJ), responsible for self-location, body schema, and the integration of multisensory cues, is robustly activated by internal representations of body segmentation, movement rhythm, and spatial embedding. The TPJ’s stabilization reduces sensory ambiguity, improves postural precision, and enhances the ability to maintain coherent body boundaries during rapid positional changes such as scrambles, clinch transitions, or ground reversals.

    Interoceptive imagery within the model engages the anterior and mid-insula, regions critical for processing internal physiological states. By repeatedly simulating pressure, expansion, resistance, or internal fluid motion, the athlete refines interoceptive accuracy. This promotes superior monitoring of respiratory load, muscular tension, and cardiovascular activation. Coupled with slow segmented breathing patterns, the method enhances vagally mediated autonomic regulation, improves heart-rate variability, and facilitates rapid down-regulation of sympathetic arousal during pauses between rounds or immediately after high-intensity exchanges. These autonomic benefits translate into clearer tactical decision-making and faster recovery under duress.

    Motor simulation components of the model activate the supplementary motor area (SMA) and primary motor cortex (M1), even in the absence of overt movement. The bilateral alternation between flexor and extensor micro-activations resembles preparatory motor patterning and engages the same cortical regions that underlie real motor sequencing. For MMA athletes, this improves reaction speed, reduces neuromuscular co-contraction, and increases efficiency in explosive transitions such as sprawls, level changes, and striking combinations.

    On the subcortical level, cerebellar circuits—including vestibulo-cerebellar and spino-cerebellar pathways—are strongly recruited by the rhythmic, spatially coordinated simulations. This enhances predictive motor control and timing accuracy. The superior colliculus is activated through the coupling of imagined rotation with gaze direction, reinforcing the coordination of eye movements, head positioning, and postural adjustments. Such improvements in visual-motor integration are directly relevant for maintaining balance after impact, avoiding takedowns, or generating optimal counter-striking positions.

    The model also influences limbic structures. Rhythmic breathing and predictable multisensory internal environments reduce amygdala activation, thereby lowering emotional reactivity and facilitating calmness during threat perception. The hippocampus benefits from the spatially coherent structure of the imagery, improving spatial memory, contextual processing, and cage-navigation strategies. The anterior cingulate cortex (ACC), involved in error monitoring and affective regulation, exhibits reduced conflict-related activation under the stable multisensory conditions created by the model, supporting sustained focus and cognitive efficiency during high-stress exchanges.

    Furthermore, the method modulates basal ganglia circuits, particularly the balance between the direct and indirect motor pathways. Reduced tonic noise in the striatum, combined with consistent rhythmic sensory input, improves the initiation and fluidity of motor sequences and decreases maladaptive co-contraction. This results in enhanced motor economy during complex MMA-specific actions, such as rapid stance changes, angle creation, grip fighting, or chaining takedowns with striking sequences.

    Collectively, the multisensory rhythmic breathing and imagery model strengthens the neural networks responsible for embodied decision-making—the integration of motor, sensory, and cognitive information into rapid, high-quality actions. The simultaneous recruitment of visual, parietal, insular, motor, and limbic systems produces a unified internal state characterized by enhanced spatial clarity, emotional stability, autonomic flexibility, and motor precision.

    In conclusion, the model offers a theoretically robust and practically relevant neurophysiological framework for performance enhancement in MMA. By synchronizing multisensory processing, improving autonomic regulation, stabilizing emotional responses, and optimizing motor sequencing, the training supports the development of an athlete who is not only physically prepared but also neurologically optimized for the complex and unpredictable demands of competitive combat.
    So würde es sich halt anhören wenn man Interesse hat die Effekte der alten Methoden modern wissenschaftlich zu übertragen.

    Ich wollte früher mal dazu forschen (nicht in Bezug auf MMA, sondern in Bezug auf Depression / PTBS), hat sich jedoch aus verschiedenen Gründen nicht ergeben. Die ersten beiden Texte stammen aus der Zeit.

    Der letzte wäre mal ein Ansatzpunkt für moderne Trainingslehre in Bezug auf MMA.

    Wie gesagt, nur weil man davon nichts gehört hat heißt es ja nicht dass es das nicht gibt. Das Interesse der Übenden ist halt einfach nicht da, da sie sich mit anderen Dingen beschäftigen.
    Geändert von kanken (23-11-2025 um 22:08 Uhr)

  11. #131
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    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen

    Woher weiß man, wie MMA-Profis Striking trainieren? Man macht YouTube auf und schaut es sich an. Man schaut sich deren Sparringspartner und Striking-Trainer an. Man schaut sich die Kämpfe an und vergleicht dann das Training mit dem, was davon im Kampf übrig bleibt. Man hört sich an, was andere, die mit Striking-Profis gesparrt oder gearbeitet haben, zu sagen haben. Man liest - oder hört und schaut heute - wie ehemalige Weltmeister und Weltmeister-Trainer über die Striking-Profis sprechen. Es gibt ziemlich viele Quellen aus denen man Informationen ziehen kann, und die man dann - mit einiger eigener Erfahrung - abgleichen kann, mit dem was realistisch ist, und das Ergebnis kann man dann interpretieren. Denn auch hier gilt: Alle kochen nur mit Wasser.

    ...
    Und was fehlt aus Sicht des so Eingeweihten im MMA-striking noch ?




    Woher haben die Dagestanis ihr Wissen? Aus Dagestan? Nein natürlich nicht. Sondern aus der alten wissenschaftlich untermauerten Sowjet-Schule. Ohne das wären sie nichts. Fortschritt basiert auf dem Messbaren, das Zufälle möglichst eliminiert. Nur Versuch/Fehlversuch, so wie es im MMA-Striking läuft, bringt keinen Fortschritt.

    Und deswegen glaube ich, dass mit dem richtigen Ansatz beim MMA-Striking noch eine Menge Luft nach oben ist.
    Versuch klingt doch durchaus empirisch. Meinst du, die gehen nach ihren Fehlversuchen auf YT und suchen da weiter nach Eingebungen, statt eigene Schlussfolgerungen zu ziehen und umzusetzen ?
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  12. #132
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    Was traditionelle KK-Linien ( zu denen Neuschöpfungen wie Karate und Judo nicht gehören ) dem MMA voraus haben mögen :

    Es gab in ihrer Entwicklung Pragmatismus aber ohne temporären Erfolgsdruck.

    Wenn ich Zielsetzungen in bestimmten Zeitfenstern auf hohem Konkurrenzniveau erreichen muss, übernehme ich auch viel, was die hektische Spitze tut.

    In der körperliche Talente vielversprechende Langzeitprojekte selber erst mal nicht betreiben und durchschnittliche Anwender ebensolcher Prinzipien auch doch dominieren mögen.
    Nur das es solche durchschnittlichen Anwender tiefergehender Körperprinzipien auch nicht gibt.

    Die Ausgangsbasis ist eine andere. VK-Sport ist nicht langfristige militärische Anwendung. Und aus der ist der körperliche Zweikampfaspekt verschwunden.

    Wenn ich mit Normalos in Ruhe an einer Entwicklung arbeite, über Generationen hinweg, komme ich durchaus voran.

    Wenn Normalos aber das Trainings- und Technik-verhalten Wettkampfalterbegrenzter VK-Top-Athleten kopieren, ist sogar der Topf der Normalos klein.
    Zumal sie glauben, das aktuelle KK-Wissen sei das Non-plusultra und verloren sei nichts wichtiges.

    Nur ist KK weltweit länger nicht wichtig gewesen. Und klar wurde viel verloren.
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  13. #133
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Das Lustige ist dass man ja auch wissenschaftlich die Vorteile der TCMA beschreiben kann (hatte ich irgendwann mal als Auswirkung auf den PPN so formuliert):

    Die Verwendung einer segmentierten Atmung mit verlängerten Exspirationsphasen führt zu einer nachhaltigen Aktivierung des Nucleus tractus solitarius und des parasympathischen Systems.

    Ich bezweifle aber mal stark das diese Art der Formulierung zu einem stärkeren Interesse an den TCMA führen würde.
    Joah, wohl kaum - aber damit ist eins der ausbreitungsstärksten Yoga-Elemente erklärt; länger (doppelt so lange) ausatmen als einatmen. Danke!
    Wer blutet, wischt die Matte sauber.

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