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AlexAikido
24-11-2014, 00:27
So liebe Freunde, nach meinem Wechsel an eine Schule unserer wunderschönen Hauptstadt wollte ich ich mal wieder eine Praxisfrage in den Raum zur Diskussion werfen. :)


Rahmenbedingungen:
Schüler der 8. Klasse. Die Klasse selbst hat starke Probleme mit Disziplin, was unter anderem darauf verschuldet ist, dass der ehemalige Klassenlehrer a) die Schule feige unangekündigt in den Sommerferien verlassen hat, weil er, Zitat "Kein Bock mehr auf die Gören hat". und b) der ehemalige Klassenlehrer keinen Wert auf Unterricht/Disziplin gelegt hat. Hinzu kommt, dass der nun eingesetzte Kollege (neuer Klassenlehrer) von den Schülern nicht ernst genommen wird. Der Kollege ist lediglich ein paar Jährchen älter als ich und seit 2 Jahren aus dem Referendariat raus. Vorher war er an einem Gymnasium in Süddeutschland.
Der Kollege geht selbst nur noch mti starkem Unbehagen in die Klasse und meistens gehen wir zusammen rein, da ich die Klasse 5h die Woche habe und ich mit ihnen mehr oder weniger gut klar komme. Im Unterricht selbst nehmen sie ihn meist kaum für Voll und machen, solange ich hospitiere, was sie wollen. Oftmals stellen die Schüler ihre Fragen direkt an mich. Wenn ich unterstützend mit drin bin, geht das mit der Disziplin.

Vorsituation:

Wir haben da so einen Jungen drin, dem würd ich gern den Hals umdrehen :o
Wenn ich die Klasse alleine habe, ist er ruhiger als bei einigen Kollegen. Im Endeffekt ändert das aber nichts an der Tatsache, dass er den Unterricht komplett verweigert, ständig die Mitschüler ablenkt und sich einen Dreck um disziplinatorische Maßnahmen schert.
Er ist ein äußerst pfiffiger Junge. Das Problem bisher war immer, dass ich und die Kollegen ( Elternanrufen, schlechten Noten, Tadeln, gut Zureden, fordernde Aufgaben geben, weniger fordernde Aufgaben geben, Verantwortung übertragen als Alternative haben bisher nichts gebracht) noch keine wirksame Methode gefunden habe, ihn dazu zu bringen, am Unterricht zumindest teilweise teilzunehmen (nein, nur da sitzen und Scheiße bauen ist für mich kein teilnehmen :D ). Vor 2 Monaten hat er sogar versucht einen Kollegen zu bestechen. Das Ganze hat er dann auch bei mir versucht (mit einem, für sein Alter, nicht unerheblichen Betrag). Anruf bei der Mutter hat dann ergeben, dass a) er zu Hause ganz anders ist b) die Eltern getrennt leben und Mutter immer auf Einhaltung der Regeln achtet c) der Vater scheinbar eine Midlifecrisis durchmacht sich wie ein 18 Jähriger verhält und der Bengel bei ihm alles darf.
Habe mich daraufhin auch mit dem Vater unterhalten, der dann ganz amüsiert meinte, dass die Bestechungsaktion doch ne geile Idee ist und ich Bescheid geben soll, wenn Jungchens Angebot nicht ausreichend ist.
Darüber sprach ich dann mit dem Klassenlehrer und zusammen dann mit den betreffenden Kollegen und dem Schulleiter. Leider haben wir kaum Sozialarbeiter bei uns an der Schule und der Schulleiter legt uns ein wenig Steine in den Weg was das ausschließen aus dem Unterricht angeht.
Jedenfalls hat der Klassenlehrer nun vor 3 Wochen weitere Schritte eingeleitet, nachdem eine Klassenkonferenz nichts gebracht hat.


Problemsituation:
Vor 2 Wochen war es dann mal wieder an der Zeit, dass ich zusammen mit dem Kollegen im Klassenverband als Unterstützung drin war. Es war die letzte Stunde und die meisten Klassen hatten schon Schluß. Wir haben 7 Gebäude die zur Schule gehören und der Raum ist am Ende des Schulhofes, somit der vom Haupteingang weit entfernteste Raum.
Etwa 10 Minuten nach Stundenende, der Kollege und ich hatten noch die Stunde ausgewertet, standen dann auf einmal 2 recht große "Jungs mit Migrationshintergrund" bei uns im Raum, die uns nicht bekannt waren und fingen an sich aufzuplustern. Beleidigten meinen Kollegen und mich und kamen nach Vorne zum Lehrertisch.
Da ich im hinteren Teil des Raumes stand und gerade einige Materialien eingesammelt hatte, kam einer von denen zu mir und der andere visierte den Kollegen an. Ich hab die Jungs dann darauf hingewiesen, dass sie sofort den Raum zu verlassen haben.
Derjenige, der auf mich zukam meinte dann ich soll den Ball flach halten und das es nicht um mich geht, sondern um den Klassenlehrer und ich mich verziehen soll. Das hab ich verneint und nochmal darauf hingewiesen, dass sie etwaige Probleme mit dem Kollegen doch bitte zusammen mti dem Direktor klären sollen. Den Kollegen hatte der andere schon am Wickel: lautstark brüllend hat er versucht ihm klar zu machen, dass es eine schlechte Idee war, dass Jugendamt einzuschalten.
Ich hab währenddessen nochmal laut dazu aufgefordert, dass sie den Raum zu verlassen haben und zum Sekretariat gehen sollen.
Da ich mein Handy in der Jackentasche hatte konnte ich meine Schnellwahl betätigen und im Sekretariat anrufen ohne das die das mitbekommen haben.
Mein Gegenüber meinte dann, als ich nochmal vehemennt gesagt habe, dass sie den Raum verlassen sollen, mir an den Hals packen zu müssen um mich zu würgen (Im Nachhinein stellte sich heraus, dass mein Kollege auch schon von dem anderen körperlich angegangen wurde, das habe ich aber aufgrund der direkten Bedrohung meinerseits nicht mehr mitbekommen). Das bekam ihm wohlgemerkt schlecht, da er sein Gemächt nicht so schnell vor nem Kniestoß retten konnte und der danach folgende Schlag in den Magen sein übriges getan hat.
Der Andere hatte daraufhin sofort von meinem Kollegen abgelassen und wollte nun auf mich los gehen. Bei meinem Kollegen sind dann die Sicherungen raus gegangen und er hat ihm mit dem Tafellineal in die Kniekehle geschlagen.
Der Kollege hat ihn dann am Boden "fixiert" und ich hab mich um den anderen kümmern können um ihn auch zu fixieren.

Als die Beamten dann nach gut 5 Minuten da waren, brüllten die Jungs schon, dass sie für den Mist Geld bekommen haben.

Kollege + ich waren nach der Aktion natürlich erst mal nicht zu gebrauchen. Seit 3 Tagen läuft von meiner Seite in der 8. Klasse auch wieder "normaler Unterricht". Der Kollege ist immer noch krank geschrieben.

Vom Direktor habe ich nun am Freitag erfahren, dass unser Problemschüler den Jungs 2000€ gegeben haben soll, damit die meinen Kollegen mal aufmischen.
Die Konsequenz für das Gör ist: Keine, er ist ja noch unter 14. Das hat er dem Direktor grinsend ins Gesicht gesagt während seine Eltern neben ihm saßen und die ad hoc Klassenkonferenz am letzten Freitag beschloßen hat, ihn vom Unterricht zu suspendieren.

Ich bin tierisch sauer auf das System im Moment und frage mich aber gleichzeitig, weil mich das jetzt auch schon Kollegen gefragt haben:

Wie geht man damit um? Gibt es irgendwelche Seminare, die speziell SV für Lehrkräfte anbietet?
Nach meinen Erlebnissen an einer gewaltintensiven Schule in Brandenburg war ich ganz zufrieden, dass ich an eine weniger (wenn auch als "Problemschule des Bezirks bekannte) problematische Schule gekommen bin. Bisher waren die Schüler auch sehr viel umgänglicher als die in Brandenburg. Aber die Aktion von vor 2 Wochen ist außerhalb der Dimension, die ich mir jemals vorgestellt habe.

Für etwaige Rechtschreib- und Grammatikfehler entschuldige ich mich schon mal proformer. Der Schreck und die Wut steckt mir noch ordentlich in den Knochen.

Bin gespannt auf eure Hinweise, Tipps, Ideen.
Vlt. könnt ihr ja Vorschläge geben, was man selber machen könnte? ICh denke von der Schulleitung wird dahingehend nämlich nicht viel Unterstützung kommen aber evtl kann man zusammen mit dem Kollegium was machen oder zumindest mit Kollegen, die Interesse daran haben. Was hätte man anders machen können, sollen, müssen?

Klaus
24-11-2014, 10:52
Meine ersten Ideen wären nicht legal. Die zweite Idee wäre, mit ihm zu sprechen und darzulegen wie diese Geschichte weiter geht. Oder ihn fragen was er meint wie diese Geschichte weiter geht, wenn dann jemand bei seinen Scherzen um's Leben kommt. Manchmal zieht so ein Migrationsfritze bei so einer Aktion nämlich ein Messer und huch ...

Ein anderer Ansatz wäre, seinem Vater klar zu machen, dass sein Sohn das im Moment witzig findet, sich das aber schnell ändern wird wenn er a) strafmündig wird und b) seine Psyche einen Knacks bekommt wenn bei so einem bezahlten Überfall jemand den Löffel abgibt. Oder halt einfach so, wegen Ziellosigkeit, fehlende Familiengefühle. Nächster Halt Drogen, Endstation Club 27. Bei ihm kann man mehr auf die Kacke hauen das mal auszumalen wie so eine Karriere läuft.

Dann wären noch die Mutter und das Jugendamt. Ich glaube beide wären nicht begeistert zu hören dass ihr Mann es lustig findet wenn er Auftragsmörder losschickt weil ihm danach ist und er das witzig findet, wie in einem Videospiel. Da sollte es rechtsstaatliche Möglichkeiten geben, z.B. eine Kontaktsperre für den Vater.

Was ich ganz wenig schön finde wäre, sich Gedanken machen zu müssen über "SV". Natürlich könnte man auftrainieren und solche Fritzen mit dem Kopf durch die Wand jagen. Es ist nur nicht Deine Aufgabe, oder besonders schön, wenn man wegen verrückten Jugendlichen und einem miesen "Rechtsstaat" zum Rambo mutieren müsste und die Dinge selbst regeln, mit der Gefahr im Knast zu landen und sein Leben wie es ist zu verlieren. Auch wenn ich es spassig fände wenn dem Vater mal ein Malheur passiert, es bleibt gefährlich.

P.S.: Ein 13jähriger hat normalerweise keine 2000 Euro rumliegen. Man könnte hier einen Ansatz finden indem man den bezahlten Überfall dem Vater anlastet und gegen ihn Strafanzeige stellt, denn das Geld kommt mit höchster Wahrscheinlichkeit von ihm. Soll er beweisen dass er "nichts gewusst" hat.

P.P.S.: Den Jungen von der Schule schmeissen, denn ein bezahlter Überfall sollte das Maß erfüllen für einen Schulverweis. Zumindest damit drohen, und spätestens beim nächsten Vorfall durchziehen.

Finaljustice
24-11-2014, 11:22
Die praktische Erfahrung mit Jugendstrafsachen hat gezeigt, dass eine faule Frucht von einem verderbten Baum fällt. Die unmittelbare Schuld direkt bei den Kindern zu suchen ist wenig hilfreich, Schulverweise bringen in der Regel nichts, weil sie das Problem schlicht verlagern. An dieser Stelle ist die Verantwortungen immer bei den Eltern zu suchen, und nach meiner einschlägigen Erfahrung eben häufig beim Vater. Meist haben diese einschlägige Erfahrungen mit der Justiz und brüsten sich immer noch ein wenig damit, was sie in ihrer Jugend denn für böse Jungs gewesen sind. Gleichzeitig erwarten sie, dass "der Junge" (die Formulierung hört man häufig, ein sehr deutliches Anzeichen für ein Nähe- und Kommunikationsproblem. Es ist nicht "mein Sohn", sondern eine Verdinglichung mit dem dem non-possesiven Artikel und der Bezeichnung "Junge", die Distanz vermittelt, im Sinne von: Der ist nicht mein Sohn, wenn er nicht parriert) funktioniert, möglichst ohne eigene Energie oder Aufwand. Das Problem liegt, wie Du sehr richtig erkannt hast, meist darin, dass die Väter nie "erwachsen" geworden sind und mit der Vaterrolle überfordert. Meist sind es eben auch Menschen, die nie ein für die FUnktion eines Vaters notwendiges männliches Ego entwickelt haben, welches für insb. Jungen eine starke männliche Bezugsperson darstellen kann. Die Konfliktlösung sieht dann meist so aus, dass die Kinder "alles dürfen" (bedeutet keine Arbeit), oder eben nur repressiv "bestraft" wird, nicht präventiv dem Kind ein moralisches Verständnis für sich selbst und seinen Bezug zu anderen dadurch vermittelt wird, dass es ihm positiv vorgelebt wird.
Ich habe nahezu immer beobachtet, dass die Kommunikation mit Jugendgerichtshelfern, Sozialarbeitern und dem "Problemkind" wirklich blendend funktionieren, die sich dort an Regeln halten, kommunikativ sind, sich öffnen und von ihren Problemen erzählen. Sobald die Eltern und - leider muss ich es immer wieder sagen - insb. der Vater mit dabei ist, wird die Kommunikation eingestellt, es wird gebrüllt, Vorwürfe werden gemacht.
Die Travestie dabei ist eben, dass die Eltern aufgrund ihrer Überforderung einerseits von ihren Kindern das Problemlösungsbewusstsein und Konfliktbeseitigungspotenzial eines mündigen Erwachsenen voraussetzen, andererseits dieses bei ihnen in den seltensten Fällen in diesem Maße ausgeprägt ist. Die Ursachen dafür sind vielschichtig und sind definitiv und unumstößlich auch in der kulturellen Herkunft zu verorten. Das Problem kann aber weder durch einen Selbstverteidigungskurs (den ich für wenig sinnvoll halte. Wenn, dann richtig eine Kampfsportart suchen und praktizieren, alles andere hilft gegen immer aggressivere Halbstarke nicht), noch durch sonstige Maßnahmen gegen den Schüler selbst wirklich bezwungen werden.
In die Pflicht genommen werden müssen die Eltern. Wenn es so ist, wie Du schreibst, muss definitiv auf der Kontaktebene mit dem Vater hantiert werden.
Das Problem hat eben auch instutitionelle Gründe und liegt meiner Meinung nach, ohne das hier auswalzen zu wollen, auch darin begründet, dass wir keine ausreichende Anzahl an GrundschulLEHRERN haben. Wenn Kinder von zu Hause nicht lernen, wie sie mit einer männlichen Bezugs- und Respektsperson umzugehen haben, dann kann das nur die Schule auffangen. Je älter das Kind wird, desto schwieriger wird das. Von einem pubertierenden 13-jährigen, der sich quasi nie konsequent unter eine starke männliche Bezugsperson "unterordnen" musste, dem wird man das in der Schule nicht mehr beibringen können.

Pharao
24-11-2014, 11:27
Rausfinden was sein Antrieb ist.
Oft ist es der "Freie Wille" den sich ein Schüler nicht nehmen lassen will.

Den wie ich so oft sage: "Die Schulpflicht" ist der erste Grund des "blau machens!".

Denn kein Mensch lässt sich gerne in die Pflicht nehmen. "Das musst du und dass musst du!".

Oft will der Schüler einfach frei sein, sich nicht untertan der Lehrer machen und wehren sich gerade deswegen, weil Sie sich sagen "ich bin ein freier Mensch" und kann machen was ich will. Es ist oft die widerwillige Disziplin die den Schüler alimiert sich Wehr zu setzen und will zeigen nicht nur du kannst austeilen, sondern auch ich kann austeilen.

hier braucht es ein bischen Verständnis!

WCBX
24-11-2014, 11:33
@AlexAikido,

tja das ist ja mal eine Sache (und vor allem tun mir Lehrer leid, die die Unfähigkeit der Eltern ausbaden müssen)

1. Würde ich nicht mehr zimperlich mit diesen Schüler sein und Diesen versuchen loszuwerden, glaub mir der ist schon so versaut, da kannst du oder dein Kollege nichts mehr retten.

2. Psychologe und Jugendamt einschalten, das ist keine Kleinigkeit das ist schon sehr kriminell. Und ich denke, dass das Umfeld des Jungen mal näher durchleuchtet werden sollte. Und versorge das Jugendamt immer schön mit Infos. Zudem kann in schweren Fällen das Jugendamt den Vormund des Kindes übernehmen (und das ist hier kein kleiner Fall).

3. Klären wo die 2000,- Euro her kamen, sollte der Vater dahinter stecken, Strafanzeige stellen.

4. Zum Thema SV, wie wäre es damit "ESCRIMA (http://www.escrimaberlin.de/cadena.html)" ? Von Crashkursen halte ich recht wenig und beim Escrima ist man auf vieles vorbereitet (mit Waffen, ohne, beim ETF gibt es ordentlich Sparring etc.

AlexAikido
24-11-2014, 12:05
Zunächst:

Der Junge selbst hat kein Migrationshintergrund, nur die beiden Angreifer.

Das Ganze ist m.E. eskaliert, weil die beiden Jungs damit gerechnet haben nur meinen Kollegen vorzufinden.

Freier Wille hin oder her Kampfsportexperte, es gibt im Leben nun mal Sachen, die man nicht nach Lust und Laune entscheiden kann. Schule gehört nun mal dazu und daran lässt sich nichts ändern (abgesehen halte ich es auch für wenig sinnvoll die Schulpflicht abzuschaffen). Was man evtl ändern könnte wäre die Art und Weise wie Schulen unterstützt, bzw. "allein gelassen" werden.
Was den Kontakt mti dem Vater angeht: Unsere Sozialarbeiter sind da wohl schon länger dran und versuchen gemeinsam mit beiden elternteilen eine Lösung zu finden. So wie ich den Vater kennen gelernt habe, ist er sehr uneinsichtig. Das Hauptsorgerecht liegt bei der Mutter, die scheinbar daheim kaum Probleme mit dem Jungen hat (Umfeld dort bestätigte das dem Klassenlehrer).

Ich werde jetzt mal schauen was kommt, der Junge ist zunächst suspendiert vom Unterricht und die verschiedenen Stellen sind eingeschaltet. Ich kann da nicht mehr so viel bewirken aber evtl versuchen mit meinen Kollegen zusammen eine Möglichkeit für uns zu finden, wo man gezielt auf SV in der Schule trainieren kann.
Ich selber mach ja seit mehreren Jahren Aikido und mir bringt das auch was gerade was Haltegriffe und Abwehr angeht. Die Zeit die man aber brauch um das effektiv anzuwenden ist m.E. für die Kollegen zu lang. Sinnvoller wäre eine "relativ schnell" erlernbare und schulbare SV.
Escrima wäre da evtl wirklich eine gute Wahl. Andere Vorschläge sidn weiterhin willkommen!

Klaus
24-11-2014, 12:21
Klar kann man ein bischen tun, aber ich würde eher in Richtung Selbstschutz gehen, also sich schützen können und fliehen wenn der Angreifer körperlich überlegen ist. Die körperlichen Grundlagen kann man nicht mal eben legen wenn aggressive 15jährige einen ohne Hemmungen zusammenschlagen wollen. Ducken, an der Hüfte greifen und umreissen oder an der Hüfte mit Schmackes wegschubsen (schubsen NICHT an der Brust !!!!!!!), und dann abhauen. Bei körperlicher Überlegenheit kann man an Haltegriffe rangehen.

tempestas
24-11-2014, 12:36
Das Hauptproblem ist doch nicht die aktive SV sondern, dass du als Lehrkraft eigentlich immer im Nachgang der ***** vom Dienst bist. Das schränkt die Auswahlmöglichkeiten massiv ein.
Irgendein pädagogischer Überflieger weiß ja sowieso immer besser, was man wie lösen kann "ganz ohne Gewalt".

Wenn es wirklich um schnelle, kompromisslose SV geht würde ich schauen etwas wie Urban Combatives, Senshido etc zu suchen. Schnell, hart, unschön. Aber wahrscheinlich auch meilenweit raus aus dem, was du als Lehrkraft noch vermitteln kannst als gerechtfertigte Notwehr (ob sie es ist, mag das eine sein. Schule ist aber immer politisch, da geht es nicht um Fakten oder Tatsachen).

In Berlin gibt es jedenfalls reichlich Auswahl und ihr bekommt, so die Kollegen das denn wollen (wollen sie?) bestimmt genug Leute zusammen für einen Sonderkurs (über Wochen!). Da der Lehrkörper meist sehr heterogen ist, sollte auch das bedacht werden. Wie steht es mit der Lehrerin kurz vor 60, bringt ihr das was? Wären da nicht Notfallknöpfe analog z.B. der Hausnotrufdienste für Senioren eine Idee? Klick bringt Info ans Sekretariat, und die rufen sofort die Polizei?

So oder so solltet ihr schauen, dass ihr etwas findet, das die Räumlichkeiten der Schule (viele Stühle, Tische usw) mit einbezieht. Dolle Kicks werden da schon schwierig.

Drücke dir/euch die Daumen

tempestas
24-11-2014, 12:57
....

Kurzer Seiteneinwurf: deine Kampfkunst ist :halbyeaha:halbyeaha:biglaugh::biglaugh:

relaunch
24-11-2014, 13:02
konfrontative pädagogik wäre vllt noch ein stichwort.
erziehungsfachdienste kannst du einschalten und den jungen begutachten lassen und dann vom jugendamt in eine tagesgruppe stecken lassen um das kind vor den eltern zu schützen die sich ja offensichtlich nicht in der lage sehen dem jungen grenzen aufzuzeigen.
ich habe mit solchen jugendlichen mal in einer tagesgruppe gearbeitet aber was man da im schulischen kontext machen kann....puhhh.
in der tat haben lehrer wenig handhabe ausser das jugendamt einzuschalten.

relaunch
24-11-2014, 13:06
ich lese gerade das du das alles schon ausgeschöpft hast.
dann fällt mir auch nicht mehr dazu ein.leider.
ich wünsch dir viel erfolg.
zur schulung der mitarbeiter:
bei einem sv anbieter nachfragen,problem und rechtlichen rahmen schildern und dann abwarten ob der euch da helfen kann.

AlexAikido
24-11-2014, 14:05
Kollegen gibts für den Kurs genug. Ist nicht das erste Mal das sowas auftritt an der Schule.
Das was Klaus und Temp geschrieben haben geht er in die Richtung die mir vorschwebt :)

Einbeziehen der Raumsituation innerhalb eines länger gehenden SV Kurses.
Die Idee mit dem Hausruf ist zwar super, bringt aber nicht viel, da der Direktor kein Interesse dran hat und keine Gelder für da sind (aber für 12 Smartboards -.- ).

Ich hör mich mal um und bei Interesse gebe ich euch Rückmeldung :)

Nohands
24-11-2014, 14:21
... Anruf bei der Mutter hat dann ergeben, dass a) er zu Hause ganz anders ist b) die Eltern getrennt leben und Mutter immer auf Einhaltung der Regeln achtet c) der Vater scheinbar eine Midlifecrisis durchmacht sich wie ein 18 Jähriger verhält und der Bengel bei ihm alles darf.
Habe mich daraufhin auch mit dem Vater unterhalten, der dann ganz amüsiert meinte, dass die Bestechungsaktion doch ne geile Idee ist und ich Bescheid geben soll, wenn Jungchens Angebot nicht ausreichend ist...

Hallo AlexAikido,
genau dieses ist das Problem.

Gegen bekloppte Eltern hast du leider keine Chance,
sie vererben ihren geistigen Bull$hit direkt auf die nächste Generation.:mad::mad::mad:

Ich bewundere immer wieder deine Kraft gegen Windmühlen zu kämpfen.:halbyeaha:halbyeaha:halbyeaha

Ich glaube nicht, dass es in diesem Fall eine für alle Seiten befriedigende Lösung gibt.
Aber, irgendwann wird auch dieser Schüler die Schule verlassen haben.:)

Gruß
Nohands
.

Nohands
24-11-2014, 14:31
Rausfinden was sein Antrieb ist.
Oft ist es der "Freie Wille" den sich ein Schüler nicht nehmen lassen will.

Den wie ich so oft sage: "Die Schulpflicht" ist der erste Grund des "blau machens!".

Denn kein Mensch lässt sich gerne in die Pflicht nehmen. "Das musst du und dass musst du!"....

Hi Kampfsportexperte,
das mag vielleicht bei dir so sein, aber es soll angeblich noch Menschen geben die etwas lernen wollen. :motz:

Oder willst du wirklich, dass unser Volk komplett verblödet? :motz:

Es ist sowieso schon schlimm genug.:-§


Gruß
Nohands
.

tempestas
24-11-2014, 14:47
Kollegen gibts für den Kurs genug. Ist nicht das erste Mal das sowas auftritt an der Schule.
Das was Klaus und Temp geschrieben haben geht er in die Richtung die mir vorschwebt :)

Einbeziehen der Raumsituation innerhalb eines länger gehenden SV Kurses.
Die Idee mit dem Hausruf ist zwar super, bringt aber nicht viel, da der Direktor kein Interesse dran hat und keine Gelder für da sind (aber für 12 Smartboards -.- ).

Ich hör mich mal um und bei Interesse gebe ich euch Rückmeldung :)

Da meine Freundin auch Lehrerin ist bin ich immer interessiert, also gerne Updates.

Frage: ein SV Kurs über Wochen (mit regelmäßigen Auffrischungen) wird nicht günstig werden. Das Problem der Eignung für Teile des Lehrkörpers ist damit zudem nicht gelöst. Man kann also überlegen, ob es nicht ggf. sinnig wäre, den Notruf auf eigene Kosten anzuschaffen.

Edit: wie ist denn die faktische Bedrohungslage? Du hast jetzt hier einen extremen Fall (wobei offenbar dein untrainierter Kollege durch einen kurzen Berserker Modus ja trotzdem in der Lage war, einen anscheinend kräftigen Jungen zu bändigen) genannt.
Ich nehme an, das ist aber nicht täglich Brot. Wie steht es um die anderen Lehrkräfte? Gehört körperliche Gewalt zum Tagesgeschäft, oder ist es doch mehr die gefühlte Bedrohung? Hast du mit den Kollegen besprochen, was echte (körperliche, denn darum geht es ja) SV ausmacht, welches Gewaltpotenzial ggf. abzurufen sein muss? Trauen die sich das zu, ist es wirklich (!) notwendig?

Ich frage nur, da ich mir vorstellen kann, dass ein sehr großer Teil der Kollegen romantisierte Vorstellungen von "SV" hat und sich auf ein paar elegante Hebel freut...

Eskrima-Düsseldorf
24-11-2014, 15:07
Ich denke mal nach zig SV-Kursen hättet Ihr auch nicht besser reagiert als ihr es ohnehin getan habt...

Finaljustice
24-11-2014, 16:05
Kurzer Seiteneinwurf: deine Kampfkunst ist :halbyeaha:halbyeaha:biglaugh::biglaugh:

Danke. Deine Signatur schlägt aber nix :D


Zum Thema:

Es ist bei Selbstschutz gegen offensichtlich Schuldunfähige auch höchst problematisch. Da ist man quasi immer mit einem Bein verurteilt.

Klaus
24-11-2014, 17:01
Schuldunfähigkeit bedeutet ja nicht, dass man sich gegen denjenigen nicht mehr im Rahmen der Notwehr wehren darf. Wobei eben die erforderlichen Mittel bei nem 10jährigen mit 30 Kilo Lebendgewicht anders aussehen als bei nem grossen 13jährigen der schon 60 Kilo mitbringt. Die "Auftragskiller" waren aber wohl eh deutlich älter.

Ich habe mal mit den Kindern einer Bekannten auf dem Rasen gleichzeitig gerungen, und da war der 10jährige ein Witz (der fällt um wenn man ihn antippt), der 13jährige fiel auch relativ leicht, erst beim 16jährigen brauchte ich normale Aktionen.

Finaljustice
24-11-2014, 17:06
Schuldunfähigkeit bedeutet ja nicht, dass man sich gegen denjenigen nicht mehr im Rahmen der Notwehr wehren darf. Wobei eben die erforderlichen Mittel bei nem 10jährigen mit 30 Kilo Lebendgewicht anders aussehen als bei nem grossen 13jährigen der schon 60 Kilo mitbringt. Die "Auftragskiller" waren aber wohl eh deutlich älter.

Ich habe mal mit den Kindern einer Bekannten auf dem Rasen gleichzeitig gerungen, und da war der 10jährige ein Witz (der fällt um wenn man ihn antippt), der 13jährige fiel auch relativ leicht, erst beim 16jährigen brauchte ich normale Aktionen.

Nein, das stimmt natürlich. Aber bei Schuldunfähigen ist, wie Du richtig meintest, die Gebotenheit der Notwehr schon ein Problem, weil man dort eben durch reines Ausweichen bzw. Flucht seine Ehre nicht preisgibt (Stichwort: Schimpfliche Flucht), und auch das erforderliche Mittel ist - theoretisch! - eben ein anderes. Es fängt dann an problematisch zu werden, wenn Waffen im Spiel sind. Um mit einem Messer jemanden zu erstechen, braucht man weder Kraft noch Geschick. Das können kleine Kinder, Blinde und Krüppel mit einer Bewegung.

Hafis
24-11-2014, 17:46
Mein lieber Scholli,
ich hab ja schon viel erlebt im Schuldienst,
auch solche Eltern, wie Alex sie beschreibt;
aber dass einer mit 2000€ Schläger eingekauft hat, weil er zu feige war, das selbst zu tun,
und anschließend in einer normalen Schule bleiben durfte,
das denn doch noch nicht ...

irgendwie bin ich schon froh,
dass ich bloß in der 'Provinz' unterrichte;
der Grund, aus dem ich zum Boxen gekommen bin, besteht bloß in einer verlorenen Wette mit meinen großen Jungs;
aber seit damals bin ich dabei geblieben, ohne jeden Hintergedanken bezüglich irgendwelcher Gefahren in der Schule ...

gruß hafis


p.s.: Gott sei Dank gibt es auch noch ganz normale Schulen :)

zocker
24-11-2014, 18:27
Die Konsequenz für das Gör ist: Keine ...


... und für die eltern wohl auch nicht.

:wuerg:

wie sind wir doch so frei, auweih!

- könntest m.e. langsam schon ein buch schreiben.
- sv-angebote gibt´s in der von dir angesprochenen art mittlerweile m.e. viele (krav maga & co).
fragt sich halt immer, wie intensiv + lang trainiert wird, so dass entsprechendes können und darauf gegründetes berechtigtes selbstvertrauen entstehen.
andererseits:
für 8.-klässler u.ä. muss man evtl. nicht ganz so hart trainieren.

-ansonsten möglicherweise neuen ks kreieren:

zb lineal-kungfu, da hätte dein kollege bereits eine kleine basis geschaffen.


gruss

AlexAikido
24-11-2014, 18:45
Lineal-Kungfu klingt ja interessant :P

Einige Kollegen (jene die Interesse an solch einen Kurs haben)haben schon mehrmals einer Bedrohungssituation durch Schüler entgegen gestanden.

Zocker ich arbeite tatsächlich momentan an einem Buch, aber wissenschaftlicher Natur, sprich Dissertationsarbeit.
Ich habe mir jetzt mal die Schützenhilfe von einem Ju Jutsu Kollegen organisiert. Der macht den Sport schon ein wenig länger und hat eine Trainerlizenz. Wohnt direkt um die Ecke der Schule und wäre bereit für einen gewissen Obolus mit uns zusammen etwas taugliches zu entwickeln.

Steh dem aber noch skeptisch gegenüber ^.^

zocker
24-11-2014, 19:06
Steh dem aber noch skeptisch gegenüber ^.^

irgendwie hat man schon das gefühl, dass es aubeisst, wenn lehrer an öffentlichen (!) schulen privat selbstverteidigung trainieren müssen/wollen, um sich vor schülerübergriffen schützen zu können.

schülerdisziplinierung/-erziehung und zwar so, dass diese gar nicht erst zb auf eine lehrerangiffsidee kommen, wäre m.e. aufgabe des staates, soweit die eltern hierzu nicht mehr bereit/ in der lage sind.

zusätzlich müsste man wohl auch noch die eltern erziehen, ähnlich wie bei cesar milan, dem hundeflüsterer, die herrchen.

denn wenn lehrerschutz durch den staat notwendig (und offensichtlich noch nicht einmal geleistet) wird, sind wir m.e. schon einen schritt zu weit.

aber solche und ähnliche themen gibt es m.w. ja nicht nur an den schulen.


gruss

LazarusLong
24-11-2014, 19:11
Ich kenne die Rechtslage bzw. das Ausmaß der Weisungsbefugnis eines Schuldirektors nicht (und ich glaube, er wäre dagegen, so wie Du ihn geschildert hast) aber wäre Pfefferspray evtl. eine Alternative?

Natürlich besteht die Befürchtung einer Eskalation nach dem Motto: Du Pfefferspray, ich Stunner etc.

Ganz ehrlich, ich beneide Dich nicht um diesen Job. Meinen Respekt dafür, daß Du tust, was Du tust, hast Du, was immer das auch wert sein mag.

Was die Kosten angeht, für einen solchen Kurs:
Hör Dich doch mal um, ob unter der Elternschaft um, ob da nicht jemand dabei ist, der euch ein paar Sachen zeigen kann.
Ich denke dabei an Polizisten, Bundeswehrler oder, wenn ihr Glück habt, vielleicht sogar den einen oder anderen Kampfsportlehrer. Würde das an der Schule meiner Kinder passieren, wäre ich gerne bereit, ein oder 2mal die Woche SV Unterricht zu geben. Als Entgelt würde ich dann einen guten Rotwein zu Weihnachten fordern.

Halt die Ohren steif

Frank

ThirdKing
24-11-2014, 20:32
In deinem Fall kann ich dir nur eins empfelen: Schule wechseln.
Was passiert ist, ist nicht deine Schuld. Der Staat ist mit gewissen Leuten einfach überfordert und ernsthafte Konsequenzen gibt es für solche Querulanten in Deutschland sowieso nicht. Deshalb solltest du zuerst einmal an dich selber denken und eine Versetzung beantragen.
Selbst wenn du den betreffenden Schüler loswerden solltest- was mehr als unwahrscheinlich ist- bleibt der mit Sicherheit kein Einzelfall in deiner weiteren Karriere. Und da musst du dich wirklich fragen, ob du dir Dauerhaft den Stress antun willst... Lehrer sind nicht umsonst eine absolute Risikogruppe für Burnout.

Klaus
24-11-2014, 21:00
Ich frage mich, ob es zwingend so ist dass das "Gör" keine Konsequenzen bekommt, nur weil die Schulleitung zu feige dazu ist, oder zu dämlich. Die Angreifer sind ja von der Polizei festgenommen worden, und damit muss da ein Vorgang aktenkundig sein. Wenn die versuchen billig über das Konstrukt "ist ja eh strafunmündig" das unter den Teppich zu kehren, kann man Strafanzeige gegen den Vater stellen, denn von ihm kam sicher das Geld. Mich kotzen die Leute die sowas einfach unter den Teppich kehren weil es ihr Weltbild gefährdet fast noch mehr an als dumpfe Täter die einfach zu gestört sind um zu merken dass was nicht richtig ist.

zocker
24-11-2014, 21:08
Der Staat ist mit gewissen Leuten einfach überfordert ...


warum?


... und ernsthafte Konsequenzen gibt es für solche Querulanten in Deutschland sowieso nicht.

warum?


gruss

AlexAikido
24-11-2014, 22:45
Schule wechseln stellt momentan keine Alternative dar.

Pfefferspray-Fan bin ich nicht: In geschloßenem Raum dürfte das doch sicherlich auch "auf mich zurückfallen" wegen der Intensität des Zeugs?

Meine Alternative momentan bzw mein Vorschlag ist für die Kollegen:
Wenn der Ju Jutsler schon mit uns zusammen was entwickeln will, sollten wir uns darauf einlassen. Er ist Polizist und macht seinen Sport schon seit gut 15 Jahren, die Chance ist daher hoffentlich groß genug, dass wir mit ihm zusammen da ein paar effektive Verhaltensweisen für die Einzelnen entwickeln können und ein wenig "Handwerkzeug" mit ran kriegen.

Mich ärgert aber vor allem, dass das Gör nicht belangt wird. Die Mutter selbst habe ich als resulute Frau erlebt. Da sich die Eltern aber das Sorgerecht teilen ist sie wohl mit ihrem Latein am Ende. Kenne mich leider in dem Bereich des Rechts nichts aus, aber da muss es doch ne Möglichkeit geben mehr aus der Sache rauszuschlagen als Konsequenz für den Bengel und seinen Vater.
Ob das mit dem Geld nachweisbar ist weiß ich nicht. Fakt ist, dass der Junge recht viel Taschengeld vom Vater bekommt (tja Zuneigung kann man sich bekanntlich ja auch ein wenig erkaufen).

Es gibt ne Menge Fälle von Kindern in der Klasse die "arm dran sind". Um die werd ich mich jetzt erst einmal weiter kümmern, die sollen was lernen und was aus ihrem Leben versuchen können zu machen.

südberliner
25-11-2014, 00:38
Ich muss ehrlich sagen, AlexAikido, Respekt vor deiner Haltung, ich würde nicht so ruhig und besonnen bleiben können. Ich glaube, ich würde bei sowas einfach rot sehen, irgendwann. Ich habe schonmal in einem Thread von dir geschrieben: bin ich mehr als froh, dass ich nicht angefangen habe, auf Lehramt zu studieren! Auch wenn mein Vater es immer noch gerne sehen würde :D

Ich glaube, mein Vater könnte als ehemaliger Lehrer in Neukölln auch Geschichten beisteuern. Allerdings eher von Kollegen, er selber hat zum Glück nie Probleme gehabt, was die Kontrolle der Schüler anging. Wobei der Schulleiter auch ein "harter Hund" war, seiner Erzählung nach und hinter allen Lehrern gestanden hat. Wenn ein Kind Mist gebaut hat und die Eltern in die Schule deswegen kommen mussten und nicht einsichtig waren, hat er sie auch mal dermaßen angeschrien, dass man es über das gesamte Schulgelände gehört hat :D Da kam es auch vor, dass sich die Väter am nächsten Tag in der Schule dann entschuldigen kamen. Den Kindern wurde dann zu Hause nochmal die Leviten gelesen (in Familien mit nahöstlichem Migrationshintergrund durchaus auch mal handfester) aber danach war in der Regel Schluss mit Sch**** bauen in der Schule.

In meiner Schulzeit, als ich so 14-15 war, war meine Klasse leider auch für Unsinn bekannt in der Schule (aber weiß Gott nicht so drastisch, wie hier geschildert, keine Angriffe auf Lehrer oder dergleichen), aber bei einer Lehrerin war alles anders. Ein strenger Blick von ihr reichte und alle, wirklich alle, waren sofort ruhig. Und der Unterricht lief auch dann ordentlich ab. Wobei bis auf 3-4 Schüler von 30 auch keiner über eine 3- in Deutsch hinaus kam :D (Achja ... die gute, alte Schulzeit :) )
Naja, manche Leute strahlen wahrscheinlich schon eine natürliche Autorität aus, die anderen vielleicht eher abgeht. Ansonsten kann ich mir das eher schlecht erklären. Diese Lehrerin hat nichts großartig anders gemacht, als andere ... aber sie hatte einfach die Ausstrahlung. Das hat auch jeder gemerkt.
Streng, leistungsorientiert, hart, aber gerecht. Wenn ich im nachhinein so nachdenke, war bzw. ist die Frau die beste Lehrerin, die ich hatte.

KittyCat
25-11-2014, 10:36
hey, wow das is ja mal ne krasse geschichte :ups:
ich war selbst auf einer "problem schule" bis ich 15 war, aber da sind die lehrer gemobt worden und nicht gleich überfallen :(
aber zu dem jungen hast du ja schon eine ganze reihe an ideen bekommen und ich schließe mich meinen forum kollegen an, hoffe das er bald verschwindet (am besten durch nen schulausschluss).
nun zu deinem kollegen, es ist ein häufig zu beobachtendes phänomen das einige lehrer große probleme mit klassen haben und andere nicht. meines erachtens hat das viel mit selbstvertrauen zu tun und ich fürchte du hast es durch deine "schutz auftritte" nur noch schlimmer gemacht :(
die klasse spürt es das der lehrer unsicher ist und fängt an grenzen aus zu testen, wenn der lehrer hier nicht schnell reagiert wird die klasse immer ungehorsamer. als er dich dann noch als "bodyguard" mitgenommen hat, damit du die schüler für ihn in den griff bekommst, hat er das letzte bisschen autorität verloren :(
das klingt jetzt hart, aber selbst wenn problem schüler nr 1 weg ist, fürchte ich das nr 2 einfach folgen wird. hier finde ich die idee mit dem sv training sehr gut, weniger weil man in so kurzer zeit lernt sich richtig zu verteidigen (ich halte nicht besonders viel von diesen crash kursen) sondern weil dein kollege daraus vllt neues selbstvertrauen ziehen kann.
er könnte auch über einen richtigen kampfsport nachdenken den er langfristig betreibt. und vllt sollte er (so hatrt das jetzt auch klingt) über eine versetzung an eine weniger problematische schule nachdenken, ich denke nicht das das problem so schnell in den griff zu bekommen ist :(

aber bitte versteht mich nicht falsch, ich denke nicht das das die schuld von euch lehrern ist, ich sehe das problem viel eher im gesammten bildungssysthem und den eltern hätte ich auch einiges zu sagen :mad:

aber fakt ist, das ihr es ausbaden müsst

bitte halte uns auf dem laufenden wie sich die sache weiter entwickelt

lg :)

zocker
25-11-2014, 12:21
als er dich dann noch als "bodyguard" mitgenommen hat, damit du die schüler für ihn in den griff bekommst, hat er das letzte bisschen autorität verloren

durch die zweckdienliche linealverwendung und anschliessende fixierung des einen übeltäters müsste er sich diesbezüglich m.e. bereits rehabilitiert haben.

wäre vielleicht noch eine geschäftsidee:

kampf-/sv-lineale für lehrer

kampfregenschirme gibt´s zb schon.

kennt jemand den film "mörderischer tausch" mit tom berenger?

der ist m.e. sehr unterhaltsam und hinsichtlich des vorliegenden themas für interessierte auch sehr lehrreich.


gruss

Brodala
25-11-2014, 12:38
Alex,
ich hab dir ne PN geschrieben. Kurzform: Such nicht nach der perfekten Lösung, sondern geh an die Arbeit. Such dir Gleichgesinnte (aus dem Lehrstab), bildet ne Task Force und diskutiert die konkrete Bedrohungslage. Solltet ihr dabei zu Erkenntnissen kommen, super. Falls nicht findet ihr wneigstens sinnvolle Lücken und könnt dazu Experten einladen, die sich damit auskennen. Recherchieren wird nicht euer Problem sein. Ihr seid Lehrer. Ihr solltet Probleme methodisch lösen können.

Klaus
25-11-2014, 14:48
Sehe ich so ähnlich. Am besten mal die Leute die sowas mitmachen wollen in ner Turnhalle versammeln, und probieren was geht. Einmal mit der Aufgabenstellung körperlich Unterlegene zu bändigen ohne die zu schlagen, einmal ein "Unentschieden" gegen körperlich Überlegene zu halten ohne zu kassieren. Ich denke, wenn so ein gemobbter Lehrer bei ner handgreiflichen Konfrontation dann nicht als Opfer rüberkommt sondern als Batman ist die Schlacht schon gewonnen. Nicht mit der Zielsetzung den auszuschalten, sondern eben die Schläge nicht zu nehmen, mit Meiden, Umreissen und Schubsen cool auszusehen, und die Möglichkeit zu erhalten wenn es immer weiter geht abzuhauen. Wahrscheinlich werden nur sportliche Lehrer dazu in der Lage sein, aber man kann es ja mal probieren.

Ich würde aber auch die verbale Ebene da nicht aussen vor lassen. Sowas sind eigentlich Ausnahmesituationen in denen im Kopf so viel Druck ist, dass da Möglichkeiten bestehen sollten die emotional zu packen. Es muss halt nur glaubwürdig sein, und cool.

Lehrer die tatsächlich nichts getan haben, niemanden drangsaliert, keinem dummes Zeug an den Kopf geworfen, keinem mit blödem Zeug gedroht (wenn Du nicht ...), nie ihre Macht versucht haben auszuspielen, können eigentlich nur als Symbole angegriffen werden. Als Stellvertreter. Man könnte probieren die zum Symbol für den Normalo zu erklären, weil die überwiegende Mehrheit der Schüler und aller anderen Leute nie reich, mächtig, Rapstar oder Nobelpreisträger wird. Wenn man den Lehrer nicht respektieren kann weil er nicht stark, schön, reich oder mächtig ist, wieso sollte dann irgendjemand die Schüler respektieren die auch nicht reich, schön oder mächtig sein werden. Man "muss" Menschen nicht respektieren, aber man kann, und irgendeiner muss damit anfangen. Warum nicht ihr ? "I have a dream ..." ;)

Nuada
25-11-2014, 15:23
Du erlebst ja echt immer die krassesten Sachen... solche Stories kenne ich wirklich nur von Typen, die Aikido oder Ninjutsu trainieren. Witziger Zufall... aber schön geschrieben.


Für etwaige Rechtschreib- und Grammatikfehler entschuldige ich mich schon mal proformer.

Bester Teil. Wobei ich "der Schlag in den Magen tat sein Übriges" auch ganz gut fand.

Hafis
25-11-2014, 15:55
Du erlebst ja echt immer die krassesten Sachen... solche Stories kenne ich wirklich nur von Typen, die Aikido oder Ninjutsu trainieren. Witziger Zufall... aber schön geschrieben.



Bester Teil. Wobei ich "der Schlag in den Magen tat sein Übriges" auch ganz gut fand.

... also ich fand ja die 'Dissertation zum Thema' am besten ...
aber ich unterrichte ja auch bloß in der Provinz,
wo 'so etwas' nicht vorkommt ...
vgl. auch #20 (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/sv-schulen-169670/index2.html#post3286652)

gruß hafis

tempestas
25-11-2014, 16:07
Verstehe weder Hafis noch Nuada; soll wohl Unglaubwürdigkeit unterstellen?

Wobei natürlich der Erfahrungshorizont von Nuada da schon durch ihn selbst stark eingegrenzt wurde ("nur Leute, die Aikido oder Ninjutsu trainieren" in Kombination mit Lehramt und dann noch in seinem Bekanntenkreis dürfte die Stichprobe doch stark eingrenzen).

Hafis: wo steht "Dissertation zum Thema" ? Es steht nur "Dissertation" da.

KittyCat
25-11-2014, 16:21
durch die zweckdienliche linealverwendung und anschliessende fixierung des einen übeltäters müsste er sich diesbezüglich m.e. bereits rehabilitiert haben.

ich meine gegenüber der klasse, nicht den schlägertypen gegenüber, und da die ganze klasse da nicht dabei war dürfte es kaum einen unterschied machen.

wow so wie ihr redet könnte man denken ihr rechnet nochmal mit so nem vorfall :ups:
nach dem des so daneben ging sollte man doch meinen das es das erstmal war...

lg

zocker
25-11-2014, 16:40
ich meine gegenüber der klasse, nicht den schlägertypen gegenüber, und da die ganze klasse da nicht dabei war dürfte es kaum einen unterschied machen.


sowas spricht sich m.e. relativ schnell rum.

gruss

Nuada
25-11-2014, 16:46
Wobei natürlich der Erfahrungshorizont von Nuada da schon durch ihn selbst stark eingegrenzt wurde ("nur Leute, die Aikido oder Ninjutsu trainieren" in Kombination mit Lehramt und dann noch in seinem Bekanntenkreis dürfte die Stichprobe doch stark eingrenzen).



Da hast du wohl falsch gelesen :)

ThirdKing
25-11-2014, 20:25
warum?
Weil staatliches Eingreifen in Deutschland immer Ultima Ratio ist. Bis ein jugendlicher Gewaltäter in staatliche Obhut kommt, muss schon einiges passieren. Der Weg fällt also schonmal aus.
Dazu kommt dann noch, dass die Ursache für solche Probleme eigendlich immer im familiären Umfeld liegen, sprich die Eltern mit der Erziehung ihrer Kinder völlig überfordert sind oder einfach drauf scheißen. Und ohne die Eltern geht da garnichts.
Ein Klassenlehrer kann nicht Elternersatz für 20 bis 25 Schüler prü Klasse sein.

@TS: Auch wenn ein Schulwechsel für dich aktuell kein Thema zu sein scheint, solltest du dennoch einmal darüber nachdenken... vorallem, weil du an einer "Problemschule" arbeiten musst.
Du bist quasi genau dort gelandet, wohin andere Schulen ihre Querulanten abschieben. Und mit einer Besserung der Situation kannst du auchnicht rechnen, weil eine Lösung für die Probleme an unseren Schulen Geld kosten würde.

tempestas
25-11-2014, 21:44
Da hast du wohl falsch gelesen :)

Oder du sehr unpräzise formuliert....

Nuada
25-11-2014, 22:00
Oder du sehr unpräzise formuliert....

Nein du!

http://www.baby-und-familie.de/multimedia/241/68/50/100580802577.jpg

AlexAikido
25-11-2014, 22:55
Das ja nen putziges Kindchen :)

ThirdKing:
Wechsel ist aufgrund des Referendariats und der desolat, aka beschi*****, Ausbildungssituation in Berlin nicht möglich. "Theoretischer Weise" habe ich auch für das Lehramt an Gymnasien studiert, das interessiert in Berlin die lieben Leute in der Senatsverwaltung nicht, da das Ganze Schulsystem, bzw Referendarsystem, dort mit meinem Durchgang umgemodelt wurde. Nun dürfen studierte Realschullehrer auch Abiturprüfungen abnehmen und kriegen das gleiche Geld wie ein Gymnasiallehrer. Letzteres finde ich durchaus fair und gut. Über Ersteres kann man sich streiten.
Da ich nun mein 2. Staatsexamen brauche und wenn auch nur evtl. um mir ein vernünftiges Standbein für andere Perspektiven offen zu halten, muss ich da nun natürlich durch. Die lieben Verantwortlichen vom Hauptseminar streiten natürlcih ab, dass es sowas gibt. Solche Schulen und Probleme gibts in deren Welt nicht, genau wie es keine "Seminarleiter" gibt, die nach Gutdünken benoten ohne Transparenz zu zeigen (meine ist dafür bekannt).

Nuada, Hafis: JA klingt schon komisch die Geschichte. :)

Hafis: Meine externe Dissertation läuft zu nem Mittelalter Thema, hat also nichts mit Schule zu tun.

Nuada: Ich neige dazu ab und an in die Kiste mit dem älteren Sprachgebrauch zu greifen.

Zocker: Hat sich schon rumgesprochen. Ist niedlich wie die ersten verschüchterten Fragen dazu kamen.


Mein Kollege ist jetzt auch wieder im Dienst, wenn auch noch sehr angeschlagen. Wir hatten uns beide dazu entschloßen die Jungs gemeinsam bei der Polizei anzuzeigen.
Wir sind jetzt dabei mit meinem Bekannten vom Ju Jutsu eine Trainingszeit zu finden: Sporthalle haben wir ja und in den Räumen können wir auch Situationstraining durchspielen. Das mit der "Notklingel" steht auch noch im Raum, ist aber bei 7 nicht zusammen hängenden Gebäuden schwierig und kostspielig (meiner Meinung nach).

Nuada
25-11-2014, 23:33
Nuada: Ich neige dazu ab und an in die Kiste mit dem älteren Sprachgebrauch zu greifen.


Ich frage mich, ob ich dich pro forma auf etwas hinweisen sollte... tue es aber nicht.

AlexAikido
25-11-2014, 23:38
Gern! Wenn ich schnell schreibe mach ich auch viele Fehler, immer drauf hinweisen, bitte!

Klaus
26-11-2014, 00:28
Er meinte dass Du in Deinem Exclaimer zur Rechtschreibung schon einen Fehler mit "proformer" hattest, kann aber auch die Fahrzeugkorrektur gewesen sein. ;)

zocker
26-11-2014, 09:19
Die lieben Verantwortlichen vom Hauptseminar streiten natürlcih ab, dass es sowas gibt. Solche Schulen und Probleme gibts in deren Welt nicht, ... .


man könnte das ganze als schriftlichen bericht mit entsprechenden nachweisen zusammenfassen und mit zugangsnachweis und der bitte um überprüfung/rückäusserung/ggf. abhilfe an verschiedene zuständige stellen versenden (kultusministerium, seminarleiter, deren vorgesetzte, schuldirektor, personalrat, etc.).

man fällt dann halt möglicherweise in diesen kreisen unangenehm auf.

gruss

Hafis
26-11-2014, 15:54
Wechsel ist aufgrund des Referendariats und der desolat, aka beschi*****, Ausbildungssituation in Berlin nicht möglich. "Theoretischer Weise" habe ich auch für das Lehramt an Gymnasien studiert, das interessiert in Berlin die lieben Leute ... nicht ...

Nuada, Hafis: JA klingt schon komisch die Geschichte. :)

Hafis: Meine externe Dissertation läuft zu nem Mittelalter Thema, hat also nichts mit Schule zu tun.
...

... also denn zuerst mal Entschuldigung für die falsche Annahme über Deine Dissertation;
aber Du hast Recht, komisch klingt Deine Geschichte schon,
zumal ich noch dunkel in Erinnerung habe, dass Du vor Deinem Referendariat in einer anderen Problemschule als Aushilfslehrer gearbeitet hast;
könnte es sein, dass alle Schulen in Berlin so be........ sind?
Vielleicht hast Du Deine Referendarstelle nur deshalb bekommen,
weil Du Dich zuvor in einer anderen 'Problemschule' bewährt hast?

gruß hafis

p.s.: 'Mittelalter' ist ein sehr schönes Gebiet für eine Dissertation :)

AlexAikido
26-11-2014, 16:30
Hafis:

Vorher war ich Vertretungslehrer in Brandenburg/Land Brandenburg :)
Ich hab von Berliner Kollegen auch schon gehört, dass es hier Schulen gibt, wo die Schüler morgendlich durch einen Metalldetektor müssen. Why not: wenns hilft.
Ich denke jedoch, dass ich den Refplatz bekommen habe, WEIL ich vorher schon im Schuldienst gearbeitet habe und weil Berlin momentan alles nimmt was sie kriegen können für das Referendariat (falls ihr also einen auf Quereinsteiger machen wollt: Berlin sucht :D )

Eingrenzung des Themas:
Heilige Land Fahrten deutscher Fürsten - Besonderheiten + Abgrenzung zu Adelsreisen.

oder kürzer: Pilgerfahrten deutscher Fürsten :)

südberliner
26-11-2014, 19:41
Hafis:

Vorher war ich Vertretungslehrer in Brandenburg/Land Brandenburg :)
Ich hab von Berliner Kollegen auch schon gehört, dass es hier Schulen gibt, wo die Schüler morgendlich durch einen Metalldetektor müssen. Why not: wenns hilft.
Ich denke jedoch, dass ich den Refplatz bekommen habe, WEIL ich vorher schon im Schuldienst gearbeitet habe und weil Berlin momentan alles nimmt was sie kriegen können für das Referendariat (falls ihr also einen auf Quereinsteiger machen wollt: Berlin sucht :D )

Kampfsporthintergrund von Vorteil! Vielleicht mal eine spezielle Ausschreibung hier im KKB machen. ;) Oder man könnte auch direkt an den Unis für die Lehrer in das Studium neben Didaktik auch SV-Seminare integrieren.

Es geht ja nicht nur an deiner Schule rund: Theatervorführung in Berlin: Zwei Schüler mit Messer bedroht (http://www.tagesspiegel.de/berlin/gewalt-im-admiralspalast-und-der-schueler-hat-ein-messer/11039102.html)

Nur mal aus Interesse, falls ich es überlesen habe: in welchem Bezirk unterrichtest du, @AlexAikido ?

zocker
26-11-2014, 21:17
Kampfsporthintergrund von Vorteil!

bei diesen anforderungen sollte sich alex vielleicht die nächste zeit ausschliesslich auf das ninjutsu konzentrieren.


gruss

brandenburger
26-11-2014, 21:36
Läuft ein zivilrechtliches Verfahren?

Danke

zocker
26-11-2014, 21:50
Läuft ein zivilrechtliches Verfahren?

Danke

welcher anspruch sollte darin geltend gemacht werden?


gruss

AlexAikido
26-11-2014, 23:07
Brandenburger, Ninjutsu ,ach ich mittlerweile nur noch ab und an. Meine Trainingsquelle in der Umgebung ist durch Wegzug nicht mehr verfügbar :)

Bezirk: Lichtenrade

Außerdem geht das doch gar nicht mit den SV-Kursen an den Unis für LA Anwärter: Das würde nicht mehr zum Ringelpiets mit anfassen passen. Die Pädagogik Dozenten die ich kennen lernen durfte waren fast alle vom Schlag "Reformpädagoge ohne Praxiserfahrung", in deren Weltbild es soetwas nicht gibt. Die Diaktiker waren dann bei uns auch nicht ganz ohne Grund nur noch an der Uni, das ist so wie mit vielen Hauptseminarleitern im Referendariat: Wer kein Bock mehr auf Schüler hat oder selber an denen gescheitert ist, bringt den Studenten/Referendaren bei wie perfekter Unterricht aussehen muss. :P

Das mit der Schulaufführung habe ich auch schon gehört.


Anzeige steht von Seiten der Schule und von privater Seite gegen die beiden "Angreifer". Gegen den Verursacher können wir nicht so einfach ne Anzeige stellen. Bringt ja auch nichts da noch unter 14.
Meldung beim Jugendamt ging wie gesagt raus und jetzt heißt es hoffen. Der Schelm ist jedenfalls erst einmal bis auf Weiteres (sprich bis zu den Weihnachtsferien) suspendiert.

zocker
27-11-2014, 10:02
Ninjutsu ,ach ich mittlerweile nur noch ab und an. Meine Trainingsquelle in der Umgebung ist durch Wegzug nicht mehr verfügbar :)


in berlin gäbe es alternativ zb pahuyuth mit ajarn supastrapong (glaube ein guter bekannter von kannix).

da ist auch ziemlich viel dabei, v.a. bei den anfängern m.w. bereits das sogenannte "sicherheitswissen".

beim training muss man aber, glaub´ich, stark schwitzen.


gruss

Klaus
27-11-2014, 13:21
Gegen den Verursacher kann man keine Strafanzeige stellen, aber gegen den Vater der ihm das Geld dafür gegeben hat. Und sei es nur um ihn mit der Polizei und Staatsanwaltschaft zu konfrontieren, denen mal seine "modernen Ideen" zu erläutern, wenn er erklären muss dass er nicht wusste was sein 13jähriger Sohn mit 2000 Euro macht die er ihm einfach so gegeben haben will.

Es würde mich nämlich nicht wundern, wenn sein Vater der Psychopath ist der sich das ausgedacht hat, und seinen Sohn als Geldkurier missbraucht hat weil der noch nicht strafmündig ist.

zocker
27-11-2014, 13:27
Anzeige steht von Seiten der Schule und von privater Seite gegen die beiden "Angreifer".

das wären dann m.e. straf- und keine zivilrechtlichen verfahren.


gruss

AlexAikido
28-11-2014, 23:03
Klaus, nur weil der Vater unverantwortlich ist, heißt das nicht, dass er nen Psychopath ist.

Ja der Bengel hat ne Menge Geld. Kann aber auch daran liegen, dass er übermäßig Taschengeld von beiden Eltern bekommt (man kann sich ja Zuneigung auch teils erkaufen) und er das gespart hat für irgend nen Unsinn.

Nuada
28-11-2014, 23:38
Klaus, nur weil der Vater unverantwortlich ist, heißt das nicht, dass er nen Psychopath ist.

Ja der Bengel hat ne Menge Geld. Kann aber auch daran liegen, dass er übermäßig Taschengeld von beiden Eltern bekommt (man kann sich ja Zuneigung auch teils erkaufen) und er das gespart hat für irgend nen Unsinn.

Die haben so viel Geld und schicken ihn dann auf eine ganz normale Schule mit den ganzen Kleinkriminellen? Unverantwortlich.

Klaus
28-11-2014, 23:51
Wenn er's lustig findet wenn sein Sohn Kriminelle anheuert um einen Weichling-Lehrer zusammenschlagen zu lassen, dann ist er ein Psychopath. Mangel an Schuldbewusstsein, oberflächlich, Mangel an Empathie, verantwortungslos, weist anderen Menschen keinen Wert zu, und wenn ich das mit dem "Midlifecrisis und benimmt sich wie ein 14jähriger" richtig deute auch promiskuitiv. Psychopath (http://de.wikipedia.org/wiki/Psychopathie#Unterdimensionen). Das gefährliche ist, dass einem Psychopathen auch der eigene Sohn egal ist, ausser er kann ihn als Spielfigur in nem Spiel benutzen um irgendwelchen Spass zu haben.

Syron
29-11-2014, 00:20
Wenn er's lustig findet wenn sein Sohn Kriminelle anheuert um einen Weichling-Lehrer zusammenschlagen zu lassen, ...

Habe es jetzt nicht nochmal nachgelesen, aber fand es nicht "nur" lustig, dass der Bengel versucht hatte, Alex zu bestechen?
Klar, spricht auch nicht gerade für ihn, ist aber ein ganz anderer Level, als es lustig zu finden, wenn mein Filius Schläger anheuert.

AlexAikido
29-11-2014, 01:56
Also ich spring jetzt mal für den Kollegen in die Bresche:

"Weichling-Lehrer" lieber Klaus ist arg falsch. Der Kollege ist zu freundlich, weil er vorher mit Schülern arbeiten durfte, die "normal" sind (also das was ich als gutes Ausgangsmaterial betiteln würde!). Er ist mit der Klassensituation überfordert, weil er dort ohne wirklich gefragt zu werden zunächst kommissarisch eingesetzt wurde und der stellvertretende Klassenlehrer jegliche Zusammenarbeit mit ihm (und jedem anderen Lehrer der nicht mindestens 15 Jahre unterrichtet) verweigert. Der Stellvertreter zieht sein Ding durch und behandelt die Kinder wie Dreck und baut seinen Unterricht auf Angst auf. Danach hauen die bei uns Kollegen oftmals aus der Spur.

Der Vater fand es, zumindest in der Klassenkonferenz, die ad hoc einberufen wurde nach dem Vorfall ganz und gar nicht lustig, dass Sohnemann sein Geld dafür ausgeben wollte/ausgegeben hat. Von "höhö du hast versucht nen Lehrer zu bestechen" zu "höhö du hast nen Prügelkommando losgeschickt" liegt ein himmelweiter Unterschied.
Wenn es nach deiner Definition von Psychopath geht, müssten ziemlich viele Deutsche als solche bezeichnet werden. Oberflächlichkeit findest du durch alle Bevölkerungsschichten, (augenscheinlicher) Mangel an Schuldbewusstsein durch alle Alterstufen, Verantwortungslosigkeit in jeglichen Berufszweigen.
Midlife-Crisis wie ich sie meinte:
Hat sich scheiden lassen, holt Jugend nach.

Wenn ich deine Defi, bzw. Anhaltspunkte für Psychopathen nehmen würde, dann wäre ein großteil der Eltern, mit denen ich zusammenarbeiten "durfte" PSychopaten. Da ca 90% Eltern, auf die alles von dir genannte zutrifft, aus dem sozial schwächsten Niveau kommt, könnte man sogar fies sein und kontastieren, dass alle weniger klugen Menschen Psychopathen sind. :P

zocker
29-11-2014, 11:44
"Weichling-Lehrer" lieber Klaus ist arg falsch.


wie seine lineal-anwendung gezeigt hat, steckt in ihm m.e. ein sehr brauchbarer kern, der bestimmt ausbaufähig ist.


gruss

Klaus
29-11-2014, 14:31
"Weichling-Lehrer" war flapsig ausgedrückt, ich meinte deren Wahrnehmung des Lehrers. Nicht gewalttätig = weich = darf man alles mit machen weil keine Bedrohung. Halt kein Silberrücken. Lehrer die negativ sind oder gar ein "Angstregime" aufziehen kenne ich genug um die nicht haben zu wollen. Ich fand "Weichlinge" immer gut.

AlexAikido
29-11-2014, 17:43
Achso, dann habe ich dich da echt falsch verstanden Klaus, mein Fehler. Tschuldige! :)

Das Problem ist eher, dass er sich nicht durchsetzt und oft nachgibt.
Die erste Regel die ich an meiner Vertretungsschule im März gelernt habe war:

Trete von Anfang mittelstreng bis streng auf und wage es nicht nur einmal nachzugeben bis die Schüler gemerkt haben, dass du konsequent sein kannst. Wenn die nach 2,3 Monaten Gewöhnungsphase vernünftig laufen, dann kannst du auch mal nachgeben. Machst du das nicht und versuchst im Gegenzug im Nachhinein streng zu sein, dann kauft dir das keiner mehr ab!

Und das hat sich bewährt. Erst straffe Zügel um dann ein wenig locker lassen zu können. Aber vorher muss das Pferd vernünftig horchen.

Helmut Gensler
11-12-2014, 16:35
ich habe schon den Ruf, nicht unbedingt ein Softi-Lehrer zu sein... das mit dem "streng sein" klappt. Dazu versuche ich einigermaßen erfolgreich den Schülern zu vermitteln, dass "ich sie mag", also eigentlich ihre Bedürfnisse ernst nehmen will.. solange sie sie im Rahmen des sozialen Miteinanders bewegen. Die überwiegende Mehrzahl der Schüler ist da auf meiner Seite.

Wir haben Schulregeln, die ich gerne weiter gebe... zu umfangreich um sie hier rein zu stellen. Da wissen auch die Eltern, was kommt.
Und bei Minderjährigen stelle ich unmißverständlich fest, dass sie bei so einem Verhalten einen Tag nach ihrem 14. Geburtstag echte Schwierigkeiten bekommen können/ bzw. werden.
Von der Schule zu fliegen hat ja auch gewisse Konsequenzen auf eine berufliche Laufbahn

Helmut Gensler
11-12-2014, 18:05
Ich kenne mich in Berlin nicht aus, aber den Alex Franke (Bujinkan) würde ich schon fragen, ob er für Lehrer ein Seminar gibt. Er macht das klasse.
Leider wird das bei den Lehrerkollegen nicht ankommen. Denn ein dauerhaftes Training ist notwendig, wie wir alle wissen. Außerdem ist das "nicht pädagogisch" und die BLÖD-Zeitungs headline droht: Lehrer der Friedensschule bilden sich zu Rambos aus.

AlexAikido
15-12-2014, 23:21
Ich find den letzten Teil gut Hemlut, wie immer :)

Wir haben ein paar Kollegen, die zumindest bisher bei der Stange bleiben und auch ein Interesse daran haben, dass weiter zu führen. Sind von 50 Kollegen mal mehr oder weniger 25, die regelmäßig zum Training kommen. Wir haben jetzt 2x die Woche meinen Kollegen von der pozilei da. Ju Jutsu Trainer, der auch im BJJ einen Dan trägt. Zusammen mit den Erfahrungen der Kollegen, versuchen wir für unsere Schulesituation jetzt etwas "eigenes" zu entwickeln, dass uns zumindest ein wenig helfen kann.

Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden!

Gürteltier
18-12-2014, 09:45
Ich bin in einem doppelten Lehrerhaushalt aufgewachsen, hab ein paar Jugendjahre in der Paralellwelt einer kriminellen Schlägerclique hospitiert und arbeite zur Zeit selber an einer Schule.

Ich halte einen SV-Kurs für das falsche Mittel.

Bei eurer aktuellen ( fremden ?) Gewalterfahrung ist das eine verständliche Idee.
Aber vereinfacht gesagt :
Ihr habt ihn diesmal nicht gebraucht, weil die Opposition auch unerfahren und nicht determiniert genug war.
Das nächste vergleichbare Mal werdet ihr ihn auch nicht brauchen.

Und wenn die Jungs mehr Schlägererfahrung haben, wird er euch nichts nützen.
Dann kompensieren sie nämlich gleich 2 : 2 Verhältnisse durch Waffe und/oder Konsequenz.

Vor allem hängt ihr ein bisschen der gleichen zu wenig reflektierten Werte- und Stärkeillusion an, wie eure Schulsystemaussteiger.

Bei euch fehlt's an einem Verhaltenskonsens und internen Maßnahmenkanon.
Das fällt je nach SL und Kollegiumskonstellation alles andere als vom Himmel, ich weiß.

Aber nimm z.B. Deine eigene Eingangsschilderung :
Wenn Deine Präsenz in der Klasse das gleiche über Deinen Kollegen ausstrahlt, wie Dein Post hier, dann sollte allenfalls er bei Dir hospitieren und nicht umgekehrt.

Verhalten in der Klasse, Umgang mit Problemkindern, die Bereitschaft, sich gegenseitig Tips zu geben, bei " besseren " Kolllegen zu hospitieren ( die sich keinen drauf abschlagen dürfen ), das solltet ihr intern und mit externer Hilfe schulen.
Ihr könnt stressige Situationen im Rollenspiel beackern und mit Gesprächen aufzuarbeiten suchen.

Aber mit " Kampftraining " wärt ihr voll auf der falschen Spur.

Wer das zur Traumaverarbeitung braucht, soll das privat machen.
Da lernt er dann entweder sich vorm kämpfen gut zu verstecken oder kämpfen in sich zu integrieren.
Wie all wir anderen " Kampfkünstler " auch.

Aber beruflich wollt ihr möglichst vielen anderen ja diese Sackgasse ersparen.
Nicht ihnen letztlich doch recht geben.

Die Sache ist ja auch nicht das Werk eines satanischen Genies, sondern das einen kindischen Trottels.

Der Zufallstreffer bei der Geschichte ist die erwiesene Unberechenbarkeit.
Da wirst Du als Systemschuler nie mithalten können.
Außer Du stehst Nachts plötzlich mit Skimaske und Handschuhen neben seinem Bett, hälst ihm ein Messer an die Kehle und raunst mit Deiner besten Batmanstimme nur den Namen Deines Kollegen. Und absentierst Dich geschmeidig.

Leider solltest Du ihm dann auch die Kehle durchschneiden, falls er sich wieder erwarten nicht einnässt, sondern Rabatz macht.
Das Dilemma konnten auch eure "2000er" glücklicherweise auf die Schnelle nicht lösen.

SV ist letztlich die gleiche Gedankenlinie. Auch wenn man es nicht sofort merkt.

Helmut Gensler
18-12-2014, 12:58
aber mit " Kampftraining " wärt ihr voll auf der falschen Spur
Da stimme ich voll zu, wenn es nur das alleine ist.
Wo aber sollen die Lehrer lernen, wie sie ein gutes Auftreten, Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl zeigen können? In der Uni lernen die das nicht. Schulregeln sind nur so gut wie sie auch von allen Lehrern ausgefüllt werden, also auch mit allen nötigen Konsequenzen.
Wie viele Lehrer haben aber richtig Angst vor kräftigen Schülern oder Eltern, die mit ihrem nächsten Winkeladvokaten drohen? Und diese Panik lassen sie sich noch anmerken!

AlexAikido
18-12-2014, 19:52
Gürteltier, danke für den Post.
Das mit der Skimakse und am Bett des Kollegen stehen wäre ein Versuch wert :)


Du hast natürlich einerseits recht, dass "Kampftraining" nicht das probateste Mittel ist. Es geht bei dem Training aber weniger darum, dass nun unser Kollegium zu einem "ultra Killerkommando" ausgebildet wird (wobei ich mir die Situation im Lehrerzimmer dabei sehr amüsant vorstellen würde "und, wie viele haben heute schon bei dir geweint Rambo?" :) ), sondern darum, dass wir

1. Im Kollegium zusammen an der Sache arbeiten
2. Die Kollegen selbstsicherer werden können.
3. Den Kollegen ein wenig die Angst genommen wird und zumindest eine positivere Einstellung zurück in den Arbeitsalltag kommt.
4. Wir zusammen mit den Kollegen und Externen ein Handlungsschema/Verhaltenskatalog erarbeiten können, der auch solch brenzlige Situationen mit beinhaltet.

Hierzu gehören nun mal Situationstraining, Rollenspiel und auch grundlegende Selbstverteidigung. Das fängt schon an beim Training des Einsatzes der Stimme.

Alex R.
18-12-2014, 21:09
Wo aber sollen die Lehrer lernen, wie sie ein gutes Auftreten, Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl zeigen können?
Vorausgesetzt, dass sie das überhaupt noch wollen. Ein Lehrer der u.a. aus den von dir genannten Gründen schon aufgegeben hat, wird auch mit dem besten Training der Welt nicht mehr zum selbstsicheren Klassenleiter.
Und schlussendlich ist da auch noch die Fraktion der Diskussionslehrer. Man kann alles mit Worten lösen oder Schlagen ist doof und unzivilisiert wären so Schlagworte dieser Ecke. Die wird man mit 10 Pferden nicht in einen SV-Kurs bekommen.

Gürteltier
19-12-2014, 17:31
Ich weiß nicht, wie es in Berlin um eure Lehrerfortbildungen bestellt ist.

Aber auch wenn Lehrer gegenüber Erziehern und Sozpäds kaum als Pädagogen im Wortsinne ausgebildet werden - die Stoffbeherrschung und Vermittlung ist nur ein Teil der Erziehung.
Und auch wenn man fachlich auf der Höhe ist, beherrscht man seinen Job erst, wenn man grundlegende Verhaltensskills an den Tag legen kann.
Man kann längst nicht alle Schüler erreichen oder einnorden, aber man kann mit der Zeit eine einheitliche Konsequenz für bestimmte Verhaltensweisen von Schulseite präsentieren.
Eine Orientierung, ein Modell.

Stofflich hat der Lehrer alles zu wissen und fertig zu können. Aber das darf ihn nicht in die Sackgasse drängen, er müsste auch in den softskills schon alles wissen.
Da fehlt's oft bei Lehrern. Ist sozusagen eine persönliche Fortbildungsverpflichtung und keine Schande.

Verhaltenstraining etc. - Jawoll.

Aber gegen die delinquenten und bedrohenden Väter an unserer Schule z.B. aktiv wehren können - nee.
Da gibt's Hausverbot, den Polizeianruf und ein einiges Kollegium und ne klare Linie.

SV Techniken sind ein Trostpflaster, eine Illusion für ein Kollegium.
Selbstbewußtsein darauf zu begründen, eine körperliche Konfrontation anzunehmen, halte ich schlicht für nicht professionell. Und brüchig.

Me1331
19-12-2014, 17:36
Ich verstehe nicht ganz wie du SV und gesuchte körperliche Konfrontation in einem Satz verwenden kannst, da unter dem Begriff ja mehrere Teilbereiche Fallen können.
Du siehst als SV den reinen Physikalischen teil einer Auseinandersetzung, welcher anscheinend auch konfrontativ angewandt wird.
Dies deckt sich aber meiner Erfahrung nach nicht mit den Ansichten aller Ratgeber hier im Thread.


Vorausgesetzt, dass sie das überhaupt noch wollen. Ein Lehrer der u.a. aus den von dir genannten Gründen schon aufgegeben hat, wird auch mit dem besten Training der Welt nicht mehr zum selbstsicheren Klassenleiter.


Diese schwierige Problematik würde ich nicht so einfach abtun.

Gürteltier
19-12-2014, 17:59
Ich verstehe nicht ganz wie du SV und gesuchte körperliche Konfrontation in einem Satz verwenden kannst, da unter dem Begriff ja mehrere Teilbereiche Fallen können.
Du siehst als SV den reinen Physikalischen teil einer Auseinandersetzung, welcher anscheinend auch konfrontativ angewandt wird.
Dies deckt sich aber meiner Erfahrung nach nicht mit den Ansichten aller Ratgeber hier im Thread.

Diese schwierige Problematik würde ich nicht so einfach abtun.

Tue ich auch nicht.

Aber SV ist sowieso meist obsolet.
Ihr habt viel die gängigen Denkmuster dazu im Kopf.

Macht nix, verdiene auch ab und zu mein Geld an diesem Irrglauben.

Klar suchst Du körperliche Konfrontation, wenn Du Kampftechniken übst.
Das SV Selbstvertrauen wird ja über die Idee aufgebaut, notfalls kämpfen zu können.

Ist ne Krücke, die echtes Selbstvertrauen ersetzt.

Stand your ground heißt nicht beat him down.

Me1331
19-12-2014, 18:13
Interessanter Ansatz und die gelernte Aufmerksamkeit, sowie diverse Softskills bei der Gesprächsführung (Deeskalationsmöglichkeiten) werden einfach ignoriert, weil man eben auch für die physikalische Auseinandersetzung gewappnet ist?

Gürteltier
19-12-2014, 18:31
Interessanter Ansatz und die gelernte Aufmerksamkeit, sowie diverse Softskills bei der Gesprächsführung (Deeskalationsmöglichkeiten) werden einfach ignoriert, weil man eben auch für die physikalische Auseinandersetzung gewappnet ist?

Mit den Softskills meine ich nicht bloß Deeskalation.
Lehrer brauchen andere Strategien als SV-Dogmatismen sie bieten.
Sie brauchen vor allem nicht die paranoide Denke, die dahintersteht.

Wenn ein Lehrer denkt, er kriegt wegen seines Auftretens eins auf die Fresse, ändert er sein Auftreten oder verläßt die Situation.

Ein Lehrer ist kein Polizist und die Stärke, die er ausstrahlen muss, ist auch eine andere.
Er muss sich nicht auf die Gewaltschiene einlassen (auch nicht glauben, da gewinnen zu müssen oder von ihr überrollt zu werden ohne "Training" ).
Die Schiene hat an einer Schule nichts zu suchen.
Wer das bei sich nicht abstellen kann, hat an einer Schule nichts zu suchen.
Ein Lehrer kann genau das vermitteln und solche Situationen zeitig zu verlassen ist Teil seiner Botschaft.

Ich habe selber durchaus das Rüstzeug und die Impulse, mich ganz anders zu verhalten.
Aber meine (unsere !) erzieherische Linie ist eine andere.

Und wie ich nach einer Weile selber eingesehen habe, ist es nicht nur eine aufgesetzte Geschichte, die mir meinen Job bewahrt, sondern echtes modellhaftes Vorleben des sinnigeren Ansatzes.
Es zeigt, wie unsere Gesellschaft funktionieren soll und kann.

Mit die Hauptaufgabe von Schule.
Kann man sich immer noch dagegen entscheiden.
Aber WAS die Linie ist, muss man sehen können.

Wir fühlen uns ohne Gewaltoption auch so schwach (wie ihr?), ist der falsche Subtext.
Für Schüler und Lehrer.

Me1331
19-12-2014, 18:53
Ich sehe hier in dieser Situationsbedingten Anwendung von SV einen eindeutigen Unterschied in der Interpretation, des damit gemeinten.

Deine Formulierung, würde ich Aufgrund einiger Stigmatisierungen nicht annehmen, aber die beschriebenen Skills, die in diesem Fall benötigt werden schätze ich recht ähnlich ein und ich sehe sie per Definition als SV, da es in diesem Fall ja darum geht. Man könnte es aber auch mit Situationsbedingter Gewalthandhabung schön beschreiben.

Dieses Problem tritt bei SV sehr oft auf, da jeder selbst eine Bedeutung hineininterpretieren kann.
Deshalb ist es auch wichtig über den Inhalt zu sprechen.

Also nicht immer gleich sofort stigmatisieren wenn du diesen Begriff liest.

AlexAikido
19-12-2014, 22:37
SV für unser Kollegium:

1. Situationstraining
2. Verhaltensalternativtraining
3.1 Deeskalationstraining
3.2 Möglichkeiten der körperlichen Selbstverteidigung, wenn alles Deeskalieren nichts mehr hilft
4. Aufbau einer vernünftigen "Hilfskette" im Kollegium

Gürteltier, du siehst das mit dem SV m.E. wirklich nur in der körperlichen Schiene. Das ist es aber eben nicht. Wir können hier viel drüber diskutieren, dass es ja schön und gut wäre, wenn Lehrer genug Ausstrahlung besitzen, um solche Situation durchs Auftreten allein zu bewältigen.
Das tolle Deeskalieren bringt aber nun mal leider nicht immer was. z.B. die genannte, konkrete, Situation: Ist ja nicht so, als hätten wir nicht versucht mit den Jungs zu reden.

Wenn du aber solche Bengel hast, die nur auf die Größe deines Bizeps schauen und auf die Lautstärke deines Mundes, dann wirds als "normal zivilisierter" Mensch schon schwierig, andie Vernunft zu appellieren.
Es ist immer einfach davon zu sprechen, dass man die Situation verlassen kann oder sein Verhalten in dem Fall anpassen kann. Die Realität hängt aber von der Raumsituation und den einzelnen Akteuren ab. Wenn du dann noch den "Überraschungsmoment" dazu addierst, der auftritt wenn du in einem mehr oder weniger geschützten Raum, nämlich der Schule, als eigentliche Respektperson körperlich angegriffen wirst, dann wirds dreist.


Gib mir bitte eine Alternative zu solch einer Situation:

Geschloßener Raum, eingeengt, du hast keine Gewalterfahrung. Jetzt kommen da zwei Personen rein, die dir vom Aggressionspotenzial sichtbar deutlich überlegen sind. Die körperlich bulliger und kräftiger erscheinen als du selbst. Die dich direkt aggressiv und bedrohend angehen.
Was nun? Aus dem Fenster springen? (Wäre eine Alternative gewesen, war ja nur das EG.) Verprügeln lassen? Um Hilfe schreien, wenn keiner mehr im Gebäude C (weit ab von Gebäude A, B und D) ist?

Nenn mir Alternativen!

Ich mache mehrere Kampfsportarten, suche dennoch nicht die körperliche Auseinandersetzung. Gewalt ist für mich immer das Allerletzte Mittel.

Wenn ich aber eine körperliche situation soweit kontrollieren kann, dass der Aggressor nichts mehr machen kann und sei es nur durch ein vernünftiges Festhalten, dann mach ich lieber das, als mir eine zu fangen und Folgeschäden/kosten zu haben.

Du schreibst "Da gibt's Hausverbot, den Polizeianruf und ein einiges Kollegium und ne klare Linie."

JA gibt es durchaus. Was bringt aber ein Hausverbot, wenn die Person sich nicht dran hält? Wie soll ein Polizeianruf stattfinden, wenn du schon direkt bedroht und angegangen wirst?
Was bringt dir ein einiges Kollegium, wenn es nicht da ist in der Gefahrensituation?

Meine Atnwort: NISCHT/Nada/Niente/Nichts!


Es gibt an unserer Schule einige ausgesprochene Hausverbote und die Gesichter dazu kennen wir im Kollegium. Diese Personen sprechen wir auch darauf an und versuchen sie dazu zu bringen, das Haus zu verlassen. Sofern sie uns denn über den Weg laufen. Polizei ist bei uns auch öfter zu Gast. (z.B. wegen den 4 Einbrüchen in diesem Schuljahr ins Lehrerzimmer).

Es geht auch nicht primär um aggressive Eltern, die sind mir zumindest an DER Schule bisher nicht untergekommen. Es geht darum, dass man Handlungs- und Sicherungsmethoden übt, die in einer konkreten Situation Möglichkeiten geben können, eine eskalierte Situation weitestgehend unbeschadet zu überstehen.


Ich bin jedenfalls jetzt auf deine konkreten Alternativen für die oben benannte Situation in diesem Post gespannt Gürteltier :) (hoffe ernsthaft, dass da was kommt woran wir noch nicht gedacht haben, bitte keine Phrasendrescherei deswegen)

Helmut Gensler
20-12-2014, 15:49
Es geht darum, dass man Handlungs- und Sicherungsmethoden übt,
Im bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetz heißt es an erster Stelle, dass die Schule eine Erziehungs- und Bildungsaufgabe hat. Erziehung nur mit dem Finger wackeln und mit der Polizei drohen funktioniert nicht. Konsequenzen androhen ist nur blöd (und ein pädagogischer Offenbarungseid), wenn sie nicht durchgesetzt werden.
Wenn ein 10jähriger Schüler von zwei Lehrerinnen aus dem Klassenzimmer geschleift werden muß, weil er rumschlägert und tritt, so hat er damit sofort den inneren Reichsparteitag, denn er ist ja stärker als eine erwachsene Frau. Na prima, welch eine rosige Zukunft kommt da.

Alex R.
21-12-2014, 02:04
Diese schwierige Problematik würde ich nicht so einfach abtun.

Tut ja auch keiner.

Me1331
21-12-2014, 09:37
Tut ja auch keiner.

War auf einen Text von dir bezogen, der meiner Meinung nach die Situation nicht richtig beschrieb

Alex R.
21-12-2014, 12:40
War auf einen Text von dir bezogen, der meiner Meinung nach die Situation nicht richtig beschrieb

War mir schon klar.
Ich zitiere mich mal selbst:

Vorausgesetzt, dass sie das überhaupt noch wollen. Ein Lehrer der u.a. aus den von dir genannten Gründen schon aufgegeben hat, wird auch mit dem besten Training der Welt nicht mehr zum selbstsicheren Klassenleiter.
Um den Part ging es dir augenscheinlich. Was genau beschreibt die Situation nicht richtig? Worin siehst du eine schwierige Problematik?

Me1331
21-12-2014, 13:39
Sry kann mir leider nicht immer die ganzen Threads merken.
Konnte jetzt auch leider nicht mehr nachvollziehen, auf wessen Input du die Antwort geschrieben hast. aber frei raus würde ich sagen, dass du hier bei dieser Problematik ohne selbst mit den betroffenen Personen vertraut zu sein ein unweigerlich zutreffendes urteil bildest.

Finde ich vorschnell

Gürteltier
21-12-2014, 17:01
[QUOTE=AlexAikido;3300342]SV für unser Kollegium:

...
4. Aufbau einer vernünftigen "Hilfskette" im Kollegium



Gürteltier, du siehst das mit dem SV m.E. wirklich nur in der körperlichen Schiene. Das ist es aber eben nicht.

Nein. Ich hab all meine Gewaltsituationen nie nur auf der körperlichen Schiene abgehandelt.

Nur braucht ihr das Skillset erfahrener Pädagogen, nicht das erfahrener SV-Vermarkter.


Ist ja nicht so, als hätten wir nicht versucht mit den Jungs zu reden. Wenn du aber solche Bengel hast, die nur auf die Größe deines Bizeps schauen und auf die Lautstärke deines Mundes, dann wirds als "normal zivilisierter" Mensch schon schwierig, andie Vernunft zu appellieren.

Darum macht man das ab einem bstimmten Punkt auch nicht mehr.
Sollen das gute Sozpäds oder Sozialtrainer angehen.


Gib mir bitte eine Alternative zu solch einer Situation:

Geschloßener Raum, eingeengt, du hast keine Gewalterfahrung. Jetzt kommen da zwei Personen rein, die dir vom Aggressionspotenzial sichtbar deutlich überlegen sind. Die körperlich bulliger und kräftiger erscheinen als du selbst. Die dich direkt aggressiv und bedrohend angehen.

Da gibt's wohl aufs Maul.
Welcher SV Kurs soll dieses Konstrukt denn je entschärfen ?


Gewalt ist für mich immer das Allerletzte Mittel.

Für mich nicht. Ich find sie immer noch geil.
Lerne aber an der Schule immer mehr, das abzulegen.



Du schreibst "Da gibt's Hausverbot, den Polizeianruf und ein einiges Kollegium und ne klare Linie."

JA gibt es durchaus. Was bringt aber ein Hausverbot, wenn die Person sich nicht dran hält?

Ganze Kollegium informieren. Foto ins LZ.Wenn ihr meint, die Polizei bringt es nicht, fehlt euch wohl elementares Vertrauen in unser System.
Laßt euch da mal nicht anstecken.



Was bringt dir ein einiges Kollegium, wenn es nicht da ist in der Gefahrensituation?

Hilfskette = wer wird wann angerufen ?


Ich bin jedenfalls jetzt auf deine konkreten Alternativen für die oben benannte Situation in diesem Post gespannt Gürteltier :) (hoffe ernsthaft, dass da was kommt woran wir noch nicht gedacht haben, bitte keine Phrasendrescherei deswegen)

Bitte : Ihr denkt nicht daran, das ein SV Kurs da auch nichts hilft.
Das solche Horrorszenarien aber eure Denke zeigen, dass eure Denke Situationen mit programmiert.

P.S. :

Wenn es Dich nachts an das Bett Deines Kollegen zieht, okay.
Aber lass mich da raus.

Ich wollte nur andeuten, dass es unsagbar dumm ist, Leute an ihrem Arbeitsplatz anzugehen, da zu Hause viel beklemmender ist, einem viel mehr Wahl von Zeitpunkt, Situation und Verschleierung läßt.
Jetzt überleg mal, an wessen Bett Du Dich eher stellen solltest.
An das von jemand, der sehr unerfahren und sehr dumm ist und der darauf spekuliert, dass die Regeln, auf die er pfeift ihn vor denen schützen, die sich dran halten.

Wenn er aber weiter auf Regeln pfeift, kommt er in eine Welt von Leuten, die das auch tun.
Aber auch da schaffens eher die Intelligenten mit der adäquaten sozialen Kompetenz.
Die anderen " Freidenker " sind da auch eher eingeschränkt.

Alex R.
21-12-2014, 17:03
Sry kann mir leider nicht immer die ganzen Threads merken.
Konnte jetzt auch leider nicht mehr nachvollziehen, auf wessen Input du die Antwort geschrieben hast. aber frei raus würde ich sagen, dass du hier bei dieser Problematik ohne selbst mit den betroffenen Personen vertraut zu sein ein unweigerlich zutreffendes urteil bildest.

Finde ich vorschnell

Ich beziehe mich gar nicht auf diesen speziellen Fall hier, führe dieses Argument von Helmut weiter:

Wo aber sollen die Lehrer lernen, wie sie ein gutes Auftreten, Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl zeigen können? In der Uni lernen die das nicht. Schulregeln sind nur so gut wie sie auch von allen Lehrern ausgefüllt werden, also auch mit allen nötigen Konsequenzen.
Wie viele Lehrer haben aber richtig Angst vor kräftigen Schülern oder Eltern, die mit ihrem nächsten Winkeladvokaten drohen? Und diese Panik lassen sie sich noch anmerken!
Das sind die wichtigen Fragen. Wer soll den angehenden (oder bereits fertigen) Lehrern das beibringen, wenn nicht ein SV-Kurs oder eine KK-Schule? Wie Helmut schon sagt, an der Uni lernt man das nicht. Wo also sonst?
Und was dann?
Was nutzt es, wenn sich ein Lehrer ganz dolle hauen (sry, selbst verteidigen :D) kann, wenn er dann doch bestraft wird (Missbrauch von Schutzbefohlenen, KV, etc)?
Und selbst wenn ein Staatsanwalt ganz klar auf Notwehr entscheidet, wie soll dieser Lehrer jemals an einer Schule wieder unterrichten?

Weiterhin gibt es durchaus (und hier sprang ich ein) genügend Lehrer, die von Gewalt absolut nix halten. Die kriegen schon Schnappatmung, wenn ein Schüler etwas lauter ist oder Schimpfworte verwendet (selbst erlebt, sowohl als Vater wie auch damals als Schüler). Das sind die, die immer mit den Worten "Verständigung" oder "Vergebung" u.ä. rumhantieren. Die nach jeder noch so kleinen Rauferei ein riesiges Fass aufmachen, wie doof doch Gewalt ist und wie unzivilisiert und so.
Die bekommt man einfach nicht in einen SV-Kurs, egal wie nötig es einfach wäre. Alles, was auch nur im entferntesten mit Gewalt zu tun hat, wird sofort abgeblockt und ignoriert.

Wie gesagt, ich bezog mich gar nicht auf Alex Aikido's Kollegium (wie auch), sondern auf die gesamte Lehrerschaft Deutschlands.
Helmut sprach den Typ "ängstlicher/verunsicherter Lehrer" an, ich den "Gewalt gibt es nicht und damit basta"-Typ. Alex Aikido hat in seiner SV-Truppe wieder einen anderen Typ "mir reicht's, ich helfe mir selbst".

Gürteltier
21-12-2014, 17:18
Ich beziehe mich gar nicht auf diesen speziellen Fall hier, führe dieses Argument von Helmut weiter:

Das sind die wichtigen Fragen. Wer soll den angehenden (oder bereits fertigen) Lehrern das beibringen, wenn nicht ein SV-Kurs oder eine KK-Schule? Wie Helmut schon sagt, an der Uni lernt man das nicht. Wo also sonst?


Von berufserfahrenen Kollegen. Die ein Händchen dafür haben.
Wo denn sonst ?

Nicht alle Schulen sind so überfordert.

Eine KK-Schule um Pädagogen zu zeigen, wie man mit Menschen gut umgeht ?
Ihr unterschätzt, was gute Leherer und Erzieher alles können. Und wer wofür Experte ist, entgeht euch auch.

Me1331
21-12-2014, 17:48
@Gürteltier
Natürlich muss das ganze Pädagogisch korrekt aufgezogen werden, sonst bringt es ja nichts. Vor allem ist es wichtig das der Rahmen (Schule, Schutzbefohlene usw) richtig abgedeckt wird.
Sobald SV darin vorkommt wird es von dir sehr abwertend betont...

Ja man kann damit wahrscheinlich nicht alle ansprechen, aber das sollte einem nicht davon abhalten es anzubieten für diejenigen die es brauchen und Einstellungen gegenüber gewissen Themen können sich ja auch im Laufe der Zeit ändern. Wenn man es als das Nonplusultra Gewalt SV aggressiv Kinder schlagen usw betont und dann auch noch so Unterrichtet ist man fehl am Platz...

Btw es gibt teilweise auch verpflichtende Kurse für Mitarbeiter in speziellen Einrichtungen

Der professionelle Umgang mit dem Thema ist das A und O. Einen 0815 KK Schulleiter würde ich damit vl. auch nicht anvertrauen.

Helmut Gensler
21-12-2014, 19:07
Der professionelle Umgang mit dem Thema ist das A und O.
Und dazu gehört unumgänglich, die Situation von entsprechend schon aufgefallenen Schülern, deren Eltern und sozialer Umgebung und ihr weiteres Potential an Gefährdungen im Unterricht als Grundlage mit einzubeziehen. Dass eine ganze Menge an Lehrkräften einem körperlichen Vorgehen sehr skeptisch bzw. unfähig gegenüber stehen macht die ganze Grundüberlegung nicht absurd und falsch.

AlexAikido
21-12-2014, 19:32
Gürteltier, ich versuch mal ein paar Sachen klar zu rücken:

1. Erfahrene Pädagogen hin oder her, davon haben wir ja auch einige an unserer Schule. Das Problem ist, dass es wenige Pädagogen gibt, die dir klar darlegen können, wie du dich in einer solchen Situation, wo Aussenstehnde mit im Spiel sind, zu verhalten hast. Wenn einer kommt und dir aufs Maul geben will, ist das eine Situation, die auch erfahren Pädagogen eben nicht alle Tage erleben.

2. Du schreibst, dass man ab einem bestimmten Punkt nicht mehr mit den Leuten redet, sondern Sozpäds etc. einschaltet. Ich glaube du hast mich da missverstanden in dem von dir Zitierten: Wir haben mit den Aggressoren von außen versucht zu reden und sie zu beruhigen. Da bringt uns ein, an sich sowieso kaum anwesender, SozPäd nichts. Situation: Leute von außen kommen in den Raum und machen Stunk. Dein Vorschlag: SozPäd rufen?

3. "Da gibts wohl aufs Maul." Joar durchaus und warum ist es denn deiner Meinung nach falsch, dass wir im Kollegium beschloßen haben einen durchgehenden SV Kurs zu absolvieren und das über eine längere Zeit? Ich sprech nur für mich: Ich bin nicht Jesus, halte also nicht die Wange hin, wenn mir jemand aufs Maul geben will. Das geht den meisten Kollegen auch so.

4. Wenn du Gewaltanwendung "geil" findest, dann ist das deine Sache.

5. Das Kollegium ist über die Leute mit Hausverbot informiert. Vertrauen in die Polizei haben wir. Die wird auch regelmäßig gerufen. Nur bringt das nichts, wenn keiner den Herumtreiber aufs Gelände kommen sieht! Wenn die dann im Klassenraum stehen und aufs Maul geben wollen und man keine Chance mehr hat ans Handy zu kommen, was bringts dann?
Gegen die Eventualitäten mit "best case" Charakter haben wir ein gut funktionierendes System. Fremde auf dem Schulhof werden, insofern es im regulären Zeitbetrieb ist, sofort des Geländes verwiesen oder aber der Polizei gemeldet.

6. Hilfskette haben wir. Kein Ding. Wieder der Hinweis auf die, im Erstbeitrag genannte, Situation: Was tun, wenn keine Möglichkeit des Anrufes besteht? Wenn kein Kollege mehr in der Nähe ist?

7. Wir denken durchaus daran, dass ein SV Kurs nur die schlechtmöglichste Alternative ist. Das Kollegium ist aber in Normalsituation schon gut geschult. Schulfremde, bzw. Schüler, die einem am Ende des regulären Schulbetriebes am Arbeitsplatz körperlich zu nahe treten, gehören aber nicht in die klassischen Szenarios. Daher geht es bei dem SV Kurs darum, dass vor allem auch auf solche Situationen eingegangen wird und geübt/geschaut wird, wie man sich bestmöglich alleine aus solch einer Situation weitestgehend schadensfrei entfernen kann.

8. Mich ziehts nicht ans Bett meines Kollegen :)

Helmut Gensler
22-12-2014, 15:07
Daher geht es bei dem SV Kurs darum, dass vor allem auch auf solche Situationen eingegangen wird und geübt/geschaut wird,
Es gibt schon -leider ganz wenige- Einrichtungen, die das für ihre Mitarbeiter jährlich vorschreiben. Der bayerische Kurs "zammgrauft" ist leider nur ein Wochenende lang.... Dauertraining ist Freizeitsache.

Alex R.
22-12-2014, 15:30
Von berufserfahrenen Kollegen. Die ein Händchen dafür haben.
Wo denn sonst ? Sofern welche da sind und diese dann auch Zeit und Lust haben, sich das anzutun.


Nicht alle Schulen sind so überfordert. Hat nie einer behauptet.


Eine KK-Schule um Pädagogen zu zeigen, wie man mit Menschen gut umgeht ?
Ihr unterschätzt, was gute Leherer und Erzieher alles können. Und wer wofür Experte ist, entgeht euch auch.
Nein, eben dafür nicht. Um sich gegen Angriffe zu verteidigen und gefährliche Situationen entschärfen können.

Gürteltier
22-12-2014, 22:36
Wie oft kommen denn außenstehende Möchtegern-Schläger an eure Schule ?

Ich schätze, es ist statistisch jetzt unwahrscheinlicher geworden.
Ihr habt euer Mal hinter euch.

Subjektiv denkt ihr natürlich " das war sicher nur der Anfang ".
Je nach Verhalten aus dieser Empfindung schafft ihr vielleicht soger ne self-fullfilling prophecy.

Die Sozpäds sind für die Alltagsflipos, nicht für den Blackboardjungle Kinoabend einmal im Jahr.

Wie gesagt, euch beeindrucken die gleichen Geschichten, wie die Kiddis.

AlexAikido
23-12-2014, 00:29
Angriffe, bzw. Übergriffe, von außen gab es mittlerweile schon vermehrt an der Schule.

Helmut Gensler
23-12-2014, 11:51
Ich schätze, es ist statistisch jetzt unwahrscheinlicher geworden.
Ihr habt euer Mal hinter euch
rein mathematischer Unfug.
Es liegt an den Menschen, die Randale machen. Und wenn irgendwelcher Terror schon mal geklappt hat, so gibt es Schüler, die das nachmachen wollen.
Ich habe gerade wieder zwei Stunden "spezielle Individualbetreuung" hinter mich gebracht. ;-))

AlexAikido
23-12-2014, 17:19
Individualbetreuungen sind doch was Schönes :)

Nein, ernsthaft betrachtet wird die Zahl der Aggressionen an der Schule so fix nicht abnehmen. Es gibt auch Schüler, die einfach mal so "austicken", nicht mal böse gemeint, aber wenn es dann eskaliert und keiner in der Nähe ist, was dann? Da kann ein "zu Boden bringen" schon komplett ausreichen. Selbst- und Fremdschutz eben.

Helmut Gensler
24-12-2014, 12:45
na ja, wie viele Lehrer oder SozPäds werden in den Schulen für akute Individualbetreuungen gebraucht? .... leider zu viel.... und mit steigender Tendenz.

Alex R.
24-12-2014, 17:30
na ja, wie viele Lehrer oder SozPäds werden in den Schulen für akute Individualbetreuungen gebraucht? .... leider zu viel.... und mit steigender Tendenz.

Was für mich eine andere Frage aufwirft:
Sind sie tatsächlich notwendig, oder werden sie notwendig gemacht? Motto: Auf das Kind da habe ich gerade keinen Bock, das stört sowieso nur den Unterricht, das schicke ich mal zur Individualbetreuung?
Bei mir an einer Schule heißt sowas übrigens T-Raum (Trainingsraum = zum Training der Regeln).

Ich bestreite nicht, dass sie an einigen Schulen notwendig sind. Ich stelle nur die Vermutung in den Raum, ob sie nicht evtl. wichtiger gemacht werden als sie tatsächlich sind.

Gürteltier
24-12-2014, 20:59
rein mathematischer Unfug.
Es liegt an den Menschen, die Randale machen. Und wenn irgendwelcher Terror schon mal geklappt hat, so gibt es Schüler, die das nachmachen wollen.
Ich habe gerade wieder zwei Stunden "spezielle Individualbetreuung" hinter mich gebracht. ;-))

Ja. War auch eine metaphorische Erklärung für die geistig ... zu motivierenden.
Was hat denn bei der vom Threadsteller geschilderten Aktion für die Opposition auch nur irgendwie geklappt ?

Und, war Dein Betreuer halbwegs mit Dir zufrieden ?

Ein letztes Mal : Das die Lehrer an der Schule offenbar im Umgang mit schwierigeren Menschen Fortbildungsbedarf haben, bezweifle ich ja nicht.
Wäre nur schön, wenn es mehr um berufliche Skills und nicht um eingebildete Überlebenshilfen dabei ginge.

Gürteltier
24-12-2014, 21:03
Was für mich eine andere Frage aufwirft:
Sind sie tatsächlich notwendig, oder werden sie notwendig gemacht? Motto: Auf das Kind da habe ich gerade keinen Bock, das stört sowieso nur den Unterricht, das schicke ich mal zur Individualbetreuung?
Bei mir an einer Schule heißt sowas übrigens T-Raum (Trainingsraum = zum Training der Regeln).

Ich bestreite nicht, dass sie an einigen Schulen notwendig sind. Ich stelle nur die Vermutung in den Raum, ob sie nicht evtl. wichtiger gemacht werden als sie tatsächlich sind.

Bei uns kommen die zeitweise in die schulinterne Tagesgruppe und/oder kriegen Schulbegleitung.

Als Abschiebung und Ruhigstellung finde ich es bisweilen auch okay.
Die Störung des Unterrichts mag ja eklatante Züge annehmen.
Und du kannst dann nicht jemand im System lassen.
Schadet ihm als Feedback und den anderen sowieso.

Helmut Gensler
25-12-2014, 15:01
Und, war Dein Betreuer halbwegs mit Dir zufrieden ?
JA, der 10 jährige, sehr verhaltenskreative junge Mann durfte die ganze Zeit erleben, dass nicht er der Mittelpunkt der Welt ist, um den sich alles zu drehen hat. Außerdem trat er weder seine Lehrerin, beschimpfte die Mitschüler oder randalierte er im Büro des Chefs herum. Er half mir im zweiten Teil unserer gemeinsamen Zeit beim Sortieren von Materialien zu unserem Geschichtsunterricht.

AlexAikido
25-12-2014, 19:56
Hey Gürteltier:

Ich bin auch nicht der Meinung, dass ein SV Kurs die Lösung ist, mit den normalen Unterrichtsstörungen etc. klappt das bei den meisten Kollegen auch (entweder werden sie vom Lehrer diszipliniert oder sie landen an der entsprechenden Stelle) unproblematisch. Was das angeht sidn die beruflichen Skills also soweit ausgeformt.
Problematisch wird es dann aber bei eben jenen Fällen, die sich durch päd. Handeln so nicht mehr "unter Kontrolle bringen lassen". Also eben jene, hin und wieder auftretenden, explosivartigen Gewaltausbrüchen, die eine Fremdgefährdung oder eine Eigengefährdung des "Wütenden" mit sich zieht. Wir haben einige "schwererziehbare" Wutkinder, die eigentlich in eine Maßnahme kommen müssen, wo aber die Behördenmühlen zu langsam mühlen. Zusätzlich dazu dann eben immer ab udn an jene Externe die komplett frei drehen. Was also tun:

SV um seinen Hintern und den der Schutzbefohlenen zu schützen.
Sozialarbeiter etc haben wir z.B. zu wenige.
Eine der Damen die wir dort als SozPäd haben ist auch ne Marke für sich:
Wir hatten vor kurzem ein langes Dienstgespräch, da die Frau jegliches "Fehlverhalten" der zu ihr geschickten Schüler auf die Lehrer oder die Klassenkameraden schiebt und der Meinung ist, dass die Betroffenen doch ein Anrecht darauf haben, ihre Unzufriedenheit im Unterricht durch massive Störungen und Gewaltausbrüchen frei zu äußern.
Das Problem ist, dass unser SozPäd Dienst nicht zur Schule gehört, sondern durch nen externen Anbieter/Vertragspartner der Schule getragen wird. Das heißt also: interne dienstbesprechungen etc und Beschlüsse kann der Schulleiter und das Kolelgium fällen wie es will: Weisungsbefugt ist keiner von der Schule, sondern wer von außen. Die letzte Dienstbesprechung nahm daher sehr unangenehme und peinliche Züge an.

Helmut Gensler
26-12-2014, 09:45
der Meinung ist, dass die Betroffenen doch ein Anrecht darauf haben, ihre Unzufriedenheit im Unterricht durch massive Störungen und Gewaltausbrüchen frei zu äußern.
Klar doch : Grundgesetz und Grundrecht: jeder hat das Recht, seine Meinung ... frei zu äußern. ABER das weitere wird dann unterschlagen.
Das ist dann auch eine Form, mit seiner eigenen Unfähigkeit umzugehen. Und die Leute nehmen sich dann auch im Zweifelsfall noch das Recht heraus, die Lehrer zu maßregeln, weil sie ja als einzige eine "Pädagogenprüfung" abgelegt haben und so das Alleinstellungsmerkmal für sich beanspruchen. Ich habe leider so was schon erlebt.

Klaus
01-01-2015, 15:33
Natürlich haben Menschen das Recht ihre Wut zu äussern. Findet das in Form von Tritten gegen das Schienbein statt, nennt man das Körperverletzung, und es zieht gewisse Rechte des Getretenen nach sich (siehe SV-Rechtsprechung und Schmerzensgeld).

Kann man die kreative SozPädIn nicht kreativ einbinden, indem man ihr kreative Schüler einfach mal zur alleinigen Betreuung in den Raum gibt, und ein Abgeben derselben Schüler für einen gewissen Zeitraum verbietet ?

Helmut Gensler
02-01-2015, 09:36
und ein Abgeben derselben Schüler für einen gewissen Zeitraum verbietet ?
genau da wird es schwierig.
Eine schöne selbsterlebte Anekdote dazu:
Nach drei Wochen mit sehr aktiven Sitzungen bei Dr. Zaslow (Haltetherapie) sagte eine Mutter: komisch, ich erlebe jetzt bei meinem Kind mehr Fortschritte als in den drei Jahren bei Dr. XXXX mit seiner Gesprächstherapie ( Axline /Rogers)".

Klaus
02-01-2015, 13:32
Weil Faseln bei Kindern schon öfter mal nix bringt, positiv Handeln schon.

Helmut Gensler
04-01-2015, 09:43
genau, rumfaseln kann wirklich jeder.
verantwortlich positiv Handeln nicht.

Klaus
04-01-2015, 21:29
Das Schlimme ist, Faseln kann schaden. Leute in den Arm nehmen wenn's kein RNC ist eigentlich nie.

Me1331
04-01-2015, 22:10
Das Schlimme ist, Faseln kann schaden. Leute in den Arm nehmen wenn's kein RNC ist eigentlich nie.

Ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht ;)
Kann dir schon öfters passieren, dass das von deinen Klienten nicht gewollt ist auch wenn es so aussieht.
Man muss da etwas aufpassen im professionellem Rahmen. Auch wegen anderer mitunter auftretender Problemchen

Gürteltier
05-01-2015, 14:03
Ja, solche Sozpäds hatte ich auch länger im Kopf, bis mir fähigere begegneten.

Schule soll uns ja vermitteln und uns üben helfen, dass wir unseren Impulsen nicht ungesteuert frönen können.
Das ist auch einfach auf ner tieferen Lebenswahrheitsebene so.

Gute Wirkung läuft über Beziehungsaufbau. Meist den längerfristigen.
Eine Form von begrenztem Annehmen. Umfassendes Annehmen ist wahlloser Blödsinn. Zeigt auch keine Richtung vor.
Eine Grundsymphathie ausstrahlen,ist dagegen meist hilfreich.
" Ich verstehe, wo Du gerade bist, aber da kannst Du nicht bleiben.
Hier drüben ist es besser. Guck mich an und wie wir uns dann fühlen." Nicht gesagt, sondern eher gemacht/halb gesagt.
Siehe Hartmuts Praxisbeispiel.

Ist immer wieder ne neue Sache mit vielen Rückschlägen. Aber auch Erfolgen.

Je besser ein Sozpäd ist, umso besser und öfter kann er auch " Blitzbeziehungen " aufbauen.

Me1331
05-01-2015, 14:08
Beziehungsaufbau ist das A und O, dabei ist es wichtig zu wissen, das Menschen aus verschiedenen Sozialen/Kulturellen Kreisen zu verschiedenen Personen/Eigenschaften besser Beziehungen aufbauen können.
Daher sollte man sich als SozialArbeiter näher mit diesem Thema Auseinandersetzung.

AlexAikido
05-01-2015, 17:57
Und nicht nru als SozPäd sondern zumindest auch teils als Lehrer. Positive Grundausstrahlung und so ;)

Naja, ich freu mich jedenfalls auf Morgen: 1. Schultag nach den Ferien für mich :)

Bin gespannt wie viele Kids wieder wie wild umher tollen und wie viele tatsächlich noch in etwa wissen, wo wir vor den Ferien aufgehört haben :D

Helmut Gensler
07-01-2015, 07:18
na ja, wenn es bei uns gut läuft wissen runde 50% noch, was vor den Ferien dran war.... aber unsere Schüler sind per Definition auch "lernbehindert" ;-)

Sojobo
07-01-2015, 07:23
na ja, wenn es bei uns gut läuft wissen runde 50% noch, was vor den Ferien dran war.... aber unsere Schüler sind per Definition auch "lernbehindert" ;-)

Oh, was sind "unsere" denn dann...? :/

Helmut Gensler
08-01-2015, 13:02
na ja, Förderzentrum für Schüler mit körperlichen/motorischen Beeinträchtigungen, die nicht an Grundschulen/Mittelschule unterrichtet werden können.
Also je nach Schüler ganz unterschiedlich z.B. zusätzlich mit Lernschwierigkeiten, speziellen Erkrankungen und Betreuungsbedarf, psychosozialen Besonderheiten, autistischen Zügen, schwere mehrfache Behinderung, keine Sprache, ...... u.s.w.

Sojobo
08-01-2015, 13:11
Oh, das wusste ich schon, Helmut: Ich meinte "unsere" nicht-eingeschränkten Schüler. Von denen wissen keine 50% nach den Ferien noch, was vor den Ferien war. So war meine Frage gemeint ;)

Helmut Gensler
08-01-2015, 13:20
was ist schon "normal" und wo beginnt eine Einschränkung ???

Wie viele Prozent der Abiturienten haben Schwierigkeiten, sich die Wanderschuhe richtig zu schnüren? Wie viele Gymnasiasten wissen den Stoff der vorletzten Stunde nicht mehr.... falls keine Abfrage ansteht?

Me1331
08-01-2015, 13:22
Ist es überhaupt sinnvoll reines Wissen und nicht Fähigkeiten anzueigen ^^

AlexAikido
08-01-2015, 20:42
Kompetenzorientierung schrei!!!!!!


Nein Leute ernsthaft:
Kompetenzen sind gut, gerade in Geschichte und Geographie (so wie eigentlich überall auch) kommt man nicht ohne eine gewisse Grundlage über das Geplapper hinaus.

Wer in Geschichte einen komplexen Sachverhalt erklären soll, der braucht vorher gelerntes Wissen. Wer viele moderne Konflikte verstehen möchte, dem kommt ein prufundes Wissen in Geschichte und Geographie schon zu Gute :)

Die Mitte zwischen Fachwissen und Kompetenzorientierung muss es sein!


Somit Me1331: Ja es ist durchaus sinnvoll reines Wissen anzueignen. Jedoch nur solange ein gesunder Gegenpart an Kompetenzen/Fähigkeiten besteht :D

Me1331
08-01-2015, 20:49
@Alex Ich bin einfach scheiße darin etwas zu formulieren.
Also danke für deine Unterstützung :)

Helmut Gensler
09-01-2015, 17:34
Ganz einfach ausgedrückt = ohne Wissen gibt es keine Kompetenzen.
Leider wird in den Schulen ein "auswendig lernbares" Wissen immer noch vorrangig gefragt und benotet. Ist auch klar, denn das ist schriftlich belegbar und "justiziabel".

KAJIHEI
09-01-2015, 19:30
Ich stelle mal eine gewagte These in den Raum.

Einzelne Lehrer sind angreifbar, weil nicht alle gleichstark am Strang ziehen.

So die These.
Überlegung dahinter : Solange ein Schüler der sich derartig daneben benimmt immer nur von einem eingetütet wird, klar, eine kleine gut anzugreifende Front.
Was würde aber passieren wenn das Kollegium mal zusammenarbeitet ?
Selbstverständlich würden dann einige Kollegen genau gesehen Unrecht tun indem sie eintüten.
Blos, was macht der der Schüler ?
Er ignoriert auch Regeln.

Das Ergebnis sollte sein, das man nicht ernsthaft grob vorgehen muß aber der Schüler begreift das Regeln eben ihren Sinn haben.
Das heißt, für Eltern keine Angriffsfläche, für den Sprößling eventuell nützlich.

Helmut Gensler
10-01-2015, 09:45
Einzelne Lehrer sind angreifbar, weil nicht alle gleichstark am Strang ziehen
das ist keine These, sondern leider harte Realität.

In keinem einzigen Lehrerkollegium ist es möglich, dass alle mit der gleichen Form auf "Störungen" reagieren wollen (!) und können.

AlexAikido
10-01-2015, 12:24
Das ist wirklich das größte Problem in Kollegien wie ich finde. Entweder haben die Kollegen keine Lust darauf oder sie haben Angst, dass andere Kollegen sie vlt. "schlechter sehen", wenn sie zu hart/zu weich sind oder aber....es ist ihnen wurscht. Wobei der Kollegentyp "ich bin der Beste ihr seid nichts" ja auch noch existent ist.

~Wolf´s Den~
10-01-2015, 14:44
Unter der Stress-Situation habt Ihr beide ganz gut reagiert und es ist Euch gelungen die beiden Bedrohungen zu neutralisieren.

Was kann man nun tun?

Strafanzeigen an die beiden gekauften Schläger.

Darauf drängen, dass der betroffene Schüler vom Unterricht dauerhaft suspendiert wird, also von der Schule geworfen wird.

Sollte das nicht möglich sein, dem Schüler unter vier Augen klarmachen, was Ihr mit den beiden Angreifern gemacht habt und das Ihr das mit jemanderen anderen - der Euch zu Nahe kommt - wiederholen werdet.

Reines Pädagogikgeschwafel ist hier Fehl am Platz, da es ohnehin nicht ernst genommen wird.

Ihr müsst gegenüber solchen Schülern - natürlich im Rahmen der Verhältnismäßigkeit und des gesetzlich Zulässigen - Eier zeigen.

Was den Lehrkörper an sich betrifft ... ich glaube nicht, dass man mit einem Selbstverteidigungskurs hier etwas bewirken kann. Da gibt es immer welche, die darin keinen Sinn sehen, Personen, die körperliche Einschränkungen haben und Leute, die das Ganze als Spiel betrachten.

Wenn Ihr an Eurer Schule wirklich Probleme habt, würde ich über die Anschaffung zweier Sicherheitsleute nachdenken, die dann Objektschutz betreiben. Ist dafür kein Geld da oder ist das nicht gewollt ... dann kann man nur sagen "survival of the fittest".

Helmut Gensler
10-01-2015, 15:01
Da gibt es immer welche, die darin keinen Sinn sehen
In der Uni oder danach im Seminar wird den Studenten / Referendaren oft erklärt, dass sie die Schüler auf keinen Fall anfassen dürfen.
was willst du da noch erwarten?
dass das Strafgesetzbuch auch in der Schule gilt und vorrangig vor "kuschel- Pädagogerles" hat wollen viele nicht wahr haben.

Helmut Gensler
10-01-2015, 15:05
Wir haben eine Polizisten zur Lehrerkonferenz eingeladen. Er sagte unter anderem (sehr zur Verwunderung einiger Kollegen) :
Alle Lehrer /Erzieher haben eine „Garantenstellung“, sie müssen bei Gefahrensituationen handeln. Eine Handlungspflicht verlangt nicht, dass man sich selbst in Gefahr bringt. Eine Abschätzung von Gefahren und Möglichkeiten muss jeder vornehmen. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel muß gewährleistet sein, also mit der geringsten „Belastung“ von beiden Seiten erfolgen. Ein alleiniges Abwarten ist aufgrund StGB 323 (unterlassene Hilfeleistung) nie die passende Lösung.
Wird ein Betreuer bei seiner Handlung vom Schüler gekratzt, gebissen etc. so liegt hier eine Körperverletzung vor. Damit darf sich der Helfer aufgrund der Notwehr entsprechend verhalten. Bei körperlichen Angriffen auf einen Betreuer kann/muss der sich im Rahmen der Verhältnismäßigkeit wehren, denn es ist ihm nicht zumutbar, sich verletzen zu lassen.

Ousi
10-01-2015, 18:26
@Wolf's Den:
Das mit dem Gespräch unter vier Augen wird in der von dir beschriebenen Art und Weise leider keine Früchte tragen, ausser einer erhöhten Gefährdung der eigenen Person.
edit:/ ausser natürlich dem klaren aufzeigen des eigenen Standpunkts und der eigenen Strenge/Unachgiebigkeit (was eventuell ganz gut ist)

@Alex:
Verbreite mal das Gerücht, das der kleine gestanden habe die beiden angeheuert zu haben, das dürfte für euch keine schlechten Folgen haben ;)
Eventuell kommt es zum Hervorheben eines veräterischen und nicht zu trauenden Grundzuges eines Schülers in einem beiläufigen Gespräch unter Lehrern, welches unglücklicherweise von einem (nicht sehr hellen, gerne tratschenden) Kind gehört wird?
(Gut das Kind welches das Ganze organisiert hat fühlt sich leider bestätigt, aber es sollte zumindest einen Rückgang an Resourcen verursachen)

Ansonsten habt Ihr doch imho ganz gut reagiert. Man kann übrigens sehr wohl noch anrufen auch wenn die entsprechenden Menschen schon im Raum sind.
Ey seid ihr die beiden XYZ von meinem Spiel, wir haben gerade.... ;)

Zum SV-Kurs, nunja:o - besser als nichts.

AlexAikido
11-01-2015, 03:42
Der Jung ist jedenfalls mit Beginn des 2. Halbjahres komplett von der Schule und in einer Anstalt. So jedenfalls die Info vom Direktor.

Wir schauen mal was da bei rum kommt :D

KAJIHEI
11-01-2015, 10:05
Das ist wirklich das größte Problem in Kollegien wie ich finde. Entweder haben die Kollegen keine Lust darauf oder sie haben Angst, dass andere Kollegen sie vlt. "schlechter sehen", wenn sie zu hart/zu weich sind oder aber....es ist ihnen wurscht. Wobei der Kollegentyp "ich bin der Beste ihr seid nichts" ja auch noch existent ist.

In einem anderen thread wurde doch erwähnt das sich Lehrer regelmäßig über Klassen unterhalten. Warum nicht mal eine Sitzung über einen einzelnen Schüler um ein gemeinsames Vorgehen abzustimmen ?
Damit wären die von dir erwähnten Problematiken doch eigentlich ausgehebelt sofern man einen taktisch sinnvollen Konsens findet.
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß einige Leute freiwillig ihre Position gegenüber Schülern oder Untergeben schwächen um im eigenem Kollegenkreis ihr Ego zu streicheln.
So etwas macht keinen Sinn.
Also müßte ein Konsens zum "Eintüten" von Problemfällen immer machbar sein.

KAJIHEI
11-01-2015, 10:08
Unter der Stress-Situation habt Ihr beide ganz gut reagiert und es ist Euch gelungen die beiden Bedrohungen zu neutralisieren.

Was kann man nun tun?

Strafanzeigen an die beiden gekauften Schläger.



Sollte das nicht möglich sein, dem Schüler unter vier Augen klarmachen, was Ihr mit den beiden Angreifern gemacht habt und das Ihr das mit jemanderen anderen - der Euch zu Nahe kommt - wiederholen werdet.

Reines Pädagogikgeschwafel ist hier Fehl am Platz, da es ohnehin nicht ernst genommen wird.


.

Damit bestätigst du den Schüler in der dummen Annahme , das körperliche Gewalt wirklich eine Lösung ist.
Halte ich für keine gut Idee.

Klaus
11-01-2015, 11:41
In einer Anstalt heisst, in einer psychiatrischen Einrichtung, oder einer speziellen Lehranstalt ?

Helmut Gensler
11-01-2015, 16:56
Warum nicht mal eine Sitzung über einen einzelnen Schüler um ein gemeinsames Vorgehen abzustimmen ?
So was an "Förderplangesprächen" gibt es beispielsweise an unserer Schule regelmäßig, und für alle Schüler!
Das ändert nichts daran, dass verschiedene Lehrer/Erzieher/Eltern andere Auffassungen über regeln, grenzen und notwendige Erziehungsmaßnahmen haben.

KAJIHEI
11-01-2015, 19:11
So was an "Förderplangesprächen" gibt es beispielsweise an unserer Schule regelmäßig, und für alle Schüler!
Das ändert nichts daran, dass verschiedene Lehrer/Erzieher/Eltern andere Auffassungen über regeln, grenzen und notwendige Erziehungsmaßnahmen haben.

Wenn ein Schüler der wie von Alex beschriebene derartig aus der Reihe tanzt, müßte doch irgendein Konsens bezüglich der Massnahmen machbar sein.
Selbst der pädagogisch verbildeteste Lehrer muß doch mal merken, das ein Alleingang fruchtlos ist.

Hafis
11-01-2015, 21:53
Wenn ein Schüler der wie von Alex beschriebene derartig aus der Reihe tanzt, müßte doch irgendein Konsens bezüglich der Massnahmen machbar sein. ...

na klar ist das machbar:
Einberufung einer Klassenkonferenz,
alle klagen ihr Leid, welches sie mit dem Schüler haben;
und je nachdem, wie sie drauf sind, beschließen sie 'Maßnahmen' ...

und bei uns klappt das mit den 'Maßnahmen' sogar ziemlich oft *g*

gruß hafis

nachtrag:
in manchen Fällen reicht's auch, wenn man als Klassenlehrer einfach nur die Eltern therapiert ...
aber ich unterrichte ja auch bloß in einer gemütlichen Kleinstadt ...

AlexAikido
11-01-2015, 23:49
So kurze Rückmeldung nochmal von mir :)

Klassenkonferenz etc gabs wegen dem Jungen wohl schon mal im vergangenen Jahr. Er hat dann ne Zeit lang den Ball sehr flach gehalten und dann wohl dieses Jahr wieder aufgedreht. Klassenkonferenzen haben wir in der Klasse leider nicht so regelmäßig. Der junge Klassenlehrer ist mit der Situation momentan heillos überfordert. Er als Stellvertreter läuft gegen den Klassenlehrer sturm. Der ist schon ein wenig älter und sieht uns junge Kollegen als Nieten vor dem Herren an. Er selbst der geilste und tollste Lehrer (Selbstempfinden) und in den Augen der Schüler das größte ********* (ruft Eltern an und lügt sich Sachen zusammen, was in 2 Fällen sogar stimmt). So wie Helmut es sagte: Es gibt Förderplangespräche und Einzelfallgespräche/Klassenkonferenzen, es wird aber problematisch, wenn nicht alle Lehrer an einem Strang ziehen. Oder aber wie in dem Fall des alten Klassenlehreres: Die Lehrer kein Problem sehen, weil das ein Eingeständnis von Schwäche in ihren Augen wäre. Da das mit dem Selbstbild nicht übereinstimmt, darf da natürlich nicht zugegeben werden, dass immense Probleme in der Klasse vorherrschen, an denen der Klassenlehrer nicht ganz unschuldig ist. Daran wird nun mittlerweile gearbeitet, aber wer will den jetzigen Klassenlehrer ersetzen? Keiner. Wer will Stellvertreter werden, sodass der Stellvertreter der "richtige Klassenlehrer" wird? Keiner.
Also ist das eine langsame Mühle, die zwar mahlt, aber naja ne :)

Was die Anstalt angeht:
So wie ich das verstanden habe: Erst einmal in einer psychologisch spezialisierten Anstalt und im Anschluss in eine spezialisierte Lehranstalt.

Helmut Gensler
14-01-2015, 14:23
Die Lehrer kein Problem sehen, weil das ein Eingeständnis von Schwäche in ihren Augen wäre.
Das ist ein Kernproblem. Wenn "Antiautoritäre Lehrer" und "gestalttherapeutisch Fixierte" davon ausgehen, dass das "positive Selbstbild" des Schülers sich schon durchsetzt, wenn es will, dann kommt die Lösung schon von alleine. Natürlich funktioniert der "voll von sich überzeugte Alleswisser und Kompaniespieß" auch nicht in so einem Fall.

Terao
14-01-2015, 14:46
In der Uni oder danach im Seminar wird den Studenten / Referendaren oft erklärt, dass sie die Schüler auf keinen Fall anfassen dürfen.
was willst du da noch erwarten?
Naja, erwarten würde ich erst mal, dass für die Schüler und Studierenden umgekehrt dasselbe gilt.
Ehrlich gesagt wunderts mich schon ein bißchen. Wenn man nicht mal für ein geplantes und gezieltes "Aufmischen(lassen)" von Lehrern von der Schule fliegt... :ups:

Silberpfeil
14-01-2015, 17:40
Ich entsinne mich noch an eine sehr lebhafte Diskussion, als ich es wagte, während der Refzeit in meiner Seminargruppe eine diesbezüglich andere Meinung zu vertreten. Meine Fachleiterin war richtiggehend geschockt und die Note war fortan fix... :narf: Ich habs überlebt, heute profitiere ich davon.

Helmut Gensler
15-01-2015, 16:02
gezieltes "Aufmischen(lassen)" von Lehrern
das wird -bei körperlichen Tätlichkeiten- bei uns immer mit einem Schulverweis belohnt.
Im Zweifelsfall schreiben dann einige Lehrer eine Überlastungsanzeige und die Sache läuft blitzschnell.

AlexAikido
15-01-2015, 18:54
Überlastungsanzeige wird bei uns momentan nicht weiter gereicht. Unser Direktor ist seit kurzem am "ausflippen". Er beleidigt uns Referendare, die Kollegen und die Schüler als Idioten etc. Der Mann geht dieses Jahr in den Ruhestand und scheint jetzt nochmal so richtig an nem miesen Image arbeiten zu wollen -.-

Helmut Gensler
15-01-2015, 20:23
Überlastungsanzeige wird bei uns momentan nicht weiter gereicht
Der soll sich mal die rechtliche Lage ansehen/ erklären lassen, dann kriegt er ganz eiskalte Füsse.

KAJIHEI
16-01-2015, 12:03
Überlastungsanzeige ?
Welche Bedeutung hat denn das ?
Weil es einem Lehrer oder der Lehrerschaft zuviel wird, ist das kein juristisches Fundament für irgendwas.
Aber vermutlich verstehe ich etwas falsch.

Klaus
16-01-2015, 14:08
Ich denke mal es ist ein Antrag, der vom Schulleiter an z.B. einen Amtsarzt oder den medizinischen Dienst weitergeleitet werden MUSS, und der muss dann innerhalb einer Frist entscheiden und Maßnahmen ergreifen / empfehlen. Sowas gibt es ja auch in Heil- und Pflegeberufen. Wenn man so einen Antrag nicht bearbeitet, könnte es z.B. in Richtung fahrlässige Körperverletzung oder so laufen, oder Amtspflichtsverletzung usw.

AlexAikido
16-01-2015, 14:42
Überlastungsanzeigen können im Normfall in jeder Einrichtung der Öffentlichkeit oder einer Firma (insofern es da sowas gibt) gestellt werden. Bedeutet nichts Anderes, als das Jemand eine Arbeitssituation anzeigt, die über die Maßen hinaus das Erledigen der Arbeitsaufgaben beeinträchtigen.

Es geht also nicht darum, dass "es einem Lehrer oder der Lehrerschaft zu viel wird", sondern darum, dass unhaltbare Arbeitssituationen angezeigt werden. Wenn du z.B. im Museumsbetrieb eine Ausstellung planen sollst:

Alleine mit den Aufgaben: Workshops planen, Inhalte der ausstellung planen, Budgetierung planen, Projektpartner betreuen etc. Das Ganze dann auf eine internationale Ebene, bzw. mit vielen Projektpartnern verbunden ist alleine nicht leistbar.

Das Ganze stellt man im Normalfall an seinen Vorgesetzten, der das dann an die entsprechenden Stellen weiterleitet. Damit soll erreicht werden, dass eine Änderung der Arbeitssituation erfolgt, sodass ein vernünftiges Arbeiten wieder möglich wird.

Könnte also im Endeffekt auch nen Fließbandarbeiter stellen, der gleichzeitig 3 verschiedene Bänder bedienen muss obwohl im Normalfall nur 3 Personen das aufgrund der Koordination könnten.

Helmut Gensler
17-01-2015, 12:15
bei uns werden Anzeige dieser Art nur geschrieben, wenn durch die aktuellen Rahmenbedingungen eine Gefährdung der eigenen Gesundheit zu befürchten sind.
Also = händisches Heben von behinderten Schülern mit größerem Gewicht ( Abhilfe: Lifter), Gefährdung von Schülern durch ihre Behinderung (= Krankenschwester als Begleitung), .....

Hafis
17-01-2015, 18:34
Der Jung ist jedenfalls mit Beginn des 2. Halbjahres komplett von der Schule und in einer Anstalt. So jedenfalls die Info vom Direktor.

Wir schauen mal was da bei rum kommt :D

... na, das ist doch eine positive Meldung,
die ich hier noch einmal besonders hervorheben möchte;
so ganz erfolglos waren eure Bemühungen also doch nicht ...

die Sache wird sich unter den Mitschülern sicher schnell rumsprechen *g*


gruß hafis

p.s. @Alex: vielleicht ist Dein Direktor gar nicht so schlecht, wie Du denkst ...

AlexAikido
20-01-2015, 21:31
zum Direktor:

1. Gegenüber einer Seminarleitern meinte er sagen zu müssen "Naja was wir vom Unterricht von Quereinsteigern zu halten haben ist ja bekannt, Nichts. Die sind nichts, die können nichts." (der betroffene Quereinsteiger war mit im Raum und 2 Kollegen ebenso)

2. bekam ich heute für alle Referendare stellvertretend einen Anschiss der unter aller Sau war. Grundaussagen:
- Wir Referendare sind scheiße und er hält uns alle durchweg für unfähig und dumm.
- Die Seminarleiter haben keine Ahnung und sind faules PAck.
- Die Kollegen sind faules Pack.
- Schüler sind scheiße.
- Eltern ebenso.

3. Bald ist Tag der offenen Tür. Einer Kollegin wurde von ihm mehrfach zugesagt, dass sie eine bestimmte Station machen darf, weil dies zum Adventsmarkt richtig starken Anklang bei den Schülern fand. Das durfte sie offiziell bis gestern auch noch. Dann hatten wir Dienstbesprechung und er hat ihr vor versammelter Mannschaft gesagt "Ihre Station streichen wir, sie verteilen Flyer. Der von ihrer Idee ist ja sowieso nur Dünnpfiff und pädagogisch nutzlos.".

4. War heute eine Konferenz angesagt wo er dran teilnehmen wollte und sollte (ging um den Ausschluss von 2 Schülern aufgrund desolatem, gefährdendne Verhalten). Zitat "Ach lassen Sie mich doch in Ruhe mit dem Kinderscheiß. Kommen Sie mal alleine klar oder wechseln sie den Beruf".


Ich vermute mittlerweile, dass er einfach pissig ist, dass er nicht schon ab dem 2. HAlbjahr in den Ruhestand darf.

Was er über nicht-deutsche, aka alles außer MErcedes, gegenüber den Kollegen äußert spar ich mir mal jetzt :D


Kollegium hat jetzt beschloßen: Über sich ergehen lassen, er ist ja bald weg!

Klaus
20-01-2015, 22:45
Wenn er weg IST und keine Befugnis mehr hat jemandem was ins Zeugnis zu schreiben oder Abmahnungen zu verteilen würde ich ihm aber unter 4 Augen mal mitteilen was ich davon halte. Ihn als Psychopathen zu bezeichnen ist eigentlich eine Beleidigung für Psychopathen.

Sojobo
20-01-2015, 22:54
zum Direktor:
...

Viel Spaß mit dem Gutachten, das er Euch schreiben wird... Hoffe, du wirst die Note mit den Fachleiternoten ausgleichen können :/

AlexAikido
20-01-2015, 23:08
Da er bisher noch nicht einmal Unterricht von mir gesehen hat außer in einer Stunde und das nur 5 Minuten, erübrigt sich das Ganze dann. Wer aber immer hinten drin saß war die Hauptseminarleiterin sowie meine Co-Direktorin.

Im Endeffekt ists ganz gut, dass er dieses JAhr geht: Nächstes Schuljahr sind die Prüfungsstunden!

Klaus
21-01-2015, 10:02
Wenn er nicht immer schon so gewesen ist, dann lässt er jetzt die Sau raus weil ihm ja nichts mehr passieren kann. Ist ungehemmt antisozial, schliesslich können ihn in einem halben Jahr ja alle am Arm lecken, er braucht euch nicht, nie mehr !!! Ich frage mich, ob man sowas nicht mal mit jemandem besprechen sollte der eine etwas höhere Position hat, gerade um zu verhindern dass er jetzt noch irgendwelchen Schwachen eine mitgibt. Schlechtes Zeugnis, Kündigung, Abmahnung, einfach aus Frack weil er es kann.

KAJIHEI
21-01-2015, 11:46
- Die Kollegen sind faules Pack.
- Schüler sind scheiße.
- Eltern ebenso.




I

Bevor er geht solltet ihr ihm eine Frage stellen :
Warum sind sie Lehrer geworden wenn alles so furchtbar ist ?

Frei nach dem Motto : Wir würden gerne aus ihrer Weisheit und ihren Fehlern lernen.

KAJIHEI
21-01-2015, 11:48
Da er bisher noch nicht einmal Unterricht von mir gesehen hat außer in einer Stunde und das nur 5 Minuten, erübrigt sich das Ganze dann. Wer aber immer hinten drin saß war die Hauptseminarleiterin sowie meine Co-Direktorin.

Im Endeffekt ists ganz gut, dass er dieses JAhr geht: Nächstes Schuljahr sind die Prüfungsstunden!

Wenn sich nichts geändert sitzen da ja noch andere Leute als der Direx und der Co drin. Alle haben die gleiche Stimmgewalt.
Also insofern hätte der Mensch dir die Tour auch nicht komplett vermasseln können.

Gürteltier
21-01-2015, 22:44
Hat ne Wette laufen, war schon immer sich mühsam tarnender Soziopath
oder will über die Psychoschiene früher raus. Mal ins DSM IV gucken, was er meinen könnte.

Klaus
22-01-2015, 13:29
Das wäre dann das hier: Dissoziale Persönlichkeitsstörung ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziale_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung)

Allerdings muss man sehen, dass nicht jeder der das "endlich darf" und dann die Sau rauslässt an einer permanenten Störung leidet. Daher die Frage ob der das immer schon gemacht hat, oder erst seit er weiss dass er bald aufhört. Letzteres wäre dann eher Rauslassen von alten Emotionen, quasi "Ballast abwerfen". Jemand der kein Psychopath ist würde unter vier Augen einräumen dass er übertrieben hat, ein Psychopath würde aus sowas ein böses Spiel machen.

AlexAikido
22-01-2015, 17:00
NAch Kollegenaussagen war er schon die letzten paar Jahre ungeniesbar und unter der Gürtellinie.

Zeigte sich auch gestern beim Tag der offenen Tür von 18 - 22 Uhr.

Btw:
Keine offizielle Info von der Direktion bekommen wenn Fälle von Krätze an der Schule aufgetreten sind....kann man da was machen?

Hafis
22-01-2015, 18:15
@ Alex ... nur mal so kurz am Rande:

wie viele Gymnasien gibt es eigentlich in Berlin,
deren Direktor zum Ende des Schuljahres pensioniert wird
und die gestern von 18 bis 22 Uhr einen 'Tag der offenen Tür' hatten?

Und wie viele Kollegen hast Du,
die bis zum Sommer noch eine positive Beurteilung ihres Chefs brauchen,
um fest angestellt oder gar befördert zu werden?

Willst Du wirklich riskieren, dass jemand den Referendar Alex erkennt?
Immerhin gibt es Urteile, nach denen Deine Beiträge hier durchaus ein Kündigungsgrund wären. ...

Versteh mich bitte nicht falsch, ich lese Deine Beiträge wirklich gerne,
und ich kann Deinen Frust auch durchaus nachvollziehen,
aber Du solltest doch vielleicht ein bisschen weiter denken ...

gruß hafis

nix für ungut :)

AlexAikido
22-01-2015, 22:39
Och Hafis, man muss auch mal meckern können :D

wer sagt denn, dass die zeit jetzt genau die des TdoT ist (man is ja nich ganz dumm) :P

Beurteilung für die Kollegen: Keine. Kollegium geht mittlerweile in die offene Rebellion.


Nimms dir aber nicht übel, hast ja eigentlich recht :D

Hafis
23-01-2015, 17:59
... Kollegium geht mittlerweile in die offene Rebellion.

Das sieht auf Grund Deiner selektiven Wahrnehmung möglicherweise nur so aus,
ein 'Kollegium' gibt es nämlich nicht wirklich,
Du hast immer nur Kollegen ...

Kollegen sind Individuen, und jeder tickt anders,
da gibt es immer auch solche, die Du gar nicht auf dem Schirm hast ...

gruß hafis

nachtrag: glaubst Du wirklich, dass auf eurer nächsten Gesamtkonferenz eine 'offene Rebellion' Erfolg haben wird?

Klaus
23-01-2015, 20:02
Wenn es sich so abgespielt hat, und sich alle einig sind, und man ausserdem juristisch gut abgesichert vorgeht (!), dann sicher. Ich glaube kaum dass man 2015 als Lehrkörper hinnehmen muss, wenn der Direktor in Tourette-Manier ständig seine Mitarbeiter offen beleidigt und drangsaliert. Das war 1950 sicher anders, da herrschte noch Zucht und Ordnung!

Hafis
23-01-2015, 20:52
Wenn ... sich alle einig sind, ..., dann sicher ...

Ja, aber diese Konditionalsätze haben es in sich,
insbesondere, wenn sie die Voraussetzungen für das Verhalten des 'Lehrkörpers' beschreiben sollen *g*

gruß hafis

AlexAikido
23-01-2015, 23:07
Hey Hafis,

es wurde ein Schreiben aufgesetzt und alle haben unterschrieben. Das geht zunächst an El Chefe und Stellvertreter mit der Bitte Stellung zu beziehen.

'Erfolgt keine vernünftige Reaktion...nächsthöhere Stelle.

Das Schreiben ist höflich gehalten, aber spricht die offenen Missstände und den Wunsch des "Kollegiums" (es haben alle unterschrieben!) aus, dass sich etwas ändern muss im Miteinander und in der Behandlung der indiv. Kollegen durch den Schulleiter.

Somit warten wir nich mal auf die GSK ;)

Klaus
24-01-2015, 00:00
GSG und KSK wären hier aber genau richtig, kurz, schmerzhaft, endgültig. :D

Silberpfeil
24-01-2015, 09:20
Was meint der PR ?

KAJIHEI
24-01-2015, 11:14
Krätze an der Schule : Meldepflichtig in Berlin wenn sich da nichts geändert hat.
D.h. es nicht zu melden ist eben ein Dienstvergehen.
Meldet man es : Sichere Seite.
Vergl §34 IfSG

Offener Tag bis 22°° : Gab es schon früher in Berlin, insofern kein Wunder.:)

Was diesen seltsamen Direktor angeht :
Wie wär es mal mit einr nüchternen Betrachtung : Was er gute Herr von sich gibt erfüllt doch offensichtlich den Tatbestand der Beleidigung. Abmahnung per Anwalt ?
So etwas ist manchmal ein probates Mittel Leuten ein minimales Benehmen beizubringen. ( Sollte aber aus taktischen Gründen nicht gerade ein Referendar machen. )

Helmut Gensler
24-01-2015, 16:59
und als ein finaler Weg wäre da noch ein lockeres Gespräch mit einem investigativen Journalisten.....

AlexAikido
25-01-2015, 03:53
Kajihei, da liegt auch das PRoblem:

Unsere Seminarleitung bot uns an, im Falle einer "Anzeige wegen Vernachlässigung der Ausbildung" (was wohl anscheinend zutreffen würde, fragt mich nicht wie genau), uns zu unterstützen.

Die Kollegen beschweren sich zwar, aber genau wie wir scheuen sie den Gang zur Gerichtsbarkeit oder Anzeige beim PR. Die Meisten weil sie denken, dass das eh nischt mehr nützt wenn der Ende des Schuljahres raus ist.

Ich werd es jedenfalls soweit erst mal schlucken: Der Typ kann uns ordentlich Schwierigkeiten bzw Unanehmlichkeiten bereiten und darauf hab ich einfach keinen Bock mehr. WÄre er länger noch an der Schule, würde ich was gegen unternehmen wollen was Wirkung hat. So hats aber keinen Sinn.
Ich mach das was ich machen kann um meine Semianrleiter und die Schüler zu kriegen, mit dn den doofen Kommis und Sprüchen des Direktors muss ich dann leben.

Krätze is weiterhin meldepflichtig. Er hats den Eltern gemeldet, durch die Elternbriefe haben "wir es ja mitbekommen". Was ich persönlich frech find aber egal. .......Mich juckts auch schon überal.... :P

Silberpfeil
25-01-2015, 08:41
Die Kollegen beschweren sich zwar, aber genau wie wir scheuen sie den Gang zur Gerichtsbarkeit oder Anzeige beim PR.

Versteh ich nicht. Ihr seid ein Gym mit mutmasslich großem Kollegium: ihr müsst doch mehrere ÖPR darunter haben?

KAJIHEI
25-01-2015, 11:44
Kajihei, da liegt auch das PRoblem:

Unsere Seminarleitung bot uns an, im Falle einer "Anzeige wegen Vernachlässigung der Ausbildung" (was wohl anscheinend zutreffen würde, fragt mich nicht wie genau), uns zu unterstützen.

Die Kollegen beschweren sich zwar, aber genau wie wir scheuen sie den Gang zur Gerichtsbarkeit oder Anzeige beim PR. Die Meisten weil sie denken, dass das eh nischt mehr nützt wenn der Ende des Schuljahres raus ist.

Ich werd es jedenfalls soweit erst mal schlucken: Der Typ kann uns ordentlich Schwierigkeiten bzw Unanehmlichkeiten bereiten und darauf hab ich einfach keinen Bock mehr. WÄre er länger noch an der Schule, würde ich was gegen unternehmen wollen was Wirkung hat. So hats aber keinen Sinn.
Ich mach das was ich machen kann um meine Semianrleiter und die Schüler zu kriegen, mit dn den doofen Kommis und Sprüchen des Direktors muss ich dann leben.

Krätze is weiterhin meldepflichtig. Er hats den Eltern gemeldet, durch die Elternbriefe haben "wir es ja mitbekommen". Was ich persönlich frech find aber egal. .......Mich juckts auch schon überal.... :P

Hm.
Dann mal guten Hunger beim Krötenschlucken..
Ich kann das aus deiner Position heraus verstehen.
Was ich nicht begreife ; die anderen Kollegen haben unter diesem "Pöbelprinzen" ja schon länger zu leiden. Warum die sich das Gefallen lassen ?
Wenn man sich nicht mal gegen eine vermutlich zivilisierten , gebildeten Menschen durchsetzen kann, wie soll man das dann bei unerzogenen Plagen schaffen ?
Das erklärt so Einiges.;)
Ich glaube deine Lehrergeneration wird es besser machen.
Trotzdem möchte ich nicht in deiner Haut stecken.:(

Was die Meldepflicht angeht : Seuchengesetz = behördliche Meldung.
Damit könnte man den Herrn als Abschiedsgeschenk und Dankeschön schön eintüten.
Das ist ein juristischer Formalismus, blos jemand muß halt mal kurz die Flöte blasen...
Ob er es den Eltern mitgeteilt hat, euch oder dem Weihnachtsmann, das ist dabei vollkommen wurscht, da sich dieses Gesetz eben auf den Schutz der ganzen Bevölkerung bezieht.

Aber gut, das Klügste was ich noch dazu sagen : Las dich nicht unterkriegen. :)

Gruß
Kaji

AlexAikido
25-01-2015, 13:38
Silberpfeil, wir sind doch kein Gym :O
Ich hab zwar auf gymnasial Lehramt studiert, dass hat aber die Senatsverwaltung Berlin nich dran gehindert uns "angehende Studienräte" teilweise auch in Schulen zu stecken wo keine gymnasiale Oberstufe existiert.

Kaji, ich geh mal davon aus, dass er den entsprechenden Behörden das gemeldet hat. Die Eltern bekamen dann als zwotes die Meldung. Für das Kollegium wärs nur halt auch wichtig gewesen, da wir da auch 2 Schwangere haben, die durchaus einer anderen Gefährdgung bei Krätze ausgesetzt sind (längere Behandlung etc.).

Ich weiß nicht, ob die Kollegen vorher schon was unternommen haben gegen ihn. Fakt ist, dass es in Berlin an Schulleitern mangelt.

Silberpfeil
25-01-2015, 14:25
Silberpfeil, wir sind doch kein Gym :O
Ich hab zwar auf gymnasial Lehramt studiert, dass hat aber die Senatsverwaltung Berlin nich dran gehindert uns "angehende Studienräte" teilweise auch in Schulen zu stecken wo keine gymnasiale Oberstufe existiert.

Das mag ja sein, ändert nur nix daran, dass es einen öPR für deine Schule geben muss. Irgendwann ist der mal vom Kollegium gewählt worden und wenn ihr nicht total winzig seid, sitzt der auch jeden Morgen bei euch im Lehrerzimmer rum. Dem muss man keine Anzeige machen, der hat selbst Augen und Ohren.

Kensei
25-01-2015, 14:37
@Alex

War der Direx von Anfang an so drauf? Falls ja hätte ich schon weit früher einen Schulwechsel beantragt. Weiß nicht wie das in B läuft, aber zumeist schreibt der Schulleiter ja auch eine Beurteilung über den Referendar, die in nicht unerheblichem Maße in die Endnote einfließt.
Wärst nicht der Erste der die Ausbildungsschule wechselt, weil er mit Kollegium, Mentoren oder Schulleitung nicht klarkommt. Letztlich geht es um deinen Abschluss mit dem du dich ein Lebenlang bewirbst...

Helmut Gensler
25-01-2015, 18:12
Mann, da habe ich mit meinem Chef ja das absolute Gegenstück = Goldstück!!
Wenn ich was will, dann gehe ich hin und bekomme es normalerweise. Schließlich sollen wir -gemäß den Schulregeln und pädagogischen Zielen- ja was für unsere Schüler erreichen.
Wie es so aussieht bist du dann an einer Gesamtschule. Bei uns ist der Personalrat für alle Förderzentren Oberfrankens da.... also sehr überregional.
Halte durch und wehrt euch!
Es ist für das Kollegium extrem wichtig einen "Teamgeist" zu finden.

KAJIHEI
26-01-2015, 16:40
Ich weiß nicht, ob die Kollegen vorher schon was unternommen haben gegen ihn. Fakt ist, dass es in Berlin an Schulleitern mangelt.

Irgendwie weis ich nicht ob ich dabei jetzt lachen oder heulen soll...Lehremangel...
Ich kenne mehrere Lehrer die noch aus der Zeit der Lehrerschwemme übrig sind. Nun, heute arbeiten sie halt als Comiczeichner, Schriftsteller etc. Jobs gab es ja keine. Jetzt also genau umgekehrt...
Teilweise könnt man natürlich auch zur Aufstockung mal bei denen anklopfen, aber wer will schon schrumpliges Gemüse einkaufen....

Schulleiter kann man übrigens aus normalen Lehrern leicht durch Beförderungen generieren...Wenn mann denn Lehrer hat.

Mit Verlaub, ich habe nach Jahren der Beobachtung den Eindruck das in der Berliner Schulbehörde nur Irre sitzen ohne jeden Überblick.
( Jetzt bitte eine Verwarnung wegen Staatsbashing )

Bruce-Lee-08/15
26-01-2015, 18:09
Ich finde das Grundproblem ist die Disziplin. Wer dieses Problem angeht hat schon gewonnen. ;-)

KAJIHEI
26-01-2015, 19:08
Ich finde das Grundproblem ist die Disziplin. Wer dieses Problem angeht hat schon gewonnen. ;-)

An sich ja.
Blos wie willst du die durchsetzen....

KAJIHEI
26-01-2015, 19:13
Mann, da habe ich mit meinem Chef ja das absolute Gegenstück = Goldstück!!
Wenn ich was will, dann gehe ich hin und bekomme es normalerweise. Schließlich sollen wir -gemäß den Schulregeln und pädagogischen Zielen- ja was für unsere Schüler erreichen.
Wie es so aussieht bist du dann an einer Gesamtschule. Bei uns ist der Personalrat für alle Förderzentren Oberfrankens da.... also sehr überregional.
Halte durch und wehrt euch!
Es ist für das Kollegium extrem wichtig einen "Teamgeist" zu finden.

Na ja, das mag an verschiedenen Punkten liegen.
Finanzieller Ausrüstung ( in Berlin katastrophal im Bayern weniger ), dem sozialen Umfeld Großstadt / Land ( Gilt auch für Lehrer )

Oder kurz auf den Punkt : Unter guten Voraussetzungen ist es halt einfacher ein Team zu bauen.

Was Ihren letzten Punkt bezüglich des Wehrens angeht : Ich stimme überein.

Hafis
26-01-2015, 20:33
Na ja, das mag an verschiedenen Punkten liegen.
Finanzieller Ausrüstung ( in Berlin katastrophal im Bayern weniger ), dem sozialen Umfeld Großstadt / Land ( Gilt auch für Lehrer )
...

Berlin ist also, was Schule angeht, eine einzige Katastrophe?

Was den Mangel an guten Nachwuchsschulleitern betrifft:
Ein Schulleiter muss ein Lehrer sein,
aber welcher ordentliche Lehrer hat schon Spaß an der ausufernden Bürokratie?

gruß hafis

AlexAikido
26-01-2015, 23:22
So ein paar klärende Worte :)

Schulform an der ich bin: ISS mit Hauptschulcharakter

Schuldirektor: War vorher schon seltsam, aber nicht so extrem wie seit einigen Wochen. Ich vermute hier jetzt mal, dass das dirket damit zu tun hat, dass er seinen Antrag nicht durchbekommen hat und nun noch nen halbes JAhr länger bleibt. Weil ungefähr mit dem Datum der Entscheidung, die uns allen bekannt gemacht wurde, fing das ungemütlich werden an.

Die Beurteilung verfasst wohl bei uns Referendaren die Stellvertreterin/die Ausbildungslehrerin, da bei ihm geplant war, dass er schon nach 5 Monaten Ref weg ist.

Was ich so mitbekommen und gehört habe: Jop Berlins Senatsverwaltung hält nicht viel von überlegten Sachen was Bildung angeht :D
An unsrer Schule scheints aber auch ein wenig unnormal als sonst zu sein, da wir zB schon seit mehreren Jahren ständig wechselnde Stundenpläne haben die sich durchaus im Halbjahr noch 2-3 ändern.

Wechseln ist leider nicht so einfach. Theoretischer Weise müsste meine Seminarleitung + Schulleitung dafür verantwortlich sein, mir meinen gymnasialen Ausbildungsanteil zu beschaffen (jedenfalls nach offizieller Aussage). Das hab ich nun nach 3 Monaten rumgeeier selbst organisiert. NAch den Winterferien bin ihc dann also erst mal an 2 Schulen, mein 2. Fach muss ich aber auch noch in ner Oberstufe zeigen, das wird noch lustig, weil die 2. Schule nur mein 1. Fach realisieren konnte.

Personalrat an unsrer Schule haben wir meines Wissens nicht. *am Kopf kratz* Wir haben aber auch schon seit Jahren keinen, der Brandschutzverantwortlicher ist.

Teamgeist haben wir weitestgehend bis auf die normalen Verdächtigen Querulanten :)

Hab in meinen drei Klassen wo ich hauptsächlich drin bin mittlerweile zum Glück kein so starkes Disziplinproblem mehr. Die eine Klasse war von Anfang an handzahm, die anderen beiden sind immer noch Chaotenklassen wo keiner gern rein geht. Bei mir spuren sie aber jetzt zumindest, weil ich deutlich gemacht habe, dass man mit mir durchaus auch Spaß haben kann aber auch vorn Bug schieße wenn man mir ans Bein pinkeln will.
Spaß machts teilweise jedoch dennoch nicht: Was bringts mir, wenn die Kids ruhig sind und auf der anderen SEite eine Arbeitseinstellung an den Tag legen die mit "nicht vorhanden" noch freundlich umschrieben ist.
Ich hau mich mal hin. Morgen 2 Stunden regulär, 4 Stunden Vertretung und 2 1/2 Stunden Semianr yeah :mad:

Edit:
Was das Finanzielle angeht: Wir haben 12 Activeboards für knapp 500 Schüler! (Smartboard find ich aber ehrlich gesagt besser :D )

Eskrima-Düsseldorf
27-01-2015, 06:42
Mein Sohn kommt nächstes Jahr in die Schule. Ich hoffe, daß seine Lehrer nicht in Internetforen wegen ihrem Job rumheulen ;)

tempestas
27-01-2015, 10:11
Mein Sohn kommt nächstes Jahr in die Schule. Ich hoffe, daß seine Lehrer nicht in Internetforen wegen ihrem Job rumheulen ;)

Sonst noch jemand, der Plattitüden und Vorurteile loswerden will? :o :rolleyes:

KAJIHEI
27-01-2015, 10:37
Könnten wir diesmal den Sülz bleiben lassen...:-§
Fakt ist einfach das es an vielen Berliner Schulen nicht rund läuft. Das fängt bei der bescheiden schönen finanziellen Austattung an und endet bei unerzogen Plagen ( wir nennen sie Gören ) bei denen die Eltern erziehungstechnisch versagt haben und die das Zusammenleben und Arbeiten schwierig machen an Schulen.
Die Lehrer mögen diesen Zustand nicht.
Die Kinder ebenfalls nicht; denn Stress braucht keiner.
Das Endprodukt was rauskommt : Genervte frühberentete Lehrer und hartzige Dauerkostenverursacher namens Schulversagen mit sozialem Problem ; das brauchen wir alle irgendwie nicht zwingend.
Ob es uns passt oder nicht : Die Schule bereitet nun mal partial auf das Leben vor, egal wie sinnvoll es ist. Und sei es das man lernt den größten Schwachsinn zu ertragen.
( Im späteren Arbeitsleben sehr sinnvoll, damit man weder den Kunden noch den Chef erschlägt...:D )
D.h. Die Zeche wenn das schief geht : Wir zahlen alle ohne Ausnahme dafür.
Nun ich bin nicht so gerne Onkel Gibsgern für blödsinnige Entwicklungen.

Fazit : Die Lehrer brauchen unsere Hilfe, wir brauchen die Hilfe der Schulen oder wir haben irgendwann einen Deppenstaat.

brandenburger
27-01-2015, 11:26
Hier aus dem tiefen Westen, läßt sich die Berliner Situation nur schwerlich einschätzen. Bei solchen Schlagzeilen wundert mich nun gar nicht mehr.

Berlin senkt Ansprüche an Schulabschluss (http://www.tagesspiegel.de/politik/sekundarschulreform-berlin-senkt-ansprueche-an-den-schulabschluss/9859538.html)


Meiner subjektiven Meinung nach sind solche Moves einfach unnütze und schaden allen.

Euer Kevin

Hafis
27-01-2015, 12:54
...
Ob es uns passt oder nicht : Die Schule bereitet nun mal partial auf das Leben vor, egal wie sinnvoll es ist. Und sei es das man lernt den größten Schwachsinn zu ertragen.
( Im späteren Arbeitsleben sehr sinnvoll, damit man weder den Kunden noch den Chef erschlägt...:D )
...
Fazit : Die Lehrer brauchen unsere Hilfe, wir brauchen die Hilfe der Schulen oder wir haben irgendwann einen Deppenstaat.

Danke für die Streicheleinheit :)
da fällt mir das Verbreiten von Schwach- und anderem -sinn doch gleich viel leichter ...

gruß hafis

übrigens: Mathe macht glücklich (http://www.focus.de/wissen/experten/hesse/vom-glueck-der-zahlenlehre-wieso-mathematik-gluecklich-macht_id_3419765.html)

Hafis
27-01-2015, 13:38
Mein Sohn kommt nächstes Jahr in die Schule. Ich hoffe, daß seine Lehrer nicht in Internetforen wegen ihrem Job rumheulen ;)

Das ist nicht das Problem,
Du solltest viel eher darauf hoffen, dass sie keine Kuschelecken im Klassenzimmer einrichten und dass sie Dir nicht erzählen,
dass die Rechtschreibung 'von alleine' kommt, wenn die Kinderlein nur irgendetwas aufschreiben ...

gruß hafis

im Übrigen hoffe ich, dass Du Deinem Sohn ein gutes Vorbild bist,
was die Bildungsbeflissenheit angeht *g*

p.s.:
hast Du ihm bis jetzt eigentlich regelmäßig eine Geschichte vorgelesen?

Gürteltier
27-01-2015, 15:39
Was haben denn definierte Klassenraumbereiche wie Kuschelecke und wann und wie sie zu nutzen ist, mit blödsinnigen didaktischen " Ideen " zu tun ?

Der PR überwacht " nur " die Rechtmäßigkeit. Wenn der SL nunmal der zuständige § 96er Beurteiler ist, Druck über Schulbehörde machen.
Schul-PRs gibt's erst ein paar Jahre, aber keinen zu haben ... da müsste sich der PR drum kümmern... Äh, guck ich mal nach.

Eskrima-Düsseldorf
27-01-2015, 15:42
im Übrigen hoffe ich, dass Du Deinem Sohn ein gutes Vorbild bist,
was die Bildungsbeflissenheit angeht *g*

p.s.:
hast Du ihm bis jetzt eigentlich regelmäßig eine Geschichte vorgelesen?

Ein gutes Vorbild bin ich ihm im Rahmen meiner - natürlich sehr begrenzten - Möglichkeiten.

Selbstverständlich lese ich ihm Geschichten vor ... er steht total auf Bukowski ;)

AlexAikido
27-01-2015, 15:47
Jetzt lasst doch den Eskrima mal ein bisschen pöbeln! Er hat ja schon irgendwie recht, eigentlich müsste ihc das ja meiner Seminarleiterin (und Vorgesetzten) klagen :D

Eskrima: Doof ist nur, dass die das nen Scheidreck interessiert und solche Probleme in ihrer rosa Welt nicht existieren (wo wir dann beim anderen Extrem wären).
Ich wünsch dir und deinem Sohn jedenfalls, dass ihr an einer vernünftigen Schule landet. So ohne 2/3 Hauptschulcharaktere (ja das kann sich auch schon in der Grundschule abzeichnen) in der Klasse die erst ins Gesicht schlagen und dann fragen. ;)

Kahji, das mit dem Zahlen kann man umgehen: Arbeitslos werden :P
Das Problem an unsrer und an (vermute ich jetzt einfach mal) anderen Schulen dieser Form ist, dass Haupt- und Realschulen zusammen geworfen wurden. In den Worten einer meiner Schüler:

Herr B., was erwarten sie denn? Meine Mutter war noch auf einer Realschule, da waren die Normalos wie ich (Realschulniveau) mit ein paar (auf Nachfrage wieviele es denn seiner Meinung waren: 2-4) wenigen Kloppis (Hauptschulniveau) in einer Klasse, das ging dann ohne Probleme. Na und ich bin nun in einer Normaloklasse wo aber 8 Kloppis alles versemmeln und wir Normalos dann sowieso nichts mehr mitbekommen und einfach mit Kloppi spielen. Hat ja eh kein Sinn.Wir meinen das aber echt nicht böse, auch unsre Kloppis nich. Wir sind halt einfach so.


Irgendwie finde ich, dass er das schon ganz gut durchblickt hat. Mit der Streichung von Förder/Sonderschulen und der lieben Inklusion kriegt man halt nicht nur körperlich und geistig "Behinderte" in die Klassen, sondern eben auch jene Schüler zu Hauf, die vorher einfach an ner Schule waren, die sich um verhaltensauffällige Schüler gekümmert haben.

Was die Ansprüche laut Brandenburger angeht: Jop das sinkt weiter (in BRB übrigens auch). Finde die Entwicklung nicht gut. Wer vom Intellekt oder vom Verhalten komplett neben der Spur ist braucht mehr Betreuung und Unterstützung. Das is aber gar nich mal so einfach bei 25 Schülern und alleine in der Klasse. Finde das Prinzip der Doppelsteckung echt gut.

Aber naja, Berlin hat ja nun auch bald nen neuen Rahmenlehrplan für Geschichte/Geo etc. Der zeigt ja schon wos hingeht: Geschichte/Geo/Sozialkunde (oder Politik) werden einfach zusammengelegt. Braucht man alles nicht, da müsste man ja Lehrkräfte für einstellen!

Hafis, ich schließ mich meinen Schülern an: Mathe stinkt :P (wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie das Fach meinten oder die Kollegin. Kann beides verstehen.)

Ich lass mich jedenfalsl weiterhin überraschen und mach das Beste draus und versuch den Kindern was beizubringen.
Wenn ihr wollt halt ich euch aber aufm Laufenden...

Hafis
27-01-2015, 16:01
Was haben denn definierte Klassenraumbereiche wie Kuschelecke und wann und wie sie zu nutzen ist, mit blödsinnigen didaktischen " Ideen " zu tun ?
...

Der Unterschied zwischen Didaktik und Methodik ist aber gerade für einen Studenten des Grundschullehramts nicht immer leicht nachvollziehbar ...

gruß hafis

ach ja, es gilt übrigens immer noch das Primat der Didaktik ;)

Hafis
27-01-2015, 16:13
...
Hafis, ich schließ mich meinen Schülern an: Mathe stinkt :P (wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie das Fach meinten oder die Kollegin. Kann beides verstehen.)
...


Ja wenn das so ist, dann kann ich schon verstehen,
weshalb die vernünftigen Schüler, die es evtl. auch an Eurer Schule gibt,
Dir nicht auffallen ...

gruß hafis ;)

Klaus
27-01-2015, 16:13
Rechtschreibung kommt tatsächlich relativ weitgehend von alleine, wenn man - liest. Und zwar keinen Blödsinn anderer Legastheniker auf Facebook, sondern korrekt geschriebene Bücher. Selbst wenn es Abenteuerromane sind.

Helmut Gensler
27-01-2015, 16:16
da waren die Normalos wie ich (Realschulniveau)
Eine Klasse von uns ( Förderschule) ist an einer Hauptschule und es funktioniert sehr gut. Es sind ja auch nur rund 100 Schüler dort, also sehr überschaubar. Die vorhandenen 15 verhaltensorigienellen Schüler sind allen Lehrern bekannt und auch ich als "Gastarbeiter" bin Teil des Teams. Es klappt. Die von mir mit meiner Klasse angebotenen Projekte werden von den anderen gerne angenommen, das letzte haben wir Landkreisweit mit den Plätze 1 und 2 gewonnen. Es liegt nicht unbedingt am nominellen Schultyp.
Es klingt schon überheblich, wenn man "Hauptschüler" als Unter-Normalos bezeichnet. .... Unter..... schen klingt da erheblich krasser.

Helmut Gensler
27-01-2015, 16:18
Mathe stinkt :P
Wenn das Fach nicht als formale Zahlenrumspielerei (leider meist so) angeboten wird, dann kann es für ziemlich alle ganz spannend werden.

Hafis
27-01-2015, 16:31
Rechtschreibung kommt tatsächlich relativ weitgehend von alleine, wenn man - liest. Und zwar keinen Blödsinn anderer Legastheniker auf Facebook, sondern korrekt geschriebene Bücher. Selbst wenn es Abenteuerromane sind.
... guter Ansatz,
aber bei den meisten Kindern ist noch ein weiterführender systematischer Unterricht erforderlich ...

Bleibt natürlich die Frage:
"Warum erachtet unsere Gesellschaft die 'Recht'schreibung als wichtig?"
Aber das wäre ein anderer Diskussionsstrang ...

gruß hafis

p.s.:
@ Helmut Gensler: auch 'Zahlenspielereien' können durchaus spannend sein *g*

Helmut Gensler
27-01-2015, 17:06
auch 'Zahlenspielereien' können durchaus spannend sein
ich erlebe aber leider, dass sich viele Lehrer auf "Algebra" reduzieren. Es wird mit Zahlen hantiert ohne einen Zusammenhang mit einer erlebbaren Realität zu schaffen. Dann ist halt mal ein Turm 1,237m hoch und warum ich überschlagsmäßig wissen sollte, was ich für ein Frühstück für die ganze Klasse einkalkulieren sollte ist auch völlig wurst, denn Mama zahlt ja alles.

Hafis
27-01-2015, 17:45
...
Ich wünsch dir und deinem Sohn jedenfalls, dass ihr an einer vernünftigen Schule landet. So ohne 2/3 Hauptschulcharaktere (ja das kann sich auch schon in der Grundschule abzeichnen) in der Klasse die erst ins Gesicht schlagen und dann fragen. ...

Ja so geht's:
Hauptschüler sind die, welche schlagen;
wer nicht schlägt, besucht dann das Gymnasium,
obwohl er vielleicht etwas doof ist ...

aber mal davon ab,
es schadet Deinem Sprössling keineswegs,
wenn er in der 'Grundschule' mit gewöhnlichen Kindern zusammen ist,
er lernt bloß, sich in seiner Umwelt zurechtzufinden ...

gruß hafis

Hafis
27-01-2015, 18:01
ich erlebe aber leider, dass sich viele Lehrer auf "Algebra" reduzieren. Es wird mit Zahlen hantiert ohne einen Zusammenhang mit einer erlebbaren Realität zu schaffen. Dann ist halt mal ein Turm 1,237m hoch und warum ich überschlagsmäßig wissen sollte, was ich für ein Frühstück für die ganze Klasse einkalkulieren sollte ist auch völlig wurst, denn Mama zahlt ja alles.

Hast Du noch nie erlebt, dass Deine Schüler wissen wollten,
wie hoch der Turm genau ist?
Also mir geht dieser Schülerwunsch nach Genauigkeit manchmal wirklich auf die Nerven,
aber die Sache mit der Überschlagsrechnung ist für viele Schüler tatsächlich eine größere Herausforderung als die genaue Berechnung ...

gruß hafis

KAJIHEI
27-01-2015, 19:14
Eine Klasse von uns ( Förderschule) ist an einer Hauptschule und es funktioniert sehr gut. Es sind ja auch nur rund 100 Schüler dort, also sehr überschaubar. Die vorhandenen 15 verhaltensorigienellen Schüler sind allen Lehrern bekannt und auch ich als "Gastarbeiter" bin Teil des Teams. Es klappt. Die von mir mit meiner Klasse angebotenen Projekte werden von den anderen gerne angenommen, das letzte haben wir Landkreisweit mit den Plätze 1 und 2 gewonnen. Es liegt nicht unbedingt am nominellen Schultyp.
Es klingt schon überheblich, wenn man "Hauptschüler" als Unter-Normalos bezeichnet. .... Unter..... schen klingt da erheblich krasser.

Gut die Bezeichnung ist nicht nett. Aber was ist denn die Realität ?
Wo kommen Hauptschüler meistens heute hin ?
Zumeist nirgens ausser in das hartzige Land.
Realistisch sind sie also "unter Normalo".
Das abzuändern sollte z.B. ein Ziel sein.

Ich weis , ich träume mal wieder, aber das las ich mir eben nicht verbieten,
auch nicht von der rein kapitalgeprägten Realität.

KAJIHEI
27-01-2015, 19:20
-----

AlexAikido
27-01-2015, 22:49
Ich mag eigentlich Mathe. Bis zur 10. war ich auch sehr gut im Fach, dann kam meine letzte Mathelehrerin: verwirrt, ständig ihre eigenen Ergebnisse umkorrigiert, schreien, blosstellen, die volle Palette. Da war dann in unserem Grundkurs Mathe bis zur 13. die Luft raus. Das selbe Problem haben (die Schüler die ich habe) die Schüler momentan auch bei uns: ne Kollegin die vom Gym kommt und denkt die sind sowieso alle zu doof.

Helmut, der Junge meinte das mit den Normalos und Kloppis nicht abwertend. Kloppis sind für ihn diejenigen, dies schwerer im Leben haben und ehr zuschlagen. So zumindest seine Erklärung.

Hafis, nicht jeder Hauptschüler schlägt, stimmt schon. Ist von mir pauschalisiert. Ich hab die Gewaltbereitschaft bisher aber nur an diesen Schultypen kennen gelernt. Das hat weniger mit dem Bildungsgrad als mit nem niedrigen Frustrations- und Argumentationsniveau zu tun. Wenn ich von zu Hause nischt anderes kenne, hau ich evtl eher drauf.

Ich find die Bezeichnung Kloppi auch nicht toll, ist aber halt nun mal als Begriff gefallen.

KAJIHEI
28-01-2015, 12:13
Ein kleiner Nachtrag zum Thema "unter Normalo"

Was mich am meisten ärgert bei diesem ganzen, mit Verlaub, Dreck ; die Unfairness.
Hauptschüler sid ja alle Idioten, da brauchen sie keine Topausrüstung.
Nun, wie soll man Potentiale fördern, Leute aus dem Hartzloch holen was droht ohne ordentliches Material.
Jeder Handerwerker weis : Ohne gutes Werkzeug gibt es eben keine gute Arbeit.
Jeder Akademiker weis : Ohne gute Quellen ; Das wird eben Murks.
Also schickt man Hauptschüler sehenden Auges mit einem Haufen Schrott in den sicheren sozialen Abstieg.
Es kann doch nicht sein, das heute noch z. B. Atlanten benutzt werden wo die Sowjetunion noch Realität ist.... ( Das ist aber leider so )

An diesem Punkt wird es aber wirklich irre : Warum sind den die Hauptschüler teilweise aggrressiv ?
Perspektivlosigkeit oder noch schlimmer die Erkenntniss :"Ich komme eh nicht mehr aus dem Loch raus "
Bei den Eltern ist das Kind zumeist in den Brunnen gefallen.
Wenn wer das Ruder herumreisen könnte, dann die Schule.
Das kostet aber Geld.
Mehr Lehrer, bessere Ausstatung und es würde gehen selbst Hauptschüler so fit hinzubekommen das sie auch höhere Abschlüsse ansteurn könnten.
Lernen bedeutet auch Freude an der Erkenntnis das man eben etwas erreichen kann.
Wird das genommen durch mangelnde Austattung : Voila, willkommen in Frustistan.
Unbildung ist eben nicht gleich Blödheit.

Vom Wahnisinn geht es dirket in das Absurde über : Kostenpunkt ; Miauuuuuuuuu Die Schule kostet dann ja soviel !
Ja hat mal einer drüber nachgedacht wieviel uns vererbte Unbildung, vererbter Frust, vererbtes Hartz IV kostet ?
Wohl offensichtlich nicht.

Ich stehe dazu, daß mir das Gewimmer einiger Lehrer sie hätten den härtesten Job auf Erden auf die Nerven geht, aber das ist erträglich gegen den oben vorgezeichneten Schwachsinn, den selbst überzeugte Leherer nicht mehr gerade biegen können.
Ohne Knete keine Fete...

Und ja, ich ärger mich darüber. :mad:

Persönliches Postscritpum :
Ich bin dem lieben Gott auf Knien dankbar, daß ich alle Optionen hatte und verschiedene Systeme als Schüler kennen lernen durfte.
Aus der Perspektive heraus meine Verärgerung.

Helmut Gensler
28-01-2015, 12:47
...dass Deine Schüler wissen wollten, wie hoch der Turm genau ist?
ein 1m hoher Turm ist an sich Blödsinn, egal was für eine Rechnung auf zehntel Millimeter genau ich vorher mache. Das sollten Lehrer vermitteln und den Sinn in Aufgaben klar machen. Aber das wird schon in der Uni nicht vermittelt, mein Sohn darf das gerade dort erleben.
Kajihei hat grundsätzlich völlig recht mit seinem Ärger. Bundesweit wird "Inklusion" posaunt und durchgesetzt, aber die notwendigen Inhalten und Materialien sind in den Schulen nicht vorhanden. Vorhergehendes Beobachten und dann differenziertes Arbeiten wäre für alle Schüler ganz wichtig. Aber gleichmachende Pläne und Vorgaben sind halt wichtiger und auch billiger.

Hafis
28-01-2015, 14:37
ein 1m hoher Turm ist an sich Blödsinn, egal was für eine Rechnung auf zehntel Millimeter genau ich vorher mache. Das sollten Lehrer vermitteln und den Sinn in Aufgaben klar machen. Aber das wird schon in der Uni nicht vermittelt ...

Nein, für Schüler ist das je nach Sachzusammenhang durchaus kein 'Blödsinn';
und Du kannst Dich drauf verlassen, die fragen immer nach:
"kann man das nicht noch genauer messen?"
und eigentlich freu ich mich auch, wenn sie begriffen haben, dass es keine kleinste Einheit geben kann,
(übrigens: besonders interessant wird's im Unterricht immer, wenn über die Definition des Meters gesprochen wird ;) ...)

Ja, auch das sinnvolle Runden und die Fehlerbetrachtung sind Gegenstände des Mathematikunterrichts,
und dass so etwas an der Uni nicht gelehrt wird, halte ich für ein Gerücht ...

gruß hafis

Kokotzu
28-01-2015, 15:32
...
und eigentlich freu ich mich auch, wenn sie begriffen haben, dass es keine kleinste Einheit geben kann...
Gibt es nicht?
Planck-Einheiten ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Planck-Einheiten)

Um lineare Gleichungssysteme interessant und angewandt zu demonstrieren empfehle ich folgendes Problem:
Eine Mutter ist 21 Jahre älter als ihre Tochter. In 6 Jahren wird sie 5 mal so alt sein wie ihre Tochter.
Wo ist der Vater?

Hafis
28-01-2015, 16:13
Gibt es nicht?
Planck-Einheiten ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Planck-Einheiten) ...


... aber genauso, wie Du 0,01 Meter als Zentimeter bezeichnen kannst,
kannst Du wohl auch Bruchteile von Planck-Einheiten mit einem Namen belegen ...

gruß hafis

p.s.:
wieso sollten die beiden Frauen einen Vater zum Lösen ihres mathematischen Problems benötigen?

Helmut Gensler
28-01-2015, 16:16
Ja, auch das sinnvolle Runden und die Fehlerbetrachtung sind Gegenstände des Mathematikunterrichts
Das stimmt selbstverständlich. Frage aber mal in Hauptschulen /Realschulen nach, wie oft die Schüler Rechenaufgaben haben, die nur reinen Zahlen rumschubsen sind. Die müssen noch keine ultrarealistischen Kurvendiskussionen machen.

Hafis
28-01-2015, 16:35
... Frage aber mal in Hauptschulen /Realschulen nach, wie oft die Schüler Rechenaufgaben haben, die nur reinen Zahlen rumschubsen sind. ...
Und dann frag mal bei den Gymnasiallehrern nach,
wie oft sie bei 'Problemaufgaben' die Frage gestellt bekommen:
"Was soll ich denn jetzt rechnen?"

Ist wohl die gleiche Münze von zwei verschiedenen Seiten betrachtet ...

gruß hafis

@kajihei
ja, über Geld muss man in diesem Zusammenhang tatsächlich reden,
und zwar insbesondere über das Geld, das in die allgemeine Verdummung gesteckt wird,
die die schöne neue Welt verkörpert,
mit diesen finanziellen Mitteln kann keine Schule mithalten ...

KAJIHEI
28-01-2015, 16:43
Irgendwie witzig : Der Wahnwitz ist also Schulform unabhängig.
Dabei ist es doch auf einen Satz zu bringen :
Mathematik ist eine beschreibende Wissenschaft.
Von der Garzeit einer Rehkeule, über das Grenzverhalten von Sphäroiden bis hin zu was weis ich denn noch alles...Alles läst sich wunderbar beschreiben.
Sie ist eben kein Eigenzweck.
Die ganze Kunst besteht darin das Problem irgendwie in eine mathematische Form zu buxieren.
Das Rechnen was dabei auftritt ; ja nun. Üben bis der Arzt kommt hilft.;)

Silberpfeil
28-01-2015, 17:03
Alles läst sich wunderbar beschreiben.
Sie ist eben kein Eigenzweck. Die ganze Kunst besteht darin das Problem irgendwie in eine mathematische Form zu buxieren.

Wobei dann etwas potentiell künstliches (https://www.youtube.com/watch?v=-6b84hAVMBE) herauskommt. Mathematisch lässt Gödel grüßen.

Hafis
28-01-2015, 17:19
...
Mathematik ist eine beschreibende Wissenschaft. ...
Sie ist eben kein Eigenzweck. ...


Mathematik ist vor allem eine Geisteswissenschaft (siehe auch Gödel :)),
und als solche verfolgt sie durchaus eigene Zwecke:

Mathematik ohne Physik: das geht
Mathematik ohne Wirtschaftswissenschaft: das geht
Mathematik ohne ... : das geht auch

aber was geht ohne Mathematik?

gruß hafis

AlexAikido
28-01-2015, 17:34
Hafis: Krieg! :P

Nein im Ernst, Mathe ist genauso wichtig wie Geschichte, Erdkunde und andere Fächer. Selbst Musik und Kunst haben ihre Berechtigung und ihren Nutzen in der Ausbildung des ganzheitlichen Menschens.
Faktum ist aber: Wenn statt vernünftiger Arbeitsmaterialien dämliche Smartboards angeschafft werden, weil Berlin ja Kreidefrei wird und die Dinger sowas von störanfällig sind, dass man froh sein kann, wenn man noch ein Whiteboard (Weiße Tafel) im Raum hat um drauf arbeiten zu können, dann läuft da was schief.

Unsre Schule braucht keine 12 Smartboards. Was wir z.B. brauchen sind verlässliche Sozialarbeiter. Habe heute einen Schüler leider rausschicken müssen, weil mit ihm heut alles durchgegangen ist (das erste Mal für mich, dass ich als Referendar wen vor die Tür gesetzt habe). Ich habe ihn zu den Sozialarbeitern geschickt und ihm Aufgaben mitgegeben. 5 Minuten später stand er wieder in der Klasse, weil die Sozialarbeiter maximal 2 Schüler zur Betreuung nehmen.
Ich sprach mit der Dame und sie meinte dann, dass 2 Schüler eigentlich schon zu viel sind. Wenn sie denn mal da sind, kann man ihren Dienst nicht einmal nutzen, super. Dem Schüler hätte das gut getan. Er hat mir nach der Stunde dann den Grund für sein Verhalten heute erklärt.

Sowas is zum meckern.
Aber sonst: Heute waren die andren Klassen super drauf, yeah. Seit dem der Verursacher, der Anlass für diesen Thread gab, raus aus der Klasse ist, ists schon ein sehr viel angenehmeres Arbeiten.

Silberpfeil
28-01-2015, 18:12
aber was geht ohne Mathematik?
Meine Person.

Hafis
28-01-2015, 18:43
Meine Person.
... nö, weil Du einem Teil Deiner Person erlaubt hast,
sich im Internet rumzutreiben ... ;)

@ alex:
ui, dat mit den 'Smart-boards' kenn ich auch,
is dat Birnchen im Beamer kaputt, kannste ewig warten, bis dat der 'Kundendienst' kommen tut ... ;)
im übrigen:
Mathematik ist ein sogenanntes 'Hauptfach' ...

gruß hafis

AlexAikido
28-01-2015, 18:49
Ist ja nicht mal das Birnchen. Der Mist verstellt sich ständig, geht gar nicht erst an obwohl der Beamer funktioniert oder hängt sich ständig auf.

Was super ist wenn du in einem Raum bist, wo es eben jenes zusätzliche Whiteboard nicht mehr gibt oder es nicht zugänglich ist.

Silberpfeil
28-01-2015, 18:58
... nö, weil Du einem Teil Deiner Person erlaubt hast,
sich im Internet rumzutreiben ... ;)

@ alex:
ui, dat mit den 'Smart-boards' kenn ich auch,
is dat Birnchen im Beamer kaputt, kannste ewig warten, bis dat der 'Kundendienst' kommen tut ... ;)

Meine Person treibt sich nicht Internet rum. Mein Bewußtsein findet nur bestimmte Muster schwarzer und hellblauer Pixel auf irgendwelchen Oberflächen cool :cool:

Apropos Beamer: Seit gestern jammerten alle Kolleginnen, dass der Deckenbeamer bei uns im Mediensaal nicht mehr gehe. Die Fernbedienung wurde verdächtigt, deren Batterie dreimal umgedreht und heute ausgetauscht, gefühlte fünfzigmal am HDMI Kabel geruckelt und gezogen, Schreckensmeldungen über defekte Beamerbirnen der Chefin aufs Auge gedrückt.

Bis der Insider von der Technik (moi!) sich mal ein Herz und einen Stuhl genommen, auf selbigen gestiegen ist und mit beiden Händen fühlenderweise ertastet hat, dass das Stromkabel am Gerät nicht eingesteckt war!

Die Gesichter waren nicht zu bezahlen.:D

Hafis
28-01-2015, 19:07
@ Silberpfeil:
Das glaub ich jetzt nicht ...
ob ein abbenes Kabel dran ist,
ist doch das Erste, was frau prüft ...

gruß hafis ;)

KAJIHEI
28-01-2015, 19:13
Mathematik ist vor allem eine Geisteswissenschaft (siehe auch Gödel :)),
und als solche verfolgt sie durchaus eigene Zwecke:

Mathematik ohne Physik: das geht
Mathematik ohne Wirtschaftswissenschaft: das geht
Mathematik ohne ... : das geht auch

aber was geht ohne Mathematik?

gruß hafis

Das meinen viele Mathematiker und auch einige Philodoofen. :D
Ich neige da eher zu einem gesundem Pragmatismus.
Was geht ohne Mathematik ?
Gemeine Antworten tippen z.B. :p

Hafis
28-01-2015, 19:16
Ist ja nicht mal das Birnchen. Der Mist verstellt sich ständig, geht gar nicht erst an obwohl der Beamer funktioniert oder hängt sich ständig auf. ...

Nu dann habt Ihr entweder eine schlechte Soft-/Hardware
oder eine schlechte Einweisung in das Programm
oder Euer Admin taugt nix ...

gruß hafis

Hafis
28-01-2015, 19:25
...
Was geht ohne Mathematik ?
Gemeine Antworten tippen z.B. :p

touché,
der Tipper der Antworten ist sich wohl tatsächlich der Mathematik nicht bewusst,
welche mit der Veröffentlichung seiner Sätze einhergeht ...

gruß hafis ;)

MartinB
28-01-2015, 20:07
Um lineare Gleichungssysteme interessant und angewandt zu demonstrieren empfehle ich folgendes Problem:
Eine Mutter ist 21 Jahre älter als ihre Tochter. In 6 Jahren wird sie 5 mal so alt sein wie ihre Tochter.
Wo ist der Vater?


p.s.:
wieso sollten die beiden Frauen einen Vater zum Lösen ihres mathematischen Problems benötigen?

Wie man an dem Problem sofort sieht (6*5=30>21+6) ist die Tochter noch nicht geboren. Macht man die kurze Rechnung, erhält man, dass die Tochter -0,75Jahre/9 Monate alt ist. Vater und Mutter haben grade also Spaß. Interessant, das das vor mir keiner gemerkt hat.

Hafis
28-01-2015, 20:37
Interessant, das das vor mir keiner gemerkt hat.

... war bloß nicht relevant ... *g*

Kokotzu
29-01-2015, 07:26
Der Preis geht an MartinB! Und der beträgt einmal Sex mit einer Person deiner Wahl. Du musst sie nur noch von deiner Wahl überzeugen.

KAJIHEI
29-01-2015, 10:02
Hafis: Krieg! :P

Nein im Ernst, Mathe ist genauso wichtig wie Geschichte, Erdkunde und andere Fächer. Selbst Musik und Kunst haben ihre Berechtigung und ihren Nutzen in der Ausbildung des ganzheitlichen Menschens.
.

Nun, da fange ich bei der Formulierung an zu meutern. Kunst und Musik haben also ihre Berechtigung...
Die sind essentiell. Ohne Kreativität , ohne die Fähigkeit kreativ auf neue Situationen einzugehen ist man heute schneller Platt als eine Flunder unter einer Dampfwalze. (Das arme Tier hatte sich verlauf..ähm schwommen )

KAJIHEI
29-01-2015, 10:08
touché,
der Tipper der Antworten ist sich wohl tatsächlich der Mathematik nicht bewusst,
welche mit der Veröffentlichung seiner Sätze einhergeht ...

gruß hafis ;)

Es gibt Dinge auf die ich nicht wetten würde :p
Man verzeihe mir meine etwas schräge Art von Humor.
Trotzdem, Mathematik ist für mich eben ein beschreibenes Prinzip, und das ist sie auch in der absoluten Mehrheit der Fälle.
Philosophieren, na warum denn nicht. Blos in der Schule sollte nicht Ge-Eschert, Bacht oder Gödelt werden diesbezüglich.
Auch wenn ich als Privatmensch zugebe das die Berechnung, die Präzision in J.S. Bachs Konstruktionen einfach nur wunderbar ist.

Hafis
30-01-2015, 18:19
Es gibt Dinge auf die ich nicht wetten würde :p
Man verzeihe mir meine etwas schräge Art von Humor ...

... nu, ich hab dabei ja gar nicht an Deine Antworten gedacht,
weil: die sind nicht 'gemein', sondern höchstens 'hinterhältig' *g*
(ja, ich weiß um die korrekte Verwendung der Konjunktion 'weil')

aber mal was anderes:
heute hat's bei uns in Hessen Halbjahreszeugnisse gegeben ...
mit den Noten in 'Sozialverhalten' habe ich da jedes Mal meine liebe Last.

Nach welchen Kriterien würdet Ihr eigentlich diese Note verteilen?

gruß hafis

Kensei
30-01-2015, 20:41
Hängen bei uns an der Schule zwei Liste aus mit so ca. zehn Kriterien, Lern- bzw. Sozialverhalten. Bei euch nicht? ;)

KAJIHEI
31-01-2015, 08:53
Hängen bei uns an der Schule zwei Liste aus mit so ca. zehn Kriterien, Lern- bzw. Sozialverhalten. Bei euch nicht? ;)

So eine Liste fände ich als Nichtlehrer mal interesant. Kann man die veröffentlichen, oder dreht der Direx und die Behörde dann durch ?
Das wäre vermutlich ein brauchbarer Ansatz in unserer Thematik hier.
Neugieriger Gruß
Kaji:)

AlexAikido
31-01-2015, 11:27
NE bei uns hängt sowas nicht rum. Wird bei uns vor den Zeugnissen seperat von den Fachlehrern der jeweiligen Klasse an den Klassenlehrer weitergegeben ;)

Hafis
31-01-2015, 14:06
So eine Liste fände ich als Nichtlehrer mal interesant. Kann man die veröffentlichen, oder dreht der Direx und die Behörde dann durch ?
Das wäre vermutlich ein brauchbarer Ansatz in unserer Thematik hier.
Neugieriger Gruß
Kaji:)

Im Prinzip ist es wohl überall so etwas Ähnliches, wie das hier (http://www.schule.berg.net/rsmuch/download/kopfnotenS.pdf) ...

gruß hafis

Helmut Gensler
31-01-2015, 14:28
bei uns stehen noch folgende Schlagwörter im Blickfeld

Emotionale und soziale Kompetenz =>
Emotionales Erleben, Selbstbild, Empathie
Team- und Gemeinschaftsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Umgangsformen

AlexAikido
02-02-2015, 22:22
Wir haben eher sowas wie HAfis verlinkt hat :)

Hafis
04-02-2015, 20:21
Wir haben eher sowas wie HAfis verlinkt hat :)

... na ja, und das ist ja auch gerade mein Problem bei der Benotung,
wir geben jemandem schwarz auf weiß, dass er über ein hervorragendes oder wenigstens gutes 'Sozialverhalten' verfügt, wenn er die Erwartungen, die an ihn gestellt werden, erkannt hat und sich dementsprechend verhält;
auf diese Weise sind bereits die 'Führungspersönlichkeiten' im Dritten Reich und anderswo groß geworden ...
andererseits fällt der unangepasste Klassenkasper durch dieses Raster,
obwohl er vielleicht der 'Klassengemeinschaft' mehr zu bieten hat, als mancher Kollege wahrhaben will ...

und dann gibt's da noch die 'total Unauffälligen',
die eines Tages komplett ausrasten ...

also mir macht die Sache mit der Benotung jedes Mal wieder Bauchschmerzen ...

gruß hafis

Kensei
04-02-2015, 20:28
Wir haben eher sowas wie HAfis verlinkt hat :)

Ja, so ähnlich sieht das bei uns auch aus. Gibt es halt einmal für Sozial- und einmal für Lernverhalten. Aus dem Kopf kann ich das jetzt aber auch nicht alles sagen, sind ungefähr zehn Punkte die da jeweils stehen.

PS
@Kaji
Übrigens, schön das wir wieder miteinander reden :)

AlexAikido
04-02-2015, 21:29
Hafis, das macht nicht nur dir Bauchschmerzen.

Hast du ne Lösung finden können?

Bei manchen könnte man ja nach Bauchgefühl entscheiden *hust*

Gürteltier
05-02-2015, 00:01
Letztlich ist soziale Kompetenz eben nur die Fähigkeit, soziale Regeln erkennen und nutzen zu können.

Das wir soziale Kompetenz oft als per se " gute Eigenschaft " attribuieren, ist halt unser naives Menschenbild.

KAJIHEI
05-02-2015, 11:44
Ich hab lange überlegt, ob ich das überhaupt tippen soll.
Ich hoffe aber mal, das man versteht worauf ich hinaus will.

Ich habe mir diesen Bewertungsplan mehrmals durchgelesen.
Meine spontane erste Reaktion : Oh , weh, pädagogisches Gutmenschentum :o
Für meine Sicht eine unrealistische Haltung.
Es wird ein Gutmensch gefordert ohne zu bedenken das doch Alles seinen Preis hat.
Sich für andere Einetzen, Regeln befolgen...
In der Realität sieht es doch aber so aus : Manchmal muß man Regeln brechen um sozial zu fungieren.
MAnchmal ist es eben sinnvoller das "Ekel" vom Dienst zu sein um wirklich sozial etwas zu erreichen.
Es ist eben nicht immer grundsätzlich sinnvol sich in eine Gruppe einzufügen.
Nach der Bewertungsliste wäre so ein sozial wirklich bemühter Mensch ein Rohrkrepierer.
Ich probier das mal an einem Beispiel darzustellen, damit dieses verquaste Zeug verständlicher wird.
Mal angenommen, man hat mal wieder dieses "Rudelverhalten" ich nenn es mal so. Eine große Grußße "Starker" probiert sich auf Kosten eines Schwachen zu verlustieren.
Die Lehrkräfte bekommen davon Nichts mit, denn wenn diese da sind : Friede, Feude, Eierkuchen. Die Gruppe schweigt, und der Schwache hat, mit Verlaub, einfach Schiss.
Um so eine Truppe "aufzumischen" da braucht es jemanden ( nein keinen edlen Ritter, sondern einfach eine Person die keine Lust hat in der selben Positon zu landen ) die prräventiv mal den Nasenbären zeigt wie es ausgehen kann wenn man übertreibt.
D.h,. Man verhält sich nach dieser Bewertung asozial bis zum Anschlag...

Ich hoffe das ich jetzt nicht zu konfusius war...:o

Gruß
Kaji

Kensei
05-02-2015, 12:34
Dass es Ausnahmen von sozialadäquaten Verhalten geben muss, insbesondere wenn es nur eine Einbahnstraße ist, keine Frage.

Ich muss den Kindern aber erstmal die Basics beibringen und einschleifen, bevor ich mit den Ausnahmen von der Regel komme. Diese zu erkennen und dann entsprechend zu handeln, fällt ja nicht selten sogar Erwachsenen noch schwer... ;)

Helmut Gensler
05-02-2015, 13:05
ich mache es mir in einem Teil sehr leicht ;-))
Meine Schüler sollen/dürfen eine Bemerkung für das eigene Zeugnis schreiben und mir geben. Wenn es passt, so nehme ich es, ansonsten spreche ich mit den Schülern darüber. Oft benoten sie sich auch zu schlecht! dabei bekomme ich auch schriftlich" mit, wie eine Selbsteinschätzung realitätsnahe läuft.
Ich kenne die "mathematische Genauigkeit" von Noten mit 30 Jahren Erfahrung:
faire Notengebung - Bild & Foto von Helmut Gensler aus SATIRE - Fotografie (11466912) | fotocommunity (http://www.fotocommunity.de/search?q=Helmut+gensler&index=fotos&options=YToyOntzOjQ6InVzZXIiO3M6MToiMSI7czo1OiJzdG FydCI7aTowO30&pos=6&display=11466912)

AlexAikido
05-02-2015, 13:10
Oder was macht man (ich rede jetzt mal von meiner Schulzeit), wenn einem alle Klassenkameraden als zähmlich dämlich vorkommen.
Begründet darauf, dass man selbst über 25km von den "Freunden" wegwohnt (mit Bussen die nur 5x am Tag fahren, Zügen die maximal alle 2h fahren und arbeitenden Eltern) und daher sehr viel Zeit hat seine Ersatzfreunde (riesige Bigliothek im elterneigenen Arbeitszimmer) und die Freunde seiner älteren, gebildeteten Geschwister (zu der Zeit schon studierend) näher kennen zu lernen und als gleichwertigen Ersatz für gleichaltrige Freunde anzusehen...

Mein Sozialleben hat sich in der Schulzeit auf freundschaftlicher Basis sehr beschränkt (ein paar "Gute" Klassenkameraden waren ja dabei und die Musikschule tat ihr Übriges, Berlin war auch nicht soweit und da hab ich schnell gute Freunde gefunden).

Meine Kopfnoten waren dementsprechend auch immer nur im mittleren Bereich. Wenn man mich um Hilfe bat, bekam man die auch ohne Weiteres (außer einige Spezis). Teamarbeit mocht ich nicht, die Anderen haben sich immer drauf ausgeruht das die wenigen guten das rausreißen.

Daher find ich das jetzt als Lehrer auch ein wenig schwerer und würde mich da am liebsten immer auf meine sehr gute Menschenkenntnis verlassen (die aber nicht so ohne Weiteres validierbar ist :D )



--> Kaj: kann dich also sehr gut verstehen!


Helmut: GUTES BILD!!!!

KAJIHEI
05-02-2015, 16:06
Dass es Ausnahmen von sozialadäquaten Verhalten geben muss, insbesondere wenn es nur eine Einbahnstraße ist, keine Frage.

Ich muss den Kindern aber erstmal die Basics beibringen und einschleifen, bevor ich mit den Ausnahmen von der Regel komme. Diese zu erkennen und dann entsprechend zu handeln, fällt ja nicht selten sogar Erwachsenen noch schwer... ;)

Genau da sehe ich das Problem.
Ist es wirklich Basic erstmal nur den Konsens zu erlernen ?
Ist es nicht eher grundlegend beides parallel zu erlernen incl. der Überlegung welches die richtige Entscheidung ist.

Oder noch als additive Überlegung : Respekt beruht, so unschön es auch ist, partial auf der Möglichkeit zurückzuschlagen.
D.h. um "Frieden" zu verstehen muß man sehr eindrücklich mal die Möglichkeit des Kampfes aufgezeigt bekommen , bei dem man selber im Endefekt verliert. ( Ich gehe dabei von der These aus, daß die meisten Menschen eben nicht lieb, nett und harmlos in allen Lebenslagen sind )

Würde man jetzt die einschienige Ausrichtung alleine trainieren, es könnte schwierig sein den Schülern Respekt vor einander aus vorgenanntem Grunde beizubringen.
Wenn dieses Theorie so stimmt, es wäre vielleicht bei dem Beurteilungs resp. Wertesystem im Einbahnverfahren eine Ursache für das teilweise chaotische Verhalten der Schüler zu sehen.

@Alex : Bei mir hätte vermutlich drüber gestanden "Hat sich redlich bemüht sich in das Klassengefüge einzubringen"-- ( Das wäre übrigens putzig, da glatt gelogen gewesen. Ich habe mich aus ähnlichen Gründen wie du eben nie bemüht. )

Hafis
05-02-2015, 17:30
Also, da ich das 'Sozialverhalten' ja mit einer Zahlennote von 1-6 bewerten muss, mal hier ein kleines Beispiel:

Vor einigen Jahren hatte ich als Klassenlehrerin einer achten Klasse einen Schüler mit orientalischen Wurzeln:
er war groß und stark, und vor allen Dingen war er der typische Schüler,
der gerne von seinen Klassenkameraden geärgert wurde, weil er etwas schwerfällig im Denken war ...
wie hat er reagiert?
nicht wie das übliche Bild suggeriert ...
In der Zeugniskonferenz konnte ich nach heftiger Diskussion die Note 'sehr gut' für Sozialverhalten durchbringen,
weil er trotz heftiger Provokationen durch seine Mitschüler immer zurückhaltend reagiert hat ...
Aber:
im nächsten Jahr musste er die Schule wegen zweimaligen Sitzenbleibens verlassen ...
und kurze Zeit drauf erhielt er eine Jugendstrafe wegen eines äußerst dilettantischen Tankstellenüberfalls (er war halt, wie bereits gesagt, ein bisken doof ...)
(ach ja, bei diesem Überfall fühlte sich niemand zu irgendeiner Zeit tatsächlich von ihm bedroht)

gruß hafis

nachtrag: 'Sozialverhaltensnoten' hätten bei den ollen Wikingern wohl ganz anders ausgesehen ...

AlexAikido
05-02-2015, 19:07
Bei den Wikingern dann nach dem Motto/der Szene:

Ein Wikingerlehrer sitzt auf nem groben Birkenstuhl und schreibt in Runen Folgendes auf:
Erik hat heute wieder bewiesen, dass er ..... (Schrei aus dem Off)

'Life schreibst du schon wieder nur Schei**, komm her, ich hau dir eine runter!

?

Helmut Gensler
06-02-2015, 07:08
Ist es wirklich Basic erstmal nur den Konsens zu erlernen ?
Konsens benötigt auch einen klaren eigenen Standpunkt und Verantwortung, sonst ist es nur leeres hinterher Laufen. Genau das ist bei mir die Grundlage. Stänkerern deutlich entgegen zu treten verdient eine 1.

Kensei
06-02-2015, 08:32
Vielleicht verstehen wir uns auch irgendwie falsch Kajihei.

"Sozialadäquat" heißt natürlich nicht, duckmäuserisch die Füsse still zu halten um nach außen den friedlichen Schein zu wahren. Im Normalfall kommt man als Lehrkraft recht schnell dahinter, ob die Kids einem nur was vorspielen und hintenrum ihre Mitschüler terrorisieren. Oder sich in Gruppenarbeiten gemütlich zurücklehnen, während die Partner die Aufgaben alleine machen. Zumal sich bei uns die Sozial- und Verhaltensnoten aus einer Durchschnittsbenotung aller Fachlehrer berechnen und der Klassenlehrer am Ende nur entscheidet, wenn die Zensuren auf Kippe stehen. Gewitzte Schüler können vielleicht mal einer oder zwei Lehrkräften was vorspielen, sehr selten aber dem ganzen Lehrkörper... ;)

Klaus
06-02-2015, 17:08
Ich frage mich wieso Lehrer nicht auf die Idee kommen, die "heftigen Provokationen" von mit Leib und Seele gerne antisozialen Mitschülern mal zu unterbinden, und das nicht der Stärke des jeweiligen Schülers zu überlassen ? Die nicht ganz so starken Schüler leiden darunter ggf. ihr Leben lang, oder einer schnappt sich so einen "ganz normalen Schüler" und schlägt ihm drei, fünf Mal den Schädel gegen den Türrahmen, und dann ist das Geplärre wieder gross.

Silberpfeil
06-02-2015, 19:12
Ich frage mich wieso Lehrer nicht auf die Idee kommen, die "heftigen Provokationen" von mit Leib und Seele gerne antisozialen Mitschülern mal zu unterbinden...
Was verstehst du unter "unterbinden" genau?

Klaus
06-02-2015, 20:07
Flying guillotine choke wäre ein Anfang.

AlexAikido
06-02-2015, 22:55
Och bei manchen Dransalieren würd ich das gern mal machen. Mach ichs sitz ich aber im Kahn mit st am Ende und dem n vor dem a :P

Hafis
07-02-2015, 12:55
Ich frage mich wieso Lehrer nicht auf die Idee kommen, die "heftigen Provokationen" von mit Leib und Seele gerne antisozialen Mitschülern mal zu unterbinden, und das nicht der Stärke des jeweiligen Schülers zu überlassen ? Die nicht ganz so starken Schüler leiden darunter ggf. ihr Leben lang, ...

Was meinst Du mit 'Leib und Seele antisozial'?

Also mir sind z.B.: schon mehrfach durchaus intelligente Sprösslinge untergekommen, die durch ihr Elternhaus (Rechtsanwälte, Banker, Geschäftsführer, sonstige einflussreiche 'Persönlichkeiten' ...) 'sozialisiert' wurden
und sich ihren Mitschülern gegenüber eher 'antisozial' verhalten haben,
weil sie sich für etwas Besseres hielten und ihren Vorsprung an Eloquenz und Skrupellosigkeit gerne ausgespielt haben,
(natürlich immer von den besorgten Eltern unterstützt ...)

die 'heftigen Provokationen', die von diesen 'Kindern' ausgehen, laufen immer Undercover,
davon kriegen Lehrer eher selten was mit,
es sei denn, sie lassen sich auf die 'Bösen' ein, die sich nur noch mit 'Zuhauen' zur Wehr zu setzen wussten, oder sie haben 'Spione' (siehe Sunzi (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kunst_des_Krieges_(Sunzi))) in der Klasse ...

gruß hafis

nachtrag:
ich kenne selbstverständlich auch viele wohlgeratene Kinder aus den o.g. Elternhäusern,
jedoch ...