In dem oben verlinkten Text über den Oi-Tsuki, den ich zugegebenermassen zum grössten Teil nicht gelesen habe, ist mir der Teil mit der kinetischen Energie des ganzen Körpers irgendwie komisch vorgekommen. Ich will aber gar nicht die Richtigkeit des Textes diskutieren, sondern etwas anderes zur Diskussion stellen.
Physikalisch habe ich den Vorgang spontan nicht völlig durchdenken können. Mir kam allerdings in den Sinn, dass bei einem Stoss ja Impuls und Energieerhaltung erfüllt sein muss, und dachte darüber nach, dass ich mit einem stossenden Objekt beim Zielobjekt nie eine höhere Geschwindigkeit erreichen kann als das stossende Objekt hatte.
Eine 10 kg (harte) Kugel mit 1 m/s wird eine 100 g (harte) Kugel auch nur auf höchstens 1 m/s bringen, die übertragene Energie ist praktisch dieselbe. Allerdings rollt die 10 kg Kugel dann weiter.

Rein intuitiv, d.h. aus meiner Körperwahrnehmung und Technikerfahrung, würde ich der Translationsbewegung des ganzen Körpers beim Oi-Tsuki keine grosse Bedeutung für die Wirkung der Armtechnik zumessen. Den Verhältnissen nach sollte die Bewegung meines Körpers auf das Ziel zu auch nur einen entsprechenden Effekt haben können, nämlich ein Ziel vergleichbarer Masse dann von mir wegzubewegen. Da mein Ziel bei der Technikwirkung aber nicht Translation (Gegner wegstossen) sondern Schädigung bzw. Kampfunfähigkeit (Nervenstimulation durch schockartige Stosswelle, Knochenbruch o.ä.) ist, bringt mir der Einsatz der Körperbewegung 'nichts'.
Oder anders gesagt:
Wenn mein Tsuki an sich keine Wirkung auf das Ziel hat, erreiche ich mit Einbringen der Körperbewegung auch nur ein Wegstossen, aber nicht plötzlich ein KO oder einen Rippenbruch.
Alle Energie, die ich nicht an das Ziel übertragen kann, muss ich dann aber selber abfangen.

Wie ist Eure Erfahrung mit der Technik? Entspricht oder Widerspricht sie diesen Überlegungen?