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Zwerglein
23-07-2014, 17:54
Mein Favorit ist ganz klar das russische (das erste der vier). Da ist nix choreographiert und es ist genial schnell und fließend. Das sind wirkliche Meister ihres Fachs.

Ein anderes ihrer Videos (ich meine das Video "Hutton Sabre Aussault"[GEMA-gesperrt, konnte es gerade nicht nachsehen]) war ziemlich offensichtlich beschleunigt, ich frage mich ob nicht auch an dem Video an der Geschwindigkeit gedreht wurde.
Gefällt mir allerdings auch sehr gut, wenn ich auch von der Qualität nichts sagen kann.

itto_ryu
23-07-2014, 19:17
Ich denke, Terao meinte vor allem die Drills in der ersten Hälfte des Videos der Sienawskis. Erst ab Minute 2.00 ist es ein choreographiertes Gefecht für das Theater/Film. Die Sienawskis sind auf jeden Fall echte Könner ihres Fachs.

Beim ersten Video aus Russland, das gefällt mir auch sehr gut, nur habe ich das Gefühl, die stehen ein bisschen arg eng beisammen, kann das sein?

Sojobo
23-07-2014, 20:06
Aus dem Thread von Timito (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f89/lost-martial-arts-167388/) im Grappling-Bereich:

h28X9vQGxnw

timito
28-07-2014, 10:54
@ Sojobo: Thx :)

Hammertime:
watch?v=3q3XqW4N2Jc
:D

itto_ryu
12-08-2014, 13:45
Gut gemachtes Video, zur Technik kann ich nichts sagen:
zxKklcP-jkE#t=120

T. Stoeppler
12-08-2014, 14:46
Also das Video von den Forteza Jungs ist gut - die haben eine sehr schöne Atmosphäre da!

Die letzte Fiore-Interpretation hat zwar die beste Musik, aber so wirklich mit Fiore decken tut sich das nicht sehr - die eingespielten Scans vom Manuskript zeigen das ja. Und der Kreuzblock sieht irgendwie unsauber aus.

Gruss, Thomas

Dreiven
12-08-2014, 16:09
Davon abgesehen ist gerade Dolchen mit so großen Handschuhen eher ungünstig, man soll ja manchmal das Handgelenk greifen und da tut man sich dann eher schwer.

Klaus
12-08-2014, 16:15
Lieber so als "realistisch" und dann passiert was. Man kann aber durchaus halt beim "so tun als ob" merken, dass die Bewegung nicht gut passt, oder anders ist als im Manuskript.

Interessant ist, dass in den Abbildungen die Leute keine grössere Rüstung tragen, maximal ein Wams das etwas stich- und schlaghemmend wirkt. Sowas eröffnet dann Möglichkeiten, sich geschickt in Position zu bringen, weil ein guter Treffer und die Geschichte ist zu Ende. Am Ende natürlich wieder ein unlustiger Hintergrund.

Terao
12-08-2014, 16:24
Ich vermag da keine Ähnlichkeit zwischen den Abbildungen und dem Gezeigten zu erkennen.

Oh, und:
"Wer Trit erst nach den Häuwen / Darff sich seiner kunst wenig frewen" :)

OliverJ
12-08-2014, 16:45
Davon abgesehen ist gerade Dolchen mit so großen Handschuhen eher ungünstig, man soll ja manchmal das Handgelenk greifen und da tut man sich dann eher schwer.

zum ersten Üben sicher, auf der anderen Seite müssen die dann aber auch mit Panzerhandschuhen/Hentzen funktionieren.
Aber leichter wirds dadurch sicher nicht ;)

Terao
12-08-2014, 17:21
Oh, und nochmal zu den Meyer-Videos in #228: In Meyers "Rappier"-Abbildungen ist, im Gegensatz zu allen seinen anderen Waffen, nie, wirklich nie der linke Fuß vorne. Ich fand das sehr auffällig.

Wozu eigentlich dieser ganze Quellenkram, wenn man sich dann eh nicht dran hält?


Die Quelle für das Handgelenkdrehen wüsst ich auch gerne. Soweit ich ersehe, werden auch im "Rappier" alle Häue sauber von Hut zu Hut gefochten. Naja, und halt das überbetonte Fußheben (noch schlimmer: nach hinten anziehen. Das bremst die Vorwärtsbewegung gewaltig).
Sonst find ich gar nicht so schlecht, was der macht. Hat ja nen ganzen Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=7lr0DZUZ_X0&index=14&list=PLOrrEapPnJOzg-yJaSlpbhUG4lAqmKJng

OliverJ
13-08-2014, 13:23
Oh, und nochmal zu den Meyer-Videos in #228: In Meyers "Rappier"-Abbildungen ist, im Gegensatz zu allen seinen anderen Waffen, nie, wirklich nie der linke Fuß vorne. Ich fand das sehr auffällig.

Wozu eigentlich dieser ganze Quellenkram, wenn man sich dann eh nicht dran hält?


Die Quelle für das Handgelenkdrehen wüsst ich auch gerne. Soweit ich ersehe, werden auch im "Rappier" alle Häue sauber von Hut zu Hut gefochten. Naja, und halt das überbetonte Fußheben (noch schlimmer: nach hinten anziehen. Das bremst die Vorwärtsbewegung gewaltig).
Sonst find ich gar nicht so schlecht, was der macht. Hat ja nen ganzen Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=7lr0DZUZ_X0&index=14&list=PLOrrEapPnJOzg-yJaSlpbhUG4lAqmKJng

Passierschritte gibts bei Marozzo (etc.) definitiv mehr, bei Meyer wie du schon sagtest in der Form nicht. Manche sind eben quellenorthodoxer als andere.
Für mich teilweise dann wieder weit genug weg um nichtmehr als "Historisches Fechten" sondern als "historisch inspiriertes Fechten" zu gelten, aber ich bin da auch einer von den ganz harten ;)

Schläge aus dem Handgelenk gibts durchaus auch bei Meyer, allerdings erst nach dem Zufechten.

itto_ryu
13-08-2014, 13:27
Für mich teilweise dann wieder weit genug weg um nichtmehr als "Historisches Fechten" sondern als "historisch inspiriertes Fechten" zu gelten, aber ich bin da auch einer von den ganz harten ;)
Ich fände ja "Quellentreues historisches Fechten" und "Offenes historisches Fechten" besser, hehehe ;)

Terao
13-08-2014, 13:49
Schläge aus dem Handgelenk gibts durchaus auch bei Meyer, allerdings erst nach dem Zufechten.Hast Du dafür ein Zitat?
Soweit ich das ersehe, spricht er zwar gelegentlich vom "Umbschnappen", aber eben auch immer davon, wo sich das Gefäß bei nachfolgenden Hieben hinbewegt (was es ja beim Handgelenksdrehen eben nicht tun würde), wenn nicht gar vom (wieder) Auffzeuchen (Ausholen).

OliverJ
13-08-2014, 14:11
Hast Du dafür ein Zitat?
Soweit ich das ersehe, spricht er zwar gelegentlich vom "Umbschnappen", aber eben auch immer davon, wo sich das Gefäß bei nachfolgenden Hieben hinbewegt (was es ja beim Handgelenksdrehen eben nicht tun würde), wenn nicht gar vom (wieder) Auffzeuchen (Ausholen).

Das sind solche, die ich meine. Beim Umschlagen arbeitet man so klein wie möglich und lässt das Gefäß gern über Kopfhöhe und auch wenn sich der Arm und damit auch das Gefäß bewegt, heißt das noch nicht, dass du aus dem Arm schlägst.
Aber wie gesagt, es ist auch nicht das, was in den Videos zu sehen ist.

Terao
13-08-2014, 17:06
Das sind solche, die ich meine. Beim Umschlagen arbeitet man so klein wie möglich und lässt das Gefäß gern über Kopfhöhe und auch wenn sich der Arm und damit auch das Gefäß bewegt, heißt das noch nicht, dass du aus dem Arm schlägst.
Aber wie gesagt, es ist auch nicht das, was in den Videos zu sehen ist.
OK, da sind wir uns einig.

Finds ja schade, grad, wenn man sich doch an ner Quelle orientiert, deren Autor sich so sichtlich um eine möglichst präzise Beschreibung bemüht ("neben deiner rechten hoch fürsich übersich zur seiten ausgestreckt...").

itto_ryu
14-08-2014, 08:56
XrVzDs_Zbb4

D1DSVtLe9wE

Alte Kampfkunst
14-08-2014, 11:47
Oh, und nochmal zu den Meyer-Videos in #228: In Meyers "Rappier"-Abbildungen ist, im Gegensatz zu allen seinen anderen Waffen, nie, wirklich nie der linke Fuß vorne. Ich fand das sehr auffällig.


Die Beinarbeit in dem Video ist definitiv nicht Quellenkonform. Aber bei Meyer im Text finden sich schon ein paar Ausnahmen, bei denen der linke Fuß vorne ist. Z.B. beim Gemechtstich und wenn man gegen einen Rechten Oberhau aus dem Lincken Ochsen in einen linken Hau umschnappt.

Alte Kampfkunst
14-08-2014, 11:54
Nachtrag:

Nicht alles, was im WWW zu finden ist, ist richtig oder gut.
Nicht alles, was bei Youtub zu finden ist, ist richtig oder gut.
Nicht alles, was Itto Ryu hier verlinkt, ist richtig oder gut.

Und die wenigsten Kampfkünstler beherrschen ihr Kunst in der Realität perfekt.

itto_ryu
14-08-2014, 12:56
Nicht alles, was im WWW zu finden ist, ist richtig oder gut.
Nicht alles, was bei Youtub zu finden ist, ist richtig oder gut.
Nicht alles, was Itto Ryu hier verlinkt, ist richtig oder gut.

Dieses Topic ist ja auch als wertungsfreies Sammelsurium zur Historischen Kampfkunst & Co. gedacht, ursprünglich sogar mit der Idee, dass Diskussionen und Kommentare verboten sind, wie es im FMA-Clip-Topic gehandhabt wird. Da hier bisher die Diskussionen aber human geblieben sind, musste keiner darauf pochen. Insofern, abgesehen davon, dass ich nicht der einzige Poster bin, bürge ich nicht für die Qualität oder Genauigkeit der Videos in diesem Topic. Das kann dann jeder für sich beurteilen, was er gut findet und was nicht. Ich picke mir nur die Sachen raus, die ich entweder selbst interessant finde oder denke, die könnten die User interessieren, auch wenn sie mich selbst nicht interessieren. So ein Stand der Historischen Kampfkunst-Szene in bewegten Bildern zeigt ja auch, was grad so "aktuell los ist" im internationalen Geschehen.

Alte Kampfkunst
14-08-2014, 14:51
Ich weiß das - aber scheinbar nicht jeder hier.

timito
14-08-2014, 18:29
:yeaha:
Dann kann es ja weitergehen :)

watch?v=4R-_ZJvZGRc

watch?v=g5rsoXzzVRY

watch?v=SfomaQqV30Q

Alte Kampfkunst
16-08-2014, 18:09
Mma9plcVXHk

1A Demo warum Plastikschwerter nicht für Historisches Fechten taugen - und das auch schon ganz ohne Gegner!

gast
16-08-2014, 19:15
1A Demo warum Plastikschwerter nicht für Historisches Fechten taugen - und das auch schon ganz ohne Gegner!
Bezogen auf die Wabbeligkeit? Gut, Solo-Drills sind mit Schwert deutlich sinniger. Aber an sich, finde ich z.B. die Nylon-Schwerter richtig gut, sowohl für Anfänger, als auch fürs Sparring.

vHl8RPARpAQ

Wer kennt sich mit den Spaniern aus? Ich finde die Beinarbeit hier ja sehr...interessant. :)

Alte Kampfkunst
17-08-2014, 09:46
Bezogen auf die Wabbeligkeit? Gut, Solo-Drills sind mit Schwert deutlich sinniger. Aber an sich, finde ich z.B. die Nylon-Schwerter richtig gut, sowohl für Anfänger, als auch fürs Sparring.


Wabbeligkeit, Bindungsverhalten, Gewicht ... alles anders als bei Stahl. Da funktionieren Techniken nicht, die in den Quellen beschrieben sind und die mit ordentlichen Schwertern aus Stahl wunderbar funktionieren, dafür gibt es Sachen, die nur wg. den geänderten Eigenschaften funktionieren. Kampf mit Plastikschwertern ist somit bestenfalls ein eigener, neuer Kampfsport - und damit nichts, woran ich interessiert bin.

Ich habe auch Nylon-Schwerter im Einsatz - für absolute Anfänger! Ich kann und möchte kein Dutzend Stahlschwerter zur Verfügung stellen. Das einzige, was für Nylonschwerter spricht, ist der Preis. Alles andere spricht dagegen.

Die Neulinge sind dankbar, das sie erstmal ein Trainingsgerät gestellt bekommen, sind sich aber der aus dem Simulator resultierenden Problematik bewusst. Sobald sie wissen, dass sie länger mittrainieren möchten, sind sie auch motiviert, sich ein eigenes Schwert anzuschaffen.

Was mich in dem Video besonders stört, ist, dass der gute Mann das voll schwingende Montante komplett stoppen kann, ohne Aufwand und ohne auf seine Körpermechanik zu achten bzw. achten zu müssen. Das ist eine sichere Methode sich Unsauberkeiten anzutrainieren, die beim Umstieg auf Stahl zumindest zu zusätzlichen Problemen führen. Aber vielleicht steigt er ja auch gar nicht um sondern trainiert für historisch inspirierten Plastikschwertkampfsport.

Terao
17-08-2014, 09:59
1A Demo warum Plastikschwerter nicht für Historisches Fechten taugen - und das auch schon ganz ohne Gegner!
Lässt sich halt nicht umdrehen, der Satz. Der Clements macht ja in diesem Ecstasy-Video genau denselben Kram mit Stahl. :o

Warum sie nicht wenigstens Holz nehmen, wenns einfach nur billig sein soll, versteh ich aber auch nicht. Das wabbelt nicht, und dafür gibts wenigstens historische Vorbilder. Und man kann es so schwer bauen, wie man`s haben will.

Althalus
17-08-2014, 11:54
Also zum ersten: Das Montante-Video ist eine Demo vom Hersteller (Black Fencer). Die Technik des guten Mannes ist ... na ja, vorhanden. ;) Aber das ist auch nicht der eigentliche Sinn dahinter.
Gezeigt werden soll eigentlich der Prototyp des ersten Nylon-Montante weltweit. Das Ding soll sparringstauglich sein, was bei einem Schwert von 1,60 m Gesamtlänge ohne Wabbeln nicht machbar ist.

Zum zweiten: Black Fencer macht wirklich gute (einhändige) Sideswords in Nylon - ich hab damit im Turnier in Florenz gefochten und dann gleich mal welche für den Verein geordert. Die Dinger führen sich tatsächlich annähernd wie Stahl, senza Klingenbindung. Wir geben sie den Anfängern, einfach weil sie leicht und nahezu unkaputtbar sind (liebevoll "Eislutscher" genannt), dabei aber das Erlernen der Grundlagen zulassen.

ABER: Auch die Originale in dieser Länge wabbeln. Das sind extrem flache Linsenquerschnitte, die einfach aufgrund der wirkenden Kräfte in der Schwäche wabbeln müssen. Die Kunst dabei ist, den richtigen Punkt und Moment für das Auftreffen zu erwischen.
Nun soll das Nylon-Montante aber "sicher" sein - und daher muss es eigentlich zwangsweise noch stärker ausschlagen. Dummerweise hat man dann wieder die Flächenpatscher ...

Wir fechten mit unseren Spadone-Federn aus Stahl auch frei. Man muss sich aber bewusst sein, dass das nur bedingt in voller Geschwindigkeit funktioniert. Den Wumms von 2,5 kg Stahl hält keine Fechtmaske auf ...

Terao
17-08-2014, 12:29
Auch die Originale in dieser Länge wabbeln.Im Ernst? :ups:

Dreiven
17-08-2014, 13:45
Nicht dass ich dir grundsätzlich widersprechen würde das Nylonschwerter nicht optimal sind, aber ich kann genauso gut sagen

Wabbeligkeit, Bindungsverhalten, Gewicht ... alles anders als bei scharfen Stahlschwertern. Da funktionieren Techniken nicht, die in den Quellen beschrieben sind und die mit ordentlich scharfen Schwertern aus Stahl wunderbar funktionieren, dafür gibt es Sachen, die nur wg. den geänderten Eigenschaften funktionieren. Kampf mit stumpfen Stahlschwertern ist somit bestenfalls ein eigener, neuer Kampfsport - und damit nichts, woran ich interessiert bin.
;)

Trainingsschwerter sind immer ein Kompromiss und deshalb find ichs gut wenn da mehr in der Richtung entwickelt wird. Der Preis ist eben doch ein gutes Argument.

authomas
17-08-2014, 14:44
Unsere Nylonschwerter sind entsprechend austariert, dass Schwingungsverhalten und Wabbeligkeit exakt den Stahlschwertern entsprechen. Damit kann man schonmal ganz anders arbeiten als mit den üblichen Nylonflitschen. Das Bindungsverhalten ist natürlich etwas anders als beim Stahlschwert - allerdings verhält sich hier nach allem was ich gehört habe das stumpfe Stahlschwert aber auch wieder sehr anders als ein Scharfes - so dass man selbst mit den üblichen Stahlschwertern für viele Techniken aus der Bindung kein Original-Verhalten hat.

Mein Hauptproblem mit unseren Nylonschwertern ist, dass die deutlich breitere Klinge dazu einlädt, Blocktechniken anzuwenden die eher bei einem Stock Sinn geben als bei einer flachen Klinge. Der andere Nachteil im Sparring ist halt der gleiche wie bei einem Schwert (im Verhältnis zur Feder): beim Stechen biegt sich da nichts durch, so dass ein wirklich sauber sitzender Stich, hinter dem am Besten auch noch der ganze Körper steht, trotz der dicken Spitze recht gefährlich werden kann.

Solange wir kein Holodeck haben, wird das wirklich realistische Schwertverhalten im Sparring wohl leider den absoluten Könnern oder den Lebensmüden vorenthalten bleiben. Bis dahin zerkloppe ich im Training lieber mein Nylonschwert als das gute Stahlschwert :D.

T. Stoeppler
17-08-2014, 16:18
Alle Nylons, die ich bislang in der Hand hatte (wohlgemerkt, nur Langschwerter) waren völlig ungeeignet. Ich selbst trainiere wirklich nur mit Holz oder Stahl.

Gruss, Thomas

JanPSV
17-08-2014, 17:47
Hm, meiner Erfahrung nach taugen Nylonwaster eben genau für die Zwecke, die von der alten Kampfkunst hier aufgezählt wurden. Dafür taugenbsie dann aber recht gut finde ich. Auf jeden Fall besser als Sbinais, die früher ja recht weit verbreitet waren..
Ausserdem sind sie eine gute Methode um Anfänger mit wenig Schutzausrüstung sicher ans Sparring heranzuführen. Taugen zwar ehr fürs Zufechten und kaum für den Krieg&Bindungsfechten, aber für Anfänger mag das eh erstmal ausreichend sein..

Bezüglich Solodrills muss ich sagen, dass grade bei den Montanteregeln mit zu leichtem Waffen Fehler in der Bewegung leicht überspielt werden können und so gar nicht auffallen. Macht man sie auf einmal mit 2-3 kg Waffengewicht, merkt man auf einmal dass der Fluss nicht mehr aufrechterhalten werden kann, und dass man sich die Gelenke ausreißt^^

Althalus
18-08-2014, 07:24
Macht man sie auf einmal mit 2-3 kg Waffengewicht, merkt man auf einmal dass der Fluss nicht mehr aufrechterhalten werden kann, und dass man sich die Gelenke ausreißt^^
Völlig richtig - nur ist das in dem Video eben ein Sparringstaugliches Nylon-Montante, d.h. eigentlich will man zeigen, dass man damit eben halbwegs sicher freifechten kann.
Allerdings hätte ich persönlich dann zumindest ein Freigefecht eingebaut ...

Im Ernst?
Jup. Wenn du eine Klinge hast, die unterm Ort ca. 4 cm breit aber nur 0,5 cm stark ist, am Ende von 110 cm Länge, dann wobbelt die eben. Simple Mechanik.
Dafür schneidet sie aber auch durch so ziemlich alles, was weicher ist als Stahl, wie Butter.

Terao
18-08-2014, 08:50
Jup. Wenn du eine Klinge hast, die unterm Ort ca. 4 cm breit aber nur 0,5 cm stark ist, am Ende von 110 cm Länge, dann wobbelt die eben. Hängt doch von Stahl und Klingengeometrie ab.


Macht man sie auf einmal mit 2-3 kg Waffengewicht, merkt man auf einmal dass der Fluss nicht mehr aufrechterhalten werden kann, und dass man sich die Gelenke ausreißt^^Wie gesagt, der Clements kanns. Stahl gibt keine Versicherung gegen Quatsch.

Althalus
18-08-2014, 09:55
Klingengeometrie
Flacher Linsenquerschnitt. Rhombische Querschnitte oder solche mit Mittelgrat sind überaus selten bei echten Zweihändern und werden seltener, je später die Waffe datiert. Bei den früheren Exemplaren findet man noch hexagonale Querschnitte, die sind stabiler und eignen sich auch noch für den Stoß.

Späte Zweihänder (wie eben auch das Montante) sind aber hieboptimierte Waffen, bei denen der Schwung ganz entscheidend ist. Da ist der flache Querschnitt toll.

itto_ryu
18-08-2014, 13:23
Späte Zweihänder (wie eben auch das Montante) sind aber hieboptimierte Waffen, bei denen der Schwung ganz entscheidend ist. Da ist der flache Querschnitt toll.
Wie beim schottischen Claidheamh dà làimh :)

Terao
18-08-2014, 13:42
Wie beim schottischen Claidheamh dà làimh :)Wabbeln die auch?

itto_ryu
18-08-2014, 14:06
"Wabbeln/Wobbeln" klingt so negativ ;) Beim Claidheamh dà làimh ist die Klinge flach und breit gehalten, das ist ein echter "Chopper":
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0e/Two-handed_Highland_sword_-_langet_and_maker%27s_mark.JPG

JanPSV
18-08-2014, 14:08
@Alt: Eben. Ich wollte auch nicht widersprechen sondern eure Meinungen hier eigentlich untermauern^^ Für sicheres und Schutzausrüstungsarmes Sparring macht das Teil auf jeden Fall Sin. Bei Soloübungen kann es hingegen lediglich eine Ergänzung sein. Wenn beim Techniktraining nach anderthalb Stunden die Arme lahm werden, kann man mit dem Nylon nochmal ne Stunde länger weitertrainieren ;-

@ Terao: Ja die Stahlwaffe vom Clemens wiegt aber sicher keine 2-3 kg und ist auch ne Ecke kürzer. Mit meiner 1,40m Stahlfeder von 1,6 kg Gewicht kann ich das auch - nur zugegebener maßen nicht GANZ so elegant wie er^^ :-D

Terao
18-08-2014, 15:36
"Wabbeln/Wobbeln" klingt so negativ Beim Claidheamh dà làimh ist die Klinge flach und breit gehalten, das ist ein echter "Chopper"Ist nicht negativ gemeint, interessiert mich wirklich. Ich kenn bislang nur mein Katana (da wabbelt gar nix. Null.), und diverse Nachbauten, die ich so bei Mittelaltermärkten in der Hand hatte (da reichts von "ein bißchen" bis "nicht merklich"). Wie`s bei historischen Originalen ist, weiß ich nicht. Bekomme aber "Chopper" und "wabbeln" nicht so recht zusammen. "Federn" lass ich mal raus, die sollen ja biegsam sein (wobei es auch da gewaltige Unterschiede zu geben scheint).

Liegts am Federstahl? Oder gerät man ab ner bestimmten Länge wirklich an physikalische Grenzen, die man auch mit Stahl&Bauart nicht mehr auffangen kann (will?)?


Ja die Stahlwaffe vom Clemens wiegt aber sicher keine 2-3 kg und ist auch ne Ecke kürzer. Mit meiner 1,40m Stahlfeder von 1,6 kg Gewicht kann ich das auch - nur zugegebener maßen nicht GANZ so elegant wie er^^ :-DJa, aber man kann doch`n Langschwert nicht mit 3 kg bauen, nur damit die Leute damit keinen Quatsch anstellen. Zumal ich mal fast vermuten würde, dass der Clements auch mit 400 g mehr noch den Flummi spielen könnte. ;)

T. Stoeppler
18-08-2014, 16:06
Man kann fast jedes beliebig schwere Schwert irgendwie herumwirbeln. Nur wenn man das funktional richtig machen möchte, muss eben eine gute Mechanik her. Die lernt man am besten mit einem korrekt dimensionierten Schwert, oder mit einem etwas schwereren, wenn man etwas langsamer übt. Also Grundmechanik übe ich gerne mit meinem 2,6kg Schwert, aber Einschleifen mit hohen Wiederholungszahlen lieber mit leichteren.

Gruss, Thomas

itto_ryu
18-08-2014, 16:43
Ich kenn bislang nur mein Katana (da wabbelt gar nix. Null.), und diverse Nachbauten, die ich so bei Mittelaltermärkten in der Hand hatte (da reichts von "ein bißchen" bis "nicht merklich"). Wie`s bei historischen Originalen ist, weiß ich nicht. Bekomme aber "Chopper" und "wabbeln" nicht so recht zusammen.
Bei Säbeln, Backswords usw. wie auch beim Katana ist ein dicker Klingenrücken vorhanden, ergo weniger Flexibilität der Klinge. Die Klinge ist durch den dicken Rückne infach "steifer". Wobei gerade bei Säbeln und Backswords das obere Klingendrittel oft flacher und beidseitig geschliffen (back-edge) ausfällt und dort die "Schwingungen" schon wieder stärker ausfallen. Wichtig ist ja neben der Stärke der "Schwingungen" vor allem wo schwingt sie (Stichwort Schwingungspunkt). Bei zweischneidigen Klingen fällt das entsprechend stärker aus, hat aber keinen negativen Effekt. Ansonsten ist natürlich die Frage welche Stahl, Härtegrad etc.

JanPSV
18-08-2014, 18:17
Liegts am Federstahl? Oder gerät man ab ner bestimmten Länge wirklich an physikalische Grenzen, die man auch mit Stahl&Bauart nicht mehr auffangen kann (will?)?

Mal ein Einwurf von einem "halben" Werkstoffingenieur: Die "Steifigkeit" ist bei allen Stahlsorten mehr oder weniger gleich (Stichwort Elastizitätsmodul). Die Stahlsorte (Und die korrekte Wärmebahndlung des selbigen!!) macht sich vielmehr bei Härte (Kriegt es Scharten?), sowie Festigkeit (Geht es kaputt?) und Zähigkeit (Wenn es Kaputte geht, neigt es ehr zum Verbiegen oder ehr zum brechen?) bemerkbar.
Will man Größere Unterschiede in der Steifigkeit, muss man gleich ein anderes Metall wählen (Daumenregel: Alu hat 1/3 der Steifigkeit bei 1/3 der Festigkeit und 1/3 des Gewichtes von Stahl, Titan ca. halbes Gewicht und 1/2 steifigkeit, aber gleiche festigkeit von stahl. Schwermetalle wie Wolfram z.B. sind wieder deutlich Steifer. Keramiken oftmals auch)

Steifigkeit wird aber auch hauptsächlich durch die Klingendicke beeinflusst, und nur relativ wenig durch die Klingenbreite.



Ja, aber man kann doch`n Langschwert nicht mit 3 kg bauen, nur damit die Leute damit keinen Quatsch anstellen. Zumal ich mal fast vermuten würde, dass der Clements auch mit 400 g mehr noch den Flummi spielen könnte. ;)

Also ich dachte wir reden hier grade im spezielen von Montante und Bidenhändern, bei denen 2-3 kg üblich sind - nicht von "Normalen" Langschwertern. Missverständnis? :-)
Und ich glaube, der Clemens spielt mit allem den Flummi - kommt nur darauf an was er grad gefrühstückt hat^^ ;-)

Dreiven
18-08-2014, 19:03
Ist nicht negativ gemeint, interessiert mich wirklich. Ich kenn bislang nur mein Katana (da wabbelt gar nix. Null.), und diverse Nachbauten, die ich so bei Mittelaltermärkten in der Hand hatte (da reichts von "ein bißchen" bis "nicht merklich").
Mit dem dicken Klingenrücken wärs auch seltsam wenn da was wabbeln würde. Ganz normale scharfe Langschwerter haben auch Flex, wieviel hängt dann halt wieder vom Schwert ab.

Althalus
19-08-2014, 07:29
Bekomme aber "Chopper" und "wabbeln" nicht so recht zusammen.
Mechanische Gesetzmäßigkeiten. Eine flache Klinge schneidet besser (weil der Winkel der Schneiden flacher sein kann), hat dafür aber eine geringere Steifigkeit. Ist die Klinge eher kurz, spielt das keine besondere Rolle, je länger sie wird, umso mehr macht sich der Flex bemerkbar.

Bei einem Zweihänder mit einer 110 cm+ langen (Linsen)Klinge, beginnt der Ort bereits in Ruhelage leicht abzufallen (viele Originale weisen eine zum Ort hin breiter werdende Klinge auf - mehr Masse). Schlägt man auf die Fläche, beginnt die Klinge zu "wabbeln".

Die Bewegungsmechanik mit so einer Klinge ist bei allen mir bekannten Methoden darauf ausgelegt, genau das zu verhindern, sprich: Bewegungen, die ein seitliches Ausschlagen der Klinge verursachen, zu vermeiden.
Andererseits sind Versatzungen, bei denen die Schneide auf die gegn. Fläche trifft noch wirksamer, da sie diese mechanische Schwäche ausnutzen.

Eigentlich wäre das Nylon-Montante damit eine durchaus gute Schulung - führe es mit möglichst wenig "Wabbeln". ;)

JanPSV
19-08-2014, 20:20
Die Bewegungsmechanik mit so einer Klinge ist bei allen mir bekannten Methoden darauf ausgelegt, genau das zu verhindern, sprich: Bewegungen, die ein seitliches Ausschlagen der Klinge verursachen, zu vermeiden.
...
Eigentlich wäre das Nylon-Montante damit eine durchaus gute Schulung - führe es mit möglichst wenig "Wabbeln". ;)

Aus den von dir genannten Gründen ist eben das Mangual ein besonders guter Lehrer für das Führen eines Bidenhänder / Montantes. Das wabbelt noch viel mehr :D :D :D

itto_ryu
21-08-2014, 16:40
CgYjRl2Nf_w

timito
26-08-2014, 18:18
watch?v=OvhyCXDYWNA

watch?v=tHoPV4ERjRA

Das hab ich ja auch noch nie gesehen!
Warum schmeißt der Mann denn da sein Schwert weg? ;)
Was sagen denn die (Fiore)kenner hier dazu?

JanPSV
26-08-2014, 22:05
Das wird beim Fiore tatsächlich erwähnt, wenn auch ehr indirekt:
In seiner Auflistung der Huten/Gundstellungen beschreibt er auch "Die Hut fürs Schwertwerfen". Schreibt sonst aber nix weiter dazu. Ausser noch eine Technik, wie man sich gegen einen Schwertwurf verteidigt.


http://wiktenauer.com/images/thumb/2/23/Pisani-Dossi_MS_16v-a.jpg/300px-Pisani-Dossi_MS_16v-a.jpg http://wiktenauer.com/images/thumb/1/17/MS_Ludwig_XV_13_22r-c.jpg/300px-MS_Ludwig_XV_13_22r-c.jpg

http://wiktenauer.com/images/thumb/6/6e/MS_Ludwig_XV_13_20r-c.jpg/300px-MS_Ludwig_XV_13_20r-c.jpg

Die beiden oberen Bilder stammen aus unterscheidlichen Büchern Fiores und zeigen beide die Ausführung der Schwert-Wegwerf-Hut.
Im Unteren Bild ist der linke von den drei Typen derjenige Angreifer der sein Schwert werfen will, aber das sieht man auch so denke ich ;-)
Ach ja, beim Ludwig von Eyb gibt es auch noch einen Schwertwurf, und zwar beim Harnischkampf. Da dient es aber ehr der Ablenkung um zum Ringen einlaufen zu können.

itto_ryu
26-08-2014, 23:26
Und es gibt ja noch den lustigen Schwertknaufwurf:

_Bw0ss9xoUE

timito
27-08-2014, 08:58
Vielen Dank @JanPSV :)
Hast Du das eigentlich selbst auch schon mal ausprobiert?

@Ittoryu: Ja,stimmt das gibts ja auch noch.
Ist gut wenn man gegen eine Überzahl kämpft. Dann kann es ja sein das man sein Schwert in Einzelteilen auf die Gegner werfen muss :ironie:;)

JanPSV
27-08-2014, 09:44
Vielen Dank @JanPSV :)
Hast Du das eigentlich selbst auch schon mal ausprobiert?

Schwert werfen? Nein, aber definitiv etwas dass auf meine to Do Liste kommt :D

http://wiktenauer.com/images/thumb/3/30/MS_B.26_021r.png/205px-MS_B.26_021r.png



@Ittoryu: Ja,stimmt das gibts ja auch noch.
Ist gut wenn man gegen eine Überzahl kämpft. Dann kann es ja sein das man sein Schwert in Einzelteilen auf die Gegner werfen muss :ironie:;)

Auch hier empfehle ich für den Kampf gegen Überzahl eindeutig ein Mangual. Da kann man zur Not jedes Kettenglied einzeln werfen.
:D

Lowkick Loverboy
27-08-2014, 09:45
watch?v=OvhyCXDYWNA


Respekt!

@ Moderator: Wäre es nicht doch eine schöne Sache, die Diskussionen in eigene Threads zu verlagern und hier nur Videos zu posten?

timito
27-08-2014, 09:58
Schwert werfen? Nein, aber definitiv etwas dass auf meine to Do Liste kommt :D


Machst Du dann auch ein Video für uns? :)
Und gibts zum Mangual ("Morgenstern" wenn Googel mich nicht vera... Aber die wissen ja sicher eh was ich suche) eigentlich irgendwo Anschauungsmaterial?
Wer hat das Teil denn überhaupt drinn? P.H.Mair hat das als Dreschflegel, glaube ich, aber sonst..?

itto_ryu
27-08-2014, 11:39
Er möge diesen Link mal untersuchen:
hf-westfalen.de - Montante und Mangual - Iberischer Bidenhänder und Kettenflegel (http://www.hf-westfalen.de/fechten/fechtstile/20-montante-und-mangual-iberischer-bidenhaender-und-kettenflegel)

timito
27-08-2014, 12:09
Er möge diesen Link mal untersuchen:
hf-westfalen.de - Montante und Mangual - Iberischer Bidenhänder und Kettenflegel (http://www.hf-westfalen.de/fechten/fechtstile/20-montante-und-mangual-iberischer-bidenhaender-und-kettenflegel)

Er bedankt sich :)

Dreiven
27-08-2014, 12:27
Die Variante des Schwertwurfs ist eher was für etwas größere Distanzen.
Was aus dem Zufechten ziemlich gut funktioniert ist im Pflug zu stehen, und ein oder zwei Stiche auszuführen die zu kurz sind und den Partner knapp nicht erreichen. Passt er dann aus falschem Sicherheitsgefühl nicht auf, einfach die gleiche Bewegung nochmal machen und das Schwert dabei los lassen und nach vorne schleudern.

Sieht für den anderen identisch zu den zu kurzen Stichen aus und trifft ziemlich hart (bitte nur mit kompletter Schutzausrüstung und flexiblen Simulatoren testen).
Kann man so als Gag zwischendurch schonmal machen. Man steht dann halt nur ziemlich blöd da wenn man nicht trifft und keine Beiwaffe mehr hat, darum wie auf dem Harnisch Bild direkt hinterher und ins Ringen gehen. :P

JanPSV
27-08-2014, 14:30
Das ist ja auch die Technik die auf dem Harnischbildlchen beschrieben steht. Dass man den Speer in erster Linie als Wurfwaffe nutzt um mit dem Schwert einlaufen zu können ist Standard und wird vom Gegner erwartet. Dass man dann aber das Schwert auch noch gleich hinterherwirft und einen Double Leg Takedown (nennt man das so auf neudeutsch...?) ansetzt, ist eben der Witz bei diesem Stück;-)

T. Stoeppler
27-08-2014, 15:24
Also wer sowas mit einem Stahlschwert ausprobieren möchte: Bitte werft nicht auf Holz. Auf einen Heuballen ist besser - denn im Holz verbiegt sich die Spitze vom Schwert. Ich habe nur die Unterhand-Würfe mit dem Schwert geübt - trifft auf 3-4 Meter ganz gut.

Gruss, Thomas

itto_ryu
01-09-2014, 11:08
wjJ93uQA2uU

itto_ryu
01-09-2014, 11:13
3DgREPr-Aeo#t

timito
09-09-2014, 18:31
watch?v=O9PiflQHYco

timito
10-09-2014, 16:01
The Big Schermowski on Vimeo (http://vimeo.com/37278790) :D

Primo Assalto, Spada a Due Mani on Vimeo (http://vimeo.com/14262468)

funktioniert das einbetten nur mit videos von youtube??

Althalus
11-09-2014, 07:17
Primo Assalto, Spada a Due Mani on Vimeo
Das Video ist mittlerweile mehr als veraltet - Ilkka hat selbst auf seiner HP schon angemerkt, dass er das jetzt deutlich anders macht. Hat mir damals schon nicht wirklich gefallen.

timito
11-09-2014, 11:23
Das Video ist mittlerweile mehr als veraltet - Ilkka hat selbst auf seiner HP schon angemerkt, dass er das jetzt deutlich anders macht. Hat mir damals schon nicht wirklich gefallen.


Ah, ok. Darauf hatte ich nicht geachtet... Danke für den Hinweis.

itto_ryu
18-09-2014, 16:48
ILHG 2014 Invitational Longsword final, Ties Kool (AMEK) vs Axel Pettersson (GHFS):
wgXWphsj7fQ

OliverJ
18-09-2014, 17:11
ILHG 2014 Invitational Longsword final, Ties Kool (AMEK) vs Axel Pettersson (GHFS):

Ich hab ja ewig kein Turniervideo mehr gesehen, das ist also ein Finale.
Da muss ich schon sagen, ganz nettes Parade-Riposte-Spiel.
So in etwa stell ich mir eine Reconstruktion und Anwendung im Assault von Hutten und Co zum Thema Langschwert vor.

nicht dass ich da gegen einen der beiden eine Chance gehabt hätte ;)

itto_ryu
18-09-2014, 17:55
Ich habe von der Thematik Langes Schwert ja nur ganz rudimentär Ahnung, aber da gibt es einige mehr Turnier-Videos im Web:

UfbOpEQaLh8

OliverJ
18-09-2014, 18:30
Ich habe von der Thematik Langes Schwert ja nur ganz rudimentär Ahnung, aber da gibt es einige mehr Turnier-Videos im Web:

Ich weiß , wäre ja nicht so dass ich keine finden würde zum ansehen ;)
Ich frage mich ob es nicht genug Höhepunkte in so einem Turnier gibt, dass man da mal einen Zusammenschnitt macht, vielleciht habe ich aber auch noch nicht genug nach sowas gesucht :rolleyes:

Und mal abgesehen davon, dass beim zweiten Video einer kaput geht, ist es doch das selbe wie in dem davor.

Dunio
18-09-2014, 21:44
Bei den Franzosen verstehe ich zwar kein Wort aber die haben eine Reihe recht schöner Videos online, die Anfängern wie mir nützlich sind, das eigene Training zu gestalten, wenn man sich nur spontan zum üben verabreden kann und noch keine feste Gruppe hat...

Rencontre PANAMHE du 26/05/2013 - Interprétations autour du Schielhau - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=Is9HyvVRJ3E)

Auch die anderen Vids von denen sind sehenswert...

itto_ryu
06-10-2014, 21:25
vNK3EkLVg-A

KeineRegeln
06-10-2014, 21:38
Die machen im Osten atmosphärische clips.

timito
07-10-2014, 18:06
watch?v=5zueF4Mu2uM

gast
08-10-2014, 12:23
Sg8sg4bObnU&feature=youtu.be

Jadetiger
08-10-2014, 13:09
vNK3EkLVg-AWirklich schön gemachtes Video. War bestimmt eine interessante Veranstaltung.
Allerdings sollte sich der jüngere der Sieniawskies wirklich diese Escrima-Bewegungen mit der linken Hand abgewöhnen (schön zu sehen ab 1:29). Checkhand ist bei Klingenwaffen, vor allem wenn man ein System ohne echte Paraden verwendet, einfach nicht sooo optimal...

gast
08-10-2014, 13:23
Allerdings sollte sich der jüngere der Sieniawskies wirklich diese Escrima-Bewegungen mit der linken Hand abgewöhnen (schön zu sehen ab 1:29). Checkhand ist bei Klingenwaffen, vor allem wenn man ein System ohne echte Paraden verwendet, einfach nicht sooo optimal...
Ach, ich glaube, das ist eine gern übertriebene Angst. Wirklichen Vorteil hat der Gegner erst dann, wenn die Checkhand über die eigene Klinge hinaus gestreckt wird. (Eine Unart, die in den FMAs gern gepflegt wird, stimmt schon...)
Generell finde ich eine vorgelagerte Hand aber nicht schlimm, Leckküchner lehrt es ja auch. Warum auch nicht, schließlich braucht man ja den Arm fürs Ringen. ;)

Althalus
08-10-2014, 14:19
Leckküchner lehrt es ja auch.
Also ich bin ja nicht wirklich der LM-Spezi, aber zumindest die Leute, mit denen ich schon LM vs. Schwert gefochten hab, hatten alle ihre Linke schön hinter dem Rücken. Da kam die Linke erst vor, wenn Bindung bestand.

Ich frag mich bei den Polen eh immer, warum die ihre Linke so seltsam verkrampft an die Brust drücken - in Gefahr ist sie immer noch. Würde hier aber auf den Ursprung einer berittenen Fechtweise tippen.


Warum auch nicht, schließlich braucht man ja den Arm fürs Ringen.
Weil ich dir den mit einem solchen Säbel im Durchschwingen locker amputieren kann - und zwar bei Hieben von oben genauso wie mit solchen von unten. Die Klinge ist zu lang für solche Spielereien.

OliverJ
08-10-2014, 14:49
Leckküchner hat beim reinen Waffenkampf die Hand immer auf dem Rücken. Da ist sie auch gut aufgehoben, vor der Brust vergrößert sie nur das Profil und ist daher im Zweikampf mehr hinderlich als förderlich.
Meyer zeigt im Dussak insgesamt drei Positionen für die Linke, nämlich in der Hüfte, auf dem Rücken und dann noch angelegt vor der Brust.
Aber auch späte Säbelquellen zeigen für den Feldgebrauch die Hand vorne. Das aber vor allem um das gegnerische Gewehr zu fassen. Die Position wäre also historisch belegt allerdings wohl nicht so dynamisch wie im Video.

In den FMA wird zumeist auf die ein oder andere Weise mit der leeren Hand unterstützend geblockt, sei es am eigenen Stock (oder Klinge), am eigenen Handgelenk oder auch an der gegnerischen Hand. Deshalb wäre es unsinnig die Linke hinterm Rücken zu verstecken. Vor die Waffenhand kommt die aber in der Regel auch nicht.
Man sollte auch nicht außer Betracht lassen, dass die meisten Waffen in den FMA doch deutlich kürzer sind und man sich dadurch automatisch in einer "relativen" engen Mensur befindet, was den wie auch immer gearteten Einsatz der Linken mehr vorteile und Notwendigkeit einräumt.

Werden die Waffen länger, wird der Eingang ins Ringen auch komplizierter, außerdem ändert sich bei mehr Distanz zum Gegner auch die Winkelarbeit wodurch ein Arm gern mal mehr im Weg der Klinge ist als er müsste.
Wenn man außerdem seine optimale Mensur einstellt, dann kann man mit dem linken Arm nur och schwerlich etwas offensives anstellen, weil er einfach zu kurz ist.

Ringen mit langen Klingenwaffen wir deutlich zu viel Beachtung geschenkt. Wenn ich meinen Gegner ausschalten will, dann mache ich das mit einem Meter scharfen Stahl und benutze den nicht nur zur Distanzüberbrückung.

Axel_C_T
08-10-2014, 19:53
...
Ringen mit langen Klingenwaffen wir deutlich zu viel Beachtung geschenkt. Wenn ich meinen Gegner ausschalten will, dann mache ich das mit einem Meter scharfen Stahl und benutze den nicht nur zur Distanzüberbrückung.

Schwerter und ähnliches wurden ja auch nicht dafür gemacht, um nur die Distanz ins Ringen besser überbrücken zu können :-).

KeineRegeln
08-10-2014, 19:53
Sehr interessanter post, OliverJ!

gast
08-10-2014, 23:04
Also ich bin ja nicht wirklich der LM-Spezi, aber zumindest die Leute, mit denen ich schon LM vs. Schwert gefochten hab, hatten alle ihre Linke schön hinter dem Rücken. Da kam die Linke erst vor, wenn Bindung bestand.
Ist richtig, Lecküchner legt die Hand auf den Rücken, sagt aber im Vorwort ziemlich klar, dass man mit der Intention, Ring- oder Entwaffungstechniken einzusetzen, die zweite Hand auf die Brust legen soll.
Ich persönlich übe beides: die Hand zurück ist einfach, wie Oliver schon sagt, auf Distanz deutlich angenehmer. Läuft glatter und hat den Effekt, dass man eben sich nur auf den Waffenarm konzentriert.
Will man aber wirklich in eine kleinere Mensur, ist die Hand auf der Brust deutlich schneller, vor allem gegen jemanden, der wiederum seine Sekundärhand auf dem Rücken hat, ich denke das ist halt irgendwo logisch. Aber hier fuchtel ich nicht mit der Hand herum, sondern halte sie auf der Brust.


Weil ich dir den mit einem solchen Säbel im Durchschwingen locker amputieren kann - und zwar bei Hieben von oben genauso wie mit solchen von unten. Die Klinge ist zu lang für solche Spielereien.
Ja, das ist mir auch klar. ;)
Ich habe Jadetiger auch nicht direkt widersprochen und propagiere hier schon gar nicht das Anbieten der zweiten Hand, aber ein Arm auf der Brust erzeugt für mich keine supertolle Blöße, wo da vorher nicht schon eine war. Zumal die Waffenhand und der Kopf immer noch die besseren Alternativen sind. Falls nötig kann man ja die Haltung dynamisch wechseln, je nach Situation oder Auslage.
Will damit sagen: die Hand auf der Brust ist eine legitime Haltung, deren Gefährlichkeit übertrieben wird.



Dy linck handt leg auff den rucken
Auff die prust wiltu were zucken
(Das habe ich von der PDF (http://www.hammaborg.de/pdf/transkriptionen/leckuechner_cgm582/zabinski_mitchell_fritz_leckuchner.pdf) abgeschrieben. Auf die lange Version hab ich jetzt kein Bock gehabt, Wiktenauer war offline. :D)


Ringen mit langen Klingenwaffen wir deutlich zu viel Beachtung geschenkt. Wenn ich meinen Gegner ausschalten will, dann mache ich das mit einem Meter scharfen Stahl und benutze den nicht nur zur Distanzüberbrückung.
Wer behauptet das? Generell stimmts ja auch: je länger die Wehr, desto schwieriger Ringen.
Aber wenn ich ins Ringen möchte, ist eine Hand auf der Brust nicht nur sinnvoll sondern wird sogar, zumindest von Lecküchner, geradezu empfohlen. Besonders im Bezug auf die FMA ist das ja legitim, denn Lecküchner hat ja nu auch nicht unbedingt den Längsten (http://messer.micoon.de/wp-content/gallery/cgm582/cgm582_004v.jpg) und zeigt sehr viele Ringstücke im Verhältnis. Was wiederum zu den polnischen Säbeln passt, die mit ihrer doch extremen Krümmung jetzt auch nicht die Mega-Reichweite haben.


Meyer zeigt im Dussak insgesamt drei Positionen für die Linke, nämlich in der Hüfte, auf dem Rücken und dann noch angelegt vor der Brust.
Aber auch späte Säbelquellen zeigen für den Feldgebrauch die Hand vorne. Das aber vor allem um das gegnerische Gewehr zu fassen. Die Position wäre also historisch belegt allerdings wohl nicht so dynamisch wie im Video.
Ich denke, das wiederum kann man so unterschreiben, trifft es ziemlich auf den Punkt. Wo ich mir eben noch einmal Jadetigers Post durchgelesen habe, scheint das auch eher so seine Kritik zu sein. Also wahrscheinlich wieder mehr Gemeinsamkeiten, als Unterschiede. :)

itto_ryu
09-10-2014, 09:37
Wirklich schön gemachtes Video. War bestimmt eine interessante Veranstaltung.
Allerdings sollte sich der jüngere der Sieniawskies wirklich diese Escrima-Bewegungen mit der linken Hand abgewöhnen (schön zu sehen ab 1:29). Checkhand ist bei Klingenwaffen, vor allem wenn man ein System ohne echte Paraden verwendet, einfach nicht sooo optimal...

Welcher Jüngere? Krysztof und Bartosz sind Zwillinge, ihr Vater Janusz der Ältere ;)

Was die "Checkhand" anbelangt, so kann ich dies aus den FMA durchaus nachvollziehen, aber auch mit einem sehr stark gekrümmten Säbel, wenn dieser im persischen Kontext mit dem Schild gemeinsam in Gebrauch ist (bei Razmafzar machen wir ja auch quasi "checking-moves" mit der Schild-Hand). Ggf. ist dies dem Ursprung des polnischen Säbelfechtens im teils noch gerüsteten, berittenen und auch noch mit dem Schild ausgestatteten Kampf gewidmet. Gleichzeitig so wie ich sie beim ISS 2013 verstanden habe, dient es in ihren Drills auch als didaktisches Mittel, um die Körperbewegungen flüssig und ausgeglichen zu halten und den Einsatz der Hüfte bei ihren Hieben korrekt zu gewährleisten. Besonders bei den Long Cuts stehen sie ja eher zentral ausgerichtet, breiter und offen (auch dies wie sie mir erklärten dem berittenen Kampf geschuldet), sie bewegen sich mehr mit Winkeln als linear. Wobei dies situationsabhängig ist. Es hat also nicht nur was mit Eingängen oder check-hand zu tun.

Jadetiger
09-10-2014, 10:01
Welcher Jüngere? Krysztof und Bartosz sind Zwillinge, ihr Vater Janusz der Ältere ;)Na eben der, der bei 1:29 zu sehen ist.


Was die "Checkhand" anbelangt, so kann ich dies aus den FMA durchaus nachvollziehen, aber auch mit einem sehr stark gekrümmten Säbel, wenn dieser im persischen Kontext mit dem Schild gemeinsam in Gebrauch ist (bei Razmafzar machen wir ja auch quasi "checking-moves" mit der Schild-Hand). Ggf. ist dies dem Ursprung des polnischen Säbelfechtens im teils noch gerüsteten, berittenen und auch noch mit dem Schild ausgestatteten Kampf gewidmet.Ja, wenn man einen Schild in der Linken hat, kann man damit blocken. Aber: Im dem gezeigten polnischen Säbelfechten habe ich keinen Schild gesehen und wie mir Andrew erklärt hat, arbeitet das polnische Fechten überhaupt nicht mit Blocks, sondern nur mit Hieben und Gegenhieben.

Aus Sicht der heutigen Zeit und wenn ich mir die Körpermechanik der jüngeren Sieniawskis so anschaue, halte ich die naheliegendste Erklärung für viel wahrscheinlicher: Die haben einfach früher irgendein FMA-System trainiert.

Das wäre bei dem Verbreitungsgrad der FMAs heute doch völlig normal. Ist ja auch nichts Schlimmes daran. Ich selbst z.B. habe ja früher viel Kung Fu trainiert. Aber manchmal bleiben da eben automatisierte Bewegungen zurück, bei denen es schwer ist, sie sich wieder abzugewöhnen.


Besonders bei den Long Cuts stehen sie ja eher zentral ausgerichtet, breiter und offen (auch dies wie sie mir erklärten dem berittenen Kampf geschuldet), sie bewegen sich mehr mit Winkeln als linear. Wobei dies situationsabhängig ist. Es hat also nicht nur was mit Eingängen oder check-hand zu tun.Das ist richtig. Breiter oder profilierter zu stehen und ob man linear oder im Winkel geht, hängt von den Taktiküberlegungen des Stils ab. Ich unterrichte auch Messerstile die im Profil stehen (z.B. coltello settentrionale) und andere, die breiter stehen (z.B. coltello romagnolo). Dafür kann es diverse Gründe geben.

OliverJ
09-10-2014, 10:05
Wer behauptet das?
Das behaupte ich ;)
Und zwar geht es mir nicht so sehr um die Quellen sondern um derzeitiges Training und Freikampf.
Es stimmt schon, dass Sondertechniken wie Ringen viel Platz in den Fechtbüchern (besonders in den späten) einnehmen. Das liegt aber mehr daran, dass sie komplex zu beschreiben sind und weil sie heute wie damals eben "cool" sind. Viel Basisarbeit wird aber oft vernachlässigt zu Gunsten von komplexeren Techniken, die eben cooler sind.
Ein gutes Bespiel ist der Leckküchner. den größten Platz nehmen Ringen, Konterringen und Konterkonterringen ein, aber das Wichtigste, was man ständig braucht, wird auf den ersten Seiten beschrieben und ist verhältnismäßig wenig.

Was ich heutzutage so an Ringeneingängen sehe ist meist entweder ein direktes kompromisloses Einlaufen ins Ringen oder ein Fliehen ins Ringen für mehr Sicherheit.
Was wirklich zu wenig trainiert wird ist daher anscheinend "Antigrappling" wie man so schön sagt. Wie begegne ich solchen Ansätzen mit Klingen- und Mensurarbeit und falls das nicht möglich ist eben Ringen.

Wer nicht zu der Fraktion gehört, muss sich nicht angesprochen fühlen ;)

Althalus
09-10-2014, 10:12
Und zwar geht es mir nicht so sehr um die Quellen sondern um derzeitiges Training und Freikampf.
Das liegt IMHO vor allem daran, dass gern vergessen wird, worums beim Fechten eigentlich geht: Den anderen tot machen.
Ringen ist ein netter Ausweg aus dem psychologischen Dilemma - man umgeht damit das leidige Auseinandersetzen damit, dass jeder Treffer eigentlich das Ableben des Getroffenen nach sich ziehen würde, wären die Waffen "echt".

Ins Ringen kommt der Gegner nur dann, wenn ich ihn nicht konsequent umbringen will. Ansonsten trifft er irgendwann auf seinem Weg zu mir auf Stahl, selbst wenn er mich erreichen sollte.

In unseren Freigefechten enden Ringangriffe eigentlich samt und sonders in Doppeltreffern. Und wenns mal zu einem effektiven Ringen kommt, gibts meistens nen Knauf in die Fresse oder eine Klinge ans Hinterhaupt ...

itto_ryu
09-10-2014, 10:21
Ja, wenn man einen Schild in der Linken hat, kann man damit blocken. Aber: Im dem gezeigten polnischen Säbelfechten habe ich keinen Schild gesehen und wie mir Andrew erklärt hat, arbeitet das polnische Fechten überhaupt nicht mit Blocks, sondern nur mit Hieben und Gegenhieben.
Richtig, es geht um die Ursprungsbewegungen aus dem berittenen Kampf und auch zu der Zeit, als noch ein Schild genutzt wurde. Die Kontrabewegungen wie im FMA haben aber bei den Sienawskis ebenso wie bei Razmafzar nicht was direkt mit dem Blocken zu tun, sondern mit der gesamten Hieb- und Bewegungsmechanik. Hm, das ist etwas schwer es so zu erläutern, gerne zeige ich dir was ich meine beim ISS 2015.



Aus Sicht der heutigen Zeit und wenn ich mir die Körpermechanik der jüngeren Sieniawskis so anschaue, halte ich die naheliegendste Erklärung für viel wahrscheinlicher: Die haben einfach früher irgendein FMA-System trainiert.
Das ist der Knackpunkt, lustigerweise haben sie dies meines Wissens nach nicht. Hängt also schon gezielt mit ihrer eigenen Systematik des Fechtens zusammen. Ich kann ja mal Bartosz direkt fragen, wenn ich das nächste Mal mit ihm Kontakt habe, was genau es damit auf sich hat.


In unseren Freigefechten enden Ringangriffe eigentlich samt und sonders in Doppeltreffern. Und wenns mal zu einem effektiven Ringen kommt, gibts meistens nen Knauf in die Fresse oder eine Klinge ans Hinterhaupt...
Das kommt aber auch tatsächlich auf das Ringniveau an und soweit ich weiß, hat die Bologneser Tradition dieses nicht, sondern eher die Presa genannten Griffaktionen, wenn ich es in deinem Buch korrekt verstanden habe. Ich will niemandem zu Nahe treten, aber es ist ähnlich wie bei einigen "Anti-Grappling-Ideen" aus anderen Systemen, dass man dies dann nicht im Zusammenspiel mit echten Ringern austestet. Wichtig ist, wenn man Ring- oder Nahkampftechniken mit Waffen trainiert, dass man grundlegende Ringbewegungen und -prinzipien lernt, die eben auch anwendbar bleiben, wenn eine Waffe im Spiel ist.

Natürlich reden wir hier vom Bloßfechten, Rüstungskampf und Ringen ist natürlich eine andere Baustelle. Natürlich muss man zugestehen, dass heute viele Ringaktionen wie OliverJ sagt aus der nicht vorhandenen Gefahr heraus resultieren, dass man umgebracht wird. Aber dies gilt für einige Waffenaktionen, die man im Turnierkampf sieht auch, da werden Techniken gefahrlos reingeworfen, die eben im Anbetracht einer fehlenden Rüstungen und scharfem Stahl so niemand sich leicht trauen würde.

Althalus
09-10-2014, 10:31
wenn ich es in deinem Buch korrekt verstanden habe.
Hast du, grundsätzlich.

dass man dies dann nicht im Zusammenspiel mit echten Ringern austestet.
Ich fechte aber auch mit Leuten aus anderen Traditionen - und da siehts gleich aus. Missversteh mich nicht: Klar kommen die ins Ringen und klar gibts auch Takedowns. Das Problem ist nur, dass es auch immer den Gegentreffer mit der Klinge gibt - entweder schon im Eingang (Stich, Schnitt) oder dann zum Schluss (Treffer am Hinterkopf, Knaufschlag, etc.).
Ganz selten funktionieren Ringstücke aus der Klingenbindung, wird aber auch oft eher ein Gerangel ohne Wert.

Rein von der statistischen Wahrscheinlichkeit her würde ich also bei Klingen über 50 cm Länge nicht mehr auf Ringtechniken setzen. Maximal als Backup.

itto_ryu
09-10-2014, 10:33
Rein von der statistischen Wahrscheinlichkeit her würde ich also bei Klingen über 50 cm Länge nicht mehr auf Ringtechniken setzen. Maximal als Backup.

Okay, dass es nicht die Hauptstrategie sein sollte, ist klar.

Althalus
09-10-2014, 10:40
Okay, dass es nicht die Hauptstrategie sein sollte, ist klar.
Sind wir uns da schonmal einig. ;)

Jetzt sieh dir aber mal diverse Vids (auch hier aus dem Thread) an und schau mal, wie oft da regelrecht ins Ringen reingestürmt wird. Würde der Gegner es da wirklich drauf anlegen, zu töten (also unbedingt einen potentiell letalen Treffer zu setzen), gäbe es in über 90% der Fälle einen Doppeltreffer.
Da er das aber nicht tut, nimmt er die Klinge weg und empfängt den anderen als Ringer.


Rüstungskampf und Ringen ist natürlich eine andere Baustelle.
Und da liegt der nächste Hund begraben. Je weniger Harnischkampf eine Tradition hat, umso weniger Ringen wird (im bewaffneten Kampf mit längeren Waffen) benutzt. Das deckt sich mit der Statistik: Kann mich jeder Treffer potentiell umbringen, vermeide ich das nach Möglichkeit. Bin ich gerüstet, interessieren mich Klingen, die an meinem Harnisch entlangschrammen nicht.

Axel_C_T
09-10-2014, 22:33
Kann mich jeder Treffer potentiell umbringen, vermeide ich das nach Möglichkeit. Bin ich gerüstet, interessieren mich Klingen, die an meinem Harnisch entlangschrammen nicht.

Das sehe ich auch so. Nehmen wir an, man würde mit scharfen Waffen trainieren. Würde man dann ins Ringen gehen wollen?

Hinzu kommt meiner Meinung nach noch eine Sache. Auf Turnieren werden meistens auf mehrere Punkte gefochten und man hat ggf. die Möglichkeit, seinen Gegner vorher zu beobachten. Wenn ich sehe, dass der andere ein besserer Fechter, aber schlechterer Ringer ist, kann ich mir so einen Vorteil verschaffen, wenn ich ins Ringen gehe.

In einem hypothetischen Kampf gegen eine unbekannte Person auf Leben und Tod wird man nicht das Risiko eingehen ins Ringen zu gehen, sondern man wird versuchen, das ganze durch letale Techniken zu beenden. Und schon kommt dem Ringen eine ganz andere Bedeutung zu.

itto_ryu
15-10-2014, 13:48
jja0-5nkucc

itto_ryu
15-10-2014, 13:50
:D

kn6VwNI1dpg

itto_ryu
15-10-2014, 19:46
8gY4X32o_Y4

timito
15-10-2014, 23:08
watch?v=JVhDtgLGxU4

itto_ryu
31-10-2014, 12:59
HEMA = Halloween-Eliminating-Monster-Arts ;)

ba0QjWm5DNM#t

Dunio
31-10-2014, 14:18
HEMA = Halloween-Eliminating-Monster-Arts ;)

ba0QjWm5DNM#t

Wäre schön, das Thema jetzt in der Zombie-Survival-Benutzergruppe vertiefen zu können, wenn es die noch gäbe... :D

itto_ryu
03-11-2014, 20:00
WeitereVideos des Säbelturnieres in diesem Kanal, hier das Finale:
JUdV_ReLY5Q

Gefällt mir teils gar nicht.

Jadetiger
04-11-2014, 10:02
Was mir als allererstes auffällt ist, dass beide Finalisten keine militärische, sondern eine sportfechterische Beinarbeit verwenden (Rumgehopse auf den Fußballen), diese dann aber gar nicht einsetzen. Die Beinarbeit begünstigt ja schnelle Mesurveränderungen und explosive Ausfälle. Beides sehe ich nicht.
Das ist ein bischen so, als würde man sich eine Formel1-Wagen zulegen, um dann damit durch die 30er-Zone zu fahren.

Althalus
04-11-2014, 11:33
Was mir als allererstes auffällt ist, dass beide Finalisten keine militärische, sondern eine sportfechterische Beinarbeit verwenden
Seh ich ein wenig anders. Der Russe macht halt olympisches Säbelfechten mit dem schweren Säbel - und Dennis spielt das Spiel dummerweise mit. Anfangs bleibt er noch relativ ruhig, fängt dann aber zunehmend an genauso rumzuhopsen wie sein Gegner - der das besser kann und daher gewinnt.

Schade drum, aber die Swordfish-Kämpfe enttäuschen mich eigentlich schon seit Jahren nur noch.

Jadetiger
04-11-2014, 13:49
Schade drum, aber die Swordfish-Kämpfe enttäuschen mich eigentlich schon seit Jahren nur noch.Warum glaubst du ist das so? Ich dachte bei den Swordfish-Turnieren nehmen Leute von ganz unterschiedlichen Schulen teil.

Althalus
04-11-2014, 14:49
Warum glaubst du ist das so?
Hat wohl verschiedenste Gründe. Zwei stechen für mich aber heraus.

Da ist zum einen die Turniergeilheit generell. Da es keine Turnierreife gibt, kann jeder mitmachen und sehen, wie weit er kommt. Da es aber auch keinen Standard gibt, starten halt auch Leute mit verschiedensten Auffassungen von "Fechten". Zusammen mit der enormen Bandbreite an Können kommt am Ende halt meistens etwas raus, das IMHO wenig repräsentativ ist.

Zum anderen wird auch viel zu häufig in Waffenkategorien angetreten, von denen man eigentlich keinen blassen Tau hat. Man kann halt ein toller Rapierfechter sein, Säbel ist eben doch was anderes. Raus kommen dann Kämpfe, die vielleicht Spaß gemacht haben, für den Zuseher aber schlicht grauslig sind oder ein sehr verzerrtes Bild vermitteln.

Das ist natürlich meine persönliche Meinung, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit. ;)

Dreiven
04-11-2014, 15:32
Wenn man in einer Waffe antritt von der man keine Ahnung hat, sollte man ja eigentlich von denen mit Ahnung aus dem Grid geworfen werden, oder?

Althalus
04-11-2014, 15:50
sollte man ja eigentlich von denen mit Ahnung aus dem Grid geworfen werden, oder?
Tja, sollte man meinen. Aber dazu müsste das Level allgemein wohl noch etwas höher sein. Grade bei Swordfish kommt man aber so leider recht weit, wenn man nur ein wenig Glück mit den Gegnern hat. Sieht man alle Jahre wieder.

OliverJ
04-11-2014, 16:15
Irgendwie hat mich beim Sieger gestört, dass ich das Gefühlt hatte er nutzt die Reglen schamlos aus.
Das ist auf der einen Seite ja auch durchaus verständlich und auch richtig. Auf der anderen Seite ist es einfach schade drum.

Bei den Punkten wurde ja der niedriegere Wert vom Höheren abgezogen, sodass ein Bein und ein Kopftreffer 2 Punkte für den waren, der zum Kopf schlug.
Der Russe ist mir einfach zu oft reingesprungen, die Riposte oder Tempohieb war dann ja egal, schließlich traf man den Kopf und der Gegner konnte den eigenen nicht erreichen, also fast sichere 2 Punkte :mad:

itto_ryu
04-11-2014, 19:03
Mich erinnert dieses Verhalten teils auch an einige Langschwert-Turniere. Da frage ich mich, ob ein guter Kendoka das Punktesystem straff für sich nutzend mit seinen Techniken dort einfach abräumt. Für mich hat das einfach nicht mehr den Sinn und Zweck das Bloßfechten mit scharfen Waffen zu simulieren. Ich habe keineswegs etwas gegen Turniere, aber einige begünstigen durch ihr Regelwerk wohl eine extreme Pointfighting-Einstellung, die mit dem Prinzip "treffen ohne getroffen zu werden" und scharfen Waffen nicht so unter einen Hut passt.

Dunio
04-11-2014, 19:26
Mich erinnert dieses Verhalten teils auch an einige Langschwert-Turniere. Da frage ich mich, ob ein guter Kendoka das Punktesystem straff für sich nutzend mit seinen Techniken dort einfach abräumt. Für mich hat das einfach nicht mehr den Sinn und Zweck das Bloßfechten mit scharfen Waffen zu simulieren. Ich habe keineswegs etwas gegen Turniere, aber einige begünstigen durch ihr Regelwerk wohl eine extreme Pointfighting-Einstellung, die mit dem Prinzip "treffen ohne getroffen zu werden" und scharfen Waffen nicht so unter einen Hut passt.

Dagegen würde wohl nur eine Änderung des Regelwerkes in Richtung eines "last-man-standing"-Turniermodus helfen, wobei ein Treffer, der eingesteckt wird zum Turnier-KO führt und bei Doppeltreffern sind halt beide draußen. Aber ob das für Zuschauer interessant wird, wenn sich zwei minutenlang belauern, bis sie ne Chance sehen oder das Turnier schon in einer Vorrunde entschieden ist, wag ich auch noch zu bezweifeln...

Dreiven
04-11-2014, 20:43
Ja aber es gibt ja mittlerweile zig verschiedene Turnier Regelwerke und Experimente in der Richtung. Welches führt denn eurer Meinung nach zu besserem Fechten?

Ich mein jetzt bewusst nicht sowas wie HALAG.

gast
04-11-2014, 22:12
Hab mir nur Langschwert zwischendurch mal angeguckt und das fand ich insgesamt doch überraschend spannend, vor allem die Finalkämpfe, weil da durchaus gute Athleten antreten. Insgesamt wurde auch auf eindeutige Treffer wert gelegt und der Doppeltreffer vermieden, wobei dieses 3x2min Prinzip mit Punktsammlung grundsätzlich der Idee des Fechtens natürlich zuwiderläuft. Keine Ahnung wie man darauf gekommen ist.

Dem Ringen konnte ich hingegen gar nichts abgewinnen. Irgendwie versucht man Freistil mit mongolischem Ringen (oder so) zu verbinden und dann noch ein bisschen Judo dazu, durch die Jacken. Und dann wieder dieses Punkte sammeln. Furchtbar. :mad:
Naja, komisch irgendwie, recht durchwachsener Käse.


Ja aber es gibt ja mittlerweile zig verschiedene Turnier Regelwerke und Experimente in der Richtung. Welches führt denn eurer Meinung nach zu besserem Fechten?

So schwer isset eigentlich nich: Eine Hin-und Rückrunde, bei der man auf erstem ordentlichen Treffer fechtet (evtl. auch eine Abstufung der Trefferzonen). Für den Entscheidungsfall eine dritte Runde. Ohne Zeitlimit. Und dann dürfte da schon was ordentliches bei rumkommen. :)

Althalus
05-11-2014, 07:16
vor allem die Finalkämpfe, weil da durchaus gute Athleten antreten.
Dieses Jahr standen wenigstens dort im Finale die richtigen Fechter. War letztes Jahr anders, plus dem nachträglichen Gewhine aus Polen ...

@Regelwerk: Das Grundübel eines Regelwerkes ist es, wenn man nicht weiß, was es eigentlich leisten soll. Will ich ein scharfes Gefecht simulieren müssen die Regeln anders ein, als wenn ich ein rein sportliches Fechten haben will.
Die wirkliche Problematik liegt aber am freien Zugang. Wenn man tolle Gefechte sehen will, darf man auch nur tolle Fechter antreten lassen, so einfach ist das.
Solange aber jeder, der ein Schwert halten und damit rumdreschen kann, beim Turnier antreten darf, werden die Gefechte halt so aussehen, wie sie aussehen.
Umgekehrt würden die turnierorientierten Gruppen dann wohl auch anders trainieren - warum sollte man technikorientiert trainieren, wenn reines Dreschen einen genauso weit bringt und einfacher ist?

Und das Argument "die besseren Fechter müssten die Drescher doch rauswerfen können" zieht leider im HF nicht. Dazu müssten die Klingen nämlich scharf sein. Beim Boxen tut ein Schlag weh - beim HF gibts maximal Unfälle. Ohne reale Bedrohung lassen sich aber viele Sachen schlicht nicht durchziehen.

T. Stoeppler
05-11-2014, 07:34
Die besten Gefechte, die ich so gesehen habe waren die Abseits der Turniermatten. Sobald man versucht - im Sinne einer besseren Objektivität - möglichst viele Variablen mittels Regelwerk über einen Kamm zu scheren, fällt einfach zu viel hinten über.

Mir wäre, ganz ehrlich, eine Ringwertung wie beim Boxen oder vielleicht wie beim Eiskunstlaufen am liebsten. Das ist zwar sicher nicht olympisch genug, aber dadurch hätte man deutlich schönere Gefechte. Bei den Martial Challenges war das so ein bischen, in den (zwei?) ersten Dreyn Turnieren auch.

Aber wenn man einen soon-to-be Profisport haben will, dann wird der eben über das aktuelle Regelwerk und nicht über seine ursprüngliche Herkunft definiert.

Gruss, Thomas

itto_ryu
05-11-2014, 08:31
Wir haben ja auch schon nach HALAG gefochten und ich finde dieses Regelwerk eine gute Grundidee. Warum sollte das nicht auch für Turniere umsetzbar sein?

Ich denke, ggf. haben wir hier ein Problem, wie es Greg Mele aus Chicago kürzlich in seinem Artikel festhielt: Die Leute tragen sehr gute Schutzkleidung, so dass die Sorge vor Schmerz durch die gegnerische Übungswaffe minimiert wird. Natürlich ist es wichtig, die Verletzungsgefahr zu minimieren, jedoch muss dies nicht automatisch durch mehr Protektoren geschehen. Der größere Schutz sorgt oftmals auch dafür, dass schneller schlimme Verletzungen unfallartig zustande kommen, weil mehr reingestürmt, gebolzt und hektisch nachgeschlagen wird. Bisschen Angst od. besser gesagt Respekt vor der gegnerischen Waffe muss schon sein, egal ob Kunststoff, Alu oder Stahl.

Da meine Turniererfahrung sich hauptsächlich auf meine Kendo-Zeit bezieht, erlaube man mir dieses Beispiel was Regelwerke anbelangt, also technische Apsekte des Kendo mal beiseite:

Im Kendo kämpft man auf maximal 2 Punkte. Man geht davon aus, spätestens wenn man einen Handtreffer und einen Kopftreffer kassiert hat oder zwei Handtreffer oder einen Bauchtreffer und einen Kopftreffer etc. sollte man "kampfunfähig oder tot sein" im Bloßfechten. D.h. in Kendo-Kämpfen kommen realistische Ergebnisse wie 2-0, 2-1 und 1-0 heraus (im KO-System), im Pool maximal ein 1-1. Dann gib es halbe Strafpunkte beim Übertreten der Kampffläche (andere Strafpunkte in diesem Register sind jetzt für HEMA unrelevant).

Bei HEMA-Turnieren würden diese Ergebnisse aufgrund der größeren Technikmöglichkeiten und Trefferstellen eben auch realistischer machen, das Draufbolzen ohne Eigensicherung würde minimiert werden, die Kämpfer würden vorsichtiger werden, es wäre realistischer und alle würden wieder eher fechten. Kämpft man in einem komplexe Punktesystem beginnt das Jagen der Punkte, wer hat zuerst 5 oder mehr Punkte gesammelt, bei weniger Punkten wird die Vorsicht größer. Das konnte ich auch bei unseren eigenen Gefechten beobachten.

Ich denke, ein simples, aber realistisches Punktesystem macht die Turniere realistischer, vor allem aber fechterischer.

timito
05-11-2014, 10:53
Fand das Säbel-Finale auch recht schwach...
Da gab es in den vorherigen Runden schon bessere gefechte.
Ist halt fraglich obs jetzt mehr an den Teilnehmern lag oder an den Regeln das viele so entäuscht von dem Turnier sind.

Zumindest bringen diese großen Turniere HEMA mal wieder in den Focus der Medien:
watch?v=GefATRWCNIU
irgendwie..;)

Und hier noch was zur Erheiterung
watch?v=CTIHMeEteJY

Dreiven
05-11-2014, 19:56
Beim Boxen tut ein Schlag weh - beim HF gibts maximal Unfälle. Ohne reale Bedrohung lassen sich aber viele Sachen schlicht nicht durchziehen.

Ich denke, ggf. haben wir hier ein Problem, wie es Greg Mele aus Chicago kürzlich in seinem Artikel festhielt: Die Leute tragen sehr gute Schutzkleidung, so dass die Sorge vor Schmerz durch die gegnerische Übungswaffe minimiert wird. [...] Bisschen Angst od. besser gesagt Respekt vor der gegnerischen Waffe muss schon sein, egal ob Kunststoff, Alu oder Stahl.
Naaaja, ich kenn auch Leute bei denen man trotz Schutz noch mehr als genug Schmerzen hat, schönere Kämpfe gibts deswegen trotzdem nicht.
(Und ich würd mit einigen davon auch nicht mit weniger Ausrüstung fechten wollen, aber das ist ein anderes Thema)

Das man sich mit stumpfen Waffen generell anders verhält stimmt natürlich.

OliverJ
05-11-2014, 20:48
Naaaja, ich kenn auch Leute bei denen man trotz Schutz noch mehr als genug Schmerzen hat, schönere Kämpfe gibts deswegen trotzdem nicht.
(Und ich würd mit einigen davon auch nicht mit weniger Ausrüstung fechten wollen, aber das ist ein anderes Thema)

Einer ist keiner, das sollte klar sein.

Um ein Szenario kaputt zu machen reicht aber in der Regel einer und nichts anderes ist so ein Turnierkampf.

Der große Unterschied zu Turnieren des 19.Jh. ist, dass es dem Teilnehmer in der Regel auch darauf ankam sein Können unter Beweiß zu stellen und nicht um jeden Preis zu gewinnen (Stichwort: soziale Regeln).
Bei einem Kampf auf Leben und Tot ohne Regeln und Konsequenzen, sieht das natürlich anders aus, was uns wieder dazu bringt, was so ein Kampf darstellen soll.
Was viele nicht wollen ist olympisches Fechten mit der Feder, aber so wie es jetzt aussieht wird es sich über kurz oder lang mit allen Vor- und Nachteilen wohl dorthin bewegen.

Althalus
06-11-2014, 07:07
Was viele nicht wollen ist olympisches Fechten mit der Feder, aber so wie es jetzt aussieht wird es sich über kurz oder lang mit allen Vor- und Nachteilen wohl dorthin bewegen.
Es gibt durchaus einige, die das wollen - allen voran einige Sportfechtverbände. In Ö haben wir diese Tendenzen bereits recht massiv, in Italien hat die FIS eine Menge HF-Vereine unter der Fuchtel (und so wie sich das dort darstellt, sehe ich da wenig Positives).

Wichtig wäre IMHO eine Gegenbewegung, damit sich irgendwann mal eine gesunde Mischung herauskristallisieren kann. Im Moment gibt es aber als strukturiertes Vorgehen nur das "Olypmische Fechten mit Feder" und auf der anderen blankes Chaos.


Naaaja, ich kenn auch Leute bei denen man trotz Schutz noch mehr als genug Schmerzen hat,
Das ist das, was ich oben schon angesprochen habe: Leute, die gelernt haben, dass man auch mit Dreschen allein gewinnen kann. Und Technik hilft dagegen nicht viel, weil die ja wiederum auf der Angst vor der Klinge beruht.

itto_ryu
06-11-2014, 07:40
Wenn es auch einige "Drescher" gibt, die trotz geringer Schutzausrsütung draufpreschen, finde ich das nicht so schlimm, eine 100% homogene Masse und perfekte Zustände, die jeden Einzelnen glücklich machen, sind sowieso eine Utopie. Gibt es im Kendo auch, die Kämpfer die meinen erstmal die Wirkungstreffer (ups, das war "aus Versehen" der Ellenbogen) und dann die Punkte. Aber diese Kategorie C-Hooligan im Fechten hat man immer und es gibt drei Verantwortliche, die das minimieren müssen, erstens der Trainer schon im Kern (der richtige "Spirit" des Fechtens muss vermittelt werden), zweitens die Kampfrichter/Regelwerk (Thema überzogene Härte od. unschönes Fechten) und drittens die Kämpfer selbst (immerhin gibt es eine Gewährleistung, dass ich nicht auch mit scharfer Klinge auf einen draupreschenden Ochsen stoßen konnte).

Zudem glaube ich, dass in einem strengerne HEMA-Regelwerk für Turniere ähnlich den HALAG-Regeln, die Drescherprescher irgendwann lernen, dass sie aufgrund wenig möglich zu holender Punkte einem größeren Risiko ausgesetzt sind durch das Kassieren von Doppeltreffern eben doch nichts zu reißen.

Prinzipiell würde ich die Turnieridee nicht fallen lassen, zumal HEMA dann doch noch halbwegs jung ist und Entwicklungsphasen durchmacht, die andere Kampfsportarten eben schon bedeutend länger haben. Die Optimierungsprozesse laufen lassen und dann kommt am Ende auch was bei raus.

Althalus
06-11-2014, 08:35
immerhin gibt es eine Gewährleistung, dass ich nicht auch mit scharfer Klinge auf einen draupreschenden Ochsen stoßen konnte
Schon klar - aber da gibts eben nur zwei Möglichkeiten:
a. Der Ochse ist sowieso auf Suizid aus - die reale Chance, das zu überleben sinkt rapide.
b. Der Ochse hat zwar wenig Ahnung, aber ist zumindest an seinem Überleben interessiert - dann wird er die scharfe Klinge fürchten und Technik funktioniert wieder.

Prinzipiell würde ich die Turnieridee nicht fallen lassen
Ist auch nicht nötig. Es wäre halt schön, wenn die Turniere nicht dermaßen viele verschiedene Regelsysteme hätten, die dann auch noch keine klare Zielsetzung verfolgen.

Hier übrigens einer der Finalkämpfe von Swordfish, Rapier/Dolch. Gefällt mir besser als der Säbel.

V-RBVwpAP40&sns=fb

itto_ryu
17-11-2014, 14:10
Interessant:
rzvrPUiKIbg

timito
25-11-2014, 12:05
watch?v=WOO2ch5uNBc&feature=youtu.be

Jadetiger
25-11-2014, 19:37
Mein Gott ich liebe es wirklich, mir die Dimicatores-Videos anzuschauen. Immer wieder ein Genuss! Würde ich in der Nähe wohnen und hätte ich Zeit, wär ich da sicherlich dabei.

BTW: Das fand ich auch sehr interessant
L0LpsnO0E4U

itto_ryu
26-11-2014, 14:01
Wo wir grad dabei sind für die Schwert und Buckler-Freunde:
g2HZTlaUU14

Ist diese DVD:
http://www.amazon.de/Obsesseo-Art-Sword-Buckler-Combat/dp/B00957M2ZA/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1417010460&sr=8-2&keywords=sword+buckler

Apropos, kennt jemand dieses Buch schon und wie es ist?
http://www.amazon.de/I33-Fencing-Style-Walpurgis-Manuscript/dp/1291649476/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1417010460&sr=8-6&keywords=sword+buckler

Dunio
26-11-2014, 17:38
Könntet Ihr so nett sein, keine Buckler-Links mehr zu posten? - Ich bin zu leicht beeinflussbar... :D
Hab jetzt schon aus nem Sperrholzrest und einer alten Tischdecke einen mit Hundekauknochen eingefassten Buckler fast fertig gebaut und mir das hier bestimmt schon viermal angeschaut...

qtpx-I1Br6k

timito
24-12-2014, 12:26
watch?v=t7kETxZzXMY

watch?v=9ProAGRFlqU

timito
08-01-2015, 18:01
watch?v=zlt9QTDuXoo

itto_ryu
12-01-2015, 10:49
pVzwviXaLG8#t=54

Terao
12-01-2015, 11:52
pVzwviXaLG8#t=54Sport(lichere)fechter bewegen sich ungefähr doppelt so schnell. :o

Und nein, das liegt nicht am Waffengewicht. Reine Trainingsfrage.

Althalus
12-01-2015, 12:21
Sport(lichere)fechter bewegen sich ungefähr doppelt so schnell.
Komisch nur, dass Sportfechter mit einem Rapier auch nicht schneller sind. Hat weniger was mit dem Gewicht als mit der Balance zu tun - so eine Autoantenne hat halt deutlich weniger mit Trägheit zu tun als eine richtige Klinge. Da kann man ganz locker aus dem Handgelenk fechten damit.

Der Vergleich ist ungefähr so sinnvoll wie einer zwischen Tennis und Badminton ...

Übrigens sind (Sport)Säbelfechter mit Militärsäbel auch keine Geschwindigkeitswunder - dafür haben sie meist ein gutes Auge und Reaktionsschnelligkeit.

itto_ryu
12-01-2015, 17:43
Sorry, Terao, aber da liegst du arg daneben.

BloodRage
15-01-2015, 11:20
sorry, terao, aber da liegst du arg daneben.

+1

JuJon
20-01-2015, 17:17
Ein bisschen Schwert und Buckler nach Liegnitzer.

watch?v=98HD9vDhJOQ

itto_ryu
23-01-2015, 13:28
Bisschen was aus der Welt des Bartitsu, Qualitätsurteile überlasse ich euch:

ZrcNlia2uhQ

jja0-5nkucc

Ud6S54zzlF0

Hier bekommt man einen kompletten Workshop von Tony Wolf zu sehen:
RP90WDs8HEI

itto_ryu
28-01-2015, 08:51
oyjN904WCQc

Lederfuß
30-01-2015, 21:24
Hier mal ein fröhlicher kleiner "Shinty-Game" clip aus der neuen Serie "Outlander", nach den Büchern von der Gabbaldon. Ganz amüsant :D

https://www.youtube.com/watch?v=CczhkNzcPlg

itto_ryu
31-01-2015, 10:38
Gibt zumindest den Geist des auch als Kampfspieles vorgesehenen Shinty/Hurling wieder. Ist heute auch nicht ohne und spannend wenn Schottland (Shinty) und Irland (Hurling) aufeinandertrefen (Clash of the Ash):

4tx5EGcEdqo

Unser Waffenbruder Vitaliy Negoda, ebenfalls Full-Instructor der Cateran Society hat da ja einen schönen kleinen Club nebenher in seienr Heimatstadt Krasnodar aufgebaut:
https://www.facebook.com/krasnodarcamanachd?fref=ts

gast
01-02-2015, 10:17
Wo wir schon mal in Irland angekommen sind:

fcH0ww_Jbfg

itto_ryu
06-02-2015, 15:35
Zurück in die Antike :)

_zIqeR9gc90

scGmiyvtAhA

jx7Zb3z8RQs

uw6NQ3e5jdQ

Das ist mal eine geile Kulisse:
_stE3UFEDjs

itto_ryu
12-02-2015, 10:12
Hier ein paar Seminarmitschnitte:

Bologneser Schule mit Panzerhandschuh - Alex Zalud:
3Vf1ZWW2GU8

Bologneser Schule mit Targa - Alex Zalud:
7ZEYcIUi94s

Meyer´s Rappier - Alexander Kiermeyer
V7ORmJRg9cU

itto_ryu
12-02-2015, 14:25
Ein sehr schöner Trailer unseres Freundes Fausto und seiner Trainingsgruppe von FISAS:
CBE5wanrL-0

timito
13-02-2015, 10:11
watch?v=SAZxGeRSKkY

/watch?v=0MmZv6ZbCUk

itto_ryu
15-02-2015, 15:46
9kAN3pzloZ8

itto_ryu
15-02-2015, 15:49
jxozOBqaTIA

Dreiven
15-02-2015, 20:44
Posten wir grad Dreynevent Videos?

wc1ceRxoU1I

itto_ryu
19-02-2015, 15:20
Eher selten, dass man Sidesword und Rotella auf Turnieren sieht oder?

4jGRdC_DLNY

Althalus
20-02-2015, 07:08
Eher selten, dass man Sidesword und Rotella auf Turnieren sieht oder?
Kommt drauf an, wo. ;)
In Italien ist es nicht ungewöhnlich.

itto_ryu
28-02-2015, 17:02
Spada e Cappa Workshop
XkZj-QxDJwI

timito
01-03-2015, 12:31
watch?v=eJYJwKWHb9I

BloodRage
02-03-2015, 13:22
watch?v=eJYJwKWHb9I

Mal wieder ein sehr schönes Video vom Club.:D

itto_ryu
04-03-2015, 13:07
1IK8QgjOUrs

timito
04-04-2015, 10:48
watch?v=bnoyRnUYbrE

itto_ryu
04-04-2015, 15:54
Schwertkampf: -Video - SPIEGEL ONLINE (http://www.spiegel.de/video/schwertkampf-video-1565732.html)

itto_ryu
04-04-2015, 17:44
Sidesword:
https://www.youtube.com/watch?v=22pltdHzDG8&index=3&list=PLOQXtZzppCaFgtIAkSOnYG1KoPnfWhkec

Althalus
05-04-2015, 07:30
Sidesword:
https://www.youtube.com/watch?v=22pl...nYG1KoPnfWhkec
Nicht ganz - George fechtet ein Monstrum von Backsword (10 cm länger als mein Schwert und mords-kopflastig). Ist übrigens einer von den 1595ern und der Gewinner vom Ludus Magnus in Florenz.
Soweit zu "die trainieren nur in Zeitlupe, die können nicht schnell" ... :D

itto_ryu
05-04-2015, 07:58
Ich weiß, ich habe George auf Malta kennengelernt, großer Mann, großes Schwert. Aber sie bezeichnen es doch als Saviolos Sidesword, auch wenn es ein "Back" hat? Die Teile fallen wirklich sehr groß aus. Beim Sparring fiel mir auf, dass die Flüssigkeit der Bewegungen ihrer freien Drills vorhanden bleibt. Natürlich wenn sie untereinander kämpfen sieht man mehr davon wieder, als gegen einen (etwas) anderen Stil.

Althalus
05-04-2015, 10:53
Beim Sparring fiel mir auf, dass die Flüssigkeit der Bewegungen ihrer freien Drills vorhanden bleibt.
Vor allem setzen sie die Eigensicherung ganz nach oben. War eindeutig das unspektakulärste aber schönste Gefecht, dass ich dieses Jahr in Florenz hatte. Schach mit Klingen.

Aber sie bezeichnen es doch als Saviolos Sidesword, auch wenn es ein "Back" hat?
Military Sword, glaub ich, hat's Chris Chattfield genannt. Halt ich für eine gute Beschreibung.

Jedenfalls hat George verdient das Turnier gewonnen - und mein Schüler Michael den tollen zweiten Platz. :D

itto_ryu
25-04-2015, 20:11
d0xl_Z4B3Ug

itto_ryu
07-05-2015, 12:18
gWZ2_lHPUUE

itto_ryu
07-05-2015, 13:53
H7uCAmR-r1E

timito
17-05-2015, 12:38
watch?v=gtG62jbITTM

itto_ryu
18-05-2015, 08:20
Jw4rQfVfUbI

BloodRage
18-05-2015, 11:47
Jw4rQfVfUbI

:D:yeaha::yeaha::yeaha::yeaha::yeaha::D

itto_ryu
23-05-2015, 13:45
Ein Beispiel dafür, wie falsches Werkzeug und die verkehrt angesetzte innere Einstellung zum Sparring das Thema verfehlen:
skmRkt0E9wg

Hier ein anderes Beispiel wie ich finde, warum die Auseinandersetzung mit scharfen Klingen durchaus wichtig ist, jedoch man diese Thematik "Fencing with Sharps" in seinem Selbstverständnis auch nicht übertreiben sollte:
GXhu8Uqka2o

Hinweis: Der Herr mit Bart ist ein Vertreter eines Kali-Stiles ist und bewegt sich daher entsprechend diesem (manch einen mag die ungewohnte Fuß- und Körperarbeit irritieren).

OliverJ
24-05-2015, 20:45
Nennt mich kleingeistig, aber egal was ich sonst so von Ilkka halte, im öffentlichen Raum mit Durchgangsverkehr zu zweit mit scharfen Waffen frei zu hantieren geht wirklich garnicht!

itto_ryu
26-05-2015, 10:32
Nennt mich kleingeistig, aber egal was ich sonst so von Ilkka halte, im öffentlichen Raum mit Durchgangsverkehr zu zweit mit scharfen Waffen frei zu hantieren geht wirklich garnicht!

Allerdings, zumal die Bezeichnung "Fencing" dann auch noch suggerieren kann, hier würde scharf gefochten mit dem wirklichen Ziel zu treffen und zu verletzen. Zumal dem Unbeteiligten nicht wirklich bewusst sein wird, welche Intension hinter dieser Übung steckt. Uns selbst erging es einmal so, dass eine Dame im Park dachte, wir würden versuchen uns mit echten Dolchen niederzumachen, obwohl diese (in unseren Augen) offensichtlich Übungswaffen aus Alu waren und wir Fechtmasken etc. trugen. Aber im klärenden Gespräch konnte ich nachvollziehen, dass die Wirkung eine andere gewesen sein mag.

Weiterhin finde ich es unglücklich formuliert, wenn dies als "Sparring" und dergl. bezeichnet wird. Mit scharfen Klingen üben ist wichtig, sicher. Insbesondere das Verhalten in der Bindung ist interessant. Aber der Weisheit letzter Schluss ist auch dies nicht und auch hier ist es nur eine Simulationsmöglichkeit von vielen. Zumal Aktionen natürlich nicht mit voller Stärke und Geschwindigkeit ausgeführt werden und somit die Wirkung eines Hiebs Schneide auf Schneide anders ausfällt, als im Ernst.

Leider erscheint die Wirkung des Videos - und von den Machern wird es auch bisher nirgends mit Kommentar klargestellt, das es anders ist - nur darauf zu zielen, dass die Betrachter hier "größte Waffenfertigkeiten und dicke Hoden" begeistert unterstellen.

Beides sehe ich ehrlich gesagt nicht. Bei einer Übung mit scharfen Waffen, auch wenn sie frei ist, achtet man peinlichst darauf den Partner nicht zu verletzen (selbstverstänldich und zum Glück), zweitens darauf (hier ist es realistisch) selbst geschützt zu sein. Da man aber hier mit scharfen Klingen arbeitet und dies nur mit Leuten machen wird, denen man vertraut, bleibt das ganze nur eine freie Übung und Spiel. Das ist okay, solange man das Selbstverständnis auch so handhabt. Jedoch habe ich den Eindruck das in letzter Zeit die Thematik "scharfe Klingen" etwas der Effekthascherei dient und damit einem entfremdeten Selbstzweck.

Terao
26-05-2015, 10:34
...Ich find das erste sinnvoller. Da stimmt wenigstens der Abstand und die Dynamik.


Nennt mich kleingeistig, aber egal was ich sonst so von Ilkka halte, im öffentlichen Raum mit Durchgangsverkehr zu zweit mit scharfen Waffen frei zu hantieren geht wirklich garnicht!...und das kommt noch dazu. Wenn da`n Dackel schnuppern kommt, ist das Geschrei groß.

itto_ryu
26-05-2015, 10:40
Ich find das erste sinnvoller. Da stimmt wenigstens der Abstand und die Dynamik.


Klar wenn man Pömpfendreschen trainieren möchte und kein Fechten mit Sinn für Realismus, dann vielleicht ;)

Ernsthaft, ich sehe in solchen Clips die Verkrüppelung des Säbelfechtens. Hier wird ohne echte Eigensicherung und aufgrund des mangelhaften Fechtgerätes geklopft und nach unsichtbaren Punkten gejagt.

Terao
26-05-2015, 10:46
echte EigensicherungWenn die darin besteht, sich gar nicht erst in ne Entfernung zu begeben, in der man jemandem wehtun könnte, wäre die Welt eine friedlichere. :)

itto_ryu
26-05-2015, 10:56
Wenn die darin besteht, sich gar nicht erst in ne Entfernung zu begeben, in der man jemandem wehtun könnte, wäre die Welt eine friedlichere. :)

Man muss im Hinterkopf behalten, dass man (Duell, Ordal etc.) mit jemandem scharf fechten würde, mit einer Waffe, die schlimme oder tödliche Verletzungen erzeugen kann. Ohne Rüstung sowieso. D.h. man muss langsam und mit Verstand herangehen. Was in dem besagten Video zu sehen ist, fällt grob gesagt als aufeinanderspringen und draufhauen aus. Das liegt zum einen am gebrauchten Werkzeug (Schaumstoffgerätschaften sind wohl mit am weitesten von allen möglichen Trainingswaffen weg vom echten Schwert), zum anderen an der wohl durch entsprechendes Regelwerk und Werkzeug im Sparring falschen geistigen Haltung.

Terao
26-05-2015, 11:05
D.h. man muss langsam und mit Verstand herangehen....oder die Sache so schnell wie möglich beenden. Nach allem, was ich so in den Quellen lese, gab es immer und überall beide Herangehensweisen. Und da wirds doch erst spannend.


falschen geistigen HaltungEin nach unseren modernen Maßstäben vernünftiger Mensch würde sich niemals auf einen Zweikampf mit scharfen Klingen einlassen. Man hat das aber gemacht. Also sind unsere modernen Konzepte von "Eigensicherung" schlicht die falschen. Das scharfe Gerät verschärft (;)) dieses Problem noch.

itto_ryu
26-05-2015, 13:41
So schnell wie möglich beenden ja, nur eben nicht mit einer Kamikaze-Aktion im Vorstürmen. Das ist nicht das Schlachtfeld, wenn es Mann gegen Mann geht im Duell etc. Selbst die wenig zartbesaiteten und eher draufgängerischen Holmgänger Hamburg gehen bei ihren scharfen Gefechten mit dem Mensur-Säbel im Verhältnis eher vorsichtig vor. Was das Video zeigt, sieht man so hektisch und unkontrolliert nicht einmal bei Kendo-Kyu-Turnieren.

Im Bezug auf die Quellenlage gibt es hier je nach Epoche unterschiedliche Berichte, aber man muss auch Abstriche machen, was mögliche Übertreibungen und dergl. anbelangt. Es geht also darum, dass man eine sinnvolle Geisteshaltung entwickelt im Fechten, ähnlich dem Kendo. Wenn ich manche Fechtfeder-Turniere sehe oder was Leute dort mit Säbel und Singlestick zu fabrizieren im Stande sind, sorry, da würde ich wetten, dass ein 5. Dan Kendo dort abräumen oder zumindest weit kommen kann. Das Punktesystem entwickelt hier quasi den "Fechtfederturniersport", die Leute kämpfen mit sicheren Waffen in sehr gutem Schutz auf Punktejagd. Was da teilweise an Aktionen gebracht wird, dass würde sich im Zweikampf mit scharfen Klingen ohne Schutzausrüstung keiner trauen, damals wie heute nicht.

Da geht ja aktuell eine durchaus spannende und sinnvolle Diskussion in der HEMA-Szene um mit verschiedenen Ansichten und Lagern.

Zum Glück haben wir aus jüngerer Zeit zumindest Beispiele von Duellen auch bei Filmmaterial und die Herangehensweise ist ebenso eine eher vorsichtige. Man darf nicht vergessen, neben Verletzung und schlimmerem (je nach Waffe, Regeln und Epoche) steht ja auch beim Duell die Ehrensache an sich auf dem Spiel. Es geht also um etwas.

rElNQuBvFeQ

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Terao
26-05-2015, 14:12
Zum Glück haben wir aus jüngerer Zeit zumindest Beispiele von Duellen auch bei Filmmaterial und die Herangehensweise ist ebenso eine eher vorsichtige. Man darf nicht vergessen, neben Verletzung und schlimmerem (je nach Waffe, Regeln und Epoche) steht ja auch beim Duell die Ehrensache an sich auf dem Spiel. Es geht also um etwas....die aber ausnahmslos auf beiden Seiten mit einem klaren nicht-tödlichen Intent geführt werden. Der Tod des Gegners wäre ja zu der Zeit, aus der die Videos stammen, für den Sieger ähnlich vernichtend ausgefallen wie der eigene. Ganz klar geht es da beiden um nen kleinen Schnitt, im sicheren Wissen, dass die Sache dann erledigt ist.


Im Bezug auf die Quellenlage gibt es hier je nach Epoche unterschiedliche Berichte, aber man muss auch Abstriche machen, was mögliche Übertreibungen und dergl. anbelangt.Meyer stellt eine "Typologie" von vier "Fechtercharakteren" auf und gibt Anweisung, wie man jeweils damit umgehen sollte. Da er auch empfiehlt, sich in allen vieren zu üben, um sie bei Bedarf anwenden zu können, sollte man da wohl eher von Strategien sprechen. Als groben Anhaltspunkt würde ich mal sagen, dass ein moderner Fechtmodus dann gelungen ist, wenn in ihm alle vier Strategien auftauchen und verwendet werden.
Im Original klingt das so:

Also wie nun die ersten ungestüm und etwan tumkien / und wie mann zusagen pflegt doll / die andern listig und schamper / Die Dritten fürsichtig und betrieglich / Die vierten gleich alber / Also mußtu dich deren aller vier auch selbst anmassen und geschickt machen / auff das du den Mann etwan mit ungestüm / etwan mit List / etwan mit Fürsichtigem Auffmerken betriegen könnest / oder auch mit alberen geberden anreitzest / verführest und jme also nicht allein umb seine fürgenommene Stuck betriegest /sondern dir hiermit zur Blöß raumest und Blatz machest / damit du jhm die dester sicherer rühren und treffen könnest.
Ich persönlich versuche, in jedem Gefecht alle vier Strategien anzuwenden, um so weniger berechenbar zu sein. Und natürlich um sie zu üben. :)

itto_ryu
26-05-2015, 15:12
Selbstverständlich nicht bis zum Tode in diesen Fällen und dennoch sieht man genau, es wird "mit Vorsicht" gefochten.

Strategien, verschiedene Kämpfertypen, das ist alles völlig richtig und deckt sich auch mit anderen Quellen sicherlich. Auch wir arbeiten mit sowas heute, genauso wie verschiedenen Sparringsmodi und Szenarien. Hektisches Gepömpfe mit Fuchtelei (um es mal böse so zu nennen) wie in besagtem Video, hat in meinen Augen auch mit der Deckung der Quellenlage und im Bezug auf Realismus wenig Mehrwert.

Eben deshalb so interessant der Kontrast zur "scharfen Schwert-Kür" am anderen Ende der Extreme im zweiten Video zu sehen. Ich denke mir, jede Gruppe muss für sich den richtigen Weg (oder die richtigen Wege) finden, aber im Selbstverständnis der Übungen muss man Vorsicht walten lassen, welche Instrumente und Gangarten man hauptsächlich wählt. Da wären für mich beide Beispiele auf ihre Weise schlechte Wege.

Axel_C_T
26-05-2015, 16:00
Der richtige Weg hängt ja vom Ziel ab ;-). Dieses rumgedresche mit den ... Pömpfen, vielleicht ist das ja genau das, was die auf dem Video machen wollen ;-).

Viele Menschen, die eine historische Waffe "schwingen", haben ganz andere Ziele und Interessen als ich. Für mich ist es beispielsweise nicht nachvollziehbar, dass viele ohne Maske und ohne "Kontakt" trainieren. Ich habe eine weile gebraucht um zu erkennen, dass sie ein ganz anderes Ziel als ich verfolgen. Für mich ist das Ziel klar und so trainiere ich und unterrichte ich. Das Ziel gibt dann auch den Weg und die Mittel vor, wie wir trainieren.

Und andere machen halt was anderes.

Das Bindungsverhalten von scharfen Waffen, früher oder später... eher später... werde ich mich auch daran wagen müssen, damit ich mein Verständnis des Fechtens weiter ausbauen kann. Aber fechten mit scharfen Waffen muss nicht unbedingt draußen in einem Park sein:o.

Die Aufnahmen von den Duellen ist sehr interessant. Ich weiß nur nicht, ob uns das irgendwelche Aufschlüsse gibt. Ich glaube nicht, dass wir uns in die Psyche eines Menschen des 14. Jahrhunderts reindenken können, der in ein Duell auf Leben und Tod startet. Ich weiß nur, dass Liechtenauer klare Anweisungen, beherzt anzugreifen und nicht zu warten.

itto_ryu
26-05-2015, 16:31
Die Aufnahmen von den Duellen ist sehr interessant. Ich weiß nur nicht, ob uns das irgendwelche Aufschlüsse gibt. Ich glaube nicht, dass wir uns in die Psyche eines Menschen des 14. Jahrhunderts reindenken können, der in ein Duell auf Leben und Tod startet. Ich weiß nur, dass Liechtenauer klare Anweisungen, beherzt anzugreifen und nicht zu warten.

Ein Knackpunkt ist natürlich die Tradition, die man verfolgt. Ich gehe vom eher defensiven Fechten mit Broadsword und Säbel aus, wie es um 1800 üblich war und da ist explizit die Verteidigung und Eigensicherung erstmal das A und O. Mag sein, dass für andere Fechtstile, Waffen und Epochen Europas andere Regeln gelten.

Meiner Ansicht nach sind die Aspekte wie Adrenalin, Angst usw. nicht von der Hand zu weisen und ich glaube nicht, dass es den Menschen damals so viel anders ging, als uns. Wer noch keine Erfahrung hatte, der kannte Gewalt und Kampf bis dahin auch nur aus Büchern, Erzählungen etc. Damals wie heute wurde auch nur der Umgang mit diesen Faktoren vielleicht nach und nach geschulter mit wachsender Erfahrung.

Und nicht jeder war damals ein echter Haudegen wie Donald McBane, so wie heute nicht jeder ein Brecher wie Lee Morrison ist und selbst solche Männer sind Realisten genug. Deswegen sind McBanes Erzählungen für uns im Bezug auf den Faktor Realismus und die Psychologie der Menschen damals Gold wert. Der Mann erzählt seine "Story" nämlich ohne sich selbst zu schonen, wenn es darum geht, dass er eine Abreibung kassierte oder wenn es nötig war stiften ging. Und er hat daher vorzügliche Erfahrungen für uns, wenn es um Duelle und das Schlachtfeld gleichermaßen geht.

Natürlich müssen wir hier auch militärischen Drill als psychologischen Faktor auf dem Schlachtfeld als ein eigenes Thema sehen im Vergleich zum Ehrenduell, bei dem vielleicht der Druck "das Gesicht zu verlieren" sowohl in Ehrendingen, als auch durch die gegnerische Waffe ;) Ich finde z.B. bemerkenswert wieviele Ähnlichkeiten es zwischen den Soldatenberichten der napolenischen Kriege und späteren aus dem 1. und 2. Weltkrieg oder heute gibt. Aber das würde jetzt im Thema zu weit weg führen.

timito
28-05-2015, 11:05
watch?v=nYNy_drriXs

watch?v=oZFEUM5fdgU

Axel_C_T
28-05-2015, 15:23
Ein Knackpunkt ist natürlich die Tradition, die man verfolgt. Ich gehe vom eher defensiven Fechten mit Broadsword und Säbel aus, wie es um 1800 üblich war und da ist explizit die Verteidigung und Eigensicherung erstmal das A und O. Mag sein, dass für andere Fechtstile, Waffen und Epochen Europas andere Regeln gelten.

Gilt nicht überall: Treffe ohne getroffen zu werden? Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich mich am besten sichere, wenn ich als erstes Angreife. Denn je mehr Raum und Zeit ich dem "Gegner" gebe, umso einfacher ist es für ihn, mich anzugreifen. Der erste Hieb kann schon reichen. Dann will ich derjenige sein, der den ersten Hieb macht ;-).

Aber ich glaube das wäre ein Thema für einen eigenen Thread.

Terao
28-05-2015, 15:33
"Schlage nicht, um zu siegen - Siege, dann schlage!" :D

itto_ryu
28-05-2015, 16:00
Aber ich glaube das wäre ein Thema für einen eigenen Thread.

Denke ich auch

Jadetiger
29-05-2015, 10:36
Aber ich glaube das wäre ein Thema für einen eigenen Thread.Grundsätzlich ja, trotzdem:


Gilt nicht überall: Treffe ohne getroffen zu werden?
Im klassischen Fechten: Ja
Im szenischen Fechten: Nein
Im Sportfechten: Jain (die optimale Ausnutzung des Regelwerk geht vor)


Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich mich am besten sichere, wenn ich als erstes Angreife. Denn je mehr Raum und Zeit ich dem "Gegner" gebe, umso einfacher ist es für ihn, mich anzugreifen. Der erste Hieb kann schon reichen. Dann will ich derjenige sein, der den ersten Hieb macht ;-).
Das hängt sehr davon ab, welchen Gegnertypus du vor dir hast würde ich sagen. Wenn du gegen einen Konterfechter (-> Parade-Riposte) fichst oder gegen jemanden, der sehr auf in-tempo- und/oder contra-tempo-Aktionen getrimmt ist (ist häufig in deutschen Fechtstilen der Fall), ist ein übereiltes Angreifen sehr gefährlich. Da ist ein "ersmal lauern und ausloten" die bessere Wahl.

Axel_C_T
29-05-2015, 12:20
Habe für das OT-Thema einen neuen Thread aufgemacht.

itto_ryu
02-06-2015, 13:16
RWcZ08p1PfM

itto_ryu
15-07-2015, 10:55
fWAMN23q5kU

itto_ryu
28-07-2015, 07:15
rKMGYSz9RGM

itto_ryu
28-07-2015, 23:17
Interpretationen zu Joachim Meyer aus Hamburg, mehr Videos dazu im verlinkten Kanal:

FhAH85vFGyE

karate_Fan
14-08-2015, 19:15
https://www.youtube.com/watch?v=zN0zuLKwv2E

Jadetiger
17-08-2015, 09:58
Also ich weiß ja nicht...

Inhaltlich kann ich das Video nicht beurteilen, weil ich die Aufnahme aus dem Zusammenhang gerissen finde und ich mich mit polnischem Säbel auch nicht wirklich auskenne.

Was mir aber nicht gefällt ist Richard Marsdens Körpermechanik. Irgendwie bringt er keine Energie in seine Waffe. Es wirkt auf mich, als würde er seine Hand mechanisch unabhängig vom restlichen Körper bewegen. Seine Körperschwerpunktkontrolle ist auch eigenartig.

Mich würde ja sehr interessieren, was der Herr Stöppler dazu sagt.

Kann aber natürlich auch durch die sehr beengte Situation in dem Raum kommen... Hmmm...

T. Stoeppler
17-08-2015, 17:54
@Jadetiger
Hier bei der Arbeit ;)

Ich finde die Bewegung auch etwas eigenartig, also besonders wenn man sie mit der einen polnischen Gruppe vergleicht. Ich glaube aber eher, das weniger stilistische als rein körperliche Ursachen (Rückenform, funktionale Kraft etc) vorliegen.

Wenn man Kraft aus dem Körper nimmt, braucht man gute durchgehende Verbindung, zumindest nehme ich mal das als Intention an. Wie gesagt, die Polen machen das ziemlich gut.

Aber ich kenne den Mann nicht persönlich.. mehr als dass er ein passionierter Sabreur ist weiss ich auch nicht.

Gruss, Thomas

timito
22-08-2015, 16:27
watch?v=cD7f0vjxAiQ
:yeaha:

gast
22-08-2015, 21:55
eMdZjyU7i54

Jadetiger
31-08-2015, 10:28
Zu dem letzten Video möchte ich anmerken, dass es sich NICHT um HEMA handelt.
Canne de combat (90cm) und Bâton fédéral (150cm) sind eine bis heute durchgehend lebendig weitergegebene Tradition in Frankreich und sind heute in engem Zusammenhang mit Savate stark reglementiert und versportlicht.
Trotzdem finde ich den Stil sehr ästhetisch und wunderbar fleißend und ich trainiere ihn gern.

Es existieren auch nicht-versportlichte Stockkampfmethoden in Frankreich, wie z.B. Canne défense (https://www.youtube.com/watch?v=bh4YFZRU9HU) oder Bâton Methode Joinville (https://www.youtube.com/watch?v=uKAcP81W9jE).

Terao
31-08-2015, 11:20
watch?v=cD7f0vjxAiQ
:yeaha:Was der olle Meyer wohl zu fechtenden Frauen gesagt hätte? :cool:

BloodRage
31-08-2015, 11:33
Was der olle Meyer wohl zu fechtenden Frauen gesagt hätte? :cool:

Scharf!?!:D

itto_ryu
02-09-2015, 14:30
bTNbpoqgYkE

Hintergrund-Artikel dazu:
English Knife Fighting - The Alehouse Dagger (http://www.stoccata.org/index.php/resources/articles/42-english-knife-fighting-the-alehouse-dagger)

Jadetiger
02-09-2015, 16:34
Sehr interessantes Thema! Da schmeiß ich doch gleich mal mein UK-Netzwerk an. Danke fürs Posten!

itto_ryu
02-09-2015, 17:58
So in etwa kann man sich englische Exemplare nach Silver und Swetnam wohl vorstellen. Die Theorie, dass man damit quasi im Nahkampf/Kneipenkeilerei seine Backsword/Broadsword-Fähigkeiten adaptiert, finde ich nachvollziehbar. Abgesehen davon, dass man natürlich inbesondere gegen das Rapier eine schöne Beiwaffe hat:

_dg39NOiC5k

Das was Miller zeigt, also wirklich ein Basket-hilt dagger habe ich als Original bisher leider noch nicht gesehen:
http://www.stoccata.org/images/articles/alehouse/Miller_dagger.jpg

karate_Fan
17-09-2015, 18:13
https://www.youtube.com/watch?v=KeA3qtoLVDQ

OliverJ
17-09-2015, 22:48
https://www.youtube.com/watch?v=KeA3qtoLVDQ
Schade, das ist ein ordentlicher Ausreißer was die Qualität ihrer Videos angeht.
Abgesehen davon, dass ich da an einigen Stellen nicht so ganz einverstanden mit der Interpretation bin, finde ich es wirklich sehr schade, dass die Ausführung unnötig "huddelig" und extrem undsauber ist :-(
Ganz zu schweigen davon, dass die Stange die junge Dame eindeutig zu oft unter Kontrolle hat.

(der Jägerstock liegt mir nunmal sehr am Herzen, da sind die recht harten Worte vielleicht doch verständlich).

Jadetiger
18-09-2015, 09:29
Schade, das ist ein ordentlicher Ausreißer was die Qualität ihrer Videos angeht.
Abgesehen davon, dass ich da an einigen Stellen nicht so ganz einverstanden mit der Interpretation bin, finde ich es wirklich sehr schade, dass die Ausführung unnötig "huddelig" und extrem undsauber ist :-(
Ganz zu schweigen davon, dass die Stange die junge Dame eindeutig zu oft unter Kontrolle hat.

(der Jägerstock liegt mir nunmal sehr am Herzen, da sind die recht harten Worte vielleicht doch verständlich).Also da muss ich jetzt schon mal ein bischen abmildern. Aus meiner neutralen Sicht (ich kenne keine anderen Videos von HEMAG und habe den Jägerstock nur zweimal trainiert) muss ich sagen, dass man durchaus sieht, dass die junge Dame viel mit der Waffe geübt hat. Wenn man bedenkt, dass viele "Verschmierungen" in der Bewegungsgenauigkeit und die teilweise etwas trampelige Beinarbeit in den Abschlussschritten daher rühren, dass die Waffe schlicht und einfach zu schwer für sie ist (man sieht das auch daran, weil sie den Ort oft nicht ordentlich unter Kontrolle hat), finde ich das schon eine beachtliche Leistung.
Das meiste an den Kritikpunkten könnte man dadurch beheben, dass man die Waffe richtig konstruiert. Wenn ich von den Abbildungen im Pascha ausgehe, müsste die Stange etwas länger und dünner sein und an den Enden eher metallkappen mit Dorn oder kleine konische Metallhütchen haben und keine schweren Speerspitzen. Der Jägerstock war ja eigentlich ein Hilfgerät für das Fußvolk bei Treibjagden und kein Kriegsinstument.

Zu den Übungen an sich: Man sieht in dem Video sehr schön, dass Pascha hier ein wirklich umfassendes Langstocksystem liefert. Wenn ich mich auf nur ein Langstocksystem beschränken müsste und trotzdem ein mögichst kompletter Kämpfer sein wollte, wäre diese Methode sicher ein guter Kandidat. Nicht zu vergessen, dass das ein gutes Workout mit viel "core power development" ist.

@Oliver
Hast du die Übungen in irgendeinem Dukoment knapp und lesbar zusammengeschrieben? Da würde ich mich sehr drüber freuen ;)

karate_Fan
18-09-2015, 09:59
Oliver Könntest du vielleicht zum Vergleich ein in deinen Augen gutes Video zum Jägerstock posten.

Würde mich sehr interessieren.

OliverJ
18-09-2015, 12:04
Also da muss ich jetzt schon mal ein bischen abmildern.
Genau das ist ja auch die Krux. Wenn ich die Waffe nicht kontrollieren kann, weil sie zu schwer oder zu groß ist und ich einfach zu schlecht bin sie ordentlich zu führen, dann sollte ich damit trainieren und kein halbgares Video ins Netz stelllen.
Es gibt auch keinen Grund warum sie das so unglaublich schnell machen müsste. Diese Geschwindigkeit versaut ihr auch eine ganze Menge.


@Oliver
Hast du die Übungen in irgendeinem Dukoment knapp und lesbar zusammengeschrieben? Da würde ich mich sehr drüber freuen ;)
Nein, das hab ich nie für nötig gehalten, der Jägerstock ist so kurz gefasst und gedruckt gut lesbar.

btw. die letzte Ausgabe, aus der Sie auch das Bild genommen haben zeigt den Stock mit zwei kurzen Klingen an beiden Enden.


Oliver Könntest du vielleicht zum Vergleich ein in deinen Augen gutes Video zum Jägerstock posten.
Ich kenne keine anderen. Ich wollte mal welche machen, habs dann aber
gelassen.
Es ist halt so eine kleine Quelle, dass sie nie wirklich jemanden interessiert hat. Ich glaube angefangen damit zu arbeiten habe ich 2009, ich mag sie halt (hat uns damals als wir angefangen haben mit dem Montante zu arbeiten auch gut geholfen)

Jadetiger
18-09-2015, 14:43
Genau das ist ja auch die Krux. Wenn ich die Waffe nicht kontrollieren kann, weil sie zu schwer oder zu groß ist und ich einfach zu schlecht bin sie ordentlich zu führen, dann sollte ich damit trainieren und kein halbgares Video ins Netz stelllen.
Es gibt auch keinen Grund warum sie das so unglaublich schnell machen müsste. Diese Geschwindigkeit versaut ihr auch eine ganze Menge.Stimmt natürlich schon.
Ob man die Geschwindigkeit braucht oder nicht , hängt denke ich mal davon ab, ob man das Ganze, wie von Pascha intendiert, als Exerzierübung für Vorführungen sieht oder ob man wirklich damit kämpfen will.
Aber ganz grundsätzlich bin ich, wie oben schon von mir geschrieben, für die Waffe kein Experte.

itto_ryu
22-09-2015, 08:01
XrVzDs_Zbb4

Jadetiger
22-09-2015, 08:21
Schöner Clip! Weiß zufällig jemand wie die verwendete Melodie heißt?

timito
26-09-2015, 15:24
w2E-8JEIgeI

itto_ryu
27-09-2015, 18:00
eDP2maXCzt4

itto_ryu
28-09-2015, 16:30
a6uOfXSfG1A

itto_ryu
25-10-2015, 15:20
787SnfGsBB4

BloodRage
26-10-2015, 11:42
a6uOfXSfG1A

:ups: Mann da ist ja Dampf dahinter:D:yeaha:

ommo
27-10-2015, 16:33
Back to the source - Historical European Martial Arts documentary
NACHTRAG: hier der Direktlink https://www.youtube.com/watch?v=mmTi-NGQNh8
https://www.youtube.com/watch?v=jrJ9QbVFTWM

Gruß o

itto_ryu
27-10-2015, 22:38
wDPIAs1e83o

Jadetiger
28-10-2015, 00:13
Danke fürs Posten! Hatte ich noch gar nicht gesehen!
Kurze Erläuterung von einem Beteiligten (ich bin der Typ mit der dicken Weste in schwarz):

Zu den Stilen:
Ich denke man kann hier sehr schön sehen, wie vielfältig Smallsword ist. Es gibt viele Stile, die stark in Haltung und Taktik voneinander abweichen. Zu sehen sind:
- Der Herr, der in verhangener Auslage steht, ficht im schottischen Stil nach der "New and easy method" von William Hope
- Meine Wenigkeit mit dem stark nach vorne geneigtem Oberkörper und dem weit nach vorn gestreckten Arm ficht im Stil des deutschen "Kreußlerschen Stoßfechten"
- Die beiden anderen fechten im französischen Stil, aber bei den Quellenunterschieden kenne ich mich da leider nicht genau aus.

Zum Regelwerk:
- Freier Einsatz der linken Hand und Ringen bis zum Bruch des Gleichgewichts sind erlaubt
- Trefferfläche ist der gesamte Körper
- Ein beiderseitiges Treffen ist erst dann kein Doppeltreffer mehr, wenn der zweite Treffer mindestens ein Tempo verzögert kommt
- Punkte werden durch einen Haupt- und zwei Nebenkampfrichter im Mehrheitseintscheid gegeben
- Im Falle eines Treffers, einer Entwaffnung oder eines Niederrinngens erhält der Treffende einen "Vorteil"
- trifft als nächstes die Gegenseite, wechselt der "Vorteil" die Seite
- Bei Doppeltreffer wird die Situation wieder auf "Null" zurückgesetzt
- Bei zwei aufeinanderfolgenden Doppeltreffern scheiden beide Fechter aus
- trifft die Seite mit Vorteil nochmals, ist das der Sieg

Minimalistisch und hat super funktioniert!!

itto_ryu
29-10-2015, 09:21
Ist wie beim Säbel/Hiebfechten, verschiedene Waffendetails, verschiedene Fechtsysteme, kleine und feine Unterscheide, die es interessant machen.

Technisch und sportlich gefiel mir die Leistung des Turniersiegers Arno Proeme außerordentlich gut. Da bin ich ja froh, dass ich ihn 2013 beim ISS "nur" mit dem Broadsword vor der Klinge hatte, im Stoßfechten würde mich der Gute abziehen :D

Sehr schön gefielen mir auch die Übergange in Entwaffnungen nach Hope durch Milo Thurston.


- Im Falle eines Treffers, einer Entwaffnung oder eines Niederrinngens erhält der Treffende einen "Vorteil"
- trifft als nächstes die Gegenseite, wechselt der "Vorteil" die Seite
- Bei Doppeltreffer wird die Situation wieder auf "Null" zurückgesetzt
- Bei zwei aufeinanderfolgenden Doppeltreffern scheiden beide Fechter aus
- trifft die Seite mit Vorteil nochmals, ist das der Sieg

Das Regelwerk finde ich ganz gut, aber ich muss sagen, diese Sache mit Vorteil usw. wäre mir zu komplex. Also ausgehend von Entwaffnung, Niederringens und Treffers sollte die Sache da nicht final beendet sein?

OliverJ
29-10-2015, 12:02
Also ich finde das schon sehr spannend. Denk das mal durch. Des ganze "Gefecht" ist nicht nacht einem Treffer zuende. Ist aber deutlich spannender, da die Dauer ungewiss ist. Nach 2 aufeinander Folgenden Treffern ist das Gefecht vorbei. So ist wirklich jeder Gang sehr spannend und wichtig. Kleiner Schönheitsfehler ist der taktische Einsatz eines doppeltreffers zum negieren des Vorteils. Auf der anderen Seite zwingt das den führenden Fechter zu noch sichererem Vorgehen und da die Situation häufig vorkommt ist es relativ gleich für beide Fechter.
Aber sonst wirklich mal wieder ein schickes System, bravo die Herren.

itto_ryu
30-10-2015, 15:57
Finde es insgesamt ja auch gut. Nur verstehe ich nicht, wieso wenn ich einen echten Treffer setze oder gar entwaffne oder niederringe (opponent at your mercy) die Sache nicht finalisiert zu Ende ist?

In Sachen z.B. nicht-lethaler Treffer dann mit einem Gegentreffer ausgleichen zum Vorteil, finde ich noch verständlich. So nach dem Mott "okay er stach mir in den Arm, ich kann noch fechten, aber eben mit Nachteil, boing steche ich ihn in den Arm ist sein Vorteil weg, weil wir beide angeschlagen weiterfechten müssen". Das macht schon Sinn.

Ich finde aber auch mit maximal zwei Treffern es ohnehin sehr spannend, d.h. z.B. zweimal Treffer gegen den Arm = kampfunfähig vorbei oder ein direkter Stoß ins Gesicht bedeutet nach einem Treffer schon vorbei.

OliverJ
01-11-2015, 16:20
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass du nicht verstanden hast, dass nach jedem Treffer ein neuer Gang beginnt.
Jedenfalls klingt das so. Das würde aber bedeuten, dass du dir das Video nichtmal ausschnittsweise angesehen hast :p

Das Ziel ist also zwei aufeinander folgende Gänge zu gewinnen. Das kann nach zwei Gängen vorbei sein oder sich ewig lange hin ziehen.

itto_ryu
01-11-2015, 19:52
Ich habe mir das Video selbstverständlich komplett angeschaut. Dennoch hatte ich das so nicht verstanden mit den zwei Gängen. Erklärt nun einiges :D Aber mir bestätigt das auch, das mir persönlich diese Regeln dahingehend zu kompliziert und auch unrealistisch sind. Ein Kampf, maximal zwei nicht lethale oder ein lethaler Treffer, Ende. Fürs Stoßfechten bin ich wohl einfach zu simpel :p

OliverJ
02-11-2015, 09:10
Mit unrealistisch hat das nichts zu tun bzw. Wollen die Regeln ein spannendes Turnier für Zuschauer und Teilnehmer erzeugen. Realismus war denke ich nicht das Ziel.
Aber ich war nicht dabei...

itto_ryu
02-11-2015, 09:15
Das Regelwerk ist definitiv spannender als das, was man sonst von Turnierkämpfen im HEMA oft sieht wie bei Swordfish oder Longpoint. Die Gefechte gefielen mir daher auch außerordentlich gut, das nur mal noch bekräftigt.

itto_ryu
03-11-2015, 21:39
Swordfish 2015. Wer über 2 Std. Zeit hat, bitte sehr:

-Dvl1sTUcv8

gast
05-11-2015, 18:22
90hoCdMl-WU

itto_ryu
08-11-2015, 15:33
MAUDbRmSb6o

OliverJ
08-11-2015, 21:30
Da ist er wieder der Jägerstock, ich wusste ich war meine Zeit vorraus ;-)

Auf jeden Fall eine interessante Fußarbeit, da werde ich ihn mal auf dem ISS schütteln, wie er das gelesen hat um das so umzusetzten.

Und zu schade, dass er den Hut nicht zur Begrüßung gezogen hat :(

itto_ryu
09-11-2015, 13:17
_Vs8DvRliik

R3KK-D_-CHQ

Hm ganz nett gemachte Videos, aber mich wundert diese Aussage auf dem London-Ableger ihrer Schule sehr:


We can say with full responsibility that we are the ONLY SCHOOL IN EUROPE that teaches military sabre fencing.
Hungarian-Polish Sabre Fencing School - London - Fencing Classes in Elite Military Fencing School (http://www.fencing-london.co.uk/en/home/)

OliverJ
09-11-2015, 16:51
Hm ganz nett gemachte Videos, aber mich wundert diese Aussage auf dem London-Ableger ihrer Schule sehr:

na ich nehme an, weil sie sich in tradition sehen.
Also keine Sorge, damit sind sie kein HEMA mehr :p

Eine schicke oldschool Maske hat er sich aber gebastelt.
Stefan, Marcus wie siehts aus ... ISS? :D

itto_ryu
09-11-2015, 17:53
Streng genommen traduiert seit 1925. Aber dann sollten die das definitiv anders formulieren ;)

gast
09-11-2015, 18:03
edit

itto_ryu
09-11-2015, 18:13
mmTi-NGQNh8

Terao
11-11-2015, 14:02
Das hier fand ich ganz lustig :D:

jETLCm7k3sU

itto_ryu
11-11-2015, 15:35
_Bw0ss9xoUE

JanPSV
12-11-2015, 20:14
Ürigens, Ludwig v. E. beschreibt in seinem Manuskript eine Technik, wo er dem Gegner im Zulafen zuerst den Spieß, dann sein Schwert hinterher, und ich glaube sogar noch eine Pavese an den Kopf wirft. Um dann mit einem double leg takedown einzulaufen ;-)

itto_ryu
13-11-2015, 12:07
Ürigens, Ludwig v. E. beschreibt in seinem Manuskript eine Technik, wo er dem Gegner im Zulafen zuerst den Spieß, dann sein Schwert hinterher, und ich glaube sogar noch eine Pavese an den Kopf wirft. Um dann mit einem double leg takedown einzulaufen ;-)

:halbyeaha

JanPSV
13-11-2015, 12:58
Ich wusste das gefällt dir^^

karate_Fan
18-11-2015, 11:20
https://www.youtube.com/watch?v=00_O2I8gTyQ

In meinen Augen ein sehr gutes Video zu einem höchst interssanten Thema.

gast
19-11-2015, 14:29
edit

itto_ryu
25-11-2015, 20:37
exdzYUtTB9g

tv9FIbKihrs

gast
03-12-2015, 16:30
edit

timito
06-12-2015, 11:45
watch?v=ehGRT53v0G0

timito
06-12-2015, 11:46
watch?v=qSjYI0W6N4I

watch?v=173d8EtsIpE

timito
03-01-2016, 17:01
watch?v=34gcC04LoSo

itto_ryu
05-01-2016, 19:30
1YBlfuSuVEY

tonfawolle
06-01-2016, 12:07
Echt total interessanter Tread, aber was heist eigentlich HEMA?

Tyrdal
06-01-2016, 12:37
Historical European Martial Arts

tonfawolle
06-01-2016, 13:32
Dangöööö

Jadetiger
07-01-2016, 12:33
Cross-cutting and false edgeGibt es eigentlich einen Grund, warum die in der Übung mit dem Dummy und in den Partnerübungen so eng zusammenkleben? Ist das damit die Kamera beide ins Bild bekommt? Warum habe ich eine 80cm lange Klinge wenn ich so nah rangehe, dass ich den Gegner auch mit der Faust schlagen könnte?

@timito Verdadera destreza
Um Himmels Willen was machen die in dem Video vom WMAW 2015?? Warum werden da fanzösische Ausfälle beim spanischen Fechten gemacht?? Noch falscher gehts ja kaum. Das Destreza-Fechten hat als Kernprinip den Verzicht auf den Ausfall!

Eher so:

GFroPGvc5dc

itto_ryu
07-01-2016, 13:20
Das Crosscutting, wie die Sienawskis es erforschen, funktioniert beim Szabla Polska etwas anders. Auch ausgehend vom Gebrauch auf dem Schlachtfeld, sowie zu Pferde (und beim Gedanken an die Polska Husaria eben auch mindestens teils gerüstet). Der polnische Säbel fällt zudem nicht nur wegen seiner sehr starken Krümmung, sondern auch gesamt weit kürzer aus (Exemplare mit einer Gesamtlänge von knapp 75 - 80 cm). Beim Crosscutting werden zwei Methodiken genutzt, zum einen die "long cuts", welche durch die Kreuzhiebe Angriff und Defensive gleichzeitig darstellen, zum einen "short cuts", die eher ins Duellfechten mit kleinen Moulinets aus dem Handgelenk gehen. Hinzu kommt, dass man sich beidseitig im Raum bewegt und die Distanz zum Gegner oftmals viel enger ausfällt. Dies dient zum Zwecke der Schlachtfeld-Bezogenheit, wo man sich eben weniger als im Duell die Distanz zum Gegner in Ruhe einpassen kann. Der oftmals maximal schlichte Faustbügel bietet beim polnischen Säbel verhältnismäßig wenig Schutz. Diversen Quellen nach waren Handverletzungen wohl auch recht häufig.

Das sind so die Erklärungen, die ich von den Sienawskis und anderen polnischen Säbelfechtern kenne, warum sie so arbeiten, wie sie es tun.
http://hroarr.com/the-sabers-many-travels-the-origins-of-the-cross-cutting-art/

Jadetiger
07-01-2016, 13:50
Danke für die Erläuterung, Itto!

itto_ryu
15-01-2016, 17:53
5_22kIT3aXA

itto_ryu
16-01-2016, 08:21
I__Vi1w7IN0

gast
16-01-2016, 08:33
:ups:

Oh Mann! Die auditive Gewalt ist wahrhaftig...umwerfend....

Bei 0:13 ist der berühmte ungarische Holzfällerhieb zu sehen!

itto_ryu
17-01-2016, 15:25
Und deine Aussage bedeutet...?

itto_ryu
25-01-2016, 10:44
jc6K8Bo37S0