Interessant. Du siehst das also anders? Ich bin für Vorschläge offen. :)
Schlägereien sind doch auch eine Form sozialer Interaktion, mithin soziales Verhalten?
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Vergewaltigungen auch :D
Die generalpräventive Wirkung die sich landläufig die Leute von höhere und härteren Strafen erwarten existiert de facto nicht. Als Standardbeispiel kann man immer jene US Bundesstaaten heranziehen in denen es noch die Todesstrafe gibt.
Strafdrohung hat verschwindend kleinen bis gar keinen Einfluss auf kriminelles Verhalten da dieses in den wenigsten Fällen kalt, rational ist sondern emotional, triebgesteuert. Abwägungsüberlegungen a la "Wenn ich den jz zu Brei schlage oder die kleine 10 Jährige fi**e (der Ausdruck tut mir Leid aber die Realität ist manchmal eben hässlich), gehe ich vllt. 5 Jahre in den Knast. Hm... ja 5 Jahre halte ich schon aus, ich riskiers. Wärens aber 10 Jahre, würd ich's nicht machen." gibt es im echten Leben so gut wie nicht. Sowas denkt man sich nur, wenn man das ganze aus sicherer Distanz beobachtet.
Alternativen? Schwierig. Kriminalität und die Ursachen dafür sind zu komplex um ein definitives Antidot zu haben. Gute Wirtschafts- u. Sozialpolitik ist noch am wirksamsten. Justizpolitik hingegen sehr zahnlos.
Vllt. Sollten wir uns einfach auch damit abfinden, dass Kriminalität etwas Natürliches ist und bis zu einem gewissen Grad in einer freien Gesellschaft immer auftreten wird. Das Leben ist kein Ponyhof.
Ich glaube umgekehrt, dass du hier zu sehr pauschalisierst und dass man Schlägereien, insbesondere unter Jugendlichen, nicht leichtfertig mit anderen Straftaten in einen Topf werfen sollte.
Zielorientierte Straftaten, wie Diebstahl, Vergewaltigung, Mord sind sowieso eine ganz andere Klasse.
Wir sprechen hier von Gewalt aus Frustration und aus dem Bedürfnis heraus, sich und die eigene Kraft zu beweisen bzw. seine Ablehnung gegen die Gesellschaft auszudrücken.
Diese Art Gewalt korreliert nur am Rande mit der sozialen Ausgangslage und wirtschaftlichem Status.
Wie bereits gesagt: Diese "Raubtier-Mentalität" kann lustigerweise niemand nachvollziehen, der diese selbst nicht besitzt, keine Ahnung wieso.
Aber es ist einfach so: Eine Katze wird erstmal die Krallen ausfahren und ankratzen, und wenn das Ding fiept, geht das Spiel weiter, und wenn das Ding sich wehrt, sucht man sich ein leichteres Opfer.
Ich spreche hier explizit von den Fällen, in denen, mehrheitlich jugendliche Täter, zum Spass Menschen angreifen.
Und dort ist Wehrhaftigkeit schlichtweg der beste Weg, das zu unterbinden.
Und auch hier darfst du keinesfalls den Fehler machen, eine nachträgliche Bestrafung gleichzusetzen, mit unmittelbarer Gegenwehr! Das ist NICHT das Gleiche, auch wenn es dem einen oder anderen so scheinen mag.
Wenn ich meine Tat ausführen kann, ist es mir womöglich egal, was die Strafe ist.. ich rechne ja keinesweg damit, erwischt und bestraft zu werden. Wenn jedoch das Opfer keines mehr ist, und sich wehrt, kann ich die Tat gar nicht vollenden.
Der Mensch funktioniert nun einmal so... unmittelbare Dinge haben eine VIIEEEL stärkere Wirkung! Wurde ja in Experimenten nachgewiesen: Schon Kleinkinder haben lieber 1 Bonbon jetzt, als 3 Bonbons in 10 Minuten. Und auch Erwachsene haben lieber 10 Dollar jetzt, als 50 Dollar in einem Monat.
Es hat also eine unglaublich starke Wirkung, wenn der Täter unmittelbar auf die Schnauze kriegt.
Und eben, ich habe selbst schon mit direkter Androhung von Gewalt einige Problemfälle entschärft.
Kannst mir ja lange erzählen, das würde nicht funktionieren, in meinem Leben hat es schon oftmals funktioniert, und funktioniert immer und immer wieder.
Den Steinewerfer hab ich auch herzitiert und ihm gesagt, dass jetzt damit Schluss ist, sonst würde er es bitter bereuen. Und was meinste, wie viele Male habe ich danach noch Beschwerden gekriegt? Richtig... kein einziges Mal mehr.
Noch mehr Beispiele? Weisst du, wie viele Leute mir die Hand schütteln und gaaaaaanz freundlich sind, seit ich sie mal unsanft auf den Boden geknallt habe? (Meist in meiner Funktion als Security)
Also, mich würden schon eure diesbezüglichen Erfahrungen interessieren, wie oft ihr solche Fälle (Raubtier-Gewalttäter, klein bis gross) schon erlebt habt und insbesondere wie oft und mit welcher Technik ihr solche Problemfälle schon entschärfen konntet?
Meine Methode hatte schon oftmals Erfolg. ;)
Und als ich selbst noch ein kleiner Gewalttäter war und in der 3. Klasse sogar für unser Dorf "genug Heu unten" war, um so richtig aktiv zu werden, haben mich die auch zu ner besonders gut geschulten Psychologin geschickt, und als mir die erzählte "Gewalt ist keine Lösung" dachte ich nur: "Na logo ist für DICH Gewalt keine Lösung. Denn, wenns um Gewalt geht, kommst du drunter. Aber für MICH ist es eben die einfachste Lösung, und wieso soll ich das nicht ausnutzen?"
Kriegt ihr in Deutschland denn eure Jugendlichen Straftäter in den Griff?
Klingt für mich momentan nicht so danach. ;)
Weisst du, es sind wenige... aber die wenigen, für die das System keine Antwort hat, die lässt man nahezu uneingeschränkt ihr übles Spiel treiben, ohne ihnen ernsthaft Einhalt zu gebieten!
Wenn ich schon lese "Intensivtäter" damit jemand zum "Intensivtäter" wird, mit viiiieeelen polizeilich erfassten Straftaten, muss er ja JEDES MAL mit einem blauen Auge davongekommen sein. ;)
Wie kann jemand binnen weniger Jahre mehrfach Verbrechen begehen, die eigentlich eine Alarmglocke läuten sollten, dass dieser Mensch gerade auf dem Weg dazu ist, ein echter Verbrecher zu werden, und wieso denkt man immer wieder, es würde reichen, einem Vergewaltiger "Bewährung" zu geben, was in solchen Kreisen als "Freispruch zweiter Klasse" gilt?
Kraken mir geht das auch auf den Zeiger was ich hier in den Zeitungen so lesen kann stellenweise. Und das der deutsche Staat/ Justiz stellenweise arg lasch argumentiert find ich auch. Aber jetzt von einem vermehrten Anstieg der Raubtiere durch Flüchtlingswelle zu sprechen find ich nicht gut. Mal davon abgesehen, dass man damit eher die Paranoia bei einigen Mitmenschen steigert.
Wieso findest du das nicht gut?
Ich finde es ja auch nicht gut, dass so viele Raubtiere und Kriegskinder zu uns kommen, doch da es nun so ist, müssen wir auf die Veränderungen eingestellt sein.
Wegdiskutieren lässt sich das Ganze leider nicht.
Ich muss immer den Kopf schütteln, wenn das Ganze zerredet wird ala "traumatisierte männliche Jugendliche sind gewalttätiger, das hat nichts mit XY zu tun."
Und ich so: Ja EBEN!!! Wir wissen, dass junge Männer besonders oft Gewalttäter sind. Das ist eine Tatsache. Eine Begründung und Untermauerung dieser Tatsache lässt sich nicht beantworten mit: "Aha, die vergewaltigen und verprügeln, weil sie zu viel Gewalt erlebt haben... na, dann ist ja gut."
Sondern mit: "Oha! Wir bekommen hier tausende Menschen, die exakt dem gefährlichsten Typ Mensch entsprechen und die eine gegenüber der bisherigen Durchschnittsbevölkerung massiv erhöhte Kriminalität und Gewaltbereitschaft haben. Wir müssen also entweder unsere Gesellschaft vor diesen Menschen schützen (Grenzen zu) oder unsere Gesellschaft darauf vorbereiten, mit einem signifikanten Anstieg an Gewalt umzugehen und neue Formen von Gewalt (el Taharrush) kennenzulernen."
Neben wir einfach mal das beispiel der Intensivtäter die sie vor kurzem in Berlin gefangen haben. Die sind zu dritt auf jemanden alleine los. Ich wüsste jetzt nicht wie man dem außer mit awareness oder durch den Einsatz von Waffen bestehen sollte. Ich trainiere sehr gerne Boxen und bjj find die Kombo zur SV wirklich spitze. Ich will keine Waffe einsetzen, müsste aber so in spätstens 10 Jahren vermutlich anfangen Waffenkampf zu erlernen wenn ich deinem Gedankengang folgen würde.
Ich denke, dass es Gewalt durch junge Männer schon immer gab.
In Berlin hat sich doch vor einigen Jahren genau auf die Weise ein Mann gegen drei jugendliche Intensivtäter gewehrt. Er hat, als reden nicht geholfen hat, den ersten der drei mit einem Stich ins Herz getötet. Keine Anklage, da klare Notwehr. Dein Beispiel ist also gar nicht unrealistisch.
vor drei tagen wurde die 13 jährige tochter eines kollegen von einer gruppe jugendlicher vergewaltigt und zusammengetreten (u.a. 4 rippenbrüche), bis sie ohnmächtig wurde. danach wurde noch weiter auf ihr rumgetreten
tatort: ein dorf in nrw, täter: deutsche aus der sozial ganz gut betuchten mittelschicht des ortes, die einen auf hip-hop gang machten. die sitzen jetzt im knast (u-haft).
laut kollege ist das "bei uns aufm dorf" kein einzelfall. soll "früher" sogar häufiger vorgekommen sein.
keine auch noch so kleine meldung in der presse. wären die täter aus nordafrika oder so, was glaubst du, was, zumindest in den regionalen zeitungen und im netz, los gewesen wäre...
ich finde, man sollte die bande irgendwohin abschieben, wo sie mehr angst vor den verwandten des opfers haben müssten, als hier vor der polizei und dem jugendknast, wo nun versucht wird, diese kulturlosen barbaren endlich mal vernünftig zu integrieren. :mad:
Da du das Justizsystem angesprochen hast, bin ich davon ausgegangen du meintest staatliche Strafandrohung. Mea culpa.
Im direkten Bezug Mensch zu Mensch gebe ich dir Recht. Da kann in vielen Fälle ein bestimmtes und vorallem auch aggressives Entgegentreten zu großem Erfolg führen. Einschüchterung ist ne gute Waffe. Man muss aber dann auch bereit sein, den Schalter umzulegen.
Ich bin auch wie du der Meinung, dass Gewalt durchaus eine Lösung sein kann. Aber wie du sagst, nur für die die gut darin sind und das sind mMn die Wenigsten. Die Anderen sollten sich damit einfach mal abfinden. Es hat immer schon Starke und Schwache gegeben. Wenn man nicht schwach sein will, kann man was dagegen machen aber Empörung und Rumgeheule hilft nicht. Ich wiederhole mich: Das Leben ist kein Ponyhof.
Natürlich sind da nicht nur Schäfchen bei. Ich bekomm ja mit was die Kollegen, welche die Sprachlernklassen betreuen so erzählen. Keine Gruppe hat so oft Hofdienst wie unsere Flüchtlingsjungs. Aber ich bin der Ansicht Junge Männer null Perspektive wenn man mal ehrlich ist. Da kann auch nur viel Frustration bei rauskommen. Nur empfinde ich sie nicht als Raubtier. Wenn sie so enthemmt sind warum dann mit mehreren gegen einzelne? Ist doch eher ein Anzeichen von Schwäche.
nein, eine gruppe bedeutet de facto stärke gegenüber einem einzelnen.
ein kollektiv macht psychologisch und (durch addition ;)) physisch stärker.
... und hört mal mit dem blöden "flüchtlingskram" auf. sagt einer was von hier aus, gibt es immer reaktionen von dort aus. immer das gleiche. wir kennen uns doch schon genug, um zu wissen, wer wo politisch steht. das muss hier nicht ewig wiederholt werden.
in diesem thread geht es um mehr oder weniger ausdrücklichen feminismus im zusammenhang mit kampfsport..
zurück zum eigentlichen thema.
Du sagst es, awareness und Waffen. :)
Noch besser, wenn mehrere umstehende Menschen sich sofort klar positionieren bzw. einmischen.
Natürlich gab es Gewalt durch junge Männer schon immer. Früher allerdings hat man sich wohl aufgrund dieses Umstandes auf eben jene Gewalt vorbereitet. Das bedeutete eben Awareness und Waffen. Es bedeutete auch, dass Familien als Schutzsysteme zu klein sind, um sich gegen jugendliche Banden zu schützen, was wohl mit ein Grund für die Gründung grösserer Siedlungen und der Polizei war.Zitat:
Ich trainiere sehr gerne Boxen und bjj find die Kombo zur SV wirklich spitze. Ich will keine Waffe einsetzen, müsste aber so in spätstens 10 Jahren vermutlich anfangen Waffenkampf zu erlernen wenn ich deinem Gedankengang folgen würde.
Ich denke, dass es Gewalt durch junge Männer schon immer gab.
Also eine Situation, indem die Gewalt durch Jugendliche durch zwei Faktoren eingeschränkt wurde:
1. potentielle Opfer sind in Gruppen unterwegs.
2. potentielle Opfer sind möglicherweise bewaffnet
Beides erhöht das Eigenrisiko des Angreifers und damit die Schwelle zur Gewaltanwendung.
Je höher die eigene Gefahr für den Angreifer, je schwieriger die Anwendung von Gewalt, desto weniger Täter sind bereit, diesen unmittelbaren (<-wichtig) Preis zu bezahlen.
"Gelegenheit macht Diebe" sagt man.... logisch: Wenn alle Türen offen sind und alle ihre Brieftasche rumliegen lassen, wird mehr gestohlen werden. Klar, die hardcore-Diebe brechen sogar in verschlossene Häuser ein... aber die meisten Diebe stehlen halt die tief hängenden Früchte, die einfach zu erreichen sind.
Und tja, je wehrloser wir Menschen sind, desto tiefer hängen wir als Früchte, und desto mehr Giraffen strecken ihren Hals nach uns aus.
Aha. Ja, dann verstehen wir uns. :)
Richtig. Einschüchterung setzt die Fähigkeit und Bereitschaft, diese umzusetzen voraus.Zitat:
Im direkten Bezug Mensch zu Mensch gebe ich dir Recht. Da kann in vielen Fälle ein bestimmtes und vorallem auch aggressives Entgegentreten zu großem Erfolg führen. Einschüchterung ist ne gute Waffe. Man muss aber dann auch bereit sein, den Schalter umzulegen.
Ansonsten wird ein geübter Angreifer den Bluff durchschauen.
Vereinfacht gesagt: Ein Level 10 Kämpfer kann den Level 2 Kämpfer lesen, umgekehrt aber nicht. Der Level 2 Kämpfer kann nicht einmal wirklich einschätzen, welches Level sein Gegner besitzt, während der Level 10 Kämpfer den anderen einschätzen kann.
Da stimme ich uneingeschränkt zu. :)Zitat:
Ich bin auch wie du der Meinung, dass Gewalt durchaus eine Lösung sein kann. Aber wie du sagst, nur für die die gut darin sind und das sind mMn die Wenigsten. Die Anderen sollten sich damit einfach mal abfinden. Es hat immer schon Starke und Schwache gegeben. Wenn man nicht schwach sein will, kann man was dagegen machen aber Empörung und Rumgeheule hilft nicht. Ich wiederhole mich: Das Leben ist kein Ponyhof.
interessant. :)
das würde also zB auf BJJ zutreffen?
deine Eltern sind vermutlich sehr froh, dass du heute nur noch im Ring auf andere einprügelst und nicht mehr so oft auf der Strasse? ^^Zitat:
Was ist denn passiert, als der Kraken in der 3. Klasse einen Typen aus der 1. Oberstufe so dermassen zerfaltet hat, dass der nachher wochenlang im Spital lag?
ja.Zitat:
Gewalt ist oftmals sogar die EINZIGE Lösung, wenn es um handfeste Probleme geht!
nicht die erste Lösung, nicht die erwünschte Lösung (naja, meistens nicht), aber manchmal die notwendige Lösung.
Das liegt zB daran, dass Gewaltanwendung - inklusive Kontext wie zB rechtlichen Informationen zu Notwehr, zu Angemessenheit - den Kindern und Jugendlichen meist nicht beigebracht wird, weder praktisch noch theoretisch.
Das halte ich für einen Mangel.
Ich bin der Auffassung, dass man so gut wie alles lernen und üben kann, und dass man mit üben besser wird; wozu auch das Ausüben von Gewalt gehört, das Nachdenken über bestimmte Situationen und vielversprechende Taktiken plus das Testen, ob es funktioniert.Zitat:
Die Anderen sollten sich damit einfach mal abfinden. Es hat immer schon Starke und Schwache gegeben.
Natürlich gibt es nie eine Garantie, dass gar nichts passiert; aber wenn man nur schon mal die 99% der meist relativ inkompetenten "ich versuch's mal bei der Person"-Angriffe entschärfen kann, ist schon viel gewonnen.
ich hoffe, du verstehst Schwäche nicht bloss als "wenig Muskelkraft" sondern in einem umfassenderen Sinn, inklusive zB mentale Stärke, Klugheit, taktisches Geschick, Skrupellosigkeit, Entschlossenheit etc?Zitat:
Wenn man nicht schwach sein will,
Es gibt genug Kinder und Jugendliche die das auch so können oder ganz einfach in der Praxis gelernt haben. Das sind die, die den anderen das Pausenbrot wegnehmen.
Ich bin der Auffassung, dass viele Menschen ungeeignet für's Kämpfen und für Gewaltausübung sind. Die müssten überproportional viel Aufwand reinstecken um das zu lernen und selbst dann werden sie vllt. nie wirklich gut. Die könnten ihre Zeit besser investieren.Zitat:
Ich bin der Auffassung, dass man so gut wie alles lernen und üben kann, und dass man mit üben besser wird; wozu auch das Ausüben von Gewalt gehört, das Nachdenken über bestimmte Situationen und vielversprechende Taktiken plus das Testen, ob es funktioniert.
Ja.Zitat:
ich hoffe, du verstehst Schwäche nicht bloss als "wenig Muskelkraft" sondern in einem umfassenderen Sinn, inklusive zB mentale Stärke, Klugheit, taktisches Geschick, Skrupellosigkeit, Entschlossenheit etc?
Die haben das wohl vom älteren Bruder oder auf der Strasse im Quartier gelernt.
Jene, denen das Pausenbrot weggenommen wird, sollten aber doch zumindest die Möglichkeit haben zu wissen, dass auch sie lernen und üben können, dass das eben nicht passiert!
Die (durchaus von vielen Feministinnen vertretene Idee) "wenn man Gewalt und alles, was damit zusammenhängt, einfach ignoriert und totschweigt, werden alle friedlich werden", ist eben wohl ein grosser Irrtum. Ein Irrtum, der dafür sorgt, dass die Rowdies die Oberhand gewinnen und behalten können.
Es gibt ja auch genug Menschen, denen liegt Lesen, Schreiben und Rechnen nicht besonders gut; da wird auch geübt, geübt und geübt, bis sie immerhin ein minimales Niveau hinkriegen. Warum sollte man diese Einstellung nicht auf andere wichtige Dinge übertragen? Es muss ja nicht jeder UFC-Weltmeister werden. Aber in Ruhe das eigene Pausenbrot essen zu können, das wäre doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit in einer zivilisierten Welt.
Und die sollen einfach ohne Murren ihr Pausenbrot abgeben, oder was sollen sie denn tun, wenn sie angegriffen oder gemobbt werden? Zu sagen "find dich damit ab, dass du eine Pfeife bist, und leb damit, und nimm halt zwei Pausenbrote mit, eins für dich und eins für den Rowdy" scheint mir doch etwas allzu einfach zu sein. Und auch in sehr vieler Hinsicht ein wenig sinnvolles Vorgehen.Zitat:
Ich bin der Auffassung, dass viele Menschen ungeeignet für's Kämpfen und für Gewaltausübung sind. Die müssten überproportional viel Aufwand reinstecken um das zu lernen und selbst dann werden sie vllt. nie wirklich gut. Die könnten ihre Zeit besser investieren.
Ich Handhabe es eher so: man sollte mehr Sprachen drauf haben als Gewalt, aber wenn der andere nur diese Sprache versteht, sollte man sich verständlich ausdrücken können.
Lernen und üben kann man gewisse Dinge wie Technik. Der Reiz den Gewalt auf mich zB ausübt kann man glaube ich nicht lernen. Der geht nämlich über das reine rationale Verstehen und beherrschen davon hinaus.
Die Kinder von denen ich rede raufen u. schlägern nicht weil sie es müssen sondern weil sie es wollen. Da liegen Welten dazwischen.
Meinetwegen können sie das ja. Ich habe in meinem Verein auch genügend davon. Die zahlen fleißig ihren Mitgliedsbeitrag und sorgen mit ihrer Präsenz dafür , dass wir große Hallen zum trainieren bekommen. Schön. Dass die wahrscheinlich ihr gesamtes Kendo-Leben die Hucke voll bekommen ist aber eine sehr sichere Prophezeiung. Ich hab es jedenfalls noch nie gesehen, dass aus solchen Menschen gute Kämpfer wurden. Manche finden sich aber damit ab und trainieren trotzdem weiter, finden dann in der Regel eine andere Zielsetzung.Zitat:
Es gibt ja auch genug Menschen, denen liegt Lesen, Schreiben und Rechnen nicht besonders gut; da wird auch geübt, geübt und geübt, bis sie immerhin ein minimales Niveau hinkriegen. Warum sollte man diese Einstellung nicht auf andere wichtige Dinge übertragen? Es muss ja nicht jeder UFC-Weltmeister werden. Aber in Ruhe das eigene Pausenbrot essen zu können, das wäre doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit in einer zivilisierten Welt.
Eine Selbstverständlichkeit ist mMn gar nichts in unserer Gesellschaft.
Sie können ja drum kämpfen. Ob der Kampf eine clevere Option ist, wenn man eine Pfeife ist, ist aber eine andere Frage. Für den einen ist es besser dem Pausenbroträuber einen vor den Latz zu knallen, der andere schmiert besser ein zweites Pausenbrot. Die Realität ist, dass manche Pausenbrotschmierer immer Pausenbrotschmierer bleiben werden und das finde ich persönlich auch nicht schlimm. Ich möchte nicht in einer Welt voller Alphatiere leben. Wäre mir zu anstrengend.Zitat:
Und die sollen einfach ohne Murren ihr Pausenbrot abgeben, oder was sollen sie denn tun, wenn sie angegriffen oder gemobbt werden? Zu sagen "find dich damit ab, dass du eine Pfeife bist, und leb damit, und nimm halt zwei Pausenbrote mit, eins für dich und eins für den Rowdy" scheint mir doch etwas allzu einfach zu sein. Und auch in sehr vieler Hinsicht ein wenig sinnvolles Vorgehen.
Ich vermute, so gut wie alle Menschen kennen den Reiz von Gewalt. Nur ist das bei machen innen drin so tief verschüttet, so versteckt, so negativ belegt, dass der bewusste Zugang schwierig ist. Besonders bei Frauen, aber vermehrt auch bei Männern. "Gewalt ist immer und in jedem Fall böse" ist etwas, das heute viele zu hören kriegen. Und dann schämen sie sich, wenn sie Lust auf Gewalt in sich aufsteigen fühlen.
Kinder tun das, was ihre Umgebung erlaubt und vorlebt. Das ist wohl meist eher ein spontanes Folgen einer Laune oder dem Folgen eines für wahr gehaltenen Satzes, den die Erwachsenen lehren, nicht eine reflektierte Willensbildung, wie man sie von Erwachsenen erwartet.Zitat:
Die Kinder von denen ich rede raufen u. schlägern nicht weil sie es müssen sondern weil sie es wollen.
Es wäre ja völlig ausreichend, wenn Leute sich gegenseitig in Ruhe ihr Pausenbrot essen lassen.Zitat:
Ich möchte nicht in einer Welt voller Alphatiere leben. Wäre mir zu anstrengend.
"Alpha" meint ja meist, dass der Anspruch da ist, andere zu dominieren; den muss man ja nicht habe, um für sich ein friedliches, angenehmes Leben zu gestalten.
Man kann durchaus auch die Haltung pflegen, dass man gegen Störungen des eigenen Friedens (oder der von Familienmitgliedern, Freunden) vorgeht, und zwar solange, bis die Störung behoben ist - aber nicht länger.
Das würde bedeuten, dass Gewalt in den Pausenbrotschmierern und Pfeifen dieser Welt in höherem Maße abtrainiert wurde als in den Bullies. Was ist aber mit Veranlagung? Ich kenne genügend Menschen die absolut gewaltfrei erzogen wurden, Kinder aus gutem Hause wie man so schön sagt, und sich mit mir trotzdem oft genug geprügelt haben in der Schulzeit. War ein großer Spaß für alle Beteiligten. Zuhause wurde dann erzählt, dass die blauen Flecken vom Fußball spielen sind. Uns hat das keiner vorgezeigt, wir wollten uns einfach gegenseitig beweisen wer der Stärkere ist.
Willensbildung muss auch nicht reflektiert sein, sondern kann völlig triebgesteuert sein.Zitat:
Kinder tun das, was ihre Umgebung erlaubt und vorlebt. Das ist wohl meist eher ein spontanes Folgen einer Laune oder dem Folgen eines für wahr gehaltenen Satzes, den die Erwachsenen lehren, nicht eine reflektierte Willensbildung, wie man sie von Erwachsenen erwartet.
Das würde bedeuten, dass der Alpha seine Dominanz nie ausleben kann und das ist garantiert kaum erträglich für ihn. So wie der Pausenbrotschmierer sich für den Kampf entschieden kann, so kann sich auch der Bully dagegen entscheiden. Ob das für beide so erfüllend ist, wage ich zu bezweifeln.Zitat:
Es wäre ja völlig ausreichend, wenn Leute sich gegenseitig in Ruhe ihr Pausenbrot essen lassen.
"Alpha" meint ja meist, dass der Anspruch da ist, andere zu dominieren; den muss man ja nicht habe, um für sich ein friedliches, angenehmes Leben zu gestalten.
Man kann durchaus auch die Haltung pflegen, dass man gegen Störungen des eigenen Friedens (oder der von Familienmitgliedern, Freunden) vorgeht, und zwar solange, bis die Störung behoben ist - aber nicht länger.
Richtig. BJJ ist von den "traditionellen" Stilen meiner Meinung nach das Beste für die SV, vor allem für Kleinere und VOR ALLEM für Frauen!
Denn: Gerade als Frau ist die grösste Gefahr eher selten, dass jemand einfach so mit Fäusten auf dich einprügelt..... die grösste Gefahr scheint mir eher, dass dich jemand mit seinen Händen packt und dir Dinge antut, für die er dir ganz nahe kommt, ringerische Aspekte, wie Kleider ausziehen etc. DAGEGEN wehrhaft zu sein, finde ich für Frauen besonders wichtig.
Alles Kickboxen, Boxen, Schläge, Tritte etc. sind in dem Moment völlig wirkungslos, in dem der Gegner dich fest hält.
Wenns also um die sexuelle Selbstbestimmung geht, ist Grappling angesagt, und sofern man dabei seine Kleider anbehalten möchte, ist BJJ besonders geeignet.
Sehr! Wenn ich zurückblicke, frage ich mich, wie zum Geier die das durchstehen konnten. War jahrelang böse auf meine Mutter, bis ich realisiert habe, wie unglaublich schwer ich ihr Leben gemacht habe.Zitat:
deine Eltern sind vermutlich sehr froh, dass du heute nur noch im Ring auf andere einprügelst und nicht mehr so oft auf der Strasse? ^^
Richtig. In Schillers Worten: "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt."Zitat:
nicht die erste Lösung, nicht die erwünschte Lösung (naja, meistens nicht), aber manchmal die notwendige Lösung.
Beides spielt eine Rolle; die gesellschaftliche aktuelle Mode verstärkt diese Veranlagungen bzw schwächt sie ab, und das ist in Rom im Jahr 50 n. Chr. halt nicht dieselbe Mentalität wie Nordeuropa 2017.
Aber ich kann mir vorstellen, dass gerade Leute, die von der Veranlagung her einen leichten Zugang zu Gewalt haben, stark in Scham und Schuldgefühle getrieben werden durch das ständige pädagogische "mei mei das darfst du nicht"
Das ist so, aber wenn du willst, das ich die als erwachsenen und verantwortlichen Menschen betrachte, erwarte ich schon, dass da ein bisschen Bewusstsein und Reflexion hinter deinen Entscheidungen steckt. Ein Denken, das weiter geht als die Nasenspitze.Zitat:
Willensbildung muss auch nicht reflektiert sein, sondern kann völlig triebgesteuert sein.
Es gibt ja mehr als genug Hierarchien in unserer Gesellschaft, wo ein Alpha ganz legal und ohne Probleme dominieren kann, und nicht auf Pausenbrot-Klauen ausweichen muss.Zitat:
Das würde bedeuten, dass der Alpha seine Dominanz nie ausleben kann und das ist garantiert kaum erträglich für ihn.
Aber das ist auch sowas Feministisches: so zu tun als ob Hierarchien alle böse sind, bzw dass sie gar nicht existieren.
ich bin heut auf den Artikel gestossen:
Åsa Regnér: "Jungs müssen lernen, dass Gewalt keine Lösung ist" | ZEIT ONLINE
mit dem bemerkenswerten Abschnitt drin:
Eine feministische Regierung hat den Zweck, Machtstrukturen infrage zu stellen, Lösungen zu entwickeln und sie durchzusetzen. Wir müssen aktiv sein, Gesetze verabschieden und Geld investieren.
Das heisst also, Feminismus stellt Machtstrukturen in Frage, aber doch nicht jene, wo man selbst am langen Hebel sitzt! :rolleyes:
Vielleicht ist "was ist erfüllend?" nicht die beste Frage. Für einen Psycho kann es erfüllend sein, Katzenbabies zu foltern und ihnen beim langsamen Sterben zuzuschauen. Gesellschaftlich wünschenswert ist es dennoch nicht.Zitat:
Ob das für beide so erfüllend ist, wage ich zu bezweifeln.
DIE Steilvorlage für sowas ist wohl das hier: https://www.youtube.com/watch?v=r6L5RTUL-yw
Allein schon die Kondition für diese Intensität über so viele Minuten am Stück.
nun erschreck sie doch nicht gleich so.
andererseits: sie mag ja keine schutzausrüstung, weil die "unrealistisch" ist.
bleiben wir doch erst mal beim "reinen" bjj ohne hauerei:
Der Schiedsrichter ist eine absolute Pfeife! Der Kerl ist fast 10 Sekunden weg bevor er auflöst...
Laut Videobeschriebung sind beides Mädels.
Sry!
:ups::ups::ups:
kann nicht sein....
... obwohl, fürn typen hätte sie ein recht ausladendes becken.
:)
da sieht man mal wieder: bjj/mma und die geschlechterfrage. das verfolgt einen ja regelrecht.
hier:
mädchen vs all die jungs, die sie im turnier nacheinander klar gemacht hat:
die wird wohl als "triangle queen" bezeichnet (bzw. sie bezeichnet sich - zurecht - selbst so):
Im Gesellschaftlichen Durchschnitt sind nun mal die kleineren Menschen wie Spielzeug für die Größeren.
Aber gleich Feministische Ratgeber Posten. Wenn eine Frau sich entspreche Verhält entstehen keine Kampf Szenen mit Feministischen BH Trägern.