Zitat:
Vergleicht man die korrigierte Seroprävalenz mit der offiziell gemeldeten Zahl der kumulativen Fälle (diagnostizierte Fälle aus Meldedaten) für diese Altersgruppe, lässt sich ein Untererfassungsfaktor von 1,7 berechnen (Dunkelfeld). Das bedeutet,
dass statistisch gesehen auf zehn Personen mit diagnostizierter COVID-19 Erkrankung sieben Personen mit einer unerkannten Infektion fallen. Berechnet man auf dieser Basis die Gesamtzahl der COVID-19 Fälle in der Population zum aktuellen Zeitpunkt (Stichtag 20.01.2021), so ist davon auszugehen, dass sich statt der offiziell bekannten 3.614 jungen Düsseldorfer*innen mit COVID-19 Infektion insgesamt bereits 6.144 Personen im Alter von 18-30 Jahren infiziert haben. Dies entspräche 5,7% der gesamten Altersgruppe.
Betrachtet man nur die eigentliche Stichprobe, so war es sogar nur 43,1% der 72 Probanden mit einem positivem Antikörperbefund bekannt, dass sie in der Vergangenheit eine SARS-CoV-2 Infektion durchgemacht hatten. Das bedeutet, dass in der Studienpopulation im Durchschnitt 10 bekannten 13 unerkannte Fälle mit SARS-CoV-2 Infektion gegenüberstanden. Zudem zeigte sich, dass unerkannte Fälle häufiger bei Männern auftraten. Häufig lagen auch unerkannte Infektionen bei Personen vor, die angaben in der Vergangenheit über einen PCR-Test nachgedacht zu haben ohne sich tatsächlich testen zu lasse