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Thema: Bildungsmisere

  1. #526
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    21.06.2010
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    ich hab mir mal spaßeshalber von einer KI die Entwicklung der Leute mit allgemeiner Hochschulreife aufstellen lassen und dann dazu den Mindest-IQ, wenn man annimmt - was m.E. sicher falsch ist - dass die alle intelligenter waren, als die ohne allgemeine Hochschulreife:

    Jahr Abiturquote (%) Mindest-IQ (obere x %)
    1950 ca.5 122
    1960 ca.7 120
    1970 ca.11 117
    1972 ca.15 113
    1975 14,7 113
    1980 16,9 112
    1990 22,9 110
    2000 27,6 108
    2010 33,4 106
    2015 41,2 104
    2020 37,2 105
    2023 38,5 104

    [...]

    Die IQ-Werte sind rein hypothetisch und spiegeln nicht die tatsächliche Intelligenz der Abiturienten wider. Bildungserfolg hängt von vielen weiteren Faktoren ab.
    Interessant. Das ist ja genau das, was ich meine.

    Ich hab dann weiter gefragt:




    [da könnte man nun hinterfragen, warum man mit 122 einmal zu den Top 5% und einmal zu den Top 8% gehört, aber Rechnen gehört nicht zu den Kernkompetenzen von LLM und die Tendenz ist ja erkennbar...]

    Die Leute sind halt eventuell auch einfach "intelligenter" geworden, was die Kompetenzen angeht, die ein Intelligenztest misst.
    Warum sollten dann nicht auch mehr studieren?
    Insbesondere ist ja nicht jeder Studiengang ist ja eine harte Struktur- oder Naturwissenschaft, in denen die in einem Intelligenztest gemessenen Kompetenzen eher gebraucht werden, als in anderen Studiengängen....
    Dass der IQ-Test immer schwerer gemacht wurde, um den Mittelwert 100 zu erhalten - was automatisch einen steigenden Anteil der Bevölkerung, der genug Grips, d.h., abstraktes Denken, für die Uni hat, nach sich ziehen müsste - ist natürlich ein guter Punkt.
    Es ist aber grundsätzlich so, dass eine derart hohe Studienquote die Gesellschaft kopflastiger werden lässt, bzw. ein Symptom einer immer kopflastiger werdenden Gesellschaft ist. Stichwort Elitenüberproduktion. (Das ist kein Widerspruch zum akademischen Prekariat, denn das akademische Prekariat ist der Teil, der es in dem harten Konkurrenzkampf um die Posten "nicht geschafft" hat.)

    Wenn die Menschen derart intelligenter geworden sein sollen, dann müsste man dementsprechend die Studiengänge auch schwerer machen, um ein "gesundes" Akademiker-zu-Nichtakademikerverhältnis in der Gesellschaft zu bewahren. Es scheint aber genau umgekehrt zu sein: Die Studiengänge werden insgesamt leichter, was einerseits durch (anekdotische Evidenz meinerseits) heruntergeschraubte Anforderungen in den Naturwissenschaften und andererseits durch ein erhöhtes Aufkommen von Laber- und Hybridstudiengängen, die alles, aber nichts richtig machen, kommt. Falls ich mich damit zu weit aus dem Fenster lehne: Schwerer sind die Studiengänge in der Breite bestimmt nicht geworden.

    Es ist ja auch in der Forschung nicht so, dass die Qualität in der Breite zugenommen hätte, eher das Gegenteil. Es gibt massive Probleme bei der Reproduzierbarkeit. In der Physik vertraue ich Arbeiten von früher z.B. grundsätzlich mehr als Arbeiten von heute (wissenstechnisch überholt können sie natürlich trotzdem sein). Es wird viel abgeschrieben, aber nurnoch wenige verstehen die Grundlagen.

    Aber klar, es gibt offene Fragen.

    Die gibt es in der Breite wahrscheinlich, die Frage wäre, ob das auch pro Studiengang gilt bzw. ob die innerdisziplinären Unterschiede zwischen Absolventen mit unterschiedlichem IQ, die tatsächlich in Ihrem studierten Bereich arbeiten, so stark sind, dass man bei den unteren Einkommensstufen von "Prekariat" sprechen kann.
    Ich denke, das hängt dann eher vom Studiengang ab.
    Die Stellen für Geisteswissenschaftler außerhalb der Universität sind wahrscheinlich im Schnitt schlechter bezahlt, als von Medizinern, Ingenieuren, WiWis oder Juristen.
    Dazu kommt dann noch das oben verlinkte "Wissenschafts-Prekariat" von Leuten, die nach der Promotion in der akademischen Forschung bleiben, ohne einen Beamtenjob zu ergattern.
    Klar hängt es auch vom Studiengang ab. Aber auch hier würde ich tippen, dass die Korrelation erhalten bliebe, wenn man die Studiengangvariable herausrechnete.

    Abgesehen davon, dass es m.E. aufgrund der demographischen Entwicklung einen allgemeinen Fachkräftemangel gibt:
    Den gibt es aber bestimmt nicht bei Akademikerjobs. In Berlin könnte wohl demnächst eine ganze U-Bahnlinie geschlossen werden, weil es zu wenige U-Bahnfahrer gibt.

    Auch das kann man differenzierter betrachten.
    Es ist ja nicht so, dass ein Maschinenbauer sagt: "Ich brauch einen Akademiker", wenn er einen Ingenieur für Maschinenbau braucht.
    D.h. ein Überangebot an Bachelors in Philosophie oder Magistern in Kunstgeschichte beeinflusst die Job-Chancen von MINT-Mastern wenig.
    Ein Überangebot von MINT-Mastern beeinflusst aber die Jobchancen von MINT-Mastern.

    Da gab es eher früher bei den geburtenstarken Jahrgängen Schweinezyklen, die dazu führen konnten, dass Absolventen von Ingenieurswissenschaften promovierten, weil es gerade ein Überangebot an Ingenieursabsolventen gab.
    Sicher, das kommt noch als weiterer Faktor dazu.
    Geändert von egonolsen (26-07-2025 um 20:07 Uhr)
    "man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel

  2. #527
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Also ein Lehrer von mir meinte, im Studium sollte man schon gut sein, schließlich studiert man ja seine Neigungsfächer....
    Sicher . Würde ich mich fragen, ob der überhaupt studiert hat. Oder sind bei dir alle klaglos mit einer 1 oder 2 durch's Studium? Und die's nicht sind, haben falsch gewählt? Und bei aller Liebe: ein Lehrer hat zwei Schwerpunktfächer in seinen 5 Jahren (plus Didaktik als drittes), wo die richtigen Fachdisziplinen nur eins haben. Er kann überhaupt nicht einschätzen, wie der wirkliche Anspruch in seinen Teildisziplinen ist. Und die verkappten Mathematiker unter den Mathelehrern usw. wirst du mit der Lupe suchen müssen (zum Glück).

    Aber eigentlich geht es hier ja um Bildung und nicht (nur) um Ausbildung?
    Dazu gehört für mich auch, dass man Ahnung auf Gebieten hat, die nicht zu dem eigenen Fach- Spezialisierunggebiet gehören.
    Solche Menschen finde ich äußerst beeindruckend, habe aber noch kaum welche im Studentenalter getroffen. Das sind ja meist die höheren Semester.

  3. #528
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    Zitat Zitat von egonolsen Beitrag anzeigen
    Dass der IQ-Test immer schwerer gemacht wurde, um den Mittelwert 100 zu erhalten - was automatisch einen steigenden Anteil der Bevölkerung, der genug Grips, d.h., abstraktes Denken, für die Uni hat, nach sich ziehen müsste - ist natürlich ein guter Punkt.
    Das ist definitiv nicht so, aber schreibst du ja auch, wenn ich's richtig verstehe? Wird jeder altgediente Mathelehrer etc. sagen, dass er die Klausuren von vor 20 Jahren gar nicht vorlegen braucht. Allerdings werden das auch die Altvorderen über einen selber sagen .

  4. #529
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    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Und bei aller Liebe: ein Lehrer hat zwei Schwerpunktfächer in seinen 5 Jahren (plus Didaktik als drittes), wo die richtigen Fachdisziplinen nur eins haben. Er kann überhaupt nicht einschätzen, wie der wirkliche Anspruch in seinen Teildisziplinen ist. Und die verkappten Mathematiker unter den Mathelehrern usw. wirst du mit der Lupe suchen müssen (zum Glück).
    Einig! In Mathe sollte man seine Übungszettel selber rechnen, wenn man es richtig verstehen will. Dafür hatten - zumindest bei uns damals - die LA-Kandidaten überhaupt keine Zeit. Die haben sich die Lösungen von uns erklären lassen und abgeschrieben. Anders war es für sie gar nicht möglich. (Ok, um als Mathelehrer zu arbeiten reicht das natürlich auch dicke aus.)
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  5. #530
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    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Sicher . Würde ich mich fragen, ob der überhaupt studiert hat.
    Du meinst, das war ein Hochstapler?

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Oder sind bei dir alle klaglos mit einer 1 oder 2 durch's Studium?
    Ich war mal über eine 1,3 enttäuscht

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Und bei aller Liebe: ein Lehrer hat zwei Schwerpunktfächer in seinen 5 Jahren (plus Didaktik als drittes), wo die richtigen Fachdisziplinen nur eins haben.
    Dann sollten die ja noch besser sein...

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Solche Menschen finde ich äußerst beeindruckend, habe aber noch kaum welche im Studentenalter getroffen. Das sind ja meist die höheren Semester.
    seit dem Bologna-Prozess ist das Studium ja sehr verschult...
    Ich hab in meinem Studium nur neun Noten bekommen und nur fünf davon zählten für das Endergebnis.
    Geändert von Pansapiens (26-07-2025 um 22:07 Uhr)
    Don't armwrestle the chimp.

  6. #531
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    harte Struktur- oder Naturwissenschaft, in denen die in einem Intelligenztest gemessenen Kompetenzen eher gebraucht werden, als in anderen Studiengängen....
    aha, da sollen also ein Bertrand Russel, ein Wittgenstein, ein Heidegger oder ein Merleau-Ponty (willkürlich ausgewählt) weniger kompetenzen in sprachlogik und -verständnis, in mathematisch-geometrischer logik usw. gehabt oder zumindest gebraucht haben, als die, die maschienenenbau studierten?

    was ist das denn für eine aussage... (es sei denn, Philosophie wird als harte Struktur- oder Naturwissenschaft deklariert).



    ist der als "Strukturalist" bekannte Levi Strauss denn kein Strukturwissenschafler, oder ein "Vater der analytischen Philosophie" (Russel), der im zusammenhang mit seinem ansatz in der Philosophie auch rein mathematische werke verfasst hat, niemand der mathematisches denken drauf hat... und deren schüler, die studenten, die das fach (ERNSTHAFT!) studieren brauchen zum verständnis ihrer lehrer kaum was von den gemessenen kompetenzen, verglichen mit Chemikern?

    ich glaub ja eher, das problem ist ganz allgemein die verflachung des allgemeinwissens und das desinteresse an den "tiefen" der fächer (eben NICHT mehr aus neigung studieren, sondern aus opportunismus).
    ich bin sehr spät an die UNI (ein 100% neigungsstudent, der genau wusste, hinterher keinen entsprechenden, DAUERHAFTEN job zu bekommen. anscheinend ist das auch eine generationenfrage, dass es sowas kaum nocht gibt) und habe mich damals schon gewundert, wie "doof" die meisten studenten selbst im auf das eigene fach bezogene allgemeinwissen waren. da wurde häufig nur "gelernt", was irgendwo steht oder mitgeschrieben wurde, damit man die frage(n) der nächsten klausur oder prüfung "richtig" beantworten kann und nicht tiefer gedacht (auch mit dem risiko dann mal daneben zu liegen). es wurde sehr wenig vom fach "verinnerlicht." vieles blieb auf der oberfläche, obwohl man sich durch die wahlfreiheiten proble,los auf intellektuelle herausforderungen und abenteuer hätte einlassen können.)
    ...und leider kam der bildungsapparat dem entgegen. erstaunlich für was man da ne gute 2 bekommen konnte. ich hatte das gefühl, es gehe darum, den leuten das leben nicht versauen zu wollen und nicht mehr um die wissenschaft. tatsächlich hat ein prof., den ich sehr schätzte, einmal zu mir gesagt, bei ihm gebe es nur 1 oder 2 oder nicht bestanden, weil die 1+ wirklich auf hohem wissenschaftlichem niveau war, das von studenten nicht zu erwarten ist, weil der bereich von 1 bis 2- "echte" sehr gute und gute leistungen sind, alles ab 3 aber hinterher nicht gut kommen würde, so dass er durchfallen lässt, damit die, die eigentlich nur 3 oder gar 4 hätten, es, studienregeln sei dank, noch mal probieren können. wer dennoch lieber seine "nicht gute" note haben wollte, hat die dann aber auch erhalten. die wenigsten wollten das!
    in fächern, wie mathematik oder naturwissenschaften ist das "durchwinken" schwieriger, denke ich. die studenten haben weniger wahlmöglichkeiten (welches thema bei welchem dozenten zu welcher zeit ist am einfachsten gut zu bestehen und erfüllt dennoch die vorgaben der studienordnung... so was meine ich) und in denen es für die dozenten nicht so einfach ist, bei "formalen" oder "inhaltlichen" schwächen in einer arbeit, beide augen interpretierend zuzudrücken und die studenten durchzuwinken.

    edit: ich bin noch aus der magister-zeit. ich vermute mal, dass sich mit dem Master und eines stärker regulierten studiums, ohne all die zeit und freien wahlmöglichkeiten, die es in der Phil.Fak. damals gab, schwieriger geworden ist, "ungewollten" themen aus dem weg zu gehen, aber, und das wäre schlimm, zugleich die haltung, leute, so gut, wie möglich durchkommen zu lassen, auch zu aufweichungen der eigentlich nötigen anforderungen an studentische arbeiten führte.
    das ist wie mit dem ABI... den eindruck, dass ein Abi von heute, nicht mit dem vor 40 jahren vergleichbar ist (was den schwierigkeitsgrad angeht), hab ich jedenfalls massiv (und nein, ich hab keine statistischen beweise, ist ein ganz unwissenschaftlicher aber SEHR starker eindruck).
    Geändert von amasbaal (26-07-2025 um 22:51 Uhr)

  7. #532
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    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    aha, da sollen also ein Bertrand Russel, ein Wittgenstein, ein Heidegger oder ein Merleau-Ponty (willkürlich ausgewählt) weniger kompetenzen in sprachlogik und -verständnis, in mathematisch-geometrischer logik usw. gehabt oder zumindest gebraucht haben, als die, die maschienenenbau studierten?
    Nein, das scheint mir ein logischer Fehlschluss.

    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    (es sei denn, Philosophie wird als harte Struktur- oder Naturwissenschaft deklariert).
    Philosophie ist idealerweise eine Strukturwissenschaft, aber hart im Allgemeinen eher nicht.

    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    ist der als "Strukturalist" [...] "Vater der analytischen Philosophie" (Russel), der im zusammenhang mit seinem ansatz in der Philosophie auch rein mathematische werke verfasst hat, niemand der mathematisches denken drauf hat...
    Russel war auch Mathematiker.
    Ist Mathe ein Pflichtfach im Studium der Philsophie?

    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    und deren schüler, die studenten, die das fach (ERNSTHAFT!) studieren brauchen zum verständnis ihrer lehrer kaum was von den gemessenen kompetenzen, verglichen mit Chemikern?
    Keine Ahnung, dazu müsste man nun eine entsprechende Erhebung machen und die IQ-Tests vergleichen.
    Don't armwrestle the chimp.

  8. #533
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Schwer zu sagen, wie das heute ist.
    Aber ein lieber Freund und Abi-Kamerad hat in den 80ern Physik studiert. Auf Diplom. Der erzählte, die gesamte Oberstufenmathematik (LK!) wurde in den Mathematikvorlesungen in plusminus 4 Wochen "wiederholt". Und dann ging's los mit der "richtigen" Mathematik...
    Ba,dann haben die sich ja richtig Zeit gelassen.

  9. #534
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Einig! In Mathe sollte man seine Übungszettel selber rechnen, wenn man es richtig verstehen will. Dafür hatten - zumindest bei uns damals - die LA-Kandidaten überhaupt keine Zeit. Die haben sich die Lösungen von uns erklären lassen und abgeschrieben. Anders war es für sie gar nicht möglich. (Ok, um als Mathelehrer zu arbeiten reicht das natürlich auch dicke aus.)
    Von einem Physiker habe ich mal gelernt, dass man auch Beweise auswendig lernen kann für eine Mathe-Prüfung .

    Die lächerlich hohen fachlichen Anforderungen an Mathelehrer sind dann ein eigenes Thema.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Du meinst, das war ein Hochstapler?
    So ungefähr . Eher ein typischer Lehrer (sorry an die Lehrer hier).

    Ich war mal über eine 1,3 enttäuscht
    Die Enttäuschung blieb mir erspart .

    Bei uns war es tatsächlich so, dass alle aus einem guten und/oder lässigen Abitur kamen und dann die Karten auf neuem Level neu gemischt wurden. Und da war man plötzlich Durchschnitt und hat gesehen, was die wirklich Schlauen abliefern. Also die mit 1,3 . Aber ich denke immer noch, dass das in allen Studiengängen so ist.

    Dann sollten die ja noch besser sein...
    So kann man's natürlich auch sehen. Es ist dann aber doch so, dass die Lehrerausbildung nur an der Oberfläche kratzt und die Hammerfächer der Disziplinen erspart bleiben.

    Ich hab in meinem Studium nur neun Noten bekommen und nur fünf davon zählten für das Endergebnis.
    Die 9 Prüfungen hast du im Maschinenbau in den ersten zwei Semestern weg .

  10. #535
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    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Von einem Physiker habe ich mal gelernt, dass man auch Beweise auswendig lernen kann für eine Mathe-Prüfung .
    Ja, klar. Hilft halt nur beim Verständnis nicht. Aber Physiker haben ja eh noch mal ein etwas anderes Verständnis der Dinge.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  11. #536
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Nein, das scheint mir ein logischer Fehlschluss.
    von wem?

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Philosophie ist idealerweise eine Strukturwissenschaft, aber hart im Allgemeinen eher nicht.
    ist es Philosophie als wissenschaft, ist sie erstes immer, zumindest die fundamente betreffend, auf die bezogen dann auch weniger "strukturwissenschaftliche" aussagen getätigt werden (die kannte und konnte auch ein "erzähler", was ich nicht abwertend meine, wie Nietzsche)



    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Russel war auch Mathematiker.
    Ist Mathe ein Pflichtfach im Studium der Philsophie?
    damit ist er nicht alleine unter den "großen". da gibt es dann auch Psychiater, Psychologen, Sprachwissenschaftler, Physiker, Mediziner, Biologen... so ist das nun mal mit philosophen... entweder vorher was anderes und sie wollten auf die meta-ebene oder nachher AUCH was anderes, weil ein bestimmter teil der Philosophie entsprechende interessen und neugierden geweckt hat.
    ich kenne keinen, der "nur" philosoph ist. erst recht keinen nur-philosophen, der nicht über einen der seltenen lehrstühle verfügt. manche fahren auch taxi... ein schicksal der für alles mögliche überqualifizierten, die aber im nebenfach nichts hatten, was sie wirtschaftlich interessant macht (vom lehramststudium rede ich übrigens die ganze zeit ausdrücklich nicht)
    zu 2:
    nein, natürlich nicht, aber eine gewisse kenntnis in sprachphilosophie (seit Russel und Wittgenstein in großen teilen stark "logisch" bis fast mathematisch geprägt) und "allgemeiner" logik (auch ne philo unterkategorie) sollte schon sein. und um DAS wirklich nachvollziehen zu können, ist es ein enormer vorteil, gut mathe zu können und vor allem zu "verstehen". da wird sehr viel mit mathematischen formeln und begriffen gearbeitet. sowas (in dem zusammenhang) konnte ich gut, aber ich war dennoch ne totale niete im rechnen, im "mathematischen anwenden" von theorien... dafür konnte ich vorträge über relativitätstheorie und raumverzerrungen halten .... hat den mathelehrer beeindruckt, aber ihn nicht dazu bewogen, mich deshalb "durchzuwinken". deshalb die 4 aufm abi. zum glück gabs ja noch Deutsch (LK), Geschichte (LK) und ... Philosophie
    Geändert von amasbaal (26-07-2025 um 23:38 Uhr)

  12. #537
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    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Das ist definitiv nicht so, aber schreibst du ja auch, wenn ich's richtig verstehe? Wird jeder altgediente Mathelehrer etc. sagen, dass er die Klausuren von vor 20 Jahren gar nicht vorlegen braucht. Allerdings werden das auch die Altvorderen über einen selber sagen .
    Aktuell ist es so, dass der Durchschnitts-IQ wieder fällt bzw. zumindest nicht mehr steigt, der Flynn-Effekt ist seit über 20 Jahren vorbei (in entwickelten Ländern). Wenn die Zahlen der KI von Pansapiens stimmen, dann bedeutet das ganz konkret, dass die Bildungsanforderungen in den letzten 20-30 Jahren abgenommen haben, denn es gab von 1990 bis 2020 fast eine Verdopplung der Abiturquote.

    Das würde zu den Aussagen deines Mathelehrers passen.
    Geändert von egonolsen (27-07-2025 um 10:16 Uhr)
    "man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel

  13. #538
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    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Von einem Physiker habe ich mal gelernt, dass man auch Beweise auswendig lernen kann für eine Mathe-Prüfung .
    Man kann alles auswendig lernen, was bekannt ist.

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Die Enttäuschung blieb mir erspart .
    Das hängt natürlich von den Erwartungen ab.
    Ich hatte in der konkreten Prüfung jede Frage richtig beantwortet.

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Bei uns war es tatsächlich so, dass alle aus einem guten und/oder lässigen Abitur kamen und dann die Karten auf neuem Level neu gemischt wurden. Und da war man plötzlich Durchschnitt und hat gesehen, was die wirklich Schlauen abliefern. Also die mit 1,3 .
    Okay, in Mathe (Analysis I bis III) im Vordiplom waren die Noten schon schlechter, als in der Oberstufe. Nicht nur bei mir, der ich nur Mathe Grundkurs hatte. Und natürlich bekommen die allermeisten den Zahn gezogen, dass die nicht lernen müssten.
    Einer, der so auf meinem Niveau war, ist dann umgestiegen auf irgendeine Sozialwissenschaft.
    Da war er in Mathe dann wieder der König.

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Aber ich denke immer noch, dass das in allen Studiengängen so ist.
    Ja natürlich sollte eine spezialisierte Hochschulausbildung anspruchsvoller sein, als eine allgemeine Schulausbildung.
    Nur fallen - da finde ich das, was mein Lehrer sagte einleuchtend - die Fächer weg, in denen man vielleicht schlecht ist, weil die einem nicht liegen, oder die einem nicht interessieren.

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    So kann man's natürlich auch sehen. Es ist dann aber doch so, dass die Lehrerausbildung nur an der Oberfläche kratzt und die Hammerfächer der Disziplinen erspart bleiben.
    Okay.
    Eventuell war allerdings der Lehrer, der das sagte, promovierter Physiker.
    Ich kann mich leider nicht erinnern, wer das war.

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Die 9 Prüfungen hast du im Maschinenbau in den ersten zwei Semestern weg .
    Ja, die Maschinenbauer hatten dauern irgendwelche Klausuren. Da kann ich dann verstehen, wenn sich einer über eine vier in technischem Zeichnen freut, oder was man da alles können muss...
    Don't armwrestle the chimp.

  14. #539
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    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    nein, natürlich nicht, aber eine gewisse kenntnis in sprachphilosophie (seit Russel und Wittgenstein in großen teilen stark "logisch" bis fast mathematisch geprägt) und "allgemeiner" logik (auch ne philo unterkategorie) sollte schon sein. und um DAS wirklich nachvollziehen zu können, ist es ein enormer vorteil, gut mathe zu können und vor allem zu "verstehen". da wird sehr viel mit mathematischen formeln und begriffen gearbeitet.
    Ein Germanistenkumpel hat mir mal sprachliche Subsysteme nach Luhmann erklärt. Ich kam mir vor, wie in einer Vorlesung zu Algebra (also richtige, nicht diese lineare Algebra, die wir aus der sChule kennen).

    sowas (in dem zusammenhang) konnte ich gut, aber ich war dennoch ne totale niete im rechnen, im "mathematischen anwenden" von theorien.
    Falls es Dich tröstet, ich kenne einige solide Mathematiker, die totale Nieten im Rechnen sind. Deswegen ist Mathe an der Schule für mich auch keine Mathematik. Es ist Rechnen und programmiertes Anwenden.

    Mein Ökonometrie-Prof. (seines Zeichens auch studierter Mathematiker) hat immer gesagt, Juristen seien kluge Menschen, die einen schlechten Mathelehrer an der Schule hatten.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  15. #540
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    Zitat Zitat von Pansapiens
    Man kann alles auswendig lernen...
    Muß es aber im besten Fall auch richtig anwenden können; nicht nur rezitieren.


    Gruß
    Alfons.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

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