Bist du zu leseresistent?
Wer was nicht machren will kann gehen. Ich Zwinge niemanden zu etwas.
Wen du zu was nötigst, deinen "geistigen Dünnschiss" zu lesen, das ist schon eine KV.
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Das ist Zwang.
Du kannst jemanden vom Training ausschliessen, der sich nicht an die Hausordnung hält oder meinetwegen nicht an Sicherheitsschulungen teilnimmt. Der Sicherheitshinweise mißachtet oder Verbote ignoriert.
Aber ganz gewiss niemanden, der beispielsweise kein Sparring will, weil er Angst um seine Gesundheit hat.
Das ist seine eigene, persönliche Entscheidung, bei der du Null Mitspracherecht hast.
Ich würde sogar davon ausgehen, dass du dich strafbar machst, wenn du den Willen deines Schülers in so einem Fall nicht akzeptierst.
Aber deine Arroganz und Machtanspruch, welche du hier offenbarst, zeigen eindeutig, wie richtig ich im Bezug auf meine Meinung zu Trainern liege.
Du musst schon völlig abgehoben sein wenn du ernsthaft glaubst, irgend jemand zu unter Umständen riskanten Übungen drängen zu können.
Ich warte noch immer auf deien Pargrphenkette und den juristischen Ast.
Und du solltest dir sehr genau überlegen, was du mir hier unterstellst, wie ich mein Training durchführe.
Und ich weiss immer noch nicht, was das sein soll.
Du weisst also nichtmal, was eine Unterstellung ist.
Mir ist unverständlich, wie du als angeblich erfahrender Trainer nichtmal in den Kopf bekommst, dass du keinen deiner Schüler zu Übungen zwingen kannst, die ein gesundheitliches Risiko darstellen, zum Beispiel Sparring oder bestimmte Partnerübungen etc. Das ist die völlig freie Entscheidung des Schülers, ob er sich daran beteiligen will oder nicht - und du kannst ihn deswegen auch nicht sanktionieren, zum Beispiel durch Ausschluss aus dem Training.
Ich hatte es schon am Anfang gesagt. Wenn man Kelte nicht einfach ganz stumpf komplett ignoriert, zerschießt er einen eigentlich ganz schönen Thread...
Aus Deiner liebevoll gehegten eurozentrischen Sicht mag das so erscheinen, das aber würde z.B. mich persönlich überhaupt nicht interessieren. Es wird ja niemand gezwungen, ausgerechnet eine traditionelle japanische Stilrichtung zu trainieren (wobei das weit mehr als bloßes Training beinhaltet aber das würde hier zu weit führen).
Also ich könnte mir schon vorstellen, daass man in einem Boxgym auf Dauer ggf. "gezwungen" werden könnte, nicht nur mit dem Springseil rumzumachen bzw. vor die Wahl gestellt entweder richtig mitzumachen oder zu gehen.
Dieses Selbstbestimmungsrecht gibt es ja als Gesetz so erstmal nicht aber unabhängig davon geht es bei diesem Gedanken darum, dass ein Individuum (das meinst Du) und auch Gruppen (wäre z.B. Trainerstab/die Trainingsgruppe als Ganzes usw.) ihre Angelegenheiten selbst regeln können, ohne dass sich von STAATLICHER Seite aus eingemischt wird. Ansonsten hat mir ja diesmal Jemand die Arbeit abgenommen, zum xten Male darauf hinzuweisen, dass es sich beim Grundgesetz..... .
Ich meine, Du denkst auch wieder mal zu sehr in Extremen, Boxer bringen gerne Leute ungestraft um und Trainer/Lehrer mit einem gewissen Anspruch sind "natürlich" allesamt nur sadistische Narzisten die gerne ihre Schüler quälen, wo es nur geht. Vielleicht wirklich einfach mal morgens etwas weniger nehmen von dem Zeug, was immer es sein mag. :rolleyes:
Es ist auch nicht alles ein "Gym", in dem ein Training stattfindet. Ein Dôjô beispielsweise (deutsche Vereinsmeierei und Breitensport mit Volksbelustigungscharakter mal Außen vor) ist etwas völlig anderes als ein moderner Sportverein (im übrigen hattest DU nochmal explizit Japan und Okinawa erwähnt, sonst schriebe ich hier gar nicht).
Müsste dann ja eigentlich auch für Arbeitgeber gelten, oder? Ich werde gleich mal ausprobieren wie weit ich komme, wenn ich erkläre nur noch mir wirklich angenehme Tätigkeiten zu verrichten. :D
Ach nein, ganz im Gegenteil muss ich ja sogar ALLES tun, was von mir verlangt wird, werde ja schließlich bezahlt. Da kann es natürlich sein, dass ich als Briefträger auch als Toilettenmann eingesetzt werde - der AG zahlt immerhin Geld an mich und ich muss halt leisten was und wie er will.
Ja und der Wirt muss Dich erst gar nicht bedienen und kann Dich wegschicken, wenn ihm gerade danach ist (Hausrecht und so). Er kann Dich natürlich auch bedienen Dir aber trotzdem untersagen, Deine eigenen Speisen am Tisch zu verzehren - auch nachdem Du ihn auf den besseren Geschmack Deines eigenen Essens sowie Dein Selbstbestimmungsrecht hingewiesen hast.
Das ist genau die Einstellung (sofern man sie so äußert), mit der man sicherlich in vielen Koryû scheitern dürfte bzw, gar nicht erst hineinkommen.
Ich wiederhole nochmal:
Es wird ja niemand gezwungen, ausgerechnet eine traditionelle japanische Stilrichtung zu trainieren (wobei das weit mehr als bloßes Training beinhaltet aber das würde hier zu weit führen).
Moment, es wird doch Niemand "gezwungen" sich auf die Nase geben zu lassen und selbstverständlich wäre es z.B. strafbar als Trainer Jemanden gegen seinen Willen mit körperlicher Gewalt in den Ring zu ziehen und mit Fäusten beackern zu lassen. Es ist aber ganz gewiss nicht strafbar, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen und jemanden vor die WAHL(!!!) zu stellen entweder richtig mitzumachen oder anderenfalls bitte zu gehen.
Wer weiß, wahrscheinlich verklagt man - nachdem man nicht sparren musste und trotzdem bleiben durfte - nachher noch den fiesen Trainer, weil man von diesem Sadisten übelst diskriminiert und gemobbt wird, denn immerhin haben die anderen Mitglieder in der Gruppe schon erste Wettkampferfolge, während man selber nicht einmal an diesen teilnehmen darf. :o
Wie beim Thema Boxen reitest Du jetzt wieder ewig auf von Dir - trotz vielfachen Widerspruchs - einfach mal als Fakt behaupteten Dingen herum und jeder, der es anders sieht hat halt keine Ahnung und/oder ist einfach nur böse und gemein. Man, was sind hier aber auch wieder mal viele Geisterfahrer auf einmal unterwegs.
Wir sind hier in Europa/Deutschland. Hier zählen ausschließlich europäische/deutsche Gesetze.
Ob dich das interessiert oder nicht ist für deren Gültigkeit hier nebensächlich, läßt aber tief blicken.
Ich denke ich habe mehrfach klar zum Ausdruck gebracht, dass es nicht darum geht, praktisch einen gesamten Sport abzulehnen (in so einem Fall würde sich wahrscheinlich auch niemand anmelden), sondern dass es die persönliche Entscheidung jedes einzelnen ist, welche Risiken er dabei bereit ist einzugehen.
Und in diesem Zusammenhang kann und muss ein Trainer ohne Frage ein Verbot aussprechen, wenn er eine zu große Gefährdung sieht - keinesfalls bedeutet das aber im Umkehrschluss, dass er einen Schüler zu Übungen zwingen kann, die dieser für sich selbst als zu gefährlich ansieht.
Wenn du glaubst, dass das persönliche Selbstbestimmungsrecht und die verfassungsgemäße allgemeine Handlungsfreiheit darauf abzielt, einer Gruppe oder einem Trainer Macht über eine Person zu geben, dann bist du aber ganz massiv auf dem Holzweg.
Wie ich schon sagte - nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.
In einem Arbeitsvertrag schuldet der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber seine Arbeitskraft - er verkauft diese sozusagen und wird logischerweise auch dafür bezahlt. Dabei unter Umständen unvermeidbare gesundheitliche Risiken muss der Arbeitgeber explizit vergüten und entschädigen. Das hat überhaupt gar nichts mit einer Boxbude zu tun, welche Trainingsleistungen anbietet und verkauft.
Keine Ahnung wie du jetzt auf so einen Unfug kommst.
Der nächste unsinnige Vergleich.
Wenn der Wirt mein Geld angenommen hat, muss er mich bedienen und mir mein Bier geben.
Ob ich dieses dann austrinke oder nur dran nippe ist wiederum meine eigene, freie Entscheidung, die den Wirt nichts angeht.
Das Hausrecht hat überhaupt nichts damit zu tun. Natürlich kann ein Gymbetreiber grundsätzlich frei entscheiden, wer sich in seinen Räumen aufhält. Schmeisst er einen Schüler raus, weil diesem eine bestimmte Übung aber zu gefährlich ist, begeht er mit Sicherheit Vertragsbruch an dem zugrundeliegenden Dienstleistungsvertrag und macht sich gegebenenfalls schadensersatzpflichtig.
Es gibt mit Sicherheit keine Möglichkeit in Deutschland einen Breitensportler vertraglich zu zwingen an Übungen teilzunehmen, die ihm persönlich zu riskant sind - egal ob grundsätzlich oder aus einer bestimmten Situation heraus.
Ich bin davon überzeugt dass sich ein Trainer strafbar machen würde, falls er in so einem Fall versuchen würde, auf den Schüler Druck auszuüben. Ihn also beispielsweise zu bestimmten Partnerübungen oder Sparring nötigen will, obwohl diesem selbst das Risiko zu groß erscheint. Sollte es in so einer Situation noch tatsächlich zu einer schweren Verletzung kommen, möchte ich nicht in der Haut des Trainers stecken. Der dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit für den Rest seines Lebens finanziell erledigt sein.
Schön dass Kelte mit seinem Gelaber Mal wieder einen guten Thread zerstört, danke.
Gesendet von meinem moto g(6) play mit Tapatalk
Moin Klaus,
das ist auch mein Eindruck, wobei ich noch nicht seit den 90ern unterrichte. Wie Du richtig andeutest, ist das wohl ein gesellschaftliches Problem, hierauf näher einzugehen, würde das Thema verlassen. Wir als Trainer sind natürlich gefragt, uns mit diesen "äußeren" Bedingungen zu arrangieren.
Wie gehen wir/ich damit um?
Es gibt mehrere Wege. Grundsätzlich steht und fällt erst einmal alles mit der Größe des Vereins, den Trainingsmöglichkeiten und der Ausrichtung. Wir können glücklicherweise Anfänger- und Fortgeschrittenentraining auf Breitensportbasis anbieten und sogar unter einzelnen Gruppen ein wenig "kanalisieren".
Grundsätzlich begreifen wir uns als Dienstleister, meine Aufgabe ist es, unseren Sport anderen Menschen zu vermitteln und mit deren Vorstellungen einer Freizeitbeschäftigung in Einklang zu bringen. Dazu gehört ein ehrlicher und flexibler Umgang, das gelingt eigentlich ganz gut. Ich muss sagen, dass sich sicherlich auch Inhalte verschieben, dennoch ist es möglich, alle Facetten anzubieten und die Leute so "auszubilden", dass es jedem möglich ist, sich auf Basis seiner Vorstellungen in unserem Sport zu verwirklichen. Wir haben in unsere Gestaltung und Entwicklung ein gutes Gefühl, es macht Spaß und das Feedback ist toll. Aber ja - einiges hat sich verändert. Es ist einfach anders.
Das ganze ändert sich imho, wenn die Grenze nach oben geht. Soweit ich kann, trainiere ich selber noch 4 Stunden pro Woche. Dieser Verein hat dann eine andere Ausrichtung, dort kommen die Leute hin, weil sie ackern, schwitzen und an ihre Grenzen gehen möchten. Die Frage nach Dienstleistung sieht hier ganz anders aus. Wenn ich meinen Trainer fragen würde, ob er sich als Dienstleister begreift, müsste ich wohl erstmal 90 LS extra pumpen :D
@kelte:
Mach dich erstmal über Vereinsrecht schlau, bevor du so eine gequirlte Schei*e von dir gibst.
P.S. die Paragraphenkette habe ich noch nicht von dir gehört, in der das BGB einen privaten e.V. Vertrag beschreibt.
[emoji2]
Lass ihn doch. Ist halt falsch, was er schreibt. Was solls ;)
Aber um nochmals zum Trainingsinhalt zu kommen:
Ohne alles gelesen zu haben - Kelte hat nicht ganz unrecht. Ich achte immer auf das Kollektiv. Wenn die Gruppe durch das Verhalten eines Einzelnen gestört wird, hat die Gruppe auch Vorrang. Dann muss man sehen, woran es liegt. Kann man ihn/sie beiseite nehmen und durch ein wenig separates Training oder ein paar warme Worte in die Spur bringen?
Ich sehe eine Trennung eines Schülers (dergestalt, dass ich ihn "rausschmeißen" muss) immer als einen Fehler in meiner eigenen Handhabung (aber das ist meine persönliche Ansicht!). Es ist mir sehr wichtig, dass die Leute freiwillig kommen, freiwillig mitmachen und ... ja, ggf. auch freiwillig gehen. Keinesfalls sollte jemand bloßgestellt werden. Und das hat rein gar nichts mit rechtlichen Grundsätzen zu tun, das ist eine Frage von Anstand.
Zum Trainingsinhalt: im Erwachsenentraining erwarte ich zunächst einmal ab einem gewissen Fortschritt, dass die Leute alle entsprechende Ausrüstung tragen. Tiefschutz sollte bei Männern z.B. in jedem Training selbstverständlich sein, Mundschützer, Handschützer, Beinschützer, Zahnschutz, Pratzen... das alles gehört in die Trainingstasche. Nun kontrolliere ich nicht bei jedem den Tiefschutz, die Teilnehmer sind alt genug und kennen meine/unsere Auffassung. Wer offensichtlich seine Handschuhe vergessen hat, ist eben im Sparring nicht dabei. Deswegen geht er nicht nach Hause, sondern an den Boxsack oder die Matte, ganz egal. Und ansonsten setze ich eine vernünftige Kommunikation voraus. Wer sich Sparring nicht zutraut oder irgendeine Blessur hat (oder eben keinen Tiefschutz trägt), soll das dem Trainer und seinem Trainingspartner mitteilen. Dann können wir damit arbeiten. Es gibt dann immer Möglichkeiten.
Das alles geht bei uns allerdings eben deswegen ganz gut, weil es die Ausrichtung des Stils zulässt. Im Boxverein regelmäßig Sparring aussetzen zu wollen, ist sicher nicht zielführend. Auch bei uns wird es nicht zur Zufriedenheit führen, wenn man sich jedes Training aus bestimmten Übungen ausschließen möchte.
Ansonsten ist es schon so, dass wir als Trainer auf der Matte eine Aufsichtsfunktion wahrnehmen müssen und für die Gesundheit unserer Gruppen und -so sehe ich es- auch für die kollektive Zufriedenheit verantwortlich sind. Selbstverständlich würde ich also im Zweifel auch Leute von der Matte bitten, deren Verhalten nicht in Einklang mit unserem Training zu bringen ist. Das sehe ich als unser gutes Recht. Ob sich der-/diejenige dann noch im sonstigen Trainingsbereich aufhalten darf, ist mir egal.
Ganz ehrlich:
Ich hatte schon mal Störenfriede, klar. Aber noch nie eine Streitigkeit, bei der sich andere auf eine "Beugung" des GG berufen hätten. Das ist doch alles theoretisch. Selbst wenn Du als Trainer sagst "raus hier", werden sich andere normalerweise fügen. Alles andere ist hochgradig albern - bis bescheuert... ;)
Um darauf zurückzukommen:
Wie groß, wenn überhaupt, ist hierbei der Einfluss einer über die Jahre veränderten Altersverteilung in euren Gyms/Vereinen?
These:
Teens und Twens haben weit weniger Sorge um die eigene Unversehrtheit, fühlen sich nahezu unverletzbar, gehen entsprechend an physische Herausforderungen ganz anders heran, als Leute, die bereits hinreichend Erfahrungen mit Verletzungen, Verschleiß oder sonstigen Zipperlein gemacht haben.
Ist das abnehmende Härte ... oder zunehmende Vernunft?
Und auch wenn die juristische Argumentation fragwürdig ist, natürlich hat Kelte in der Sache Recht: Ich kann niemanden im Training zu bestimmten Übungen zwingen. Insbesondere, wenn die gesundheitsgefährdend sind. Warum auch? Sorry, aber als Trainer zwinge ich niemanden zum Sparring, sondern führe ihn da ran. Aufgaben Sparring, isoliertes Sparring etc. Und wenn er gar nicht möchte, dann muss man sich darüber mit demjenigen unterhalten. Vielleicht kommen dann beide zur Einsicht, dass es nicht passt. Und je nach Formulierung in der Satzung des e.V.s oder des Mitgliedvertrages wird man den auch auflösen können.
Ja, ich bin Trainer in einem Verein. Und mache Trainer bekommen sicher nur eine symbolische Aufwandsentschädigung. Das heißt aber nicht, dass jeder das mitmachen muss, was dem Trainer gerade einfällt. Würde ich auch nicht machen. Was soll denn das für ein Trainingsklima sein?
Moin Kelte,
Du berufst Dich immer auf das Gesetz. Ganz ehrlich, das ist doch albern. Erstmal gibt es ja schon mal einen Unterschied zwischen öffentlichem und privatem Recht. Das hat Frank ja schon geschrieben, so funktioniert das in Deutschland.
Dann gibt es im privaten Recht auch noch den Unterschied zwischen generellen und speziellen Rechten. Das BGB ist z.B. eine Grundlage, wird aber vielfach (im Vertragsrecht z.B.) durch übergeordnete Regelungen konkretisiert. Es steht also nicht "über allem", die Grundsätze dürfen lediglich nicht bewusst verletzt oder ausgehebelt werden.
Wenn die Handhabung nach Deinen Vorstellungen funktionieren würde, gäbe es z.B. keine AGBs oder kein Vereinsrecht außerhalb des BGB. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall.
Aber noch einmal zum Thema rausschmeißen:
Ich glaube, Du hast ein persönliches Problem damit, Dich in Gruppen (oder Diskussionen) zu integrieren, das fällt hier wieder deutlich auf.
Wenn sich jemand benimmt und niemand anders gefährdet, wird er sicherlich nicht "rausgeschmissen", weil er sich nicht am Sparring beteiligen möchte. Wenn Du als Trainer dann allerdings siehst, dass der-/diejenige deswegen auf Dauer nicht in der Lage sein wird, dem Unterricht zu folgen, sehe ich es als Aufgabe eines gewissenhaften Trainers, dies auch zu kommunizieren. Und da kann man anderen auch sagen "bitte komme nicht mehr, das hat keinen Sinn".
Oder um es auf die Dienstleistungsebene hinunterzubiegen:
Wenn ich als Trainer mein Angebot bei einem Nachfragenden (Schüler) nicht verwirklichen kann, und dies auch im Rahmen einer zumutbaren Anpassung des Unterrichtes nicht möglich ist, kann ich auch meinen Vertrag nicht erfüllen. Und der Schüler ebenfalls nicht. Denn Verträge beinhalten beiderseitige Pflichten. Und dazu gehört auch, dass Du die Intention eines Vereins anerkennst.
Und was Du unter "Zwang" verstehst, hat mit einer realen Zwangseinwirkung im Training nichts zu tun:
Ein Teilnehmer hat immer die Wahl, Übungen mitzumachen oder abzulehnen. Genauso, wie ein Trainer die Wahl hat, diese Übungen zu gestalten. Zwang bedeutet, Du nimmst einem anderen jede Alternative, z.B. durch die Ausnutzung einer Notlage (Erpressung, Bedrohung) oder durch Gewalt. Wenn Du Dich einer Übung verweigerst, kann die Konsequenz sein, eben auszusetzen oder im Extremfall nach Hause zu gehen. Wo liegt der Zwang vor?
Ich finde, solche Einstellungen wie Deine sind ein gesellschaftliches Problem heutzutage. Ein Anspruchsdenken, weil man einfach nicht den Charakter besitzt, sich einfach mal für eine gewisse Zeit den Vorstellungen anderer anzupassen. Wir z.B. bieten Dir als "Dienstleistung" für geringe Kosten (15,- Euro p.M.) die Möglichkeit, über einen Verein gutes und regelmäßiges Training wahrnehmen zu können. Ich würde es als unangebracht und respektlos empfinden, wenn jemand permanent querschießt, einfach weil es ein Charakterdefizit ist, sich nicht eingliedern zu können. Nichts anderes scheint Deine Einstellung hier zu sein. Es ist völlig realitätsfremd, dass jemand Interesse am Unterricht eines KS/KK-Stils hat, dann aber dem Trainer regelmäßig diktieren möchte, wie er persönlich zu bemuttern ist. Alles überspitzt, ich weiß, aber darauf läuft es doch hinaus. Ein Trainer hat eine Gruppe zu leiten. Und wer das alleine schon infrage stellt und immer wieder seitenlange Begründungen sucht, der ist vielleicht in einer Trainingsgruppe fehl am Platz... nichts für ungut...
Hallo Klaus,
Ich kann deine Beobachtung und o.g. Beschreibung nicht generell teilen. Dass pauschal die Leute "schwächer" sind oder weniger belastbarer, kann ich aus meinen Erfahrungen nicht bestätigen. Ich trainere seit gut 20 Jahren und seit 2008 selbst als Übungsleiter/ Trainer, auch behördlich/hauptberuflich.
Im zivilen Training habe ich mehrere Leute, die vorher keinen Kampfsport/SV betrieben haben und/oder einige Schicksalsschläge erlebt haben und die durch das Training eine positive Entwicklung durchlebt haben, wieder Selbstvertrauen entwickelt haben etc...und auch in sportlicher/technischer Hinsicht einem enormen Sprung gemacht haben ohne vorher je Kampfsport trainiert zu haben. Das ist alles auch sehr individuell. Die trainieren alle immer noch mit mir.
Sicherlich kommt es auch auf die Gruppe und ihre Größe an sich an.
Ich halte insbedondete eine positive Trainingsumgebung/ environment für sehr wichtig (environment creates behaviour). Das heißt nicht, dass wir nicht hart trainieren in den Übungseinheiten, aber das Training soll Spaß machen.
Gruß,
Mirco
Dafür gibt es z.B. einen Trainingsplan, der allen zugänglich ist. Wenn dort ein Thema behandelt wird, kann ich im Vorfeld mit dem Trainer reden oder nicht zum Training erscheinen.
Somit habe ich immer die Wahl zu entscheiden, was ich mache oder nicht.
Nur wenn ein Powertraining angesagt ist und der Teilnehmer meint: Nö, ich habe kein Bock auf laufen, sprinten, Seilchenspringen, etc, dann ist er an dem Tag falsch und mit solch einer Motivation zieht er auch andere runter und das ist für mich ein Grund, ihn an diesem Tag vom Training auszuschließen.
Genauso wie ich jemandem letzten Samstag vom Bodenrandori ausgeschlossen hat, weil er bei den Anfängern nur am Genick rumgerissen hat.
Eben - auch wenn dann jetzt gleich wieder die Nummer mit "Habe ich doch gesagt - alle KK Trainer sind Blumen die nur selber sagen wollen wo es langgeht..." kommt. :D
Hier wird krampfhaft versucht einen Situation zu kreieren die in der Praxis wohl so gut wie nie vorkommen wird (mal ganz davon ab, dass jegliche juristische "Bewertung" dabei aus den mehrfach schon genannten Gründen vollkommener Unsinn ist) um die eigenen doch recht merkwürdigen Vorstellungen von KK/KS-Training und dem was ein "Dienstleister" zu tun hat zu begründen.
Ich spare mir jetzt mal die Sachen im einzelnen rauszusuchen, aber erst heißt es "Der "Kunde" entscheidet ob und was er beim Training mitmachen will - schließlich gibt es ja den Art. 2 GG..." (:D:D) - nachdem dann geklärt ist, dass so etwas eben nicht zutreffend ist wird dann auf einmal von irgendwelchem "Zwang" zur Teilnahme an "gefährlichen" Übungen gesprochen welcher einen obskuren Schadenersatzanspruch begründen soll.
Mir ist es noch nie untergekommen, dass irgendein Trainer jemanden verbal oder körperlich gezwungen hätte z.B. beim Sparring mitzumachen. Auf der anderen Seite fände ich es hochgradig spannend, wie dann ggf. ein Richter entscheidet wenn jemand zu einer Sparringseinheit geht (obwohl er kein Sparring machen will) um danach dann "Schadenersatz" zu fordern, weil er ja als "Kunde" nicht das Training bekommen hat was er erwartet... :D
Obwohl - gerade im Konditionsteil werden die Teilnehmer schon mal verbal zum weitermachen aufgefordert, komisch bislang kam danach aber noch niemand und hat deswegen mit einer Klage gedroht. ;)
Wie auch schon mehrfach hier angesprochen wurde - wenn jemand vereinzelt(!) aus nachvollziehbaren Gründen bestimmte Sachen nicht machen kann oder will hat damit wohl kaum ein Trainer ein Problem. Wer grds. kein Sparring o.ä. machen will - bitte schön, dann kann derjenige eben sich dauerhaft in der Anfängergruppe austoben, darf sich dann aber gleichzeitig auch nicht beschweren, wenn das Training auf lange Sicht dann vielleicht etwas eintönig ist.
Wer aber per se meint er müsse mit der "Kunde ist König"-Haltung und seinen persönlichen Befindlichkeiten das Training oder die Gruppe stören dem wird wohl in den meisten Gyms nahegelegt sich doch anderweitig umzuschauen oder - für die merkbefreiten Fälle - derjenige wird dann halt zum Wohl der Gruppe rausgeschmissen. (Auch das ist wohl aber eher ein theoretisches Problem bzw. die Ausnahme, da in der Praxis auch die hartnäckigeren Fälle früher oder später merken das sie fehl am Platz sind.)
Ist ein Ansatz. Wir haben z.B. WhatsApp-Gruppen, in denen wir uns austauschen. Grundsätzlich sind z.B. meine Trainingseinheiten immer nach zwei, drei wiederkehrenden Schemata aufgebaut und wenn es für die nächste Stunde einen speziellen Part gibt, der erwähnt werden sollte, kommuniziere ich das am Ende des vorherigen Trainings und in der Gruppe.
Heißt aber nicht, dass ich andere ausschließe, weil sie die Ankündigung -warum auch immer- nicht mitbekommen haben.
Aber Euer Trainingskonzept ist da eben anders.
Weißt Du, was mir an Keltes Einstellung auf den Sack geht:
1. Sie ist komplett oberlehrerhaft (in der Schule war sowas früher der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere als Kreideholer)
2. Dabei ist sie leider so undiplomatisch wie fehlerhaft
aber, vor allem Punkt 3:
Diese "Der Kunde ist König"-Haltung... Liebe Leute, für den Großteil hier reden wir von einer "Freizeitbeschäftigung". Einem Hobby. Man sollte mal den Stock aus dem Ar.sch nehmen. Das ist doch einfach nur Käse. Man kommt zum Training, weil man Spaß haben und was lernen möchte. Das ist die Erwartungshaltung. Und wenn man die mitbringt, erübrigt sich dieses ganze Gebrabbel. Aber wie bereits erwähnt: Charakterschwäche...
Der Monatsplan wird einmal per WA und per Mail an alle Teilnehmer geschickt.
Der ist auch imer recht ausführlich, so dass die Leute sich was darunter vorstellen können.
um auf die ausgangsfrage zurückzukommen ...
als trainer / lehrer liegt einem natürlich viel daran, dass die trainingsgruppe funktioniert (in dem sinne, dass ein erfolgreiches training in angenehmer atmosphäre möglich ist), und dass JEDER trainingsteilnehmer im training fortschritte macht.
ich persönlich hab bisher keinen trainer erlebt, der das anders gesehen hat (außer damals in der DDR im leistungssport, aber das ist eine andere geschichte).
meiner meinung nach steht der trainer vor der gruppe und unterrichtet, weil er auf diesem speziellen gebiet eben sehr viel weiter ist als die trainingsteilnehmer.
natürlich wäre es wünschenswert, wenn der trainer immer auf jeden teilnehmer ausführlich eingehen und dessen besonderheiten berücksichtigen könnte - nur geht das eben nicht immer.
das liegt daran, dass die zeit begrenzt ist (in drei stunden training pro einheit kann man eben nicht jedesmal auf die bedürfnisse eines jeden teilnehmers eingehen).
nun sehe ich das so: bis vor etwa zehn jahren war es eine selbstverständlichkeit, dass sich prospektive teilnehmer VORAB informierten, was so ein kampfsporttraining eigentlich beinhaltet. da wurden fragen gestellt nach schwerpunkten (würfe? schläge? bodenkampf?), da wurden fragen gestellt nach intensität (vollkontakt? wettkampf? oder eher wellness?).
es kamen fragen wie "lerne ich da auch ... (hier entsprechende interessen einsetzen) ..."
und nachdem all diese dinge geklärt waren (manchmal geschah das vorab, manchmal während oder nach den ersten beiden probetrainingseinheiten) war allen beteiligten klar, ob das nun etwas werden würde oder nicht.
diejenigen, die blieben und weiter trainieren wollten, wussten von vornherein, dass sie sich einer gewissen disziplin unterzuordnen (!) hatten, ohne die ein kampfsporttraining einfach nicht möglich ist.
ich habe nie erlebt, dass zu jener zeit irgend ein teilnehmer auf die idee kam, eine übung zu verweigern (es sei denn, er hatte gesundheitliche defizite, die besagte übung erschwerten oder unmöglich machten, und darauf wurde und wird ohnehin stets rücksicht genommen.
heute hingegen erlebe ich manchmal schneeflöckchen, die offenbar intellektuell überfordert sind, wenn sie sich VORAB mal darüber informieren sollen, worauf sie sich beim kampfsport (in diesem fall judo und bjj) einlassen.
ich erlebe schneeflöckchen, die schon im ersten probetraining FORDERN, ich solle mich gefälligst die ganze zeit mit ihnen befassen, als permanent-erklärbär nicht von ihrer seite weichen und sie als den mittelpunkt jedes nur denkbaren universums ansehen.
gleichzeitig stellen sie jede, aber auch wirklich JEDE übung, die ich anordne, unverzüglich in frage.
"wieso soll ich mich jetzt auf den rücken legen und diese komische ringerbrücke machen?"
tja, häschen, weil danach eine übung kommt, die "trap and roll" heißt, und die verlangt nach einer gewissen vorbereitung, sonst klappt sie nicht ...
"wieso soll ich jetzt mit einem partner diese ulkigen armbewegungen machen? das ist voll unangenehm!"
tja, häschen, weil sich das "pummeling" nennt und dich irgendwann mal befähigen soll, im standkampf deinen griff durchzusetzen, damit du den anderen werfen kannst ...
"aber wieso muss ich denn dazu diese komische übung machen? geht das nicht auch anders?"
nein.
und wenn du das nicht verstehst oder nicht verstehen willst, bist du hier falsch ...
solche trainees hatte ich noch vor zehn jahren NICHT in meinem training. auch zum probetraining nicht.
insofern hat sich durchaus einiges geändert ...
ABER ich erlebe auch das komplette gegenteil, und die "neuen", die sich in den vergangenen zwei jahren in meiner gruppe angemeldet haben, sind trainingswillig, diszipliniert, neugierig und äußerst interessiert daran, etwas zu lernen.
UND sie sind selbst auch sehr daran interessiert, in einer angenehmen (wenngleich sehr fordernden) trainingsatmosphäre zu agieren.
die schneeflöckchen muss man wohl hin und wieder (kurzzeitig) ertragen, die gehen von allein.
ich sehe also eher optimistisch in die zukunft.
Was zum Glück ja in der Praxis auch größtenteils kein Problem darstellt. Es ist aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen, dass (KK unabhängig) sich da doch vereinzelt schon recht komische Tendenzen abzeichnen. War am WE gerade in den Nachrichten - ein Typ erschießt im Pizza-Laden die Bedienung, weil es ihm nicht schnell genug geht? Ok sicher ein Extrembeispiel, aber ich glaube schon vermehrt eine egozentrische Haltung bei den Leuten feststellen zu können.
Da kommt jemand zu mir und verlangt ich müsse dieses oder jenes jetzt sofort tun (obwohl die Fristen / Termine da anders sind), weil er schließlich schon seinen Urlaub gebucht hat und deswegen umgehen wissen müsse woran er jetzt ist um planen zu können. WTF? Ich meine da möchte jemand etwas von mir zu dem ich überhaupt nicht verpflichtet bin (nein auch nicht nach Art. 2 GG...).
Aber anstatt freundlich zu fragen wird erst einmal dreist verlangt - und das dann noch vor dem Hintergrund, dass derjenige das Problem selbst herbeigeführt hat weil er Urlaub machen will. Ja ne ist klar...
Ich bin beruflich als Sachverständiger im Versicherungsbereich unterwegs. Wenn´s also geknallt hat, muss ich raus und mit den Betroffenen reden. Besteht Versicherungsschutz und wenn ja, in welcher Schadenhöhe? Das ist nicht wie in "Die Versicherungsdetektive", da geht´s um Existenzen von Privatpersonen und Firmen.
Hier ist verständlicherweise oftmals die Lage angespannt. Trotzdem gibt es einen deutlichen Wandel. Im Finanzgeschäft waren wir eigentlich immer "Dienstleister", nur wird das seit einigen Jahren auch bewusst so gelebt. Wenn der Kunde nur Samstag Zeit hat, dann muss man eben Samstag ran. Wenn es existenzbedrohend ist, kann es auch sein, dass ich sofort von Köln nach Stralsund aufbrechen muss. Das ist der Job.
Natürlich sind das nicht Regelfälle. Aber der Kunde nährt und kleidet uns und dementsprechend ist auch die Erwartungshaltung. Aber alles auch heute nicht selbstverständlich. Die Telekom ruft Dich an und teilt Dir mit "wir kommen Donnerstag zwischen 8 und 14 Uhr". Da möchte ich Kelte mal sehen mit seinen Einwänden...
Ehrlich gesagt, habe ich beruflich wie privat fast nie Probleme mit Menschen. Das kommt hier im Forum manchmal deswegen anders an, weil es hier Internethelden gibt, die quasi darum betteln, abgewatscht zu werden. Eine fehlende vernünftige Kommunikation ist eben eines der ältesten Mankos der Menschheit. Hat Kant ja schon ausführlich behandelt, Platon vor ihm und noch viele andere davor. Leider gibt es wirklich diese extremen Beispiele, vielleicht werden wir ja doch alle verrückter :o
Für "echte" Kunden mag das im gewissen Rahmen ja auch angehen, der von mir skizzierte Fall war aber eigentlich ein "Nicht"-Kunde:
Termine für die Leute standen ein halbes Jahr im voraus fest. Ebenso wann genau die Ergebnisse veröffentlich werden (in Abhängigkeit des Ergebnisses weiß derjenige dann ob er ggf. noch mal zum - ebenfalls vorab feststehenden Termin - antreten muss oder nicht). Wenn er jetzt trotzdem seinen Urlaub so legt, dass dieser mit den bekannten Terminen kollidiert und dann von mir verlangt (nicht bittet!) ich müsse jetzt sein Ergebnis sofort ermitteln und rausgeben - sorry das ist ausschließlich sein Problem.
Das ist der Punkt, den ich vertrete und der von manch Trainern hier bestritten wird:
usw.
Es ist sehr gut erkennbar, dass die hier schreibenden Trainer dem Schüler letztendlich keine Wahl lassen wollen.
Entweder er macht selbst die Übungen mit, die ihm eigentlich zu gefährlich sind, oder er wird vor der Gruppe bloßgestellt und aus dem Training geworfen. Das ist Zwang in seiner reinsten Form.
Die gleiche Arroganz und Überheblichkeit, die in solchen Aussagen mitschwingt, habe ich persönlich bereits vor 20 Jahren kennengelernt. Die sehen Schüler nicht als gleichwertige Menschen an.
Und ich sage dir noch etwas, was ich erleben musste:
Die gleichen Leute, die auf dicke Hose machen und rumtönen, wer was wie zu trainieren hat und vielleicht sogar Leute zu gefährlichen Übungen drängen, sind die ersten, die bei einem schweren Unfall die Hände heben und nichts dafür können. Jegliche persönliche Verantwortung ablehnen.
Abseits der bemühten sophistischen Nebenkriegsschauplätze finde ich die Thematik sehr wichtig und es hier daher generell wenig konstruktiv, ein Trainingsangebot im Kontext eines Dienstleistungsverhältnisses zu diskutieren und auf die damit verbundenen Assoziationen einzuengen. Meine - sicherlich nicht empirisch abgesichterte - Annahme ist, dass sich ohnehin die wenigsten Übungsleiter/Trainer/Lehrer als Dienstleister und die Trainingsteilnehmer als Kunden betrachten würden und speziell in Vereinsstrukturen zumeist auf beiden Seiten ein gänzliches anderes Selbstbild resp. Fremdbild des Gegenüber vorherrscht. Ebenso wenig sinnvoll ist es meines Erachtens, die Extreme des Kontinuums zwischen "Trainerdidaktur und Anarchie" zu fokussieren.
In diesem Kontinuum hat gleichwohl jeder Trainer - im Rahmen der Gesetzgebung, der Stilrichtung, der Schul- oder Vereinsrichtlinien etc. - das Recht, sich einzuordnen und es anzustreben, das Training nach seinen Vorstellungen zu realisieren, was natürlich auch bestimmte Trainingsziele und einhergehende Erwartungen an den Teilnehmerkreis einschließt. Denn vielfach investieren ja nicht nur die Teilnehmer ihre Freizeit in Trainingszeit, sondern auch die Trainer - zumeist wohl eher aufwandentschädigt als entlohnt. Ich halte es aber so oder so für völlig legitim - eigentlich sogar notwendig -, dass Trainer bemüht sind, ihre persönlichen Motivationen und Ziele bis zu einen gewissen Grad auf die Teilnehmer zu projizieren, um für ein heterogenes Teilnehmerfeld ein kohärentes, authentisches Trainingskonzept bzw. einen Rahmen zu schaffen, mit dem sich der Einzelne identifizieren kann (oder auch nicht). Über die beidseitige Toleranz gegenüber graduellen Abweichungen vom Referenzrahmen definiert sich dann schließlich der Grad der Exklusivität des Angebots bzw. die Homogenität der Teilnehmergruppe.
Zurück zur Ausgangsfrage stellt sich für mich - und vor diesem Hintergrund interessiert mich das Thema vorrangig - die praktische Frage, wie man als Trainer/Verein/Schule zielgruppengerecht intrinsische Anreize setzt, im gesteckten Referenzrahmen, die Trainingsteilnehmer langfristig zu motivieren, sich "einer Sache" zu widmen, darin Erfüllung zu finden und damit die kolportierten gesellschaftlichen Veränderungen, die meines Erachtens auch in einer generellen "Konsumverstopfung" begründet liegen und zu einer chronisch gestressten Gesellschaft führen, in gewisser Hinsicht zu überwinden. Und das übersteigt durchaus egozentrische Motive des Trainers und schließlich den Trainingsrahmen. Damit soll Training jetzt nicht romantisch als Dienst an der Gesellschaft verklärt werden - und natürlich ist es für die meisten Trainer auch wichtig und langfristig notwendig, eine "lebendige" Trainingsgruppe unterrichten zu können. Dafür ist stets eine gewisse Fluktuation notwendig, die aber um einen gesunden Kern von Trainingsteilnehmern entsteht. Und um Wege zur Erhaltung, Formung oder Aufbau dieses Kerns, der weitestgehend Trainingsidealen des Trainers folgt, sollte es in einer solchen Diskussion primär gehen, oder?
Zum einen unterschreibt kein Schüler in seinem Gym irgendeine Verpflichtung, ein bestimmtes Trainingsziel erreichen zu müssen, zum anderen ist es seine eigene, freie Entscheidung, wie weit er geht und welche Risiken er dabei in Kauf nimmt.
Das grundlegende Übel ist darin begründet, dass Trainer in ihrer Arroganz verwechseln, dass sie für die Schüler da sind - und nicht umgekehrt.
Die Hauptaufgabe eines Trainers ist es, Wissen zu vermitteln und dabei ein möglichst sicheres Trainingsumfeld zu garantieren - keinesfalls um Schüler gegen deren Willen und Überzeugung zu unter Umständen riskanten Partnerübungen etc. zu drängen.
Wenn ich die selbstgefälligen Postings der Trainer hier lese wird mir übel. Ich finde es eine riesen Sauerei, dass Schüler, die vielleicht vor bestimmten Übungen Angst haben, unsicher sind oder diese einfach nicht wollen, sozusagen vor der Gruppe als Versager bloßgestellt und aus dem Training geworfen werden.
Das ist von Dir mal wieder Unfug in reinster Form - weißt Du ja aber selbst wohl am besten. ;)
Bewusstes selektives lesen und Zitate die aus dem Kontext gerissen werden machen es da nicht besser.
Und wem Seilspringen oder Liegestütz "zu gefährlich" sind der sollte sich wirklich überlegen ob er beim KK / KS richtig ist. Deine etwas verquere Vorstellung davon, dass jemand der sich irgendwo anmeldet deswegen "mitbestimmen" darf wie das Angebot auszusehen hat mal übertragen auf andere Bereiche:
Jemand geht zum Fußball, will aber keine Zweikämpfe oder Kopfbälle ausführen da ihm das "zu gefährlich" erscheint. Deiner "Logik" nach müsste daher also der Fußballtrainer auch für diese Person ein entsprechendes Training anbieten, welches ohne die entsprechenden Übungen auskommt. Und mal etwas weiter gedacht: Muss der Trainer ihn dann trotzdem in den Spielen aufstellen, auch wenn er damit das gesamte Team schwächt? Oder ist das dann auch schon "Zwang in reinster Form" wenn man ihm nahelegt, dass er dann beim Fußball falsch ist?
Und bevor jetzt wieder die "Ist was komplett anderes, da Mannschaftssport..." Nummer kommt: Wie sieht es aus, wenn sich jemand beim einem (Vorstieg-)Kletterkurs anmeldet, dann aber partout keinen Vorstieg oder Sturztraining machen will weil "zu gefährlich"? Deiner Meinung nach müsste dann also der Klettertrainer für diese Person ein Alternativprogramm anbieten - schließlich hat derjenige ja seinen "Dienstleister" bezahlt und will entsprechend auch bespaßt werden?
Da könnte man jetzt beliebig weiter machen und zeigt nur überdeutlich wie vollkommen realitätsfern Deine Auffassung hier ist. Es gibt nun mal keinen Kontrahierungszwang (nein auch im BGB nicht...) der einen Anbieter verpflichten würde jeden Hansel auch aufzunehmen (selbst bei gemeinnützigen e.V. gibt es da Grenzen). Und selbst wenn sich jemand bereits eingeschrieben hat und ihm nachträglich das Angebot nicht zusagt, habe ich selbstredend als Anbieter auch die Möglichkeit einen entsprechenden Vertrag auch wieder aufzulösen und bin mitnichten deswegen gezwungen entweder das Angebot nach den Wünschen des "Kunden" anzupassen noch irgendwelche verhaltensoriginelle Anwandlungen der Person dauerhaft zu tolerieren.
Du empfindest so etwas dann bereits als "Zwang"? Dann wirst Du wohl oder übel damit leben müssen, dass es bei uns in DE nun einmal vollkommen legitim und vom Gesetz her auch gedeckt ist derartigen "Zwang" auszuüben.
Unterrichtest Du selbst?
Ich denke, Du theoretisiert Dir Dein Ideal zusammen.
Ein Lehrer-Schüler-Verhältnis basiert auch -und recht schnell sogar- auf gegenseitigem Vertrauen. Das ist in aller Regel ein Verhältnis auf Augenhöhe und bei langjährigen Schülern auch etwas besonderes. Ich weiß nicht, ob Du das Gefühl kennst, stolz auf "Deinen" Schüler zu sein, dem Du gerade seinen Schwarzgurt verleihen darfst. Oder zu sehen, wie "Deine" Schüler selber unterrichten.
Irgendwann beginnt so eine Beziehung, Leute entwickeln sich aus einer Gruppe heraus weiter. Das ist also nicht bei jedem der Fall und das ist ja auch normal und gut so. Aber Du musst Deinem Trainer eben auch zugestehen und vertrauen, dass er bei seinen Übungen einen Grundgedanken verfolgt und weiß, was er seinen Schülern zumutet.
Genauso wird Dich Dein Trainer respektieren und wenn Du gesundheitliche Einschränkungen hast, die Übungen anpassen oder Alternativen aufzeigen.
Wenn aber der Grund einfach nur Deine Skepsis ist und das ganze erkennbar nicht besser wird, ist die Basis für eine Zusammenarbeit nicht gegeben. Dann hat es keinen Sinn. Und wenn rambat schreibt, dass manche Leute jede zweite Übung hinterfragen -wie in der Sesamstraße "wer? wie? was?"- dann ist es in der Natur der Sache, dass es einfach zeitlich nicht geleistet werden kann, das jedes mal zu erklären.
Aber man kann es kurz machen: wenn Du als Schüler Bock auf das Training hast, dann gibst Du auch Gas. Und fragst nicht ständig nach oder mopperst in der Gegend rum ;)
Davon abgesehen lernt man eine Menge über sich selber und entwickelt sich insbesondere dann weiter, wenn man selber lehrt. Wir arbeiten miteinander. Ein Schüler ist irgendwo immer ein Spiegelbild und ein guter Lehrer legt viel Wert auf Feedback.
Ein Fazit, wie Du es ziehst, ist also eigentlich ein sehr unsportliches Verhalten und disqualifiziert Dich, nach außen hin als lernwilliger Schüler aufzutreten.
Ein Trainingsgrundsatz lautet, dass Trainingspartner und Schüler ein kostbares Gut sind. Jeder gute Lehrer wird auf die Gesundheit seiner Schüler achten. Was Du erlebt hast, kann ich nicht beurteilen.
Ansonsten nochwas zum Abschluss:
Viele Leute, die wirklich was auf dem Kasten haben, sind Freigeister. Die lassen sich nur bedingt auf der Nase rumtanzen. Weil sie jede Diskussion schon 1000mal geführt haben. Da geht das Aussieben ruck-zuck, weil es genügend gute andere Schüler gibt. Man wird nur wirklich gut, wenn man auch ein gesundes Ego entwickelt. Das sind aber auch diejenigen Trainer, die viel geben und deren Mühe sich gar nicht hoch genug anrechnen lässt. Vielleicht gerätst Du ja mal an einen solchen Trainer, dann ändert sich Deine Sichtweise ein wenig ;)
Der einmalige und wohlwollende Versuch einer Antwort zu dieser irreführenden Argumentation, da diese an der Intention meines Posts und der des Threads vorbei geht.
'Zum einen' habe ich das nie behauptet und wäre aus dem Argumentationszusammenhang gelöst nicht nur verkürzt, sondern auch fehlinterpretiert. 'Zum anderen' - DAS steht mindestens zwischen den Zeilen meines Gesamtposts...
Genau, sie sollten für die Schüler da sein - und zwar im vom Trainer gesteckten Rahmen seines Trainingskonzepts. Die Schüler wiederum haben dazu beizutragen, dass sie die begründete Rahmung einhalten und die Didaktik des Trainings somit nicht konterkariert wird. Anderenfalls ...
... ist genau diese wichtige Aufgabe nicht gewährleistet.
Das wäre (!) tatsächlich eine Sauerei...
was mich in diesem thread ein wenig stört ist das manche trainer von breitensportgruppen reden anderen von sv kursen , andere von trainingsgruppen, die auf wettkampf bzw die hinführung darauf ausgelegt sind. alle diese gruppe sprechen andere zielgruppen an.
und auch dementsprechend sind für ein training auch andere attribute notwendig, in der fitness , koordination etc......
mal laut gedacht: ich melde mich doch nicht in der VHS zu einem Italienisch-Kurs an und verlange dann vom Lehrer, dass er mir Rumänisch beibringt...
Da hab ich dann als "Kunde" gehörig einen an der Waffel...