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shinken-shôbu
Nun gut, Katholiken und Protestanten sind ja immerhin allesamt Christen aber so einfach muss es ja nicht sein.
in Anbetracht der innerchristlichen Religionskriege war's auch zwischen Katholiken und Protestanten oft nicht einfach.
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Mit mir Spaghettimonstergläubigem wird sich nämlich kein Christ über DEREN Regeln - wie etwa die 10 Gebote - einigen können, weil sie mich schlichtweg nicht mehr betreffen und interessieren - und das nicht nur im Detail, sondern grundsätzlich - als irgendwelche muslimischen Gebetsvorschriften.
Wir leben allerdings in Multikultigesellschaften, wo es durchaus relevant ist, mit Andersgläubigen einigermassen nett auszukommen. sprich, man muss auch mit den Bräuchen der andern leben können und es dem Muslim zB nicht verdenken, wenn er im Ramadan etwas schräg drauf ist während des Fastens. Oder wenn der Pastafarier mit Vertretern von Low-Carb-Ernährung zusammenstösst.
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Zumindest theoretisch könnte es morgen aber schon ganz anders aussehen, wenn entsprechende Beobachtungen gemacht werden können.
Theoretisch könnten Wissenschaftler durchaus mal drauf kommen, dass es keine Regeln und nur Chaos gibt; aber ich glaube, das würde sie schon sehr treffen. Jetzt haben sie sich so viel Mühe gegeben, dem Universum seine Gesetzmässigkeiten abzulauschen, und am Schluss ist's nicht mehr als ein schlechteres Würfelspiel!
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Grundsätzlich zielt Wissenschaft aber schon noch auf die Ratio, Religion in erster Linie auf Emotionen wie Hoffnung und Angst.
Ich würde eher sagen, Wissenschaft kümmert sich um Quantitäten, Religion um Qualitäten.
Sowohl der Einsatz von logischen Schlussfolgerungen, wie auch Instinkt, Intuition, auch Emotion, kommen aber in beiden Bereichen gleichermassen vor.
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Mit freier Wahl meinte ich zunächst einmal eine Wahl, die nicht sofort bestraft wird, wenn sie die "falsche" ist. Ich persönlich würde mich nicht wirklich frei in meiner Wahl fühlen, wenn ich wüsste, dass mich der Tanz um das Goldene Kalb das Leben kosten wird, nur weil Gott offenbar ziemlich selbstverliebt ist.
Was heisst schon Strafe?
Wenn du vom Dach eines Hauses springst und dabei stirbst, ist das keine Strafe. Es ist lediglich die Konsequenz aus deiner Handlung, in Anbetracht der gegebenen Rahmenbedingungen, eben zB der Graviation und deren Wirkung.
Wenn du die Gesetze kennst, kannst du sie dir zunutze machen. Wenn du sie nicht kennst, kann es sein, dass du etwas tust, was dir selbst schadet; aber das ist nichts Moralisches. Es ist lediglich die Tatsache, dass du die Regeln nicht beachtest, nach denen die Welt funktioniert.
Und nun gibt es, zumindest bin ich davon überzeugt, nicht nur Naturgesetze, sondern auch, analog dazu, sowas wie spirituelle Gesetze; wie zB die Idee das Karma. Oder im Christlichen die Idee "der Mensch lebt nicht vom Brot allein"
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Mit Gott kann ich (über den Weg des Gesprächs mit Gäubigen) aber schlecht darüber diskutieren, ob seine Meinung zu einem Thema möglicherweise überholt oder von vornherein völlig falsch ist, denn wer ist der Mensch schon, um Gottes Wege in Frage zu stellen?
klar kann ein Mensch Gottes Wege in Frage stellen. Da wir die Fähigkeit haben, Fragen zu formulieren, will Gott offenbar, dass wir sie auch nutzen. Hätte er es nicht gewollt, dass wir sie nutzen, hätte er uns sie nicht geben sollen.
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"Gottgewollt" u.ä. hat doch etwas recht Absolutes (und Resolutes) per se an sich.
ja hat es. Wenn Menschen das benutzen, um andere für ihre eigenen Zwecke zu manipulieren, ist das daneben und mies.
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Redet Jesus möglicherweise von der Wahrheit Gottes und einer Freiheit unter der Fuchtel Gottes oder können wir seine Worte wirklich ernst nehmen?
Du kannst seine Worte ernst nehmen - warum solltest du das auch nicht? Eventuell solltest du die Worte deiner Religionslehrerin aus der Grundschule aber nicht so ernst nehmen.
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In welchem Kontext fielen seine und Paulus' Worte
in einem Brief an die Korinther, die ständig Probleme hatten, die Paulus dann lösen sollte.
Interessant ist auch, dass Paulus den Korinthern schreibt, dass es spirituelle Erwachsene und spirituelle Babies gibt; dass gewisse Leute (Erwachsene) selbstständig entscheiden können und sollen, was ihnen dienlich und heilsam ist; dass es aber auch sinnvoll sein kann, mit Rücksicht auf spirituelle Babies (spirituell unsichere Leute), Rücksicht zu nehmen und mit ihnen zB nicht auf heidnische Feste zu gehen. Wer aber fest im Glauben ist... kann das problemlos, und auch vom heidnischen Opferfleisch essen etc.
Bei Paulus muss man immer ein bisschen überlegen, ob er jetzt "für Babies" oder "für Erwachsene" schreibt. Und nachdenken, in welche Kategorie man sich selbst stellen würde.
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und in welchem Maße entspricht dies den tatsächlich gemachten Aussagen, zumindest Jesus soll ja keinen Stenografen mit dabei gehabt haben und ich kriege heutzutage nicht einmal mehr WORTWÖRTLICH hingekritzelt, wie eine gestrige oder vorgestrige Unterhaltung am Küchentisch verlaufen ist.
Das waren noch andere Zeiten; noch viel weniger schriftlich. Damals gab es Leute, die ganze lange Reden nach einmaligem Hören perfekt auswendig konnten; das war ein Beruf. Oder auch Sekretäre, die in Verhandlungen ihrer Chefs die ganzen Details der Verhandlungsergebnisse auswendig konnten. Heute sind wir in der Kunst völlige Nieten geworden, weil es die Fähigkeit schlicht nicht mehr braucht.
Grundsätzlich ist aber schon relevant, ob das stimmt, was dort steht; wenn man's wissen will, muss man halt selbst experimentieren.