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Narexis
Auch Szenario a) hat einen riesen Spielraum... Wie sieht’s denn aus, wenn ich währenddessen reagieren, ziehen, reißen, schieben, Deine Arme (und uns) bewegen und kontrollieren darf, auch mal die Griffvarianten wechseln oder kurz umgreifen usw. darf? Du hast Dich dann aus der Situation befreit, wenn ich keinen Griff mehr habe, nicht bereits wenn es Dir einmal gelingt, den Griff kurz aufzubrechen und ich ihn noch in derselben Sekunde wieder habe...
C'est le ton qui fait la musique.
bisher bin ich dem Problem noch nicht begegnet, dass ein befreiter Griff gleich wieder geschlossen wird. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass du kreativer und systematischer bist im Möglichkeiten suchen, wie das geht, als die meisten andern Leute.
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Szenario a) mit echtem Widerstand wäre das, woran ich gedacht hätte... Sollte eigentlich problemlos machbar sein.
ja sicher. Kein Problem damit.
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Dann solltest Du mit ihnen umgehen können und es wäre doch ziemlich peinlich, wenn sie Dich ständig auf dem falschen Fuß erwischen, obwohl Du im Kern behauptest, genau mit solchen Situationen klarzukommen.
mal schaun, ich weiss das ja noch nicht. Das sind noch ungelegte Eier, es hat wenig Sinn, über die Würze der Omelette zu reden.
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Frag Dich doch mal, warum ich mit Handschuhen und Bandagen deutlich härter und bedenkenloser zuschlage, als ohne (insbesondere zum Kopf)...
ja eben, weil das ein Schutz ist.
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... das ist nett, was ist, wenn’s sie nicht interessiert und Abbruch keine Option ist?
dann stell ich sie in den Senkel. Handgreiflich. Solange, bis sie mir glauben, dass ich in einem gegebenen Moment sie verhauen könnte, sie mich aber nicht.
und dann kann man in der Regel normal weiter trainineren.
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Die Frage ist nicht, ob es das gibt oder nicht, sondern dass Du auf die Zielsetzung eingehst oder zumindest eingehen und sie auf ihrem Weg unterstützen kannst.
jaja, das sind doch Selbstverständlichkeiten. ich unterrichte nun wirklich schon lange genug (nicht Kampfkunst, sondern Schulzeug), um diese Sachen drin zu haben.
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Der Unterschied ist, dass ich die von Dir genannten Fähigkeiten nie im Rahmen des Sports benötigen werde.
ich werde im WT auch nie das Wissen benötigen, wie man korrekt eine Kieser-Maschine bedient. Das sind zwei völlig zusammenhangslose Dinge. Wie Socken und MMA.
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Wie willst Du jemandem was beibringen oder ihn korrigieren, wenn Du die Fehler nicht mal erkennst und dann nicht einmal in der Lage bist, sie zu korrigieren?!
och, für WT von Anfang bis Mittelstufe kann ich das ganz gut.
und "Vorwärtsdruck!" als Anleitung passt eigentlich immer.
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Abgesehen davon mal gefragt, was ist, wenn Leute nicht wollen, dass Du an ihnen rumgrabscht?
WT beinhaltet nun mal Körperkontakt, wer den nicht erträgt, ist wohl am falschen Ort. Schach wäre da eine Alternative. Oder vielleicht Kampfkünste mit Waffen. Da muss man nicht so organisch-menschliches Materie anfassen sondern hat immer noch den Stock oder das Schwert dazwischen.
wie machen das bloss die BJJler, die haben doch noch viel mehr und engeren Körperkontakt....
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Es soll doch die eine oder andere Person geben, die an SV orientiertem Training interessiert ist und ein Problem mit derartigen Berührungen (und dann auch noch ständig...) hat...
Man kann daran arbeiten, diese Abneigung zu verändern.
SV hat auch einiges damit zu tun, dass man sich traut, in Kontakt zu gehen zu andern Menschen, gerade und besonders auch dann, wenn der andere Mensch unagenehm riechen sollte, schmutzig ist, abstossend ist.
wenn man das kontrolliert und mit Ruhe in den Händen kann, ist das schon sehr hilfreich.
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Du kannst es Dir nicht aussuchen und wenn Du nicht in der Lage bist, auf den anderen Wegen Wissen zu vermitteln oder zu erklären, bist Du solange auf dem Posten falsch, bis Du es kannst.
jene, die bisher von mir gelernt hatten, sind meist recht zufrieden mit den Ergebnissen :)
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Dann ist es meine Aufgabe, es ihnen anders beizubringen und nicht darauf rumzureiten...
sicher. Keine Widerrede.
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Das ändert nichts an der eigentlichen Aussage der Zeilen. Die Technik kann noch so gut sein, solange die physischen Voraussetzungen nicht erfüllt sind, interessiert das keinen Angreifer...
Die physischen Voraussetzungen für WT sind nun mal recht bescheiden. Man sollte fähig sein, auf den eigenen Beinen zu stehen. Genug Kraft in den Armen, um eine Tasse Tee zu halten.
WT wurde eben von Frauen für Frauen entwickelt, für Situationen, wo jemand physisch dem Angreifer unterlegen ist als Standardsituation.
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Was mit einem kleinen 1kg Hund, der mich zerfleischen will? Die beiden können mir nicht einmal dann (unbewaffnet und mit Schlägen) gefährlich werden, wenn sie es noch so wollen...
ich hatte mal 4 kg panische Katze erlebt :ups:
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Weil ihr ganz andere Versprechen suggeriert und verkauft...
Wer ist "ihr" :D
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Ich habe auch schon 40 Leute „aufgehalten“, als ich mich in den Weg gestellt habe und dem ersten Typ, der vorbeigehen wollte, unmissverständlich zu verstehen gegeben habe, dass er das nicht nochmal versuchen soll. Der Punkt ist nur, dass das nicht bedeutet, dass ich mich gegen 40 Leute verteidigen kann...
nein, aber du hast 40 Leute aufgehalten. Es ist ein tatsächliches Aufhalten, auch wenn du nicht jeden einzelnen von denen ko geschlagen hast. Social engineering (also zB die Fähigkeit, so eindrucksvoll dazustehen, dass keiner der 40 Lust hat, es zu versuchen) kann eine Menge Arbeit und Mühe sparen.
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Ich hab auch schon durch bloßes Anschreien Personen zur Flucht bewegt, das ist allerdings nicht die Situation, auf die ihr angeblich vorbereitet seid.
Doch, Anschreien bzw Lärm machen ist auch immer wieder Thema.
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Die Technik ist das kleineste Problem...
nein, im Moment ist Technik, besonders Boxtechnik, kein kleines Problem für mich. ich hab inzwischen immerhin so viel gseehen davon, dass mir schmerzlich bewusst wird, wie viel noch fehlt...
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... und doch behauptet ihr, euch gegen die Angreifer, die es so meinen, verteidigen zu können.
Die Kategorie "meint es wirklich ernst" kam bisher noch nie in einem SV-Seminar oder WT-Unterricht vor. Es wird über Ziele geredet, die Angreifer haben können (Sex, Geld, Handy, Dampf ablassen), und darüber, wie man diese Situation manipulieren kann, um sich selbst zu schützen.
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Für den Rest muss ich nichts trainieren. Gleichzeitig ist’s schon interessant, denn denkst Du wirklich, die Leute hören auf, nur weil das „Opfer“ sich ein Bisschen wehrt?
im Rahmen der "metoo"-Debatte habe ich so einige Statements von Frauen gelesen. Extrem häufig kamen Geschichten auf der Linie von "ich wurde angegriffen, habe mich lautstark und mit Händen und Füssen gewehrt, so gut ich konnte, der Unhold rannte weg." doch doch, das ist ziemlich Standard und geschieht häufig so.
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Um laut zu schreien oder wild um mich zu schlagen bzw. Lärm zu machen, brauche ich keine brutalen Kampftechniken...
du nicht, andere schon.
Für einige ist WT auch erst überhaupt ein Weg dazu, um sich überhaupt erst das Recht zu geben, sich zu wehren, und Lärm zu machen. und nicht einfach in Starre zu fallen und dort nicht mehr rauszukommen, bis der Angreifer fertig ist mit dem, was er vor hat.
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Die letzte Massenschlägerei nach einer Veranstaltung habe ich mir wohl nur eingebildet und auch Kampfsportler mit Vorstrafen gibt es schließlich nicht, auch dass Kriminelle mal gezielt was trainieren, ist total abwegig...
ich bewege mich offenbar nicht in einer solchen Umgebung, wo das häufig vorkommt. Aber ob ich solche Leute als "ernsthaft" bezeichnen würde... weiss nicht.
Einer, der Ernsthaftigkeit und kriminellen Geist mit Kampfsportausbildung verbindet, ist ein sehr gefährlicher Mensch. Ich glaube, einem einzigen davon bin ich mal begegnet, der diese drei Dinge in sich vereinigte.
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Wenn Du Dich mit Druck und Intention nach vorne bewegst, reicht eine explosive Beschleunigung des Oberkörpers nach hinten und Du wirst auf dem Hintern landen.
ich bin immer noch der Auffassung, dass es möglich sein müsste, die Füsse mitzunehmen.
Aber im WT geht man auch nicht auf die Weise mit Druck und Intention nach vorne, wie man das im MT tut. schon gar nicht gegen einen unkooperativen Gegner. Das widerspricht allen Ideen des WT.
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Die Versprechen und Behauptungen beziehen sich nur nicht auf den Alltag...
Doch, sie beziehen sich auf Alltag in Nordeuropa im Jahr 2018. Worauf denn sonst? Wenn es doch keine Wettkämpfe gibt?