Ja schön, aber bist Du wichtig?
Und wenn ja wofür?
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Ja, wichtig für sich selbst.
Ich probier ja gelegentlich alles mögliche aus, so bin ich aus Neugierde auch zum Reiki und zum Arolo gekommen (bitte jetzt keine Diskussion dadrüber). Interessant war, dass der Lehrmeister uns, die wir doch anderen helfen wollen/wollten, versucht hat beizubringen, dass das Wichtigste für jeden einzelnen von uns ist, sich darüber im klaren zu sein, dass er/sie das Wichtigste in seinem Leben sei!
Hä?
Na klar - geht es dir nicht gut, wie willst du dann anderen helfen, so einfach war die Antwort.
Bist du krank, kannst du nicht arbeiten, verdienst irgendwann kein Geld, kannst irgendwann dich und deine Familie nicht mehr durchbringen - in Zeiten von Corona bekommt so etwas eine besondere Bedeutung.
Ist ja alles gut und schön aber Pansapiens hat auf meinen weiter oben stehenden Absatz geantwortet in dem
ich mich auf das Universum beziehe.
Ihr könnt Euch alle gerne so wichtig wie nur irgendwas finden aber die Diskussion driftete ja in philosophische Bereiche ab.
Da Euer Bewußtsein chemisch,physikalisch und psychologisch veränderbar ist, stellt sich dann doch die Frage in wieweit man mit
seinem munteren "ich bin wichtig "-Ego so in der Realität auf einer plausiblen Kurvebahn läuft.
Sehe das eher gegenteilig. Ich finde letztendlich sind wir alle komplett unwichtig, oder wenigstens nichts besonderes, und wenn es einen tieferen Sinn gibt ist der für uns nicht fassbar. Dabei gibt es imho auch keine besondere Erlösung und wenn ist die auch nur eine Momentaufnahme. Andererseits sind wir halt hier und wenn ich die Wahl zwischen unnötigen Leid und einem erfüllten Leben hätte wäre mir das erfüllte Leben lieber. Was jetzt genau Erfüllung sein soll ist ein Thema für sich.
Hört sich vielleicht bescheuert an, aber ich finde es irgendwo befreiend zu denken, dass es keinen tieferen Sinn gibt und das Leben in dieser Form einfach aufhört. Keine Belohnung, keine Bestrafung, einfach nur ein sauberer Bruch. Kann ich schlecht beschreiben, aber hatte einmal das Gefühl als wäre mir nach einem solchen Gedankengang eine Riesenlast von den Schultern gefallen und habe mich ziemlich präsent gefühlt. Konnte das leider nicht reproduzieren.
oder auf "irgendwas":
Da ich zweifellos nicht nichts bin, bin ich irgendwas.
Ich bin sogar der Mittelpunkt meines eigenen Universums. Wenn ich sterbe, geht meine Welt mit mir unter.
Meine Vorfahren haben es immerhin durch die Evolution geschafft.
Wie war das denn, bei der beidseitigen Lungenembolie?
Hast Du das gesagt: egal, bin ja ohnehin unwichtig für das Universum, was soll ich den anderen die Luft wegatmen...oder war vielleicht Deine eigene Exsistenz plötzlich ganz oben auf der Prioritätenliste?
Ich denke, Pansapiens meinte das im gleichen Sinne wie ich - ich bin für meine Existenz wichtig, da relativ unersetzbar. Das reicht völlig als Rechtfertigung. Irgendwie bin ich ja entstanden, also fand das jemand oder etwas zumindest interessanter als es nicht zu tun. Wenn meine Eingebung recht hat, bin ich schon etwas länger da, und habe reichlich Leben hinter mir. Also leiste ich meine Beiträge, und darf immer wieder ran. Diesmal offenbar mit einer schwierigeren Aufgabe, laut dem Bienendaoisten ein Zeichen dass ich einer von den "Guten" bin denen man so eine Sch...aufgabe zutraut. Danke, Dao! Beim nächsten Mal bitte Rockstar, oder irgendwas leichteres. Fussballspieler!
stimmt
stimmt auch
vermutlich haben wir gemeinsame Vorfahren, ich habe aber keine Ahnung, wie deren Selbstreflexion so war
das war sehr interessant, das Gefühl zu ersticken war gar nicht so beängstigend, wie man es erwartet und - ja ich habe da glatt abgeschlossen zu dem Zeitpunkt,
Testament erledigt, meinen Kram aufräumen ging leider nicht
danach gerät man in die Mühlen der medizinischen Versorgung, auch sehr interessant, nicht einfach sich daraus zu lösen
die Kollegen fanden das gar nicht witzig, daß ich nach 6 Monaten darauf bestand Marcumar abzusetzen
abgesehen davon fällt man nach so einer Nummer leicht in ein tiefes Loch, bin da bisher immer wieder rausgekrabbelt
ist vermutlich Instinkten geschuldet, siehe oben Vorfahren
irgendeiner hier meinte, er wolle spätestens in 25 Jahren selbstbestimmt abtreten, das muß man erstmal hinkriegen
ansonsten kannst Du mir den link kurz erläutern? das Standbild hat mir schon gelangt, den sieht man bei den Kollegen immer in der Bild
sowas versuche ich zu meiden
Du hast in der Situation noch Dein Testament gemacht?
Das Video?
Das ist eine illustrierte Lesung von Frank Kafkas "vor dem Gesetz"
Ich hab das gepostet, weil am Ende eine überraschende Information über die "Wichtigkeit" des einfachen Manns vom Lande, der da Einlass begehrt, gegeben wird.
gibt's auch ohne Bilder zum selbst lesen:
https://de.wikisource.org/wiki/Vor_dem_Gesetz
Das Wesentliche findet sich auch in dieser kurzen Inhaltsangabe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vor_dem_Gesetz#Inhalt
Wann sonst?
Nee nicht Kafka, der ist mir zu abgedreht.
Der Dussel aus Deinem egal link.
Nun ja, wir leben ein Leben.
Ob man das gut findet oder Scheiße, bleibt einem selbst überlassen.
Ob man sich selbst oder seine Mitmenschen wichtig
findet, auch.
Es kommt halt drauf an wie man leben will.
Warum sollte sich der Planet oder das Universum dafür interessieren? Sie sind das Umfeld das unser Leben ermöglicht. Die Luft die wir atmen, oder die Kartofeln die wir essen interessieren sich auch nicht für uns.
Menschen können sich für etwas interessieren was sie selbst oder ihre Mitmenschen betrifft, sonst niemand.
Natürlich kann man auch das unwichtig finden.
Himmel und Erde sind nicht gütig.
Ihnen sind die Menschen wie stroherne Opferhunde,
Der Berufene ist nicht gütig.
Ihm sind die Menschen wie stroherne Opferhunde.
http://www.100jia.net/texte/laozi/ddjwilhelm.htm
Egal ist vielleicht das falsche Wort. Unerheblich?
Naja, um mal meinen inneren Forrest Gump zu kanalisieren: Das Leben ist wie eine große Bushaltestelle irgendwo in der Pampa. Dort vertreibt man sich so 80 Jahre die Zeit, ohne zu wissen wie man überhaupt dahin gekommen ist. Manche fahren früher los, aber wenn du erst mal im Bus sitzt vergisst du den Rest wieder. Wie du deine Zeit an der Bushaltestelle verschwendest ist deine Sache und manche Arten der Zeitvertreibung sind angenehmer als andere.
@Pansapiens da hast Du naklar recht, allerdings fällt einem das ja dann erst auf, daß man eventuell doch noch was regeln möchte und sei es nur für jemand anderes.
@Inryoku Die Reflexion über die eigene Wichtigkeit hat doch gar nichts damit zu tun, ob man das Leben gut oder schlecht findet?
Ich weiß ja nicht, wie das bei Euch aussieht, aber ich bestehe aus Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff, Kalzium, Eisen,... in diversen Verbindungen,
alles Sternenstaub.
Da komme ich her und gehe da wieder hin.
Find ich ok.
Wenn man alles unwichtig findet, und auch dss eigene Dasein, kommt man leicht in diese Scheißegal-Mentalität.
Das hat ja nichts mit Überhöhung der eigenen Wichtigkeit zu tun, oder dass einem ein besonderer Platz im Kosmos eingeräumt werden muss.
Der Klimawandel ist auch mur wichtig für die Menschen, die Erde hat das oft genug mitgemacht, für sie ist es egal ob wir hier rumlatschen, und 100.000 Menschen wären für diesen Planeten eigentlich die Grenze.
Trotzdem hat jeder sein Leben.
Wir könnten uns auch aber auch alle zum Wohl des Planeten opfern, die Sicht auf den Himalaya wird auf jeden Fall besser.
Das Gefährliche an solchen Zitaten ist, dass das jemand aus der Intuition zu einer bestimmten Zeit aus ganz bestimmten Gründen zu ganz bestimmten Leuten (oder einer einzigen Person) gesagt hat, und nicht als Rezept für Abermillionen formuliert. Wenn man sich wirklich damit beschäftigen will, muss man die Übungen machen, und die eigene Intuition lernen anzunehmen. Dann bekommt man selbst solche Sprüche um die Ohren, die dann aber für einen persönlich gedacht sind. Bei mir z.B. "Es wird sich nie jemand bei dir entschuldigen [...]". War in dem Moment wichtig, aber natürlich hat sich dann doch jemand entschuldigt. Nicht oft, kommt aber vor. Ein anderer Spruch war "Du musst dich mehr loben ...", was sofort geklappt hat. Ist ein bischen dünner geworden, aber das war der Anfang dass es vorwärts ging.
Die Quintessenz kann sein, dass sich das Universum nicht um die einzelne Ungerechtigkeit kümmert, wenn man nur genug betet (und ausreichend Münzen in den Stock wirft). Das muss jeder Mensch einzeln tun, im Verbund mit anderen Menschen denen das auch wichtig ist. Egal ist das nicht, sonst wären nicht ein paar wichtige Eingebungen gekommen die mich aus dem Hamsterrad geschubst haben, als ich in der Krise danach gefragt hatte. Ich konnte aber immer noch Mist machen, und der wurde nicht von alleine korrigiert. Wenn einem der Räuber das Kamel klaut, schickt Gott keinen Sturm der es zurückträgt. Er flüster einem "binde es beim nächsten Mal an ..." ins Ohr, und klappst einem auf die Schulter.
Und wenn man das eigene Dasein überpriorisiert, schließt man sich vielleicht vor Lebens(t/Todes)angst viel zu hause ein. Übertragen und konkret.
Das das Leben per se sinnlos scheint, hindert ja nicht daran, die Spielregeln innerhalb des Systems zu erkunden und das sinnigste im Sinnlosen zu tun.
Was viele Leute in den Daoismus hinein interpretieren geht imho mehr in Richtung Stoa, was für den durchschnittlichen Europäer auch leichter verdaubar scheint. Ich kann irgendwie nicht so viel mit magisch angehauchten Ausprägungen des Daoismus anfangen und interessiere mich mehr für vereinzelte Sinnsprüche, Metaphern, und so weiter. Also im Sinne dessen, was ich persönlich für mich hinein interpretiere und weniger im Bezug auf das was authentisch ist. Sprich das ist in erster Linie Inspiration. Ich weiß da kommt manchen hier die Galle hoch, aber trotzdem.
Die Sache ist mal angenommen alles wäre ultimativ sinnlos, was wäre dir dann wichtig? So oder so wir sind hier und haben auch gar keine andere Wahl als irgendwas zu machen. Aber du musst halt selber entscheiden warum und wofür. Dabei scheint mir wichtig, dass man sich diese Freiheit im Anbetracht der Sinnlosigkeit bewusst macht und nicht Dingen nachläuft die nicht nur sinnlos sondern Zeitverschwendung im negativen Sinne sind. Für mich persönlich wäre es komplett sinnlos wie ein bekloppter zu arbeiten und meine Familie zu vernachlässigen, nur damit ich irgendwann mal Porsche fahren kann. Für andere ist es das anscheinend wert, aber mich befriedigt das nicht. Und selbst wenn, der Erfahrung gemäß aus kleineren Dingen hält so ein Hoch nicht lange und das grundsätzliche Problem ist ein anderes.
Der Witz ist, die einzige Magie die da kommen kann ist deine eigene die eh da ist, und die Inspiration bringt auch nur das heraus was aus dem eigenen Inneren kommt, oder zumindest da durch gegangen ist. Es ist für einen persönlich bestimmt, und nicht für irgendein Publikum. Es gibt keine "erlernbare" Magie die von aussen kommen könnte, man kann sich nur an die erinnern die einen hervorgebracht hat, und die schon da ist. Wenn aus dem Inneren was kommt ala "mööp geht nicht" wenn Leute mit "du musst nur glauben, tschakka!" und "wenn man nur genug möchte kann man alles !!!" ankommen, sollte man dem vertrauen. Das ist der Unterschied zwischen dem Echten, der vollständigen Wahrheit, und "Esoterik" wo Steine Wunder wirken, und Lahme durch Hand auflegen wieder sehen. Man kann mehr als man vermutet, auch von aussen behindert, aber nicht alles, schon gar nicht indem man "will". Das was nicht geht, geht morgen auch nicht. Man kann sich aber führen lassen, dass zumindest das was man gebrauchen kann auch kommen darf, und sich langsam einschleicht. Das ist interessant genug, und nicht schädlich, im Gegensatz zu Kram der von Schlangenölverkäufern lanciert ist.
Ich habe so ein paar, nicht übermässig viele aber doch einige, Erlebnisse gehabt wo ich vorher dachte es geht nicht. Wobei das was da kommen kann nicht unbedingt als "Wunder" verkauft wird, es sind eigentümliche Dinge der Kommunikation, wo man mit Menschen in eine Art Kontakt kommt die man vorher nicht geglaubt hätte. Wenn ich versucht habe aus dem Fenster zu springen und zu fliegen bin ich blöderweise meistens doch irgendwie gefallen. Aber die Kontaktfähigkeiten sind es wert gelernt zu sein. Man kann sich aber nicht aussuchen was da kommt, oder mit wem, miese Menschen sind auch mit sowas immer noch genauso mies. Man sieht es nur vorher.
Auch Herrmann Hesse hat sich auch Gedanken über die Vergänglichkeit gemacht:
Der Mann von 50 Jahren
Von der Wiege bis zur Bahre
sind es fünfzig Jahre,
dann beginnt der Tod.
Man vertrottelt, man versauert,
man verwahrlost, man verbauert
und zum Teufel gehn die Haare.
Auch die Zähne gehen flöten,
und statt daß wir mit Entzücken
junge Mädchen an uns drücken,
lesen wir ein Buch von Goethen.
Aber einmal noch vor'm Ende
will ich so ein Kind mir fangen,
Augen hell und Locken kraus,
nehm's behutsam in die Hände,
küsse Mund und Brust und Wangen,
zieh ihm Rock und Höslein aus.
Nachher dann, in Gottes Namen,
soll der Tod mich holen.
Amen.
Das ist mehr oder weniger der Steppenwolf. Ein alter, vereinsamten Eigenbrötler verfasst Traktate über die zwei Herzen in seiner Brust und wie er mit seiner animalischen Seite ringt, wird von einer jungen Prostituierten irgendwie zurück ins Leben geholt und nimmt schliesslich magische Pilze oder sowas. Das it jedenfalls bei mir hängen geblieben :)
Zeit. Da ich am Gesamtmaß nicht viel drehen kann - mit mir selbst verbrachte Zeit bei freier Themenwahl. Daher beruflich Fremdnachwuchs betreuen statt eigene Familie. Und nicht als Vollzeitjob.
Ich sehe einen zentralen Sinn darin, mich möglichst wenig selber zu belügen. Gar nicht so einfach. Also, für mich jetzt.Zitat:
Für mich persönlich wäre es komplett sinnlos wie ein bekloppter zu arbeiten und meine Familie zu vernachlässigen, nur damit ich irgendwann mal Porsche fahren kann. Für andere ist es das anscheinend wert, aber mich befriedigt das nicht. Und selbst wenn, der Erfahrung gemäß aus kleineren Dingen hält so ein Hoch nicht lange und das grundsätzliche Problem ist ein anderes.
Leichtgläubig :
Das Gürteltier
Camus hat mal gesagt:
http://schmieder.fmp-berlin.info/col...f/sisyphos.pdfZitat:
Ich verlasse Sisyphos am Fuße des Berges ! Seine Last findet man immer wieder. Nur lehrt Sisyphos uns die größere Treue, die die Götter leugnet und die Steine wälzt. Auch er findet, daß alles gut ist. Dieses Universum, das nun keinen Herrn mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar noch wertlos vor. Jedes Gram dieses Steins, jeder Splitter dieses durchnächtigten Berges bedeutet allein für ihn eine ganze Welt. Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.
Im ZDF wurde gerade eine Kindersicht auf den Tod zitiert.
"Vielleicht ist der Tod sowas wie 'ne Hebamme. Nur eben am Schluss."
Ja. Passt.
Okay.
Ich spezifiziere: Passt *für mich*.
75 ist das neue 50 oder so... :)
50 ist übrigens auch das Alter, in dem die Hauptfigur seines Romans "Der Steppenwolf", Harry Haller, vor hat, freiwillig aus dem Leben zu scheiden,
was wohl tatsächlich auf eine Lebenskrise Hesses wieder spiegelt:
Hesse befand sich in einer tiefen persönlichen Krise, als der fast 50-jährige in sein Tagebuch schrieb: „Ich schmeiße alles hin, mein Leben, […] ich alternder Mann. Auf eure Welt anders zu reagieren als durch Krepieren oder durch den Steppenwolf wäre für mich Verrat an allem, was heilig ist.“ Wie der Autor selbst, so überlegt Harry Haller, die Hauptperson des Romans, sich umzubringen. Im Tractat vom Steppenwolf legt der Steppenwolf seinen 50. Geburtstag als den möglichen Tag fest, sich umzubringen. „Ich nahm mir vor, daß ich an meinem 50. Geburtstag, also in zwei Jahren, das Recht haben werde, mich aufzuhängen.“
Ich hatte mir nach der Lektüre des Buches übrigens auch so was dann auch vorgenommen, falls mein damaliger Zustand nicht besser würde, hab aber als finales Alter 25 gewählt...eventuell war ich da etwas depressiv. :o
Da das nun schon eine Weile her ist, fehlte mir wohl die Konsequenz und außerdem hab ich ziemliche Hemmungen mich selbst ernsthaft zu verletzen...
War bei Hesse wohl ähnlich, er ist immerhin 85 geworden und
bekannter ist dieser, eher positive Text, den er mit 64 "nach langer Krankheit" schrieb:
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
:blume:
hier vorgetragen von deutschen Promis:
https://www.youtube.com/watch?v=SNNstr_b7Fw
:hehehe:
Wenn man das Leben lebenswert findet, dann will man es leben, das ist keine Überpriorisierung, und meistens haben die Menschen die ein erfülltes Leben hatten auch kein Problem damit, vor den Schöpfer zu treten oder in die ewigen Jagdgründe zu gehen.
Warum sollte man sich dann einschließen, diese Ängste haben doch ganz andere Ursachen.
das hat Harald Schmidt mal zitiert, könnte dazu passen...(?)
Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude.
Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht.
Ich handelte, und siehe, die Pflicht war Freude.
-Rabindranath Tagore-
In irgendeiner Phantomas-Verfilmung wird [nach meiner Erinnerung] auch die Geschichte eines Menschen erzählt, der eine sehr lange Zeit darin investiert, aus dem Gefängnis auszubrechen.
Als er es schließlich geschafft hat, stellt er fest, dass der Ausbruch selbst zu seinem Lebensinhalt geworden ist, und ihn die dadurch gewonnene Freiheit gar nicht so interessiert...
er stellt sich dann wieder den Behörden..,
Aha. Im Moment ist das heimische Leben also das erfüllende.
Das eigene Dasein überzupriorisieren ist doch was anderes, als das Leben lebenswert zu finden ?
Vielleicht treffen wir uns bei " Das Leben an sich lebenswert finden = das eigene Dasein überpriorisieren."? Denn vom Leben an sich zum erfüllten L. ist es ja noch ein Schritt.
Würde wohl eher "ausgereizt" denn "erfüllt" sagen :
Das Gürteltier
Der Tod braucht eine Haftpflichtversicherung?
https://www.youtube.com/watch?v=7-CbhFP1k9I
Langversion auf Englisch:
https://www.youtube.com/watch?v=YoBTsMJ4jNk
Apropos Monty Python:
Natürlich gibt es auch Kontroversen unter Fachleuten, ab wann ein Lebewesen denn nun tatsächlich als tot zu bezeichnen ist:
https://www.youtube.com/watch?v=UE0Jk0KqKRc