Wechsel einfach mal deine Ernährungsform.
Von fast pflanzlich auf fast tierisch oder umgekehrt. Und du wirst auch einen unangenehmen Geruch feststellen.
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Du vertauscht hier aber Ursache und Wirkung.
Es stinkt nicht weil durch das Fasten die "bösen" Dinge den Körper verlassen, sondern das Fasten selbst ist dafür ursächlich, dass diese Gerüche überhaupt erst entstehen.
Fasten verursacht eine vermehrte Synthese von Ketonkörpern im Blut. Das Endprodukt der Ketonkörperverbrennung ist Aceton welches über den Urin ausgeschieden wird und den Geruch verursacht. Gleiches gilt für den Schweiß sowie den Atem - auch hier entsteht primär der Geruch über Acetonausscheidung (bei Low Carb Diäten gibt es ja auch häufig den Nebeneffekt des sog. "Hungeratems").
Darüber hinaus ist während der Fastenphase auch das Immunsystem erst einmal runter gefahren, d.h. es können sich bakterielle Keime etc. leichter auf der Haut und im Harnleiter oder der Scheidenflora ansiedeln. Deren Zersetzungsprodukte erzeugen zusätzlich Körpergeruch.
Und das scheiden wir ohne ENtschlackung und Heilfasten nicht aus? Oder enthalten diese Vehikel dann auf einmal andere Stoffe? Wenn ja welche und wo ist das belegt?
Die Theorie ist ja ähnlich, hauptsache "entgiften"
Ketosekörper entstehen zum Beispiel sehr oft. Insbesondere bei Low Carb, die sammeln sich im Rachenraum weswegen auch viel trinken gegen den "fruchtigen" Mundgeruch hilft. Das ist kein Zeichen von Schadstoffausleitung sondern ein Zeichen für einen Hungerstoffwechsel.
Ist ja alles gut und schön, aber warum regt dich dass denn eigentlich so auf.
Wer meint, solls machen, ist doch nicht dein Problem, oder?:cool:
Zumal: WENN man sich besser fühlt (und sei's auch nur Einbildung oder Placebo) dann ist doch gut.
Das subjektive Empfinden sollte man hier m.E. nicht völlig vernachlässigen, auch wenn medizinische Nachweise natürlich "gehaltvoller" wären.
Placebo war doch schon immer ein zentraler Bestandteil von "Heilmethoden".
Schau dir mal an, wie das bekannte Hexen/Magier/Kräuterweiblein früher so gemacht haben. "Mach gegen Fieber kalte Wickel für die Füße und nimm dieses Heilelixier, dass ich von den Elfen habe" (natürlich buntes Wasser o.ä.). "Aber die kalten Wickel nicht vergessen!!":D
(oder so ähnlich)
was hat da jetzt wirklich geholfen? ich sage beides. Das eine medizinisch nachweisbar, und das andere mental (Placebo).
gut, wenn jetzt ein Riesengeschäft damit gemacht wird, kann man das als Betrug werten. Wenn Leute aus Vertrauen auf diese Methoden überhaupt nicht mehr zum Arzt gehen, finde ich das auch bedenklich.
Aber siehe oben: Jeder wie er mag, und wenns hilft....
P.S.:
Ich brauch das auch nicht für mich, aber ich wills halt auch keinem "verbieten"
Weil Heilfasten ganz nah dran ist an der Impfskeptik, an Krebsdiäten und Globuli. Alles Sachen durch die Menschen bereits gestorben sind, darunter auch Kinder. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jemand der an Heilfaste und Entschlackung glaubt, meistens auch an Globuli glaubt und impfen mehr oder weniger kritisch gegenüber steht. Je mehr man ihn dieser Szene versackt desto schneller kommt man zu Neuer germanischer Medizin und schlimmerem Dreck.
Sieh du mal einen totkranken Verwandten unter seiner verzweifelten Ehefrau leiden, welche ihn zwingt sich mit Kopp Diäten und Fasterei zu "heilen" und sich somit seine letzten Monate nur noch schwerer macht. Dann siehst du diesen ganzen unwissenschaftlichen Unsinn auch etwas kritischer.
Definitiv. Das Problem ist, dass verschiedene Menschen die Grenze zum gefährlichen Schwachsinn intuitiv ziehen und nicht nach Evidzenz.
Ich verbiete es nicht, wie denn auch?
Das Proble ist doch, wenn man an eine Heilmethode glaube muss damit der Placebo Effekt wirkt, dann wirkt die Heilmethode ja de facto nicht.
So gesehen geb ich dir recht. Da ist eben etwas Menschenverstand gefragt.
Wie sagte Dieter Nuhr mal so schön:
Ich gehe auch zum Homöopathen. Aber doch nicht immer und dogmatisch.
Nach nem Unfall mit Schleudertrauma und Rippenbrüchen brauch ich bestimmt keine Bachblütentherapie.
Aber ist ja nicht jeder Anwender so extrem.
Solange man das parallel zur normalen Behandlung betreibt, oder nur bei Wehwechen, für die die Schulmedizin außer Schmerzmitteln grad nix wirklich gutes hat, dann bitteschön. Erst recht, wenns subjektiv gefühlt für Besserung sorgt.
Vielleicht kann es ja auch so sein, dass man Heilfasten nicht irgendwelcher Heilung wegen, sondern eben wegen des Fastenaspekts betreibt (wie ich z.B.). Und es (das, was es in einem auslöst) halt einfach genießt (fernab von wissenschaftlichen Theorien u.Ä.). Damit bin ich bisher ganz gut gefahren (ohne mich auch nur im Entferntesten von wasauchimmer geheilt zu fühlen).
Just my 2 cents :).
Madeo ist Entdecker des Spermidins und wird als Wissenschaftler von Weltrang angesehen, das ist meine Info. Ich lasse mir aber gerne meine total verzerrte Wahrnehmung von dir korrigieren, aber dann werde bitte konkret und behaupte nicht einfach irgendwas. Seien wir doch mal ehrlich, Korkell: Er ist ein Fürsprecher des intermittierenden Fastens und deswegen passt er nicht in dein Weltbild! Was wolltest du mir denn mit dem Dr. rer. nat. deines Großvaters sagen?
Ich wage mal zu behaupten, dass ich mehr Distanz zu meinen Ansichten habe, als du zu deinen.
Ich habe nie behauptet, dass Osumi irgendwas zu Diäten oder Entschlackung gesagt hat, sondern nur dass er den Nobelpreis für die Erforschung der Autophagie bekommen hat. Ich hatte den Eindruck, dass du von Autophagie bisher noch nie etwas gehört hattest (Stimmts oder habe ich recht?).
Es gibt gute und schlechte populärwissenschaftliche Literatur und ich kenne meine Grenzen. Ich habe zwar eine wissenschaftliche Ausbildung bin aber kein Naturwissenschaftler. Du bist natürlich jemand, der nachts Originalstudien durcharbeitet, Versuchsaufbau und Versuchsanordnungen analysiert, die Fragestellungen kritisch durchleuchtet ebenso wie Hintergründe und Finanzierer der Studien. Du recherchierst ob es Wiederholungs- und Nachfolgearbeiten mit ähnlichen oder abweichenden Ergebnissen gibt und du verfolgst den aktuellen Diskussionsstand der Fachwissenschaft und kennst die einzelnen Denkschulen und ihre Rivalitäten untereinander. Daraus ziehst du dann sorgsam deine Erkentnisse, die du dem Forum großzügigerweise zur Verfügung stellst. Komisch, dass nichts von dem, was du hier vom Stapel lässt auch nur im Entferntesten tatsächlich danach klingt.
Du leugnest einfach alles, was dir nicht in den Kram passt. In vitro-Studien haben für dich keinerlei Aussagekraft (kann man gelten lassen), in vivo-Studien an Tieren allerdings auch nicht, denn es lässt sich ja niemals etwas vom Tier auf den Menschen übertragen. Dass es eine erdrückende Anzahl an Versuchen mit Einzellern, Mäusen, Ratten, Schimpansen usw. gibt, die eine signifikante Lebensverlängerung durch Fasten/Kalorienrestriktion ergeben haben, hat für dich natürlich keinerlei Relevanz genauso wie ähnlich geartete Beobachtungen bei Menschen (z.B. Biosphäre 2), denn es gibt ja keine kontrollierten Studien darüber. Dass ungefähr 80 Prozent unseres medizinischen Wissens nicht aus Versuchen an Menschen stammt, weil diese sich oftmals aus ethischen und gesundheitlich Gründen verbieten, verschweigst du natürlich (sofern du es überhaupt weißt). Du diffamierst aber trotzdem pauschal jeden, der Fasten empfiehlt als Scharlatan und jeden der selber fastet, als esoterischen Vollidioten. Das musst du mir mal wissenschaftlich begründen!
"esse nur eine Mahlzeit am Tag."
Selbstverständlich geht es allen 1x am Tag Essern ganz genauso wie deinem Vater und sieht natürlich auch genau so aus... Ganz egal wie alt man ist, welche Größe und Gewicht man hat, was man überhaupt leistet und wie viel kcal gebraucht werden, der persönliche Stoffwechsel, was überhaupt gegessen wird,.. deiner Meinung nach alles unnötige Faktoren, denn ein Blick auf deinen alten hat dich scheinbar ohne eigene Erfahrung oder andere Beispiele zum Experten gemacht.
Also ich finde ich sehe mit 11% Körperfett nach dem Training recht "shredded" aus. Gibt viele Sportler, gerade in Asien, die das so machen. Wer morgens mittags abends isst, ist auch morgens mittags abends mit verdauen beschäftigt. Mit entgiften ist da nicht viel...
Längere Fastenkuren von mehr als ein paar Tagen hab ich noch nie geschafft.
Ich hatte mal eine Zeit IF betrieben, Variante: 20 Stunden täglich fasten.
Essensfenster war am Abend.
Damit bin ich soweit ich mich erinnere, ganz gut gefahren.
Man lernt, dass der Körper ohne weiteres auch länger als die üblichen Essenspausen ohne Nahrungszufuhr auskommt. Subjektiv war da auch eine größere geistige Klarheit/Energie, hab da allerdings nur den Vergleich mit mir selbst.
Manche kennen ja das Mittagstief nach dem Essen, dass dann mit Kaffee ausgegelichen wird.
(Das ist in meinem Fall allerdings schon von der Nahrungsauswahl abhängig.)
Angeregt durch diesen Thread:) bin ich da mal wieder eingestiegen.
Gestern hab ich erst so 19:30 was gegessen, war problemlos bis positiv.
Allerdings bin ich schon längere Zeit auf LC und daher mein Gehirn schon an geringe Glukosezufuhr adaptiert.
Gerade merke ich den Impuls, in die Küche zu gehen und mir etwas in den Mund zu stopfen, das scheint mir allerdings mehr Gewohnheit, als Hunger.
Mahlzeitenfrequenz- und timing sind IMO durchaus gewohnheitsabhängig und er Körper passt sich in der Erwartungshaltung an...
Einige der Effekte von Fasten findet man ja schon bei einer stark Kohlenhydratreduzierten Diät:
Die Leber produziert, wenn die KH-Speicher geleert sind, Ketokörper, und Gehirn und Muskeln "lernen", diese verstärkt anstelle von Glukose zu nutzen.
Der verbleibende Glukosebedarf wird dann durch Glukoneogenese aus Protein und dem Glycerinanteil der Fette gedeckt.
Der Unterschied ist, dass man Protein und Fett bei einer ketogenen Diät von außen zuführt.
Beim kompletten Fasten wird das abgebaut, was im Körper vorhanden ist.
Beim Körper-Fett ist das in unserer Gegend meist eher wünschenswert, bei Körper-Protein kommt es darauf an.
Hier wurde ja die Autophagie diskutiert.
Autophagie heißt übersetzt ungefähr "sich selbst verzehren".
Das passiert beim Fasten zweifellos.
Autophagie als Fachbegriff ist wohl spezieller definiert:
Die Autophagie ist ein intrazellulärer Prozess, bei dem zelleigenes zytosolisches Material wie fehlgefaltete Proteine oder beschädigte Zellorganellen abgebaut werden.
[...]
Die Autophagie ist ein elementarer Bestandteil der zellulären Qualitätskontrolle und essenziell für die Aufrechterhaltung der Funktionalität einer Zelle. Der Abbau von fehlgefalteten Proteinen oder geschädigten Organellen verhindert negative Auswirkungen auf die Zellvorgänge und stellt Moleküle wie Aminosäuren, Fettsäuren oder Kohlenhydrate der Zelle wieder für den Anabolismus zur Verfügung.
Autophagie - DocCheck Flexikon
Solange da also angesammelter "Schrott" recycelt wird und keine funktionellen Anteile, scheint mir das durchaus positiv.
Je nach individueller Einstellung nimmt man eventuell sogar den Abbau nicht lebenswichtiger funktionellen Körperproteins, das nach dem Fasten wieder schnell hergestellt werden kann (z.B. in Skelett-Muskeln) in Kauf, wenn man dadurch den beschriebenen Recycling-Prozess in den Körperzellen temporär hochfahren kann.
Ob das beim Fasten passiert, war ja hier im Thread strittig.
Aus obigem Artikel:
Autophagie findet in jeder eukaryotischen Zelle statt, unter normalen Bedingungen aber in einem geringen Umfang. Bei Mangel an Nährstoffen wird Autophagie induziert und läuft verstärkt ab. Von besonderer Bedeutung ist hierbei ein Mangel an Aminosäuren. Reguliert wird die Autophagie vom TOR-Komplex. Diese Serine/Threonine-Proteinkinase phosphoryliert eine Vielzahl von Proteinen, darunter auch bestimmte ATG-Proteine. Sind ausreichend Aminosäuren vorhanden, unterdrückt die Aktivität des TOR-Komplexes die Ausbildung von Autophagosomen.
Hervorhebung von mir
Falls das nun stimmt, fände ich es durchaus plausibel, dass es durch Fasten zu einem Aminosäurenmangel kommt.
Naja, näheres wird dann eventuell die hier erwähnte aktuelle Studie zum Thema Fasten und Autophagie zeigen...
Hier ein schon etwas älteres Infotainment von Michael Mosley zum Thema
gesundheitliche Auswirkungen von Kalorien (Protein-)restriktion, 4-tägigem Fasten und intermittierendem Fasten (2 Tage pro Woche mit 25% der üblichen Kalorienzufuhr):
Eat fast & live longer
Da wird auf die Rolle des Hormons IGF-1 eingegangen, das sich zumindest beim Protagonisten sowohl durch eine viertägige Fastenzeit, wie auch durch fünfwöchiges If nach der 5-2 Methode senken lässt.
Daneben ist er noch bei einem Wissenschaftler, der durch IF, zumindest bei Mäusen, den Abbau der Gehirnfunktion im Alter reduziert und das Wachstum neuer Neuronen angeregt sieht.
in der Regel nicht vollständig. Das merkt man in ein paar Jahrzehnten, wenn die Zipperlein beginnen, sich zu häufen. Und rieche mal an einem Neugeborenen, und dann an einem alten Menschen...
Ebenso sind die meisten Menschen nicht vollständig gesund, sprich auch ihre Ausscheidungsorgane sind nicht ideal leistungsfähig. Da kann es sinnvoll sein, denen ein bisschen auf die Sprünge zu helfen von Zeit zu Zeit. Macht man beim Zähneputzen ja auch, ohne den Anspruch zu haben, die Mundhöhle müsste sich "von selbst" vor Karies schützen können.
kann ich dir nicht beantworten. Meine Nase sagt "ja", aber das hat natürlich nicht den Status einer wissenschaftlichen Untersuchung.Zitat:
Oder enthalten diese Vehikel dann auf einmal andere Stoffe?
nun ja. Finde ich jetzt auch, zum Beispiel, in meiner Wohnung nicht falsch, erstens regelmässig den Müll runterzubringen, und zweitens, auch gelegentlich mal einen gründlichen Frühlingsputz zu machen und zu gucken, was sich in den Schränken alles so angesammelt hat, was ich nicht mehr will und brauche.Zitat:
Die Theorie ist ja ähnlich, hauptsache "entgiften"
Oder in der Kampfkunst, meine Form von allen überflüssigen Bewegungen zu befreien und nur noch jene zu behalten, die ich tatsächlich brauche...
Das Prinzip "trag keinen Ballast mit dir rum, befreie dich davon" ist in vielen Lebenslagen bewährt, und halt unter anderem auch beim Fasten.
Hungerstoffwechsel heisst ja, man ernährt sich nicht mehr in erster Linie von dem, was man isst, sondern von der eigenen Substanz. Die Idee, dass der Körper in der Situation mal als erstes das abbaut, was ihm am lästigsten und belastendsten ist, halte ich durchaus für sinnvoll und plausibel.Zitat:
Das ist kein Zeichen von Schadstoffausleitung sondern ein Zeichen für einen Hungerstoffwechsel.
man muss an das Fasten nicht "glauben". Man kann es probieren, wenn man will, und sich selbst davon überzeugen, was es tut oder auch nicht. Und sich überraschen lassen.Zitat:
Das Proble ist doch, wenn man an eine Heilmethode glaube muss damit der Placebo Effekt wirkt, dann wirkt die Heilmethode ja de facto nicht.
Wobei das mit dem "Riesengeschäft" im Fall des Fastens eh schwierig ist, da man ja nicht ein neues Produkt konsumiert, sondern im Gegenteil Dinge, die man üblicherweise konsumiert, eine Weile lang weglässt. Da gibt's nicht gross Kohle zu machen.Zitat:
Zitat von Münsterländer
Man kann das Fasten natürlich an spezialisierten Orten machen - meist schön in der Natur gelegen, mit Wellness, Wanderungen etc - aber diese Sorte Urlaub dürfte nur für ein recht kleines Segment von Kunden attraktiv sein.
@Aruna, Weihenchrist: danke für die Hintergrundinfos zur Autophagie etc :-)
Was die Wissenschaft dazu sagt hatte ich ja weiter vorn schon geschrieben - hast Du ja geflissentlich übersehen...
Und der Körpergeruch alter Menschen hat nichts mit "Schlacke" im Körper zu tun:
http://m.augsburger-allgemeine.de/wi...d20381881.html
Zitat aus dem Link:
. Dies rührt daher, dass der Körpergeruch aus einem Zusammenspiel zwischen Hautsekreten, Bakterienaktivität und Ausscheidungsstoffen der Organe besteht.
(...)
Bei älteren Menschen kommt es häufig zu Stoffwechselstörungen, Organstörungen oder einer verminderten Tätigkeit der Ausscheidungsorgane, wie Niere und Leber.
Ausscheidungsstoffe = "Schlacken" (Metapher)