@Billy: Das entschärfte Training führt meiner Meinung nach zu einer gefährlichen Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit.
Natürlich kann man, in der Theorie, auf zahlreiche Szenarien mit seinen erlernten Techniken reagieren. Und natürlich kann man Techniken auch bis zu einem gewissen Grad am Sandsack oder Pratzen trainieren. Das hat aber wenig mit der Realität zu tun, wenn einem ein unkooperativer Partner gegenüber steht. Der Sack weicht nicht aus, bleibt an seiner Position und schlägt vor allem nicht zurück.
Wie schwer es ist, die am Sack oder Pratzen gelernten Techniken durchzubringen, zeigt sich spätestens, wenn man das erste Mal im Sparring einem "Gegner" gegenüber steht. Und auch das Sparring ist ja noch eine entschärfte Form des Kämpfens, denn Dein Gegenüber will Dich ja nicht wirklich verletzen.
Lange Rede kurzer Sinn: Wenn es möglich ist, ohne jegliche Kampf(Sparring)-Erfahrung bis zum Schwarzgurt zu kommen - hat das meiner Meinung nach überhaupt nichts mit kämpferischen Fähigkeiten zu tun. Eher wie das flüssige Erlernen einer Fremdsprache.

