Nein, es hat sie ja niemand angenommen ;)
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:halbyeaha:biglaugh:
Joa, so in etwa hätte ich mir einen TAZ-Beitrag übers Thaiboxen bzw. Kampfsport vorgestellt - immer schön alles durch die ideologische Brille und mit ordentlich Identitätspolitischer Schlagseite… :troete:
Was das durchgängige Korrigieren bzw. die Darstellung der bisher erlernten Technik als „falsch" angeht - könnte das ggf. auch marketingtechnische Gründe haben?
Ich meine, wenn man bei allen sagen würde: „Jawoll, klappt ja schon super!" gäbs ja vermutlich für viele keinen Grund mehr, zum Training extra ins Ausland zu gurken (die kulturelle Erfahrung an sich jetzt mal außen vor gelassen).
VG Dorschi
.
Diee schäl-sick ist rechtsrheinisch, was zusätzlich zu der Erklärung mit den Treidelpferden noch eine andere Perspektive hat. Die rechte Rheinseite war die unkultivierte, germanische Seite, die linke ist die Seite, welche durch die römische Kultur und Lebensweise geprägt war.
In Düsseldorf ist wirklich so, dass manche der linksrheinischen etwas von oben herab auf die Bewohner der Leute von " drüben" herabgucken.
Habecuch selbst erlebt, als ich als ( lang ist's her) in Oberkassel bei einer dort ansässigen Malerfirma gejobbt habe, und eine ältere Dame mich wirklich sehr skeptisch angesehen hat, als sie mitbekam dass ich " mit dem Fahrrad von drüben" kam.
:kaffeetri
https://ga.de/region/koeln-und-rhein...k_aid-69595853
Ansonsten steht „schäl“, zumindest in Bonn, eben auch für linkisch und eben links. Vgl. Tünnes und Schäl. So nutzen es jedenfalls die Eingeborenen bisweilen auch.
Bonn-Beuel ist die „schäl Sick“ und das ist definitiv herablassend gemeint, wenn auch nur spöttisch so. Aber der echte Bonner kommt von links des Rheins.Zitat:
In Düsseldorf ist wirklich so, dass manche der linksrheinischen etwas von oben herab auf die Bewohner der Leute von " drüben" herabgucken.
... war kein weltbewegender Gedanke.
Es bringt ja auch nicht unbedingt so viel aus meiner Sicht zu dem flachen Artikel zu schreiben; zwischen den Zeilen gelesen scheint mir die Autoren keine echte MT Enthusiastin zu sein. Und nachdem ich auf der Seite der TAZ dann etwas umhergesprungen bin hab ich dann auch den Eindruck gewonnen, dass KK in anderen Artikeln da nicht unbedingt primär positiv connotiert wird.
Moinsen,
ich würde gerne eine Lanze für die Sportberichterstattung der TAZ brechen.
Ja, oft ist auch Ideologie dabei, nervt manchmal, aber darüber kann ich einfach weg lesen, dafür haben sie oft echt gute Artikel über Sportarten aller Coleur und berichten auch oft interessant und aus einem anderem Blickwinkel, als viele "Mainstreammedien".
z.B. über MMA haben sie ziemlich früh und ohne Vorurteile berichtet...
Zu der Frage, warum die beiden erstmal Stand, Kicks etc. "neu lernen" mussten, daß kann ich schon gut nachvollziehen, "deutsches MT" ist oft lang raus boxen, zirkeln, wenig Knie/Infight, mehr Distanzlowkicks und das ist in Thailand anders.
Da geht es schon von den Kicks her, eher darum in den Nahkampf zu kommen...
Und durch die taktische Ausrichtung des MT, ändert sich natürlich auch der Stand, etc...
Easy said...
Ich bin selbst ab und an als Trainer in so`nem linksgrünversifften Zecken-Gym - also ganz ehrlich: hab ihn mitgegründet XD
Lese deswegen sehr amüsiert hier einige posts^^
Das Letzte was MatscheOne schrobtete sehe und erlebe ich ähnlich: Bei uns trainieren u.a. viele Frauen und ich nehme (bis auf die Eine, die auch mal nach Thailand zum trainieren fährt :biglaugh: ) eine regelrechte Aversion gegens Reingehen/Clinch/AushebenWerfen wahr.
Ich bin ja primär als Goju-Trainer unterwegs und habe zudem durch bisl BJJ meine Vorliebe fürs Grappling perpetuiert - ich stoße in dem MT-Gym regelmäßig an die Grenzen was den Wille zum Körperkontakt angeht.
Der Stand ist vornhemlich lang und man bleibt lieber im Distanzkampf, kriegste nich raus aus denen. Inwieweit das der pol. Ideologie, die da manche so vor sich hertragen, geschuldet ist, kann ich schlecht einschätzen.
Die Variante "schrub" ist ja schon gruselig, aber "schrobtete" toppt nun wirklich alles :D
Ansonsten guter Beitrag. Auch mir hat der Coach in Thailand gesagt, dass die Europäer einen eigenen Stil haben, der näher am westlichen Boxen ist. Das macht die Techniken und Stände aber nicht falsch. (er hat auch über meine Kreuzwickeltechnik bei den Bandagen gemeckert, da sind die Thais halt eigen).
"zuhause trainiert sie im feministischen kampfsportverein, ohne cis männer"
mein gott....
ich hätte nie gedacht, dass ich heino mal gut finde, aber er hats auf den punkt gebracht: "denen ham sie ins gehirn geschissen"
... Gott*in
war das nicht immer schon so? die dominanten Holländer in den 80er jahren machten nun wirklich kein "klassisches" MT und deren stil hat das europäische MT doch recht stark beeinflusst, wenn ich das korrekt erinnere.
aus sicht eines Thai-trainers, der evtl. auch noch einen der stile, die sogar im eigenen land als "alt" gelten als background hat, ist dann natürlich so einiges "falsch".
Ja, so würde ich es auch beschreiben und wie Tomcat anmerkte, ist das ja auch nicht falsch, nur anders...
Und das man als Schwergewichteuropäer nicht unbedingt so "clinchig" wie die Thais kämpft/trainiert, halte ich auch für normal...
Aber MT ist für mich eben auf "nahkampfsuchend" ausgelegt, sonst würden, meiner Meinung nach, auch manche Techniken/Deckungen, z.B. beim Kick, wo sind die Hände, nicht funktionieren...
Ist aber alles auch nicht in Stein gemeisselt, nur so Gedankengänge meinerseits... :boxing:
Hab ja auch nur, aus dem Boxen kommend, MT in Deutschland trainiert, kenn aber auch Leute und hatte an Clinch interessierte Trainer :)...
aggra?
Das hat wohl weniger mit politischer Ideologie zu tun. Ich hatte vor Jahrzehnten Kontakt mit einer Trainerin für Selbstbehauptung und -verteidigung (Karate-Schwarzgurt damals), die Ähnliches berichtete. "Sie wollen sich nicht anfassen". Auch wenn das eine spezifische Klientel mit jungen Frauen war, die durch Lernprobleme, Teenagerschwangerschaften etc. durchgingen, erstaunt mich jetzt doch die Ähnlichkeit.
Da scheint wohl mehr als eine politische Ideologie hinter zu stecken, wenn das gleiche Phänomen bei so unterschiedlicher Klientel auftaucht. Aber ich will hier keinen feministischen Grundsatzvortrag halten.
natürlich. da geht es eher um das verhätnis zu "gewalt" und zum eigenen (und "gegnerischen") körper, sowie in vielen fällen um mileuspezifisches verhalten mit entsprechenden "werten" und notwendigkeiten des sich körperlich durchsetzens.
in der prolli keller-kickboxbude, in der ich früher mal ne zeitlang war, gab es auch ein paar mädels, aber... :sport069: (wenn man die nicht als gegnerinnen ernst nahm und zu nachlässig, überheblich und zu soft wurde, gabs von denen gehörig was auf die kauleiste). die wollten nicht "unter sich" bleiben, die wollten auch mit den "harten jungs" sparren. begründung: "bin doch kein weichei" und "ich schlag mich da draußen nicht mit tussen" :) (so in der art jedenfalls)
bei mädchen aus helikopterelternfamilien des akademischen mittelstandes und entsprechender, alles negative fernhaltender erziehung, sah das auch in den 1980/90ern schon anders aus.
mit "politik" hat das direkt nichts zu tun. die "linken" mädels, mit denen ich damals zu tun hatte, waren da auch von anderem kaliber: die wollten lernen, sich zu kloppen und die haben sich im training auch gekloppt. denen war die "kleinbürgerliche weichheit" zuwieder und die wollten das loswerden, weil es sie einschränkte.
ich weiß, ich lebe oft in der falschen zeit, und dass das mit heute wahrscheinlich recht wenig zu tun hat... aber es widerlegt die generalisierte aussage, dass "politisches" ein grund wäre. in dem speziellen fall und der dazugehörigen speziellen "szene" vielleicht, aber halt nicht generell und nicht aufgrund der "ideologie" (denn die ansätze zu dem, was "wokeness" wurde waren ideologisch bei vielen dieser mädels durchaus vorhanden, nur... die waren irgendwie "anders", als heute. mehr "geerdet" würde ich sagen... und eben keine weicheier.)
Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Man darf letztlich nicht vergessen, dass die allermeisten Thais mindestens 2 Gewichtsklassen unter den Europäern liegen. Und so hart sie für ihre Verhältnisse auch schlagen und treten können, setzen sie nicht auf einzelne schwere Treffer, sondern auf eine Vielzahl von Schlägen. Thais wollen auch keine schnellen KOs sehen, sondern schöne Kämpfe mit vielen Kicks und Tereffern.
Also Vergleichbar mit dem westlichen Boxen. Wenige Boxer in den unteren Gewichtsklassen haben so viel Power, dass sie ihre Gegner mit einem Schlag auf die Bretter schicken können. Im Schwergewicht ist diese Gefahr viel, viel höher. Tiere wie Mike Tyson konnten ihre Gegner mit einem Punch ins Krankenhaus schicken.
Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den europäischen MT-Stil.