Genau!
Wenn ich jemandem sage, dass er halt dann gehen solle,
zu was genau Zwinge ich denjenigen dann?
Gruss1789
Druckbare Version
das gute in der realität mit leuten wie kelte ist, dass sie schnell von selbst die lust verlieren, wenn man sie so trainieren lässt wie sie es wollen. das problem löst sich 100 % von selbst.
vermutlich würde er dann noch den trainer für sein schlechteren trainingsfortschritt im vergleich zu denjenigen, die anweisungsgemäß trainiert haben, verantworttlich machen und dem trainer die schuld dafür geben ...
Dann solltest du mal nicht lernen selektiv zu lesen. Wen ein Schüler was micht will, dann kann er gehen, der wird dann nicht anders bespaßt.
Und nichts anderes habe ich gestern geschrieben.
Und es geht darum, was und wie es passiert ist.
Wenn man sich an meine Anweisung hält, trage ich die Verantwortung.
Wenn ich was von "VK-Allkampf-Sparring" und "SV-Stresstraining" lese und von Schwarzgurten, die sich "schwarten", klingt das verdächtig nach Budo. Ich tippe aus Erfahrung auf DJJV.
Dann kann ja nichts mehr schiefgehen. Alles voll straßentauglich und ganz gefährlich. Die härtesten Stand Up-Fighter. :halbyeaha
:halbyeaha Ich sehe da viele Parallelen zu meiner Gruppe und mir. Finde ich gut, wie du das machst. Ich finde mich da wieder.
Unsere Gruppe ist klein und fest zusammengewachsen und die Geschichte der "Selbstregulierung" kann ich auch so bestätigen.
Die Klientel, die "krass UFC" oder "Streetfighting" lernen will, kommt meist nur 1-2 Mal...dann hat sich das meist erledigt...passen halt nicht und haben falsche Erwartungen.
Erledigt sich wirklich meist alles von selbst und ist sonst echt familiär und harmonisch :)
Mir fällt auf, dass ich mich einfach nicht mehr in Antworten verlieren sollte, wenn ich quasi auf dem Weg zum Training bin. Jetzt bin ich zurück und habe gesehen, dass ich auf einen Kern von rambats Frage nur oberflächlich eingegangen bin. Ich hole es hiermit nach, nochmals konkreter zu antworten :)
Also, wie gehe ich damit um, wenn mir ein Probetrainierender vorschreiben möchte, wie ich mein Training zu gestalten habe?
Das wäre ein Spezialfall der Kategorie von Leuten, die sich nicht in ein Training und eine Gruppe integrieren lassen. Es kommt immer darauf an. Bei Vorschriften hört gewöhnlich mein Verständnis auf. Wie bereits geschrieben, hat es für alle drei Seiten (mich, den Trainierenden und die Gruppe) keinen Sinn, unsere kostbare Zeit mit der Erkenntnis zu blockieren, dass wir nicht voneinander profitieren werden. Die Bereitschaft zum Lernen ist eine elementare Voraussetzung. Als Blinder steuere ich auch kein Auto. Das ist ein harter Vergleich. Aber jeder mag sich gewissen Inhalten verweigern, das kann ich akzeptieren und lenken. Wenn es aber darum geht, mir meine Aufgabe als Lehrer zu erklären, sind wir bei dem genannten Punkt: hier ist dann eben Endstation. Das geht ja nicht von meiner Seite aus. Aber ich habe eine Aufgabe wahrzunehmen und wenn ich daran massiv gehindert werde, kann ein Kollektiv nicht zugunsten eines Einzelnen belastet werden. Kelte würde das sicher verstehen, es geht schließlich um eine Dienstleistung und die möchte ich allen gewährleisten können :D
Machen wir es kurz: wenn einer offensichtlich nicht meinem Training folgen möchte, dann ist er fehlt am Platz. Ich kann auf der Matte dann auch nicht ewig rumdiskutieren, dann muss der-/diejenige gehen. Und ja: ich darf das, ich mache das auch und auf meine Art geht das auch gut. Kam ja schon vor und von mir aus kann sich die Person dann gerne hinterher an anderer Stelle beschweren. Ist aber noch nicht geschehen :)
Im Zweifel geht es immer um die Harmonie und den Fortschritt in der Gruppe. Auch gute Leute ragen vielleicht heraus, tragen mit ihrem Können aber die Gruppe mit. Und wer sich daran stört und die Gruppe stört, muss sich einen Personal-Trainer suchen.
Das ist eigentlich eine einfache Ansicht. Und hoffentlich genauso logisch...
Um dem ganzen Mist vorzubeugen, lade ich Kandidaten erstmal zu einem Interview ein; da lässt sich dann ganz schnell klären, was sie vom Training erwarten und was sie zum Wohle der Gruppe beitragen können
Die wenigsten erfüllen die Ansprüche und werden dem entsprechend gar nicht erst zum Probetraining eingeladen:p
Hat halt Vorteile, wen man das ganze nicht kommerziell macht und keinem Verein angeschlossen ist
Ist das so häufig ein Problem? Ich denke, man bekommt solche Leute ganz gut eingenordet. Problematisch wird es nur, wenn falscher Eifer die eigene Gesundheit und die der Trainingsgruppe gefährdet.
Was ich viel problematischer finde, ist die falsche Selbsteinschätzung von manchem Trainer. Die eigene Unantastbarkeit steht über Allem, Fortbildungen werden seit Jahren als überflüssig angesehen, man baut sich seine eigene (sehr) kleine Welt auf. Passiert leider auch häufig und da "leidet" dann direkt eine ganze Gruppe drunter.
Sehe ich bei WK orientierten Gyms jetzt eher weniger als Problem - wenn die eigenen Leute im Vergleich mit anderen Gyms oder bei Wettkämpfe regelmäßig auf die Mappe bekommen, sollte spätestens dann (ok nicht bei den Merkbefreiten...) doch mal registriert werden das da war nicht passt. Insofern bleibt es ja nicht auf die "kleine" Welt beschränkt. Auf der anderen Seite, wenn die eigenen Leuten bei Wettkämpfen gut bis sehr gut abschneiden, dann kann (zumindest im direkten Vergleich) ja nicht alles schlecht sein.
:yeaha: Und genau darum ging es mir mit der Threaderöffnung: Mit Kollegen in den Austausch kommen, wie man sich mit diesen "äußeren" Bedingungen arrangieren kann …
Das ist natürlich super, wenn solche Möglichkeiten bestehen. Dieser Ansatz, die Leute entsprechend zu "kanalisieren" wurde ja so schon in ähnlicher Weise von anderen Trainern auch benannt und scheint mir auf jeden Fall ein guter Weg zu sein. Ich persönlich muss mir da noch ein bisschen Gedanken machen, wie ich das bei mir am besten umsetzen kann.
Ja, das hört sich echt super an! Eine Frage: Bietet Ihr ein System (KK, KS, SV) sehr "breitgefächert" an, oder sind das mehrere verschiedene?
:D :yeaha:
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Gruss
Klaus
Mir hat es schon sehr geholfen zu sehen, dass es nicht nur mit so geht. Ich werde - wie bisher - die "richtigen" Schülerinnen und Schüler fördern und die Touristen mitschleifen ohne mir zu sehr Gedanken darüber zu machen warum sie so sind wie sie sind.
Finanziell gesehen, ermöglichen die Touristen den richtigen Teilnehmern das Training in einer exklusiven Kleingruppe ;)
Gesendet von meinem moto g(6) play mit Tapatalk
Wir sind in einem gesamten Verein die Ju-Jutsu-Gruppe. An Kampfsport gibt es da sonst noch Karate, Taekwondo und Judo sowie verschiedene andere Sportarten. Die Gruppen sind alle eigenständige Abteilungen, wobei man sich untereinander austauscht und ein Teil der Leute auch in mehreren Gruppen trainiert.
In unserer Gruppe gibt es das klassische Ju-Justu, also mit allen Elementen und Prüfungstraining, sowie eine SV-Gruppe. In letzterer wird auch nicht im Gi, sondern in normalen Sportklamotten trainiert.
Der Unterricht erfolgt also breitgefächert, wobei wir im Ju-Jutsu kein Wettkampftraining anbieten, in den anderen Gruppen schon.
:d
Spielt das bei unserer Thematik vielleicht auch eine Rolle? Also ernst gemeinte Frage!
https://www.aerztezeitung.de/medizin...jzxJ_q7FwsIeUc
Definitiv.
So doof es klingt, anhand des äußeren Erscheiningsbild hast du bei Männern oftmals direkt das Bewußtsein: Das sind Leute die sich selbst quälen wollen, die bis zur Kotzgrenze gehen wollen.
Die Testo-Konzentration schlägt sich dann auch im DHEA als Umwandlungsprzess nieder, welcher bei Alphatieren hoch ist, inkl. der Nebenwirkungen.
Du kannst auf keinem Schaf einen Wolf machen, aber eine Schaf im Wolfspelz.
Ist schon richtig. Manchmal vertut man sich allerdings auch gerne :)
Bei uns ist das ganz entspannt. Klar kann ich mittlerweile auch sagen "der wäre vor 1.000 Jahren vielleicht Krieger geworden, ein anderer Schreiberling" :)
Das ist bei Schülern, wie auch Trainern so. Trotzdem ist es nicht das Hauptkriterium, da wir einen Rahmen bieten, der jedem -früher oder später- die Möglichkeit bietet, außerhalb der eigenen Kompfortzone neue Fähigkeiten zu entdecken und das, ohne mit gebrochener Nase heimzukommen ;)
Habe schon in anderen Diskussionen geschrieben, dass es nicht jedem vergönnt ist, Deeskalationsexperte zu werden oder in den Ring zu steigen. Aber man kann Tendenzen entwickeln und andere auf ein neues, für sie unbekanntes Level heben. Wolf oder Schaf... manchmal reicht auch die Ziege :)
Da nehme ich mih mal als Beispiel. Die Jugend trainiert es sind ein paar Neue Mitglieder für die Erwachsenen da. Der Jugendtrainer: Ach, das hier ist übrigeds der MArkus, der das Training leiten wird. Du glaubst gar niht, wie viele abgesxhrocken waren. Blaues Auge vom Sparring, gerade mal 180cm groß aber 100kg schwer, Glatze, braun gebrannt und DHEA mäßig Haarwuchs, wie ihn keiner möchte. Angeblich immer einen bösen Blick und an dem Tag habe ich mich vorm Training mit jemandem über Kampfmesser unterhslten und vorgeführt.
Von den 7 potsnzirllen Neuteilnehmern sind drei gblieben und die lieben das mittlerweile.
Es gab eine Zeit, da hätte ich Dir hier widersprochen … Aber die Erfahrungen der letzten Jahre lassen mich befürchten, dass Du recht hast …
Der Mensch ist ein Raubtier. Ich dachte immer, das steckt irgendwie noch in jedem von uns. Zugegeben, manchmal sehr tief im Verborgenen, aber dennoch vorhanden. Ich dachte immer, dieses "Tier" könnte jeder (wieder) in sich finden, wenn er es nur wirklich wollte. Die Erfahrungen in meiner Anfangszeit als Trainer bestärkten mich eigentlich ständig in dieser Einstellung.
Um bei der "Schaf-Metapher" zu bleiben: Ich habe subjektiv das Gefühl, dass es gerade in meiner Anfangszeit als Trainer noch mehr "Schafe" gab, die den echten Willen hatten, ein "Wolf" zu werden (oder vielleicht auch den in ihnen steckenden Wolf zu entwickeln) - heute hatte ich erst den Gedanken, dass es den "Schafen" schlichtweg egal ist, dass sie "Schafe" sind. Hey, wenn man als "Schaf" glücklich ist, dann ist ja alles gut! Jeder kann das Leben leben, das er möchte. Aber dann musste ich erkennen, dass dem nicht zwangsläufig so ist. Nicht wenig "Schafe" kamen zu mir mit wirklich schlechten Erfahrungen mit "Wölfen". So wurde z.B. ein weibliches "Schaf" von ihrer Internetbekanntschaft (ein "Wolf im Schafspelz") fast erwürgt, ein männliches "Schaf" wurde erst beraubt und dann ins Koma geschlagen, usw. usw. mit den Geschichten der Jahrzehnte könnte ich ein Buch füllen … Also - nach wie vor - gibt es eine nicht unbeachtliche Zahl von "Schafen" die tatsächlich mit ihrem "Schafsein" gar nicht so glücklich sind … Und das hat auch nicht immer was mit Gewalterfahrung zu tun. Aber der Wille, daran irgendetwas zu ändern, ist häufig trotz krasser Erfahrungen, zu schwach … Haben die "Schafe" heute ihr "Schafsein" mehr akzeptiert als früher? Akzeptanz im Sinn von Resignation (kann ich eh nicht ändern)? Wurde die Komfortzone der Schafe so groß und stark, dass jegliche Form von "Power" verloren ging? Fehlt es heute mehr an "Vorbild-Schafen", die den anderen "Schafen" zeigen, was man aus sich machen könnte?
So ganz bin ich noch nicht bereit, die "Schafe" aufzugeben … Idealismus … Eine meiner größten Schwächen … ;)
Was ein Training leistet und was ein Training leisten kann, sind manchmal verschiedene Dinge. Zumindest wenn das Training gut ist.
Man sollte einfach mit den Menschen arbeiten. Klar, dazu gehört auch (Achtung!), diese gerade anfangs das eigene Training zu "zwingen", also mal mehr und mal weniger sanft anzutreiben. Die Arbeit fängt da an, wo die Leute aus ihren eigenen Komfortzonen und Vorstellungen bewegt werden. Und ab dann beginnt erst das wirkliche Lernen.
Unbedingt auf eine spezielle Eigenschaft hinarbeiten (z.B. Stressabbau) - das mache ich schon sehr lange nicht mehr. Mit der Zeit entwickeln sich die Leute in das gewünschte Muster. Deswegen halte ich wenig davon, irgendwelche Zeitrahmen anzubieten. "In 6 Monaten SV-Fähig" ist nichtssagend, bestenfalls reißerisch, oft unseriös.
Meine Erfahrung ist, dass sich die Leute, die Spaß am Training entwickeln auch gute Attribute aneignen.
Ansonsten: herrje, ich bin kein Psychologe ;)
Das kommt alles mit der Zeit. Wobei ich nicht -oder nicht primär- in der SV-Ecke unterwegs bin, das reizt mich einfach nicht mehr wirklich.
Natürlich -ich wiederhole mich- filtert sich eine Gruppe und Du hast irgendwann "Deine" Wunschteilnehmer. Von daher ist das eine Mischung aus Selektion und Entwicklung durch Training. Aber gezielt einen Charakter umbiegen ist nicht mein Ziel und ich halte uns auch nicht für fähig, das zu leisten.
Das sehe ich genauso! Aber an der Einstellung, der Sichtweise und dem damit verbundenen Verhalten könnte man (so dachte ich zumindest bisher immer) schon etwas ändern - wie gesagt - vorausgesetzt derjenige / diejenige will das von sich heraus überhaupt. Wenn die betreffende Person keinen (echten) Wunsch / Wille zur Veränderung hat, geht gar nichts … Irgendwo las ich mal etwas von der "Intensität der Absicht" - wie stark will jemand etwas … und wo anders las was ich vom "AWAHANDT-Virus" = Alle wollen alles haben, aber nichts dafür tun … "Lieber Trainer mach mich fit und sicher - aber bitte ohne größeren Aufwand" …
Siehe die linke untere Ecke.
https://upload.wikimedia.org/wikiped..._skill.svg.png
Danach zu urteilen könnte man vielleicht sagen, dass man das Training soweit anziehen muss, bis die Anfänger aus ihrer Apathie gerissen werden und anfangen sich leicht zu sorgen :)
Schwierig ist es doch immer dann, wenn Ansprüche und Realität nicht zusammen passen. Ich sehe da letztendlich die Hauptaufgabe für uns Trainer, diese beiden Pole zusammen zu führen. Die Wege sind dabei unterschiedlich. Ob ich nun eine Gruppe nach meinen Ansprüchen betreibe oder mich an die Ansprüche der Schüler anpasse, bleibt mir selbst überlassen, auch in welchem Maße oder mit welcher Methode (z.B. Trainingsplan mit entsprechenden, sich abwechselnden Inhalten; unterschiedlich ausgerichtete Zielsetzungen und entsprechende Gruppen; oder - mehr oder weniger stur - seine Ideale als Standard nehmen, mit der Folge einer übersichtlichen, exklusiven Gruppe).
Auch wenn vieles von (einem) bestimmten Forenmitglied(ern) hier zu einer nachvollziehbaren Abwehrhaltung geführt hat, steht für mich dennoch eine Sache im Kern dahinter, die man sich bewusst machen sollte:
Welches Ziel verfolge ich als Trainer?
Und da mag es welche geben, die ein Training benötigen, um sich und das eigene Ego zu pushen -> hier bleibt der Schüler auf der Strecke
Es mag da welche geben, die ihre Passion zum Beruf machen, dann aber Abstriche an die eigenen Ansprüche in Kauf nehmen müssen, wenn sie ihre "Dienstleistung" verkaufen wollen -> Hier bleibt das eigene Ideal möglicherweise auf der Strecke
Und dann mag es diejenigen geben, die die Ideale ihrer Trainer/ihres Trainings weitergeben und -leben wollen -> hier bleibt womöglich die große Nachfrage auf der Strecke
Mag vielleicht etwas vereinfacht runtergebrochen und in sich nochmals differenzierter zu betrachten sein, aber das wäre so mein Fazit der bisherigen Diskussion (bei Ausklammerung nicht relevanter "Nebenkriegsschauplätzen").
Hallo Bärchen, da muss und möchte ich dir ein wenig widersprechen.
Bei uns in der Abteilung haben wir insgesamt 5 Haupttrainer und drei Trainingstage für die Erwachsenen. Einen Tag haben 2 Haupttrainer zusammen, die ein verspieltes, leicht realitätsbezogenes Jiu Jitsu anbieten. Einen Tag hat ein Haupttrainer mit einem Hilfstrainer, wo es mehr um die Knick-Knack-Kaputt-Techniken gehen oder um Kontrolle für Teilnehmer wie Polizei, Rettungsdienst, Pflegepersonal auf der Geschlossenen. Der dritte Tag wird von 2 Haupttrainern geleitet, bei denen der eine in "Budo-Romantik" schwebt und so 45 min verbringt und der andere der Knick-Knack-Techniken 45 min mit Straßenanwendung der budo-Romantik verbringt (Ganz gant grobe Aufteilung). Der letzte Haupttrainer trainiert nur die Kinder.
Für alle Einheiten gibt es am Anfang des Monats einen Trainingsplan und die Leute können entscheiden, ob das ihr Ding ist und sie mitmachen wollen.
Dementsprechend geben die Trainer das Ding und die Gestaltung vor und die Schüler entscheiden sich, zu wem und wann sie gehen. Ist also eher einseitig, aus Sicht der jeweiligen Trainer.
Als Schüler hast du die volle Bandbreite, sprich es wird dir alles geboten, was diese Sparte hergibt.
Für alle ist es aber immer ersichtlich, was der Plan ist und was ansteht.
Guten Morgen Schnueffler,
wow, das klingt toll, was Ihr bei Euch anbietet. Das freut mich sehr für Eure Schüler.
Aber ich sehe hier tatsächlich keinen Widerspruch, da es bei Euch die Schwierigkeit bzgl. Anspruch und Realität nicht zu geben scheint :-)
Gruß vom Bärchen
Ich bin da eher auf Schnüfflers Wellenlänge. Bei uns ist das ähnlich geartet.
Gerade das Ju-Justu hat bekanntermaßen eine sehr große Varianz an Vorstellungen und damit auch an Trainingsgestaltungen und - man muss es so sagen - an Qualität! Wir merken dies mehr oder weniger deutlich, wenn Leute aus anderen Vereinen zu uns wechseln und sicherlich auch umgekehrt.
Es ist so, dass wir ebenfalls mehrere Möglichkeiten anbieten und man bei uns über Prüfungen, aber auch ohne selbige seinen Weg gehen kann. Da wird dem Schüler keine Auflage diktiert, die Erfahrung zeigt allerdings, dass es auf Dauer die Entwicklung fördert, sinnvoll und leistungsorientiert die Prüfungen zu durchlaufen.
Was ich insbesondere erwarte, ist, dass ein Schüler, der sich wirklich entwickeln möchte, Eigeninitiative an den Tag legt. Wir weisen z.B. auf übergeordnete Lehrgänge und Seminare hin, hier besteht kein Zwang. Aber ich setze voraus, dass diese Möglichkeiten wahrgenommen werden. Ebenso gehört es für mich ganz klar zur Aufgabe des Schülers, sich z.B. bei einer Vorbereitung zur Dan-Prüfung entsprechend zusätzliche Trainingseinheiten zu suchen oder frei zu trainieren, da wir speziell hierfür nur bedingt Zeit anbieten können. Hier bestehen unter bestimmten Vereinen gute Beziehungen, so dass ein gegenseitiger Austausch möglich ist. Das wissen unsere Schüler. Manchmal -wenn mehrere Anwärter im Verein sind- werden wir auch wegen zusätzlichen Vorbereitungsstunden gefragt. Das macht jeder Trainer gerne, in den letzten Wochen vor der Prüfung sowieso automatisch.
Meine Aufgabe sehe ich natürlich darin, einen Schüler entsprechend seiner Ziele und Möglichkeiten zu motivieren und zu fördern. Aber ohne ein ordentliches Maß an Eigenverantwortung geht es eben nur bedingt weit. Was auch ok ist. Meine Erfahrung und auch mein Ziel ist, dass die Schüler die Begeisterung für die Sache mitbringen und die Initiative zeigen, insbesondere auch, weil das Gruppengefüge hier Einzelne schlichtweg mitzieht. Sicher mag es ab und an auch mal nen "Ar.schtritt" geben. Aber im Grunde läuft das ganz gut. Nun leite ich fast ausschließlich Erwachsenentrainings, da kann man diese Verhaltensweisen erwarten. Im Kinder- und Jugendbereich ist das natürlich anders...
Begeisterung und Initiative muss ja nicht gleich da sein, die kann mit der Zeit wachsen. Ich finde es aber vollkommen in Ordnung wenn Leute die keine Freude am Sport finden wieder gehen. Wenn man motivierte Leute möchte muss man vielleicht einen gewissen Durchgang akzeptieren.
Theoretisch ja. Praktisch ergibt sich aber leider ohne eine gewisse Begeisterung und Initiative kein "mit der Zeit", weil die Leute leider viel zu früh "die Segel streichen" … Die Phase, wo egal welche Sportart, erst so richtig Spaß macht, ist die Phase, in der zumindest grundlegende "Skills" entwickelt wurden. Also Skifahren macht keinen Spaß, solange ich noch recht unsicher auf den Skiern stehe und alle paar Meter im Schnee liege, Tennis macht am Anfang auch nicht wirklich Spaß, wenn mir noch nicht einmal der Aufschlag einigermaßen gelingt und ich mehr am Bälle aufsammeln bin, als am Spielen … Und genau das ist eines der von mir benannten Probleme: Die Leute halten einfach nicht mehr lange genug durch …
Das finde ich nicht nur in Ordnung, das finde ich sogar super!
Ja, das stimmt und das war auch schon immer so. Nur wird dieser "Durchgang" im größer und die Menschen, die zum "Stamm" werden immer weniger … Was ich (nicht nur geschäftlich) sehr traurig finde!
Die entwickeln sich aber auch nur wenn man - gerade am Anfang - regelmäßig und kontinuierlich zum Training geht und da schließt sich der Kreis dann auch schon wieder etwas.
Da gibt es des Öfteren Leute die jetzt gar nicht mal so schlechte Anlagen haben, die kommen 3 Monate um danach für 4 - 8 Wochen (oder länger) komplett abzutauchen bevor sie sich wieder blicken
lassen.
Die fangen dann zwar nicht wieder komplett bei 0 an, aber doch deutlich unter dem Niveau auf dem sie waren. Zusätzlich sind sie dann gefrustet, wenn sie dann sehen wie sich die Leute entwickelt haben die bei der Stange geblieben sind.
Gefühlt sind in meinem jetzigen Gym zumindest in der Allgemeinen Gruppe kaum noch Leute von vor 2 oder 3 Jahren anzutreffen. Eine Handvoll von denen die dort waren als ich gewechselt sind haben sich "hochgearbeitet", ein paar sind immer noch geblieben aber viele haben sich dann irgendwann auch einfach abgemeldet. Ist für mich etwas schwer nachzuvollziehen. Ob mir eine Sache längerfristig Spaß macht sollte man doch relativ schnell merken. Wieso man dann aber 1 - 1,5 Jahre angemeldet ist (die Basics hat man dann ja drauf) um dann komplett aufzuhören erschließt sich mir nicht.
Nichts anderes ist ja auch Realität. Am Anfang hast Du vielleicht noch die 18jährigen Idealisten, die irgendwem nacheifern wollen. Wenn sich das gelegt hat, fängt man an, sich mit dem Trainingsinhalt zu identifizieren. Und der Rest ist dann eine persönliche Einstellung. Wir haben Gruppen, in denen trainieren auch Leute seit Jahren begeistert mit, die für sich entschieden haben, dass 1x Training pro Woche reicht. Andere trainieren 4x wöchentlich und zusätzlich im Gym. Da ist dann die Motivation eine ganz andere, man hat feste Ziele. Und diese Sichtweise meinte ich. Soll nicht heißen, dass nicht jeder Schüler gleichermaßen wichtig ist, aber es ist doch klar, dass man von manchen mehr Einsatz/Initiative erwartet, als von anderen. Völlig normal.
Dass viele abtrünnig werden und nicht mehr kommen, hat mit dem Breitensport-Budo wie JJ und ähnlichem an sich zu tun.
Die meisten kommen dahin in der Meinung was zu machen, dass sie schnell verteidigungsfähig für die Straße macht und erkennen nach einigen Trainingseinheiten, dass jeder Boxer oder Kickboxer sie ohne Mühen von der Platte räumt.
Mit dem Breitensport-Etikett lassen sich halt nur wenige fangen und so erzählt man lieber was von moderner Hybrid-Selbstverteidigung, obwohl die meisten Trainer keine Minute in einem Ring oder Käfig gegen einen klassischen Boxer überstehen würden, weil in den meisten Vereinen viel zu selten oder gar nicht hart gesparrt wird.