Zitat von
Panzerknacker
na man gut ich bin schon Ü50
mir scheint auch eher, er beschreibt Urinstinkt (ha lustiges Wort sehe ich gerade) mit midlifecrisis gepaart
bißchen arm für 50, naja es reimt sich wenigstens
75 ist das neue 50 oder so...
50 ist übrigens auch das Alter, in dem die Hauptfigur seines Romans "Der Steppenwolf", Harry Haller, vor hat, freiwillig aus dem Leben zu scheiden,
was wohl tatsächlich auf eine Lebenskrise Hesses wieder spiegelt:
Hesse befand sich in einer tiefen persönlichen Krise, als der fast 50-jährige in sein Tagebuch schrieb: „Ich schmeiße alles hin, mein Leben, […] ich alternder Mann. Auf eure Welt anders zu reagieren als durch Krepieren oder durch den Steppenwolf wäre für mich Verrat an allem, was heilig ist.“ Wie der Autor selbst, so überlegt Harry Haller, die Hauptperson des Romans, sich umzubringen. Im Tractat vom Steppenwolf legt der Steppenwolf seinen 50. Geburtstag als den möglichen Tag fest, sich umzubringen. „Ich nahm mir vor, daß ich an meinem 50. Geburtstag, also in zwei Jahren, das Recht haben werde, mich aufzuhängen.“
Ich hatte mir nach der Lektüre des Buches übrigens auch so was dann auch vorgenommen, falls mein damaliger Zustand nicht besser würde, hab aber als finales Alter 25 gewählt...eventuell war ich da etwas depressiv.
Da das nun schon eine Weile her ist, fehlte mir wohl die Konsequenz und außerdem hab ich ziemliche Hemmungen mich selbst ernsthaft zu verletzen...
War bei Hesse wohl ähnlich, er ist immerhin 85 geworden und
bekannter ist dieser, eher positive Text, den er mit 64 "nach langer Krankheit" schrieb:
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
hier vorgetragen von deutschen Promis:
Zitat von
Panzerknacker
Urinstinkt (ha lustiges Wort sehe ich gerade)