Zitat Zitat von Suriage Beitrag anzeigen
Gerade was den Aspekt der Schrittarbeit anbelangt schalte ich zum Beispiel extrem um. Im Fechten will ich hauptsächlich nach vorne und das explosiv, nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung weil ein toter Angreifer kann nicht mehr angreifen. Natürlich kann man auch in andere Richtungen aber die Beinarbeit ist klar nach vorne ausgerichtet.
Unbewaffnet ist da eher ein "Allround-Stand" bevorzugt der alle Richtungen gleich abdeckt und mir auch Balance technisch Flexibilität gibt.
Naja, ich gehe auch im Karate sehr linear nach vorne. Zumindest wenn ich mich dann entscheide anzugreifen. Ehrlich gesagt mache ich mit dem Stock aber auch genau das gleiche (bin da aber auch Laie). Ein Arnis Lehrer hat mir mal gesagt es wäre zwar kein Arnis, aber es würde wohl trotzdem funktionieren. Und ein Kendo-Ka hat mich ausgelacht weil ich so tief und lang gestanden bin, war aber hinterher dann doch überrascht was da so ging. Das sind natürlich nur meine Erfahrungen die man nicht verallgemeinern kann, aber da waren schon ne Menge Gemeinsamkeiten da, sowohl bei mir persönlich zwischen waffenlos und mit Waffen als auch zwischen mir und den jeweils anderen.
Wobei ich bei Kendo und meinem Shotokan aber vorsichtig mit dem Vergleichen wäre, weil beide auf WK ausgerichtet sind, und da eine Menge passiert (man brauch sich ja nur mal den Thalhoffer, Liechtenauer usw. im Vergleich zum modernen Fechten anzuschauen).
Und gerade das was ich von Thalhoffer kenne erinnert mich sehr an unsere Nicht-Wettkampf Übungen. Passierschritt und dann dran drauf drüber.
Worauf ich hinauswill: Die operative Umsetzung muss sich klar voneinander Unterscheiden, aber das taktische Grundkonzept wie ich einen Kampf führe sollte zumindest das Selbe sein, oder? Und das einzelne Bewegungen sich auch stark ähneln (weil nicht beliebig viele effiziente und effektive Bewegungen) sind wir uns einig?
Bin da aber wie gesagt kein Experte.

Aber dieses "umschalten" passiert ja nicht bewusst sonder ergibt sich sowieso aus der Situation. Wenn man mal beim Fechten aneinander prallt und dann ins Ringen übergeht ändert sich auch der Stand zB um mit einem ankommenden Feger besser umgehen zu können oder ich senke meinen Schwerpunkt etwas um nicht so leicht geworfen werden zu können.
Klar, stehst du mit Waffe höher als ohne?

Stell dir einfach mal vor du kämpfst unbewaffnet gegen einen Schwertkämpfer (was glaube ich gerade im Karate ja ein sehr wichtiges Thema ist) und dann stellst du dir Schwert vs. Schwert vor. Würdest du deine Vorgehensweise nicht ändern? Ich meine ein Jodan Uke gegen eine Schwertklinge ist wohl sehr gewagt. Gegen eine Faust aber durchaus brauchbar.
Nein würde ich nicht (also theoretisch, im Ernstfall würde ich mir sehr wahrscheinlich erst in die Hose machen und dann rennen, oder andersrum ). Ich versuche auch ohne Waffe möglichst den Angriff zu meiden, respektive den Arm so zu blockieren, dass er für mich keine Gefahr mehr darstellt. Ich wäre mit Sicherheit zögerlicher und hätte einen größeren Abstand und würde sehr wahrscheinlich draufgehen, aber meine Grundtaktik bliebe dieselbe. Natürlich wird's für mich um einiges schwieriger aber grundsätzlich versuche ich das gleiche wie immer: Gegnerische Gliedmaße zu kontrollieren und meine Faust irgendwo parken wo es weh tut und danach dann was sich ergibt.
Auch bei unseren Messersachen machen wir nichts groß anderes, es verschiebt sich im Prinzip nur die Wertigkeit der Kontrolle der gegnerischen Gliedmaßen. Hat der andere keine Waffe reicht eigentlich ein fester Griff um den Arm mit ein wenig Hikite aus, hält er in der Hand ein Messer, dann brauchs da ein wenig mehr. Klar das ist ein Unterschied, aber in meinen Augen kein gravierender (das ist aber klar subjektiv)

Wie gesagt: Die Bewegung ändert sich mit der Zielsetzung.
Führst du einen Schritt mit Waffe anders aus als ohne?
Inwiefern ändert sich denn deine Zielsetzung?
Das oberste Ziel sollte doch sein den Kampf zu beenden, oder? Dazu muss ich am Gegner Schaden anrichten, mit den Werkzeugen die ich zur Verfügung habe. Dabei gilt dann möglichst ein Ziel zu wählen bei dem ich unter maximaler Eigendeckung möglichst viel Schaden anrichte. Das sich diese Ziele dann unterscheiden, und auch die Methoden den Schaden anzurichten ist klar, aber die grundsätzlichen Bewegungsmuster und Taktiken bleiben doch die selben?!

Dafür dass ich keine Ahnung habe, hab ich dann doch wieder viel geschrieben