Zitat von
carstenm
In Bezug auf die Katori shintô ryû kann man einen guten Eindruck gewinnen zu der Bedeutung der daoistischen und auch buddhistischen Aspekte dieser Schule bei Otake Risuke: Katori shintô ryû, Warrior Tradition. Das vierte Kapitel, The Elements of Heihô, beschäftigt sich explizit mit eben diesem Aspekt. Der Unterabschnitt The Theory of in-yô gogyô behandelt dabei insbesondere die daoistischen Aspekte.
Es ist zudem kein Zufall, daß in kenjutsu und bôjutsu, die jeweils zweite Serie von kata, die auf die omote kata folgen, gogyô no tachi und gogyô no bô benannt sind.
Daß und wie diese Aspekte ganz konkret technisch umgesetzt werden, liest man bei Otake sensei naturgemäß nicht. Sondern erfährt und erlebt man im Unterricht.
In Bezug auf die Kashima shin ryû erfährt man etwas über die Aufnahme daoistischer Aspekte, inbesondere die Vereinigung von yin und yang und die Umsetzung der Fünf-Elemente-Lehre in Karl Friday: Legacies of the Sword in dem Kapitel The Philosophy and Science of Combat.
In Bezug auf aikidô sind die Texte Ueshiba Moriheis in weiten Teilen Zitate daoistischer Literatur. Die neo shintôistische Sekte, der Ueshiba angehört hat, hat religionswissenschaftlich betrachtet ihren Ursprung im Daoismus.
Lehrer, bei denen ich übe, beziehen sich ganz ausdrücklich nicht allein nur auf daoistisches Gedankengut, sondern auch auf konkrete daoistische Übungsformen, die sich dann im Üben von aikidô konkret umsetzen.
Es ist meine persönliche Erfahrung, daß sich mindestens diese drei Schulen, die allesamt tief in der japanischen Kultur und Geschichte verwurzelt sind, weder verstehen noch konkret üben lassen, ohne - neben anderem auch - die daoistischen Aspekte ihrer Lehre zu kennen.