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Infektiöse Myokarditis: Was passiert im Körper?
Zum Hintergrund: Tag für Tag sind wir diversen Erregern ausgesetzt. Dazu gehören Viren. Sie infizieren unseren Körper und können über das Blut auch bis zum Herzen gelangen.
Meist verhindert unsere körpereigene Immunabwehr ein Vordringen. So gelingt es in den meisten Fällen, den Abwehrzellen bzw. körpereigenen Eiweißen, die Erreger zu eliminieren. Eine Myokarditis tritt auf, wenn dennoch Erreger zum Herzmuskel gelangen und diesen schädigen. Manchmal ist dann auch der Herzbeutel mit entzündet, der den Herzmuskel überdeckt (Perikarditis). In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle heilt die Myokarditis wieder spontan ab. Unser Körper regeneriert geschädigte Strukturen von selbst, ohne dass Schäden zurückbleiben.
Bei jeder fünften betroffenen Person mit einer Myokarditis kann als Langzeitfolge auch eine bleibende Herzschwäche zurückbleiben oder zu einem späteren Zeitpunkt auftreten. Wenn die Infektion vom Körper nicht erfolgreich bekämpft werden konnte, kommt es zu einer fortlaufenden Schädigung der Zellen des Herzmuskels und des umliegenden Gewebes: Der Herzmuskel erweitert sich und pumpt nicht mehr kräftig genug (entzündliche dilatative Kardiomyopathie). In manchen Fällen gelingt es unserem Immunsystem zwar, die Erreger auszuschalten, aber die Entzündung (Inflammation) bleibt bestehen. Eine mögliche Erklärung ist das Erbgut des Erregers in den Zellen.