und jetzt sind Glühbir..lampen ganz verboten :ups:
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Was ich an der ganzen Diskussion so lustig finde, ist, dass es grundsätzlich zwei Fraktionen zu geben scheint, die einander feindselig gegenüberstehen und nun Vertreter von beiden angeben, nicht mehr miteinander diskutieren zu wollen.
Ist das wirklich so, dass es nur die beiden Extremstandpunkte gibt? Zumindest cam67 hat für mich jedenfalls klar gesagt, dass externes, normales Training, ev. Sparring die Kampffähigkeiten erhöht. Wenn man das weglässt, fehlt ein Teil. IMA-Training ist ein Zusatztraining, um es stand-alone erfolgreich betreiben zu können, bräuchte man, falls das überhaupt möglich ist, beste Meister und stundenlanges Training für viele Jahre- bitteres Essen eben auf eine andere Art.
Wobei man schon eines sagen muss: Vertreter einer extremen "IMA allein ist gleich gut wie normaler Kampfsport auch ohne härteres Training" hätte ich jetzt keine gesehen, man möge mich korrigieren, es ist eher so, dass dieses Forum früher jedenfalls auch eine Diskussion abseits von Wissenschaft und unmittelbarer Kampftauglichkeit erlaubt hat, ohne gleich dafür tonnenweise Belege bringen zu müssen und das fand ich ausgesprochen positiv und es wäre schade, wenn das nun nicht mehr möglich sein sollte.
Dann auch von mir vorne weg . was die Kritik an Qi-Verständnis und seine Auswüchse .z.b im Boxeraufstand angeht , da bin ich bei dir .( auch wenn keiner von uns dabei war und weiss was wirklich in den Köpfen der Leute los war) .
Was das Verhalten von Wong angeht , nöö , da verstehe ich dich nicht.
Wenn Jemand einen kompletten Post mit 12 dargelegten Punkten zum Thema BEWEGUNGSQUALITÄT ( denn genau darauf lief es hinaus) auf ein einziges Wort , nämlich Qi , das wirklich nur ein einziges mal im ganzen Post auftauchte , reduziert , und selbst bei mehrfacher Erklärung anderer , immer wieder , das NICHTVORHANDENE Pferd reitet , dann ist er entweder deppert oder er will bewusst , die Threads sabotieren !!!
Nochmal zum mitschreiben . Qi oder eine ominöse Energie war NICHT das Thema des Postes , wurde aber von Wong künstlich ! Eingebracht . Und das nicht zum ersten mal.
Eine Diskussion über Auswüchse von Qi-verständnis ist das eine , diese Auswüchse an jeder erst besten Stelle HINEIN zu INTERPRETIEREN ist eine andere Baustelle . ..leider wird letztere zu oft bedient. Unreflektiert ....
Sehe ich auch so.
Und m.E. gibt es hier nicht zwei klarumrandete (Streit)gruppen, sprich die Wissenschaftler v. die Esos. Das ist ein sowieso ein Kontinuum, und viel wichtiger: Man kann ganz integer zugleich auf verschiedenen Punkten dieses Kontinuums sein. Persönlich finde ich "Wissenschaft" und auch die "Wissenschaftliche Methode" großartig aber zugleich meine ich, dass "Wissenschaft" sowohl beim praktischem Training als auch beim Austausch in diesem Forum nur bedingt nützlich ist. Nützlich schon! Aber bedingt. Das haben auch andere hier auf verschiedene Weisen gesagt (mehr oder weniger).
Mir scheint es, der aktuelle Streit, manches an Entgeisterung, Ärger, Kränkung und/oder Rückzug, liegt eher daran, wie manche Forenteilnehmer sich mitteilen und gebären. Also Persönlichkeiten, nicht perse Inhalte. Sehr (!) vereinfacht: "Ich finde deine Aussagen oder Grundsätze eher richtig, aber wie du sie kommunizierst bringt mich auf die Palme." Ist im Prinzip auch verständlich; wie man aus der Kommunikationswissenschaft ;) weiß, besteht jede zwischenmenschliche Botschaft aus verschiedenen Ebenen, wobei der "eigentliche sachliche Inhalt" nur einen Teil der Gesamtbotschaft ausmacht...
Leute, es geht hier um innere Kraft, nicht um Taijiquan oder Yielding. Es gibt 1500 Taktiken was man alles machen kann, innere Kraft ist aber genau das - eine Form von bzw. ein Mechanismus der Kraft bereitstellt. Und nein da geht es nicht um Kraft nach vorne, hinten, rechts, links, schräg nach drüber, sondern um blankes Pengjin aka "Sich-wehren-Kraft". Und die heisst so weil es um sich wehren geht. Das bekommt man auf drei Arten, ohne Rocket Science, durch Machen.
Und das ist auch für jeden anderen Sport mit Kraftanteil interessant, und für den Alltag.
@Klaus
:halbyeaha
Liebe Grüße
DatOlli
Das verstehe ich sehr gut und auch was damit gemeint ist, im Gegensatz zum 12 Kraftarten / Methoden - Text von Hu Yaozhen. Da finde ich einige Punkte eher sehr verwirrend und nicht sinnvoll, d.h. sie ergeben für mich persönlich keinen Sinn. Da hier im Thread einige den Beitrag von Hu Yaozhen als sehr gut befunden haben, wäre es schön, wenn jemand mir erklären könnte, wie diese zu verstehen sind.
Spiralkraft kann ich mir vorstellen. Wieso nur bis zu 50 % neutralisieren? 0 % bei falscher Ausführung, wieso nicht 100 % neutralisieren bei korrektem Einsatz?
Ich habe mittlerweile eine Idee von Pengjin, aber soll das mit den Entwicklungsstufen heißen, daß jede als nächste genannte den vorherigen überlegen sein soll?Zitat:
...
4. Pengjing
Pengjing beschreibt die Stabilität und Struktur und kennt verschiedene Entwicklungsstufen.
Muscle Level Pengjing
Bone Level Pengjing
Qi Level Pengjing
Spiritual Level Pengjing
die Entwicklungsstufe des Pengjing beschreibt die Qualität aller anderen Kraftarten. Insofern ist auf die Entwicklung des Pengjing besonders Gewicht darauf zu legen
Wie versteht ihr Bone Level Pengjin? Daß Skelettknochen belastbar sein müssen, ist mir klar, d.h. sie müssen über eine entsprechende Knochenfestigkeit verfügen und gleichzeitig auch über ein gewisses Maß an Elastizität, um nicht bei Belastungen zu brechen. Wie können Knochen Pengjin entwickeln oder was genau ist gemeint?
Was ist Qi Level Pengjin?
Was ist Spiritual Level Pengjin?
Alle 11 "Kraftarten" kombinieren und beherrschen, im Sinne von Meister-Skill, der den Gegner überfordert und somit kampfunfähig macht, da dieser nicht gleichzeitig auf alle 11 "Kraftarten" reagieren kann ( ganz egal, ob er sie nun tatsächlich erfühlt oder nicht ) ?Zitat:
...
12. Huanyingjing
Die Kombination aller elf Kraftarten. Nachdem die einzelnen Kraftarten verstanden worden sind und umgesetzt werden können, sollte das Ziel sein, in jeder Bewegung alle elf Kraftarten zu integrieren. Das erzeugt nicht nur schön Kraft, der Gegner muss, um diese neutralisieren zu können, in dem Moment alle elf verschiedenen Kraftquellen erfühlen. Das stellt ihn vor eine schwierige Aufgabe.
Grüße,
Keva
Najo weil er sich so viel Mühe gegeben hat nochmal meine Sicht drauf ... da ich hier ja als EMA bezeichnet werde obwohl ich ca 40-60% meines Trainings damit beschäftigt bin in mich reinzuhören und meine Struktur und Gleichgewicht während ich mich bewege zu fühlen.... wie fast alle guten Sportler.... Ich selbst finde die Unterteilung in IMA und EMA unnötig und das sehen einige sehr gute andere Leute auch so.
Zu 1 Spiralkraft:
Spiralförmige Bewegungen durch den ganzen Körper ?
Für mich sind Spiralbewegungen ganz einfache effiziente Bewegungen ,die auf Physik beruhen und es ermöglichen das Gleichgewicht von Gegnern leichter zu brechen.
Einfaches Beispiel Double Leg Takedown finish wenn man den Gegner nicht einfach gerade ausheben kann. Eine spiralförmige Bewegung ermöglicht es oft Schwachstellen
in der Balance des Gegners zu erzeugen , wenn für ein gerade drüberwalzen die Körperpositionen ungünstig stehen.
Ich hab das wie vermutlich jeder der Ringen kann schon 100x gemacht wenn der erste Doubleleg Takedown scheitert.. man aber drannbleibt und dann beim nachschieben den Gegner spiralförmig aushebt.
Für mich ist das keine eigene Kraftart , sondern nur eine Methode mich auf eine Art zu bewegen wie ich das Gleichgewicht von jemand brechen kann , der mir bei
gerader Konfrontation zu viel Struktur entgegenzusetzen hat.
Meine Muskeln machen dass , was sie immer machen.... sich kontrahieren (Was anderes können muskeln gar nicht )... aber meine Körperposition und Kraftwirkungsrichtung ist was diese
Methode der Spiralbewegungen auszeichnet.
Ich würde sagen ganz normaler Ringermove...
Das ich würde auch nicht sagen , dass gegnerische Kraft neutralisiert wird sondern dass man sich geschickt einen weg drumherum suchen kann.
2. Hier würde ich das ganze definitiv aufgrund meiner Erfahrung anders sehen.
Es gibt zu viel Widerstand... dadurch macht man sich zum Gumiball der leicht rumgeworfen wird und es gibt zu wenig Widerstand , dadurch macht man sich zum Opfer das einfach überwalzt wird.
Und dann gibt es genau richtig viel Widerstand, wodurch man sehr sehr stabil wird und kaum manipuliert werden kann.
Das ist in allen Sportarten , sei es Ringen , MMA , Judo oder Boxen ein sehr entscheidendes Prinzip.
Auch hier sehe ich keine eigene Kraftart... sondern nur die Fähigkeit seine Muskelspannung der Situation spezifisch anzupassen.
Im Ringen und Judo esentiell !
Wer mal selber viel Takedowns an der Cagewall geübt hat, wird feststellen wie extrem wichtig dieses Prinzip ist.
Leute die darin sehr gut sind , kann man kaum noch zu boden bringen..weil sie genau den Widerstand geben , dass man sie nicht überwalzen kann , aber nicht genug dass man sie wie nen
Gummiball ausnutzen kann.
Volle kanne dagegen halten ist auch im Judo eine sichere Methode in hohem Bogen geworfen zu werden.
3. Hier versteh ich nicht wie eine Bewegung nach links mit einer weiteren Bewegung nach Links als Gegengewicht genutzt werden kann ?
Wie können 2 bewegungen in die gleiche Richtung sich Gegenseitig ausgleichen ?
4. Stabilität und Struktur ist richtig und wichtig
Ob man dem nun solche Namen geben muss ist sicherlich Kulturbedingt
5. Essentiell im BJJ , Judo und Ringen
Locker und schwer sein , wie ein Mehlsack
Auch das ist keine Kraftart , sondern eine Methode seinen Körper so auszurichten , dass er spezifischen Anforderungen gewachsen ist.
6. und 7.
Die Kraft und Bewegung kommt in allen Sportarten aus dem Körper (***** , Beine Rumpf) und niemals aus einzelnen Gliedmaßen.
Is beim Boxen so , beim BJJ , beim Ringen , beim Thaiboxen
Auch das ist keine eigen Kraft sondern einfach eine Methode wie man sich effizienter bewegen kann
8. Brauchen wir nicht drüber reden .. den Körper als Einheit bewegen ist in allen Sportarten essentiell !
Egal ob Skifahren , Mountainbiken , Basketball oder Kampfsport.
So natürlich auch im Boxen so beim BJJ , beim Ringen , beim Thaiboxen
9. Das ist mir zu unspezifisch und blumig umschrieben ?
Es gibt durchaus viele Methoden in normalen Kampfkünsten die man als Wellenartig interpretieren könnte.
Aus Hu Yaozhens Beschreibung kann ich aber nichts konkretes ableiten.
Ist mir zu allgemein und unspezifisch beschrieben
10. Schütteln als eigene Kraftform ?
Also auch hier würde mich eine genauere Beschreibung interessieren ?
Wer schüttelt wen ?
Und wozu ?
11. Klassisches vorbereiten von Schlägen aus dem Boxen
Ich kann ja nicht gleich den Powercross reinballern... ich muss das schon durch leichte Schläge und Ablenkung vorbereiten.
Auch ausweichen + Konterschlag macht ja in dem Sinne dasselbe.
Jab nach links slippen und dann linker Haken zur Leber is genau dass was hier beschrieben wird.
Das ist allerdings keine Kraftart sondern eine technisch erlernte Fertigkeit... vergleichbar mit der technischen Fertigkeit einen Übersteiger beim Fußball zu machen.
12.
Aha :)
Ich würde Hu Yaozhen zu gerne mal live erleben.
Ich kenne ihn nicht ... aber von dem was ich von ihm gelesen habe hat er ja überragende Fähigkeiten .
Für mich hört sich dass nach viel Wirbel um normale Sachen an.
Ich mag mich irren
PS : Ich glaube Kanken und ich sind uns z.B. relativ einig , dass wir oft das gleiche meinen und machen und es nur anders benennen (Was einfach an Sprache liegt).
Im Gegensatz dazu scheint aber Hu YOazhen der Meinung zu sein es nicht nur anders zu benennen sondern sogar wirklich was anderes zu machen
@Royce Gracie2
Danke, das war doch mal handfest. Aus meiner Sicht ist die Trennung zwar auch Blödsinn aber ema ist für mich kein Schimpfwort.
Falls für dich doch, dann sorry.
Liebe Grüße
DatOlli
Du hast recht, es ist eine andere Sprache. Aber zusätzlich haben die CMA über Jahrhunderte viele wirksame Trainingsmethoden entwickelt, die aber einiges an Zeitaufwand erfordern, teilweise falsch überliefert wurden oder teilweise nur an einzelne Schüler weitergegeben wurden.
Man könnte genausogut fragen, ob ein Mathematikstudium sinnvoll ist. Antwort: ja natürlich, aber bei weitem nicht für jeden.
Aber in punkto extern-intern schaue ich mir immer gerne Videos von Mike Tyson an, die Ganzkörperschlagkraft, die er entwickeln konnte, war gewaltig und in einigen Punkten den IMAs ähnlich (aber ich gehe nicht darauf ein, sonst wird das wieder bis ins Detail zerpflückt).
Die entscheidende Frage ist , ob Leute die behaupten dass verstanden und erlernt zu haben wie Hu Yoahzen dass dann auch demonstrieren könnten.
Immerhin hat er nach 10 Jahren ein Fauststoßniveau erreicht welches irgendwie besonders ist.
Kein Vergleich zu den Fauststoßen von Amateur Boxern, die erst 2-3 Jahre Wettkämpfe machen...
Ich bezweifle keineswegs , dass IMA Trainingsmethoden für bestimmte Herausforderungen ganz gut geeignet sein mögen.
Mir fehlt jedoch gänzlich der Beweis dass damit besonders bewerkstelligt werden kann was irgendwie so völlig anders ist als was man koventionell erreicht.
Wo ich damals bei der Diskussion ausgestiegen bin war ,als Hu behauptet hat, man brauche mind. 10 Jahre um einen Fauststoß auf seinem Niveau zu erreichen.
Da denke ich mir , wodurch zeichnet sich denn dieser qualitativ so überragende Fausstoß aus ?
Er sagt das halt einfach so .... ziemlich kühne Behauptung
Und ich bin zudem skeptisch und sage fast jeder Amateurboxer egal ob 2 oder 3 Jahre Wettkampferfahrung hat einen besseren Fausstoß was Bewegungsmechanik , Schnelligkeit und Wirkung anbelangt.
Auch wenn ich nicht so oft im Forum schreibe, lese ich doch sehr häufig mit, auch deine Posts Pansapiens.Zitat:
Aus diesem Grund kann ich mir nicht wirklich vorstellen, daß du nicht weißt, was mit dem Begriff Pengjin gemeint ist. Entweder haben wir beide tatsächlich sehr unterschiedliche Ansprüche an "klar und deutlich" oder du möchtest gerne provozieren ;) .
Grüße,
Keva
Im Gegenteil, es ist sogar eine sehr passende Analogie. Über 90% der Leute, die IMA trainieren, wären bei externen Lehrern in punkto Kampffähigkeiten vielleicht besser aufgehoben, wenn es entweder-oder heißt. Wenn man beides trainieren kann, ist es natürlich sinnvoll, verschiedene Sachen auszuprobieren und das Brauchbare rauszufiltern, ich verstehe jetzt die künstliche Aufregung nicht.
Nein, ich weiß im allgemeinen nicht, was einer meint, wenn er Pengjin schreibt.
Ein Aikidoka hat hier mal geschrieben:
"Die zuerst genannten Kräfte (lang und kurz) würde ich dann als Pengjin und Fa-jin (kokyu ryoku) bezeichnen"
Wong F. :
Pengyin - eine in Richtung des Angriffs gerichtete Grundspannung der Muskulatur - braucht man für den Moment des Kontaktes auch überall, nicht nur in den IMA.
andere sagen:
Pengjin ist eine quer [zur gegnerischen Angriffsrichtung] verlaufende Kraft. Sie stellte in der Hauptsache eine Kraftlinie dar, die beim Auflösen und Kontern gerader Kräfte wirksam ist. In dem Moment, da der Gegner mich mit einer geradlinigen Kraft angreift, gilt es für mich, der gegnerischen Angriffskraft entgegen nach oben und außen Kraft freizusetzen. Allerdings muss dies in einem Winkel zur Richtung der angreifenden Kraft geschehen und der Verlauf meiner Bewegung muss bogenförmig sein. Dadurch soll bewirkt werden, dass die gegnerische Kraft ihre Richtung ändert, oder dass der Gegner gar durch Pengjin zu Boden geschleudert wird.
Die erfolgreiche Anwendung von Pengjin hängt vollständig von der transformierenden Funktion des Bereichs der Taille ab. Dort, wo sich die Taille hinwendet, gelangt gleichfalls auf natürliche Weise die „schwellende Kraft“ Pengjin. Und wenn die Taille [die gegnerische Kraft] auflöst, dann löst auch Pengjin [diese] auf.
Eine weitere Voraussetzung ist, dass die untere Körperhälfte gleichzeitig stabil und flexibel sein muss. Wenn mithilfe von Pengjin Kraft freigesetzt wird, sinkt das durch die Vorstellung im Herzen geleitete Qi nach unten, die Füße stützen sich fest gegen den Boden, die Knie drehen sich, man dreht den Bereich zwischen den Beinen ein, man dreht die Taille, die Hüftgelenke, den Rücken und rotiert im Rückgrat sowie in den Schultern. Schließlich wird Pengjin von Händen und Armen aus spiralförmig nach außen abgegeben.
Dabei ist es erforderlich, dass der ganze Körper, oben und unten, zu einer Einheit findet. Beim Freisetzen der Kraft müssen Innen und Außen in Übereinstimmung miteinander stehen. Die Vorstellung Yi und die innere Energie Qi müssen miteinander in Verbindung treten. Die Taille stellt eine Achse dar. Die Kraft windet sich spiralförmig nacheinander durch sämtliche Gelenke hindurch. Dabei unterstützen sich Härte und Geschmeidigkeit gegenseitig. Es kommt dann zu einem lockeren, elastischen Schütteln. Auf diese Weise gelingt es einem wirklich, dass in der Bewegungsphase der ganze Körper sich bewegt und in der Ruhephase der ganze Bewegungsapparat stillsteht. Nur auf diese Art und Weise kann Pengjin flexibel eingesetzt werden, ohne dabei an Durchschlagskraft einzubüßen.
Um Pengjin erfolgreich anzuwenden, ist es unabdingbar, dass man nicht [die Kontrolle über die gegnerische Kraft] verliert und sich [gleichzeitig ihr] nicht entgegenstemmt. Man muss in der Lage sein, runde, drehende Bewegungen ungehindert auszuführen. In der Kampfanwendung des Taijiquan bedeutet dieses „Verlieren der Kraft“ in Wirklichkeit nichts anderes, als dass die eigene Kraft eingedrückt wird. Das bedeutet, dass die Verteidigung mit Pengjin ungenügend ist und es an Festigkeit mangelt, sodass man leicht vom Gegner eingedrückt wird. Die nach außen schwellende Kraft ist nicht von genügender Intensität, was man daher auch als „weiche Hände“ bezeichnet. Bei der „entgegenstemmenden Kraft“ hingegen handelt es sich darum, dass man sich der gegnerischen Kraft widersetzt. Das bedeutet, dass der Anteil der geschmeidigen Kraft zu gering ist und der eigene Angriff über das richtige Maß hinausgeht. Dadurch kann die eigene Kraft leicht vom Gegner ausgenutzt werden oder aber man wird von überlegener Kraft besiegt. Die nach außen schwellende Kraft ist zu stark, daher wird dies auch als „harte Hände“ bezeichnet.
Für die richtige Ausführung von Pengjin ist es unbedingt notwendig, auf diese vier Fehler des Verlierens und Eindrückens, Entgegenstemmens und Widersetzens entsprechend acht zu geben. Um diese vier Fehler zu überwinden, muss man folgenden Anforderungen entsprechen [so wie sie Wang Zongyue in der „Theorie des Taijiquan“ formuliert hat]:
„Ohne darüber hinauszugehen und ohne zu kurz zu greifen. Indem man der Beugung folgt, erreicht mein ein Ausstrecken ... Weder ist man seitlich geneigt noch lehnt man sich schräg.“
[...]
https://www.ctnd.de/wissenswertes/36...anwendung.html
Klaus spricht von einer "sich-wehren-Kraft", aus dem Kontext seiner sonstigen Beiträge kann ich schließen, dass damit eine Kraftverstärkung aufgrund irgendwelcher nicht näher bestimmten biochemischen Prozesse in Gefahrensituationen gemeint ist wovon kanken behauptet, das wäre ganz normale Adrenalinwirkung von Sportlern.
Das scheint mir nun nicht so einheitlich zu sein. Wie soll ich denn dann wissen, was irgendjemand meint, zu verstehen, wenn er Pengjin liest?
Mit der ersten Definition vom Aikidoka kann ich nichts anfangen. Der Rest paßt gut zusammen, inklusive Klaus, und das ist eben praxisbezogen gemeint. Ich glaube, das mit Kanken und der Adrenalinwirkung im Zusammenhang mit Pengjin hast du falsch verstanden, oder ich verstehe es nicht.
Grüße,
Keva
Das sind alles Versatzstücke von vor 25 Jahren, die "Argumente" kamen damals auch schon alle Mitte der 90er. "Ganzkörperkraft", so als ob Boxer sich wie Roboter bewegen, "Kraftrichtung", so als ob alle Ringer doof wären, "Spirale" weil klingt irgendwie toll dass man besondere Kraft damit begründen könnte. Laberware aus der Geek-Hölle, aufgewärmt als Provokation von nem Typen schätze ich mal Mitte, Ende 50 der das von damals noch kennt. Mike Sigman hat damals versucht das anders zu beschreiben, und sich auf die GRUNDKRAFT zu beschränken die da Pengjin darstellt. Daraus haben Deppen dann "nur ne Richtung" bzw. "Technik" gemacht, weil es eben auch ne Bewegung gibt die so heisst. Mike hat glaube ich im Wesentlichen Standübungen und Silk Reeling propagiert. Angefangen hat er damit, weil er eben auch festgestellt hat, dass manche Aikidoka diese besondere Kraft hatten, andere sich wie ein nasser Sack bewegen liessen, und er wollte wissen "was das ist". Am Ende landete er dann bei Chen Xiaowang, und hat im Disput und Training mit dem seine verkürzten Methodiken entwickelt, weil er die Zeit nicht aufwenden wollte das vollständige Chen-Curriculum durchzuexerzieren. Diese Laberei hat damals auch die Neijia-Liste (damals wurde noch per Mail diskutiert) totgedreht, Mike hat das glaube ich dann aufgegeben weil er keinen Bock mehr auf das Geschwätz hatte.
Wenn sich alle einig sind dass es "nur ne Richtung" ist, und nur spiralig ... etc. pp., dann interessiert es mich nicht. Langweiliger B*llshit. Ma Jiangbao hat übrigens einen ca. 80kg schweren Mann als er Pengjin demonstriert hat locker mit einer Hand nen halben Meter hochgeworfen. Wer dabei war, war bei nem Tag der offenen Tür auf der Raketenstation bei Düsseldorf (Neuss?), Mitte der 1990er, das "Opfer" war Martin Bachem. Bischen viel für 4 Unzen. Wenn es "nur spiralig ..." ist, prima, macht das einfach mal vor wie ihr nen 80-Kilo-Mann damit so hochhebt.
Im Übrigen, es ist nicht so dass es all diese Techniken (irreführend als "Energien" bezeichnet) nicht gibt, mit Richtungen, Timing. Die gibt es sehr wohl, und die sind auch wichtig. Die funktionieren nur alle deshalb so gut, weil man sie wenn man das endlich mal zum Verrecken entwickelt hat MIT Pengjin noch viel wirkungsvoller ausführt. Pengjin ist der Motor dafür, das "gan" im Wechsel zwischen Rou (soft) und Gan (energetic). Erst wenn man das "drin" hat, kann man damit spielen dass man es wieder weglässt, und der Angreifer dann wie wild gegen einen Widerstand arbeitet der gar nicht mehr da ist. Und dann doch wieder kommt, nachdem er aus der Balance ist und mit mieser zusammengebrochener Struktur dasteht. Ohne das ist es einfach nur Spielerei, das Pengjin macht DEN Unterschied.
Von daher ist die Reihenfolge, generisch Pengjin wecken, per Stimulation - langsame Bewegung (failsafe wenn richtig gemacht), Standübung (nicht so ganz einfach, da kann es sein dass ohne Visualisierung gar nichts kommt), Erschütterung der Knochen (deshalb entwickeln Schmiede und Arbeiter die Erschütterungen ausgesetzt sind das auch von alleine), Balancestimulation (Circle Walking in spezieller Form und andere). Dazu gibt es noch Sonderübungen die ich gerne für mich behalte.
DANN Anwendungen dieser Grundkraft lernen, was stil- und geschmacksspezifisch ist. Der berüchtigte Groundpath mit dynamischer Veränderung, expandierend, schrumpfend, open-close, leicht-schwer, drehend, explosiv, etc. pp. Da gibt es unendliche Variationen. An dem Punkt helfen professionelle Lehrer aus der Chen-, Yang-, Wu-Tradition oder von besseren Baji, Xingyi etc. gerne weiter, per Seminar oder als Verein. Am besten sucht man sich dann einen in etwa gleichschweren ebenso enthusiastischen Partner, und übt schlicht täglich oder drei, vier mal die Woche ein bischen mit dem.
Das Anwendungsüben kann dann z.B. so aussehen:
https://www.youtube.com/watch?v=2xAC8QJ_GWM&t=87s
https://www.youtube.com/watch?v=nmAba8fbM-A
Mal zur Verdeutlichung, an den Stellen wo Ma Körper gegen Körper rammt, DA kommt die Wirkung von Pengjin zum Tragen. Sonst wirkt das nämlich nicht so. Oder wenn er nachdrückt.
:halbyeaha Danke. Nach dem Lesen des Posts habe ich Mike Sigman gegoogelt und dieses Interview gefunden, wo Mike einiges für mich sehr schön und simpel erklärt. Vielleicht ist das für den Einen oder Anderen auch interessant.
Grüße,
Keva
@Klaus
@Keva
Vielen Dank,
auch schön handfest und gut verständlich, also sowohl Klaus's Post, als auch das Interview.
Irgendwie aus der Praxis für die Praxis.
Liebe Grüße
DatOlli
Moin. Vorbemerkung. Ich habs nicht gern getan. Nicht zuletzt deshalb, weil immer wieder der Fall vorkommt, dass Artikel mod-seits gelöscht werden. Dann ist stundenlange Arbeit durch die Esse, das ist Sch***.
Trotzdem nun einige Anmerkungen. Zunächst zu „Stefan Lahls“ Beitrag. Dass „Cam67“ mich einen Vollhonk nennt, Knalltüte, „riesen Ding an der Waffel“, damit kann ich leben. Nix anderes erwartet. Aber du nennst mich einen Idioten und Irren, und das versteh ich nicht so richtig. Denn wenn ich mir deinen Beitrag anschaue, dann würd´ ich den zum allergrößten Teil unterschreiben, was ja irgendwie darauf hindeutet, dass deine und meine Auffassung so weit auseinander nicht sind.
Sei´s drum. Erinnert mich, falls ich in Versuchung gerate, eine ähnliche Wortwahl zu treffen.
Zum Thema.
Hu Yaozhen überschreibt seinen Beitrag mit „elf verschiedene Kraftarten“ und sagt dann im nächsten Satz: „Eigentlich sind es Methoden“.
Jetzt könnt ihr mich kleinlich nennen, aber „elf Kraftarten“ und „elf Methoden“ (Kraft zu trainieren?; Kraft zu generieren?) sind ja nun völlig verschiedene Dinge, oder?
Nun sind wir hier im Faden „Qi und innere Kraft“, und der Beitrag Hus war vermutlich zumindest teilweise eine Antwort auf meinen Skeptizismus. Deshalb einige Ausführungen. Was schreibt er: „Eigentlich sind es Methoden, welche logischerweise nicht nur für eine spezifische Kampfkunst oder einen spezifischen Stil angewendet werden können.“ Genau das ist mein Gedanke, wenn ich die einzelnen Punkte lese. All das gibt es, natürlich schwerpunktmäßig variierend, auch in allen anderen KK, auch in denen, die als „äußere“ bezeichnet werden. Hier aber sollen sie als Beleg für die Besonderheiten, für „QI“ und „innere Kraft“ in den „inneren KK“ stehen. Bin ich wirklich der einzige, dem auffällt, dass das als „Beleg“ nicht taugt?
Einige Beispiele möchte ich herausgreifen. Gleich an Anfang steht die „Spiralkraft“. Sie „neutralisiert“ nach Hus Aussage bis zu 50 % der gegnerischen Kraft. Wie wurde das gemessen? Im Vergleich wozu?
Chansigong entwickeln Chansijing? Kann man natürlich so sagen. Für mich sind die Chansigong eine Grundlagenübung, die aus der Form Bewegungen extrahiert und damit die Aufmerksamkeit leichter auf bestimmte Bewegungsschwerpunkte lenken läßt. Struktur, Ganzkörperbewegung und Koordination sind die Stichworte.
Interessant ist auch die Quelle, die Hu empfiehlt. Dazu muß ich eine kleine Geschichte erzählen. Vor einigen Jahren saß ich auf einem Sportkongress und hörte einen Vortrag über Spiraldynamik. Wie immer machte ich mir ein paar Notizen, und als wir aus der Veranstaltung kamen, beschrieb ich meiner Freundin meinen Eindruck. Ich meinte, dass da jemand für ganz normale anatomische Kenntnisse neue Begriffe verwendet und ein neues Etikett draufgeklebt hat, um das dann unter Copyright in Päckchen wieder zu verkaufen.
Nun, nachdem Hu diese Quelle erwähnte, hab ich mir mal den Wikipedia-Artikel zum Thema angeschaut. Da liest man:
„Spiraldynamik ist ein Bewegungs- und Therapiekonzept, das ein Schweizer Franchise-Unternehmen vermarktet. Ausreichende wissenschaftliche Studien zur Validierung des Konzepts liegen noch nicht vor. … "Spiraldynamik" ist zudem Name und Wortmarke[1][2], mit dem dieses Konzept für Physiotherapeuten vermarktet wird. „
https://de.wikipedia.org/wiki/Spiraldynamik , 14.07.2018
Hm. Und was soll es bringen?
„Mit Hilfe der "Spiraldynamik" soll nach Auffassung der Entwickler gesunde Bewegung erklärbar, erfahrbar und lehrbar gemacht werden. Sie wird in der Rehabilitation und der Prävention angewandt. Das Konzept verwendet zur Beschreibung von Bewegungsabläufen die Helix (Spirale) - als statisches Grundelement. Als dynamisches Prinzip wird "die Welle" als Metapher benutzt. Therapeuten versuchen damit, „gesunde Bewegungen“ zu definieren, die unter physiotherapeutischer Anleitung erlernt werden sollen.“
Am interessantesten fand ich dann die erste Kritik zu dem Artikel auf der Diskussionsseite. Dort schreibt „Linksfuss“:
„Die Einleitung ist in weiten Teilen nicht WP-fähig. Beispiel:
• Die Grundidee der Spiraldynamik besteht darin, physikalische Gesetze auf den menschlichen Körper und seine Bewegungen anzuwenden.
Man fragt sich, welche physikalischen Gesetze das sein sollen? Das Gravitationsgesetz und das Ohm´sche Gesetz?
• Als ein statisches Grundelement zur Erklärung von Bewegungsabläufen wird die Helix (Spirale) genutzt.
Was soll das bedeuten?
• Ihre Entstehung lässt sich durch das Prinzip der Bipolarität erklären.
Auch hier keine Erklärung. Was soll das Prinzip der Bipolarität sein und wie soll die Bipolarität das statische Grundelement zur Erklärung von Bewegungsabläufen erklären?
• Zu diesem räumlichen Prinzip kommt ein zeitliches Prinzip, das zu Wellen als Bewegungsmodell führt.
???
usw....Ich habe den Artikel wegen dieser Formulierungen zunächst für einen Fake gehalten. IMO esoterisches Geschwurbel, das keinen Bestand haben sollte. Linksfuss 19:44, 3. Jul. 2009 (CEST)“
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Spiraldynamik , 14.07.2018
Falls es nicht aufgefallen ist: Es ist genau die gleiche Kritik, wie ich sie an verschiedenen Beschreibungen von QI, Meridianen, Chakren usw. habe: Man arbeitet mit Begriffen, die entweder dem Sachverhalt nicht korrekt beschreiben oder in ihrer Bedeutung unklar oder nicht definiert sind oder beides, oder die ganz und gar fiktive Konstruktionen zu Tatsachen erheben. Die Frage nach dem Nutzen dieses Vorgehens ergibt sich zwangsläufig.
Die Spiraldynamik als als theoretische Stütze des (Chen-)Taiji? Eher nicht.
Nebenbei: Der „Erfinder“ ist Aikidoka. Das erklärt vielleicht sein Faible für Spirale.
4. PengJin beschreibt „Stabilität und Struktur“.
Das ist natürlich höchst interessant. Struktur und wie man sie hält. Es ist völlig klar, dass der Körper in einer „guten“ Struktur weniger leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen ist usw. Auch das ist in allen Kampfkünsten bekannt. Im Taiji betont man nicht nur „tief“, sondern auch „entspannt“. Verzicht auf unnötige Muskelspannung – da geh ich gerne mit. Die verbleibenden Muskeln müssen entsprechend größere Kräfte übertragen. Das ist also genau so Krafttraining, wie nahezu jedes Stehen auf zwei Beinen (oder auf einem) Krafttraining ist.
Peng ist aber auch die nach vorn gerichtete Armstruktur, die beim Auftreffen auf ein Hindernis dann doch eine bestimmte Muskelspannung produziert, je nach Größe der Gegenkraft.
In diesem Punkt (4.) taucht dann auch mal das QI auf, im „Qi Level Pengjing“. Was genau das Qi dabei macht macht wird der Autor möglicherweise bei Gelegenheit erklären.
5. Sinking Force … „Der Gegner wird unweigerlich in den Boden gedrückt.“
Das stelle ich infrage. Gerade wenn ich gut gesunken bin, wird der Gegner beim Kontakt mit mir relativ „gehoben“ und verliert seine Balance. Das ist ja grade der Clou. Aber das nur am Rande.
11. Empty Full Force
Das ist wohl eher eine Kampftaktik denn eine Krafttrainingsmethode. Meister Funakoshi aus dem Karate: „ Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.“
Ähnlich wie bei den anderen Punkten seh ich hier kein Alleinstellungsmerkmal des Taiji. Allerdings war die Bezugnahme auf die Kraft ja auch ein Ausweichmanöver. Eigentlich ging es ja um „Qi“ und „Innere Kraft“, nicht um die ordinäre Muskelkraft. Dazu aber kein Wort bis auf Punkt 4.
Also die Kraft. In der Mechanik beschreibt Kraft die Wechselwirkung zwischen zwei Körpern, die sich in einer Änderung des Bewegungszustandes oder einer Verformung äußert. Das erfasst ganz gut, was passiert, wenn zwei Kontrahenten aufeinandertreffen, finde ich. In Bezug auf den Muskel bedeutet Kraft die Kontraktionfähigkeit gegen einen Widerstand. Training wiederum ist gezielte Hervorrufen von Anpassungserscheinungen durch Belastung mit dem Ziel der Steigerung der physischen, psychischen, geistigen oder technisch-motorischen Leistungsfähigkeit.
Ein Training der Kraftfähigkeiten beruht also auf einer Belastung der Muskulatur, die dynamisch oder statisch sein kann oder eine Mischform. In Kurzfassung läuft das so ab: Über die efferenten Nerven wird z.B. der Befehl „Strecke den Arm“ oder „beuge Bein“ vom Großhirn an die entsprechende Muskulatur geleitet. Das Aktionspotential erreicht die zuständige Muskulatur und bewirkt letztlich, dass die kleinsten Einheiten des Muskels, die Aktin- und Myosinfilamente, ineinandergleiten und damit die Muskelfaser verkürzen. Dies geschieht unter Energieeinsatz aus dem ATP (Adenosintriphosphat), es wird also chemisch gebundene Energie in mechanische umgewandelt, so ist der Energiebegriff an dieser Stelle in der Tat gerechtfertigt. Die Verkürzung der Muskulatur führt zu der Bewegung der Gliedmaßen im Gelenk, in diesem Fall die Streckung des Arms im Ellbogen oder einer Beugung des Beins im Kniegelenk. In dem einen Fall erfolgt die Streckung aktiv, in dem anderen eine Beugung passiv, bewirkt durch das Gewicht (eine Kraft!) des eigenen Körpers. In beiden Fällen wird insbesondere die jeweilige Streckmuskulatur (trizeps brachii bzw. quatrizeps femoris) angesprochen.
Wird dieser Prozess wiederholt in Gang gesetzt, reagiert das Gewebe mit Anpassungserscheinungen. Die intra- und intermuskuläre Koordination verbessert sich, es werden mehr Stoffwechselkapazitäten bereitgestellt, durch Einlagerung von Proteinen verdicken sich die Muskelfasern, die Kraftfähigkeit verbessert sich sich.
Die Trainingsmethode Tuishou ist auch nicht Taiji-exklusiv, sondern in verschiedenen KK bekannt. Den „inneren“ sowieso, aber auch im Karate gibt es derartige Übungen, besonders ausgeprägt im Goju-Ryu, hier Kakie genannt.
In den Standardvarianten haben die Partner Kontakt mit den Armen und versuchen, beim jeweils anderen Schwächen in der Struktur zu erfühlen und diese zu nutzen, z.B. durch eine Störung des Gleichgewichts. Dabei wird nicht nur ein stabiler und flexibler Stand verlangt, sondern auch Rumpf- und Armmuskulatur beansprucht. Die jeweiligen Gegenkräfte müssen ja verarbeitet werden. Tuishou ist also unter anderem ein funktionales und komplexes Ganzkörper-Krafttraining. Außerdem ist es eine besondere Trainingsform für das ZNS-PNS-Muskel-System und das motorische Gedächtnis.
Im Ergebnis reagiert der Körper mit Anpassung, die die Steuerungs- und Koordinationsprozesse aus dem Großhirn einschließt. Zur Anpassung gehört eine ständige Verfeinerung der Reaktionsmöglichkeit. Mensch ist zunehmend in der Lage, einerseits größere Kräfte aufzubringen und aufzunehmen, andererseits sensibler auf immer kleinere Angriffskräfte durch Anpassung der Struktur zu reagieren.
Man könnte sagen, Klaus hat recht, wenn er sagt: Es kommt durchs „machen“.
Zusammenfassend: Ganz normales Zeug, das es in anderen Stilen und anderen Sportarten auch gibt, beschrieben mit blumigen Umschreibungen für diverse Übungen, die man auch einfach klar benennen könnte.
Die "Alten" haben viel trainiert und so eine Unmenge Erfahrungen gesammelt. Mehr „Wissen“ hatte sie mit Sicherheit nicht.
Der einzige wirkliche Unterschied zwischen Taijiquan und den anderen Stilen ist die langsame Übungsform und die „innere Kraft“, „innere Energie“, das QI. Die Begriffe werden synonym beutzt, ich vermute, weil "innere Kraft" weniger eso klingt als QI. Das ändert aber nichts, sie/es bleibt unerklärt.
Klaus spricht nach Deinem Verständnis also " eine in Richtung des Angriffs gerichtete Grundspannung der Muskulatur"?
Bei der Formulierung ist unklar, ob es sich um einen eigenen oder fremden Angriff handelt.
Falls ein fremder gemeint ist, würde das wiederum dem ersten von mir zitierten Satz von Chen Zhiqiang_
"Pengjin ist eine quer [zur gegnerischen Angriffsrichtung] verlaufende Kraft."
weißt Du überhaupt auf welche Aussagen ich mich beziehe, oder glaubst Du das nur, weil es besser zu deiner Meinung passt, dass Pengjin ein Begriff ist, der von allen gleich benutzt wird, und daher durch dessen Benutzung unmittelbar klar wäre, was gemeint sei?
In der ersten Frage erzählte ich doch von diesen nichtmuskulären Pfaden die durch den geist errichtet werden... diese Art "Vorpfade" werden "qi" genannt. Dein Herz (Begehren) führt den Geist. Der Geist führt das qi. Das qi führt die Kraft. Alle Kraft ist aufgrund der o.g. Definition auf qi bezogen. (vergib mir für die Kürze und Vereinfachung). Die Chinesen beschrieben also dass alle Bewegung und Handlung innerhalb des Körpers "qi"-bezogen ist und solange das "qi" sich frei bewegen konnte war Deine Gesundheit gesichert.Die Pfade, von den ich eben sprach, aufzubauen beinhaltet, Dein "qi" frei fließen zu lassen, also ist es natürlich eine gesunde Praxis. Wenn Du also die Pfade des qi bewegst tust Du gleichzeitig was Gesundes aus der Sicht der Chinesen.Wandest Du einfach durch eine Taiji-Form ohne zu wissen wie Du Geist und qi manipulierst, dann hat Deine gewöhnliche Bewegung auch keine besondere gesundheitliche Wirkung.
[....]
Mike S.: Also, "pengjing" ist der "Pfad", den der Geist vom Boden durch die Mitte zu den Händen lenkt. Er geht nicht durch die Schulter. Du lernst also diese Kraqft zu manipulieren, dieses "jing" durch deine Bewegungen laufen zu lassen: Du kannst diese Kraft in vier Richtungen nutzen: aufwärts, abwärts, vom Körper fort und zum Körper hin.Der Gebrauch der Kraft aufwärts und vom Körper fort wird "pengjing" genannt, oder "Abwehr". Der Gebrauch dieser Kraft in Richtung des Körpers (allgemein) wird "lu" genannt. Der Gebrauch der gleichen Kraft direkt vom Körper fort ist "ji" und der der Kraft (gemeinsam mit der Schwerkraft) abwärts ist "an".
Pengjin sind hier für Herrn S. also Pfade die durch den Geist im Körper errichtet werden.
Er sagt, wenn man nicht weiß, wie man Geist und "qi" manipuliert, dann hat man eine gewöhnliche Bewegung, wohl auch ohne Pengjin. Also kommt es wohl nicht nur darauf an, dass man sich langsam bewegt, sondern auch was man dabei mit dem Geist macht.
Kannst du nachvollziehen, von wann das ist? Die Aussage impliziert, dass alle Bewegungsformen, die nicht mit Qi begründet sind, keine gesundheitliche Wirkung haben. Dass das nicht haltbar ist muß man nicht diskutieren, denk ich.
Hier ein (späterer?) Sigman:
Zitat:
Hintergrund
Auf der englischen I\Teijia-Mailingliste wurden die UBLS einiger Websites,
die sich mit der wissenschaftlichen Betrachtung von "Qi" befassen und das
Konzept Qi verwerfen, gepostet. Die betrefienden Artikel erwähnen u.a.
auch Taiji Quan als angebliche Methode zur Bntwicklung des Qi. Daraufhin
schrieb Mike Sigman folgenden Artikel, in dem er erklärt, warum die
genannten Artikel die Bedeutung des Begrilfs "Qi" in den inneren
Kampfkünsten mißverstanden hab en und legt seine Brklärung dar.
"Qi" von Míke Sigman
Deutsche Übersetzung und Formatierung von Andreas Graf Das Orignal
befindet sich @
Ich stelle den Inhalt des folgendes Textes zur Diskussion. Ich behaupte
nicht, daß er vollkommen korrekt ist - es ist eher ein ifersuch, ein
"Beschreibungsmodell" für einen komplexen Sachverhalt z1.ı entwickeln.
Aber falls das "Modell" das komplexe Thema "Qi" erklärt und vereinfacht,
so daß die "vrerwimıng etwas weniger wird, hil.ft es vielleicht einigen Leuten,
sich auf die wichtigeren Aspekte der inneren Kampfkünste zu
konzentrieren. Diese verwenden eine bestimmte Art der Bewegung.
Vielleicht gibt es auch ein genaueres Wissen über die 'iforgänge in der
traditionellen choinesischen Medizin (TC1121), aber da ich kein Bxperte auf
diesem Gebiet bin, lasse ich es außen vor.
Ich denke, die beste Herangehensweise an das Thema "Qi" ist, sich
ldarzumachen, daß "Qi" ein Archetyp oder Paradigma ist, das verwendet
wird, um die Beziehungen zwischen Leben und Bnergie zu beschreiben.
"Qi" ist keine (noch unentdeckte) Bnergieform oder "universelle Krafi". Bs
ist einfach ein Sammeltopf-Begrifi`, und die folgende Beschreibung stellt
einen Weg dar, diesen Sammeltopf-Begriffzu verstehen.
Das "Qi"-Paradigma wurde zu einer Zeit entwickelt, als die Gesetze der
iåfıssenschaft und der Physik nicht so weit entwickelt waren, wie sie heute
- im wesentlichen in der westlichen Wissenschafi - sind. Das Konzept "Qi"
kann generelle Beziehungen abdecken, hält aber der Logik
wissenschaftlicher Methoden schlecht stand.
Grundsätzlich, und fiír unsere Zwecke, kann Qi mit den drei Begriffen
Bnerg;ie,Ausdauer (engl: Stamina) und Bewegung gleichgesetzt werden
(kurz: BAB). Dabei liegt der Schwerpunkt auf BnergiefAusdauer. Mit
anderen Woflen: Bewegung wird implizit als Teilmenge von
Bnerg;ieı'Ausdauer betrachtet, aber wir werden das Gesamte als BAB
bezeichnen, um soviele Aspekte von "Qi" wie möglich abzudecken:
0 Bin kleines Kind hat sehr viel BAB, ein alter Mann nicht und er darf
sein BAB nicht verschwenden. Aus diesen allgemeinen
Überlegungen könnte das lfolksheilmittel entstanden sein, bei dem
alte Menschen im Bett ihrer Bnkel schlafen, um einen Teil ihres BAB
zu bekommen.
0 Wir können Krankheit als eine Blockade beschreiben, die den Fluß
von BAB blockiert
0 Das TCM-Konzept der Meridiane kann als "xferusch gesehen
werden, genauer zu beschreiben, wie sich der menschliche Korper
in diesem BAB-Paradigma verhält. Bewegungen oder
Behandlungen, die den "Fluß" des BAB verbessem, sind positiv.
Bbenso sollte manjemanden, wenn man seinen BAB-Fluß
blockieren kann, denjenigem Schaden zufügen konnen.
0 Wer sein Frühstück nicht ißt, dem geht wahrscheinlich noch vor dem
1\.-littagessen sein BAB aus.
0 Wen man Aufwärmübungen macht, kann man fiihlen, wie das BAB
in die Gange kommt - man konnte sagen "Mein BAB fließt".
0 Manche Lebensmittel sind gut f i.`ır das allgemeine BAB
0 Manche Orte (mit frischer Luft, Sonnenschein, etc.) wirken sich
positiv auf das BAB aus. Man kann diese Orte als "Orte mit gutem
BAB-Potential" beschreiben.
Das allgemeine Konzept eines "Qi" oder "BAB"-Paradigma ist gut und
deckt viele allgemeine Situationen ab. Da es so gut geeignet ist, wurde es
zu einer "Basis"-'I`heorie, von der aus viele andere Theorien betrachtet
wurden und mit deren Begriffen viele andere Theorien beschrieben
wurden.
Der "Bewegung"-Aspekt von BAB:
In den Kampfkünsten können der menschliche Korper, dessen Fähigkeiten
und das Training mit den BAB-Beg;ri:Efen beschrieben werden. Jedoch
treten einige Probleme auf da ein ehemaliger "Sammeltopf"-Begrilf ("Qi"),
zu einem spezifischeren Begrifi`wurde, als das Konzept von Meridianen
und spezifischen Flüssen eine akzeptierte 'Theorie innerhalb des
Paradigrnas wurde.
Um diese Probleme zu vermeiden, werde ich einige Aspekte von "Qi"
herausnehmen - mit der Begründung, daß sie körperliche Phänomene
waren, die mit dem allgemeinen Sammeltopf-Begriff "Qi" verbunden
wurden. Wenn wir zu tiefin eine Diskussion der TCM einsteigen, belasten
wir uns auch mit den vielen Problemen der TCM-Konzepte. Mit anderen
Worten: die TCM hat eine Zahl von Lochem in ihrer Logik. Wu
beschränken die Diskussion von "Qi" auf das generelle Thema von BAB,
bevor wir annehmen, daß die TCM korrekt ist.
Da Bewegung ein Aspekt des Lebens und der Phänomene des Lebens
sind, wird Bewegung als gültige Teilmenge von "Qi" betrachtet. Im engeren
Sinne werden viele der eingeübten Anwendungen von Bewegung (jin) als
"Qi" bezeichnet. I-Iier liegt auch das Problem der Diskussionen über "Qi":
Viel zu viele 'Jerweise auf "Qi" veranlassen Westler, über eine ungreitbare
Lebenskrafi zu diskutieren, wobei "Qi" sich hier eigentlich auf diese
antrainierten Bewegungen bezieht.
Bin Beispiel, daß mich vei"wunde1t, sind die zahlreichen Tvrerweise auf Dim
Mak, Tuite etc., bei denen die spezifische aber ungreifbare Idee einer
Lebenskrafl "Qi" ausgiebig diskutiert wird ("Ich habe ihn mit meinem Qi
geschlagen. "). Dabei bezieht sich die ursprüngliche chinesische Außerung
auf eine antrainierte Kraft, wenn sie "Qi" verwendet.
Dasselbe trifl auf viele Beschreiungen über das "Qi" in Taiji,
Bagua, etc. zu. Die Beschreibungen bezogen sich aı.ıfBewegung und nicht
auf eine ungreifbare "Krafi". Die Beschreibungen waren absichtlich recht
allgemein gehalten, denn niemand wollte genaue Informationen über diese
Beweungen und Trainingsmethoden weitergeben. Wenn jemand genaue
Anweisungen geben wollte, so konnte er sehr genau und ohne
"xferschleierungen schreiben.
Meine Aussage ist also, daß eine Untersuchung von "Qi", die auf die
Wderlegung ungreifbarer Kräfte abzielt, fehlgerichtet ist und die Absicht
der ursprünglichen Beschreibung stark verkennt. Werm ich diese Art von
Diskussion sehe, weiß ich augenblicklich, daß die Autoren die Bedeutung
von "Qi" in den inneren Kampfkünsten rni.ßverstanden haben.
Mike Sigman
Nochmal ein Versuch
Hintergrund
Auf der englischen I\Teijia-Mailingliste wurden die UBLS einiger Websites,
die sich mit der wissenschaftlichen Betrachtung von "Qi" befassen und das
Konzept Qi verwerfen, gepostet. Die betrefienden Artikel erwähnen u.a.
auch Taiji Quan als angebliche Methode zur Bntwicklung des Qi. Daraufhin
schrieb Mike Sigman folgenden Artikel, in dem er erklärt, warum die
genannten Artikel die Bedeutung des Begrilfs "Qi" in den inneren
Kampfkünsten mißverstanden hab en und legt seine Brklärung dar.
"Qi" von Míke Sigman
Deutsche Übersetzung und Formatierung von Andreas Graf Das Orignal
befindet sich @
Ich stelle den Inhalt des folgendes Textes zur Diskussion. Ich behaupte
nicht, daß er vollkommen korrekt ist - es ist eher ein Versuch, ein
"Beschreibungsmodell" für einen komplexen Sachverhalt zu entwickeln.
Aber falls das "Modell" das komplexe Thema "Qi" erklärt und vereinfacht,
so daß die "vrerwimıng etwas weniger wird, hil.ft es vielleicht einigen Leuten,
sich auf die wichtigeren Aspekte der inneren Kampfkünste zu
konzentrieren. Diese verwenden eine bestimmte Art der Bewegung.
Vielleicht gibt es auch ein genaueres Wissen über die 'iforgänge in der
traditionellen choinesischen Medizin (TC1121), aber da ich kein Bxperte auf
diesem Gebiet bin, lasse ich es außen vor.
Ich denke, die beste Herangehensweise an das Thema "Qi" ist, sich
ldarzumachen, daß "Qi" ein Archetyp oder Paradigma ist, das verwendet
wird, um die Beziehungen zwischen Leben und Bnergie zu beschreiben.
"Qi" ist keine (noch unentdeckte) Bnergieform oder "universelle Krafi". Bs
ist einfach ein Sammeltopf-Begrifi`, und die folgende Beschreibung stellt
einen Weg dar, diesen Sammeltopf-Begriffzu verstehen.
Das "Qi"-Paradigma wurde zu einer Zeit entwickelt, als die Gesetze der
iåfıssenschaft und der Physik nicht so weit entwickelt waren, wie sie heute
- im wesentlichen in der westlichen Wissenschafi - sind. Das Konzept "Qi"
kann generelle Beziehungen abdecken, hält aber der Logik
wissenschaftlicher Methoden schlecht stand.
Grundsätzlich, und fiír unsere Zwecke, kann Qi mit den drei Begriffen
Bnerg;ie,Ausdauer (engl: Stamina) und Bewegung gleichgesetzt werden
(kurz: BAB). Dabei liegt der Schwerpunkt auf BnergiefAusdauer. Mit
anderen Woflen: Bewegung wird implizit als Teilmenge von
Bnerg;ieı'Ausdauer betrachtet, aber wir werden das Gesamte als BAB
bezeichnen, um soviele Aspekte von "Qi" wie möglich abzudecken:
0 Bin kleines Kind hat sehr viel BAB, ein alter Mann nicht und er darf
sein BAB nicht verschwenden. Aus diesen allgemeinen
Überlegungen könnte das lfolksheilmittel entstanden sein, bei dem
alte Menschen im Bett ihrer Bnkel schlafen, um einen Teil ihres BAB
zu bekommen.
0 Wir können Krankheit als eine Blockade beschreiben, die den Fluß
von BAB blockiert
0 Das TCM-Konzept der Meridiane kann als "xferusch gesehen
werden, genauer zu beschreiben, wie sich der menschliche Korper
in diesem BAB-Paradigma verhält. Bewegungen oder
Behandlungen, die den "Fluß" des BAB verbessem, sind positiv.
Bbenso sollte manjemanden, wenn man seinen BAB-Fluß
blockieren kann, denjenigem Schaden zufügen konnen.
0 Wer sein Frühstück nicht ißt, dem geht wahrscheinlich noch vor dem
1\.-littagessen sein BAB aus.
0 Wen man Aufwärmübungen macht, kann man fiihlen, wie das BAB
in die Gange kommt - man konnte sagen "Mein BAB fließt".
0 Manche Lebensmittel sind gut f i.`ır das allgemeine BAB
0 Manche Orte (mit frischer Luft, Sonnenschein, etc.) wirken sich
positiv auf das BAB aus. Man kann diese Orte als "Orte mit gutem
BAB-Potential" beschreiben.
Das allgemeine Konzept eines "Qi" oder "BAB"-Paradigma ist gut und
deckt viele allgemeine Situationen ab. Da es so gut geeignet ist, wurde es
zu einer "Basis"-'I`heorie, von der aus viele andere Theorien betrachtet
wurden und mit deren Begriffen viele andere Theorien beschrieben
wurden.
Der "Bewegung"-Aspekt von BAB:
In den Kampfkünsten können der menschliche Korper, dessen Fähigkeiten
und das Training mit den BAB-Beg;ri:Efen beschrieben werden. Jedoch
treten einige Probleme auf da ein ehemaliger "Sammeltopf"-Begrilf ("Qi"),
zu einem spezifischeren Begrifi`wurde, als das Konzept von Meridianen
und spezifischen Flüssen eine akzeptierte 'Theorie innerhalb des
Paradigrnas wurde.
Um diese Probleme zu vermeiden, werde ich einige Aspekte von "Qi"
herausnehmen - mit der Begründung, daß sie körperliche Phänomene
waren, die mit dem allgemeinen Sammeltopf-Begriff "Qi" verbunden
wurden. Wenn wir zu tiefin eine Diskussion der TCM einsteigen, belasten
wir uns auch mit den vielen Problemen der TCM-Konzepte. Mit anderen
Worten: die TCM hat eine Zahl von Lochem in ihrer Logik. Wu
beschränken die Diskussion von "Qi" auf das generelle Thema von BAB,
bevor wir annehmen, daß die TCM korrekt ist.
Da Bewegung ein Aspekt des Lebens und der Phänomene des Lebens
sind, wird Bewegung als gültige Teilmenge von "Qi" betrachtet. Im engeren
Sinne werden viele der eingeübten Anwendungen von Bewegung (jin) als
"Qi" bezeichnet. I-Iier liegt auch das Problem der Diskussionen über "Qi":
Viel zu viele 'Jerweise auf "Qi" veranlassen Westler, über eine ungreitbare
Lebenskrafi zu diskutieren, wobei "Qi" sich hier eigentlich auf diese
antrainierten Bewegungen bezieht.
Bin Beispiel, daß mich vei"wunde1t, sind die zahlreichen Tvrerweise auf Dim
Mak, Tuite etc., bei denen die spezifische aber ungreifbare Idee einer
Lebenskrafl "Qi" ausgiebig diskutiert wird ("Ich habe ihn mit meinem Qi
geschlagen. "). Dabei bezieht sich die ursprüngliche chinesische Außerung
auf eine antrainierte Kraft, wenn sie "Qi" verwendet.
Dasselbe trifl auf viele Beschreiungen über das "Qi" in Taiji,
Bagua, etc. zu. Die Beschreibungen bezogen sich aı.ıfBewegung und nicht
auf eine ungreifbare "Krafi". Die Beschreibungen waren absichtlich recht
allgemein gehalten, denn niemand wollte genaue Informationen über diese
Beweungen und Trainingsmethoden weitergeben. Wenn jemand genaue
Anweisungen geben wollte, so konnte er sehr genau und ohne
"xferschleierungen schreiben.
Meine Aussage ist also, daß eine Untersuchung von "Qi", die auf die
Wderlegung ungreifbarer Kräfte abzielt, fehlgerichtet ist und die Absicht
der ursprünglichen Beschreibung stark verkennt. Werm ich diese Art von
Diskussion sehe, weiß ich augenblicklich, daß die Autoren die Bedeutung
von "Qi" in den inneren Kampfkünsten rni.ßverstanden hab en.
Mike Sigman
Taiji Qigong e.V, Design: Andreas Graf
Also mit deiner Einleitung gehe ich konform. Ich kenne Hu Yaozhen nicht persönlich aber von allem was er schreibt drängt sich mir der Verdacht auf
dieser Hu Yaozhen ist einfach jemand der eine Leidenschaft für Fantasy im echten Leben hat. Ganz normale , in der jeder anderen Sportart auch vorkommende Dinge werden da völlig fantastisch benannt und umschrieben...
Und dann zu allem Überfluss auch noch so dargestellt als wäre es irgendwas "besonderes", anderes etc....
Laberb... trifft es da denke ich sehr gut.
Zu deinen Ausfürhungen zu Ma Jiangbao.
Ich kann mir denken , dass dich das tief beeindruckt hat als du das Mitte der 90ger live gesehen hast.
Ich war damals nicht dabei ... und Videos gibts anscheinend auch keine ? Mitte der 90ger waren ja Videokameras doch schon relativ weit verbreitet..
Einen 80Kg Mann mit 1 Hand hochheben und nach oben wegschleudern und dass mit Leichtigkeit halte ich schlicht für nicht durchführbar....
Nun gut , du hast es mit eigenen Augen gesehen und ich glaube es dir trotzdem nicht.....
Damit möchte ich nicht sagen dass du lügst oder ähnliches ich möchte nur so stehen lassen dass ich sowas nicht glaube bis ich es selbst gesehen habe.
Ich stamme aus einer freikirchlichen, charsiamatisch religiösen Familie. Die fantastischten Wunder gehören also seit meiner Kindheit dazu ..... Irgendwie hat mich aber noch keines davon jemals überzeugt.
Vielmehr hatte es in 100% der Fälle für mich den Anschein , dass einfach das was passiert, nicht dass ist was die Leute glauben dass passiert.
Ich war natürlich auch auf einigen charismatischen Heilungsgottesdiensten wo Wunder live vorgeführt wurden....
Ich konnte immer nur mit dem Kopf schütteln wie man so eine offensichtliche Scharlatanerei nicht durchschauen konnte.
Für die Leute um mich herum waren das aber fantastische Wunder...
Drum bitte sehe es nicht als persönlichen Angriff.....
Aber solange es von solchen Wundern nur Mundzeugnisse gibt , kann ich sie aufgrund meiner eigenen Vergangenheit nicht glauben. Das verhindert einfach die Erfahrung.
Zu den Ma Jiangbao Videos die du verlinkt hast.
Ich weiss nicht ob es nur mir auffällt aber der Dummy lässt bewusst sein Standbein in einer ungünstigen Position stehen , damit er darüber spektakulär weggeschubst werden kann....
Er positioniert sich also im vornherein mit seinen Beinen maximal schlecht ... damit ein Schubsen maximal wirkt....
Zudem macht er seinen Körper lang und fest oder legt sich oft bewusst mit seinem Oberkörper aus dem Gleichgewicht ... auch dass , damit das Schubsen besser wirkt.
Die verlinkten Videos sind für mich viel mehr einfach eine Demonstration davon was passiert wenn jemand geschubst wird der sich vorher freiwillig in eine maximal schlechte Position mit maximal schlechter Körperstruktur begiebt.
Nicht Ma Jiangbao macht da erstaunliches ... sondern der Mitspielende Partner
z.B. nur exemplarisch 1.09..... wenn emand so schräg nach seitlich auf einem Bein steht und man ihn dann schubst na klar fliegt der ... und abspringen tut er noch dazu (Weil er sonst hinfliegen würde bei der schlechten Körperposition)
Dass da keiner von den Probanden mal seine Beinarbeit anpasst... nein die lassen sich bewusst maximal aus dem Gleichgewicht bringen und warten dann nur drauf abzuheben
Natürlich bist Du kleinlich. Du korrigierst ja auch gerne Rechtschreibung und Grammatik.
Mir wird dergleichen zwar vorgeworfen, allerdings eher von den Freunden schlichthirniger Grobbetrachtungen bzw. von Polemikern, die gerne Aussagen von anderen Menschen verzerrt wiedergeben, und dann Richtigstellungen als "Haarespalten" oder "Korinthenkacken" bezeichnen.
Wenn jemand allerdings selbst klar stellt, dass es sich um Methoden handelt, sehe ich keinen Gewinn an Klarheit, wenn man darauf rumreitet, ob es nun Kräfte seien oder nicht.
Keine Ahnung, wo Hu seine Liste her hat, aber üblicherweise werden Methoden oder Grundtechniken halt in einigen CMA als "jin" bezeichnet, die man dann mit Kraft oder Energie übersetzten kann.
Und wenn man dann den Wald vor lauter Bäumen noch sieht, bemerkt man, dass diese Bewegungen alle Schraubenform haben: gerade Bewegungen enthalten gleichzeitig Drehbeweungen um die Richtung der geraden Bewegung als Achse.
Das gibt es natürlich auch in anderen Kampfkünsten. Ein üblicher gerader Fauststoß wird auch oft gedreht, außer bei Stößen, die z.B. mit vertikaler Faust beginnen und vertikaler Faust enden.
Im Chenshi hat das auch die Bedeutung der verbundenen, kontinuierlichen Bewegung, im Sinne einer Abfolge des Einsatzes der versch. Körperteile, die im Chansigong geübt wird.
Hier aus einem Manuskript von Chen Zhaokui, dem Vater von Chen Yu:
[Hervorhebungen von mir]
Die spulende Kraft wird auch seidenspulende Kraft genannt und ist einer der Hauptinhalte des Chen-Taijiquan. Einfach gesagt handelt es sich dabei um einen Verlauf und eine Methode des Krafteinsatzes. Dies bezieht sich darauf, dass sämtliche Bewegungen am ganzen Körper oben wie unten einem gebeugten Verlauf folgen. Darüber hinaus sind sie Abschnitt für Abschnitt miteinander verbunden und eng aufeinander abgestimmt. Sie sind fortgesetzt und ununterbrochen -
[...]
Auf diese Weise entsteht ein Kraftverlauf, der fast einer Spirale gleicht und der sich aus der Verbindung aller Arten von Bogenlinien mit verschiedenen Krümmungsgraden zusammensetzt. Bei den beiden Zeichen für "Seide spulen" als Bestandteil des Begriffs seidenspulende Kraft handelt es sich um eine Metapher. Es ist keineswegs so, dass es eigens irgendeine "Kraft"2 gäbe, die sich am Körper und den Gliedmaßen entlang schlängeln und winden würde.
Die seidenspulende Kraft kann man sowohl beim Angriff als auch bei der Abwehr einsetzen. Gleichzeitig kann eine Bewegung sowohl einen Angriff als auch eine Verteidigung darstellen. Beim Angriff ändert sich der eigene Punkt der Kraftübertragung, indem er der Bewegung des Gegners folgt. Bei der Abwehr passt man sich der Änderung des gegnerischen Punkts der Kraftübertragung an, um ihn ins Leere laufen zu lassen. Z.B.: Ich greife mit dem Arm an, indem ich schwellende Kraft3 einsetze. Meine Hand wird vom Gegner von der Seite abgefangen und von ihm vorbeigeleitet (unter der Annahme, dass der Punkt der Kraftübertragung im Bereich meiner Hand liegt). Daraufhin lockere ich die Kraft in der Hand und gehe zum Einsatz des Ellbogens über (d.h. ich verändere den Punkt der Kraftübertragung). Falls mein Angriff nochmals weitergeleitet wird, entspanne ich den Oberarm und setze die Schulter ein... usw. bis zum Einsatz der Hüfte, oder des Ellbogens von hinten (d.h. der andere Ellbogen greift von hinten [mit einer Körperdrehung] an). Allein von dieser einen Bewegung ausgehend betrachtet kann jeder einzelne Punkt auf der Linie von der Hand über die Schulter, den Rücken bis zur Hüfte zum Punkt der Kraftübertragung werden. Es ist nicht nur so, dass man den oben beschriebenen Ablauf an Variationen ausführen kann, sondern man kann sie auch miteinander kombinieren. In dem Moment, da man die Schulter und den Ellbogen entspannt, setzt man umgekehrt die Hand und den Unterarm ein, um den Sieg zu erringen. Kurz gesagt geht es hier dabei stets darum, sich den gegnerischen Bewegungen anzupassen und sich auf die sich verändernden Umstände einzustellen. Bei der Abwehr verhält es sich dann genauso.
[...].
Im Chen-Taijiquan verlaufen jegliche Technik und die Bewegungen eines jeden Körperteils unter Einsatz der seidenspulenden Kraft, es gibt hierbei keine Ausnahme (wobei sich dies in der Hauptsache speziell auf den Oberkörper bezieht). Es soll hierbei betont werden, dass die Bewegungen des ganzen Körpers dazu passend koordiniert werden müssen. Beim Einsatz der seidenspulenden Kraft sind die Bewegungen nicht unbedingt besonders groß, manchmal ist der Unterschied, ob man seidenspulende Kraft einsetzt oder nicht, von Außen gesehen sehr klein
https://www.ctnd.de/wissenswertes/36...len-wuhun.html
Anpassung ist in dem von Dir dargestellten Modell reizabhängig.
An welchen Reiz passt sich denn das System bei langsamen Bewegungen ohne große Belastung an, so dass es plötzlich mit Kontraktionen reagieren kann, die während des langsamen Bewegens nie auftraten?
Da geht es ja üblicherweise auch um praktische Übungsanweisungen.
Wenn ich Boxen lernen will, gehe ich zu einem erfahrenen Boxtrainer und nicht zu einem Sportwissenschaftler, der nie geboxt hat, erfolgreich Boxer trainiert mir aber irgendwas über Muskelkontraktionen, ATP, ZNS und PMS erzählen kann...
die Aussage impliziert , daß Mike S. dies aus der Sicht der Chinesen beschrieben hat .....siehe hier ..
Zitat:
die Pfade des qi bewegst tust Du gleichzeitig was Gesundes aus der Sicht der Chinesen....
Er selber spricht von Mikrobewegungen und Intention als Basis , Kraft zu manipulieren .
@ Wong F.
Danke dass du mich nicht "Lügen gestraft" (Wissensschatz) hast, auch wenn ich manches ein bisschen anders sehe.
Liebe Grüße
DatOlli
nein, da steht keine besondere gesundheitliche Wirkung.
Also diejenige gesundheitliche Wirkung, die durch den Aufbau der geistigen Kraftpfade, die mit Qi in Verbindung gebracht werden, laut Mike S. erreicht werden kann.
Ansonsten hat es halt die gewöhnliche gesundheitliche Wirkung einer ähnlichen Gymnastik, die nicht besonderen Wert auf innere Arbeit legt.
Von wann das ist, steht gleich zu Beginn des Interviews:
mir scheint, er unterstellt in diesem Abschnitt, denjenigen, die versuchen Qi zu widerlegen, dass sie nicht verstanden haben, welche Rolle Qi in den sogg. IMA spielt:Zitat:
Anläßlich seines ersten Workshops in Aachen (1999) konnten wir Mike Sigman für ein kleines Interview gewinnen.
Meine Aussage ist also, daß eine Untersuchung von "Qi", die auf die
Wderlegung ungreifbarer Kräfte abzielt, fehlgerichtet ist und die Absicht
der ursprünglichen Beschreibung stark verkennt. Werm ich diese Art von
Diskussion sehe, weiß ich augenblicklich, daß die Autoren die Bedeutung
von "Qi" in den inneren Kampfkünsten rni.ßverstanden hab en.
@Royce Gracie2
Danke das du dich wieder beteiligst. Zu dem "einarmigen bewegen" und dem "Springen" habe ich ein bisschen weiter vorne einen alten Post, zum Thema Ti Fang, hier aus dem Forum verlinkt. Der erklärt dass aus meiner Sicht recht gut.
Ist allerdings eine kooperative "Übungsmethode". Vier Unzen betrachte ich persönlich jetzt mal nicht als "reales Gewicht" sondern als möglichst geringen Krafteinsatz. Von daher denke ich schon, dass Klaus genau das gesehen hat, was er schrieb.
Liebe Grüße
DatOlli
@Royce Gracie2 Das sind keine Wunder, sondern fortgeschrittene Mechanik. Nur weil dieses Niveau 99% der Leute nicht haben, heißt es nicht, dass es nicht existiert. Da musst du eben mal hingehen, wenn es Seminare von guten Leuten gibt. Der genannte Meister (edit: das war der Sohn, sein Vater lebt auch nicht mehr) ist leider bereits verstorben, aber wieso gehst du nicht mal zu einem Chen-Meister, die sind regelmäßig in Deutschland.
Warum sollte er das tun? Glaubst du ernsthaft er hätte das nötig? Andersherum wird ein Schuh draus, die "ima-szene" sollte sich, aus meiner Sicht, eher bemühen Leute wie ihn "in's Boot zu holen" falls sie nicht irgendwann zu einer reinen "Gesundheits- und Bewegungskunst" verkommen möchte die theoretisch kämpfen könnte, wenn sie es dann auch mal trainieren würde.
Also nicht irgendwann im "Konjunktiv-Combat" enden möchte.
Liebe Grüße
DatOlli